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ne olle Kieselalge

Begonnen von Krapp17, August 10, 2015, 15:35:24 NACHMITTAGS

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Krapp17

Hi,

ich habe mir die jüngst diskutierte Geldsparkamera vom Conrad zugelegt und möchte mal ein Ergebnis herumzeigen.

Bei der Bestimmung der großen Diatomee komme ich mit dem Wassertropfen nicht recht weiter, drum habe ich's unter Bestimmungshilfe reingestellt. Um exakte Größen zu messen, habe ich noch kein Werkzeug.
Vielleicht etwas groß geratenes aus dem Formenkreis Gomphonema, dem der Stiel verlorengegangen ist?

Der Detritus ist wahrscheinlich nichts, was man in einem guten Foto drinhaben möchte; mir gefällt er trotzdem wegen der grafischen Wirkung der beiden Diagonalen :)



Müller Biolab 40/0,65 Stackingerstversuch aus 15 Einzelbildern mit Picolay


Viele Grüße

Oliver

Rene

Hi Oliver, it looks indeed like Gomphonema.
Licmophora is pretty much similar but doesn't have a sternum. Besides, Licmophora is living in brackish water.

Best wishes, René

Krapp17

Hallo René,

vielen herzlichen Dank für die Hilfe. Das Sternum ist dann wohl diese Brücke im Zentrum des Chloroplasten, die aussieht wie ein Faltenwurf, oder?

Liebe Grüße

Oliver

Rene

Hi Oliver,

The sternum is on the valvar surface, so you don't see it now clearly (the diatom is laying here on its side- girdle view). But you see a thickening on the valve on both sides of the Brücke. I have never seen that in Licmophora. The Brücke itself lays within the cell, and contains the nucleus.

Best wishes, René

Krapp17

#4
Achso... ich dachte, dieser goldfarbene Körper sei insgesamt der Chloroplast und habe mich oft gewundert, warum ich bei Kieselalgen außer diesen fast immer goldenen oder bräunlichen Körpern niemals irgendwelches sonstiges Plasma erkennen kann, höchstens etwas, was wohl Ölkügelchen sind. Manche scheinen sogar fast völlig leer zu sein, so wie die kleinere rechts neben Gomphi, und kriechen trotzdem munter herum. Diese hier allerdings nicht.

Viele Grüße, Oliver

EDIT: girdle, Gürtel.... Man sieht sie also von der Seite. Ich habe Schwierigkeiten, mir das plastisch vorzustellen. Kann die Pleura höher sein als die Valva breit ist? Mir kam das Ding beim durchfokussieren nicht besonders hoch vor. Schade dass ich das nicht nachträglich mal auf die Seite drehen kann.

Carlos

Hallo Oliver,
Soo schlecht, wie allgemein wohl erwartet, ist m.E. das gestackte Bild nicht. (Meine Bilder zu "analog Zeiten" vor ca. 50 Jahren waren weniger gut und viel aufwendiger herzustellen.) Vor allem die Farbwiedergabe scheint mir sehr gelungen. Da ich mich selbst mit der Kamera beschäftige, habe ich ein paar Fragen:
1. Hast Du die Bilder mit dem mitgelieferten "Adapter" (ohne eingebaute Optik) aufgenommen?
Dies würde bedeuten, dass nur ein sehr kleiner Ausschnitt des Sichtfeldes stark vergrößert wiedergegeben wird. Die Objekte selbst wären dann entsprechend klein.
2. Wurden die Einzelbilder mit der mitgelieferten Software geschossen?
Insbesondere mit der korrekten Farbwiedergabe bei der Software habe ich bisher Probleme.
3. Wurden die Bilder mit einer weiteren Software vorm "Stacking" bearbeitet?

Für mich hilfreich wäre auch, wenn Du ein oder zwei Bilder vorm Stacken, so wie geschossen,  einstellen könntest.
Weiterhin viel Erfolg und Spaß mit der Kamera.
mit freundlichem Gruß Carlos
Gruß Carlos

the_playstation

Hallo Oliver.
Für den Anfang nicht schlecht. Mit einer Canon, der passenden Adaption, ... läßt sich aber auch aus dem Müller noch mehr herausholen. Das Müller ist optisch nicht schlecht. Nur der Tisch ist etwas zu "wackelig" bzw bewegt sich mit.

Beste Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Krapp17

#7
Hallo Carlos,

hier mal Bild Nr. 10 und 5 aus dem Stackstapel:





Also, sortieren wir's mal:

1. Die Kamera kommt auf den Fototubus des Trino. Das ist suboptimal, weil sie so nur ein Drittel des Lichts bekommt und z B Dunkelfeld nicht mehr machbar ist. Wenn ich sie in ein Okular stecken und den Schieber des Trino "ausschalten" würde, hätte ich mehr Licht. Das Problem ist, dass der mitgelieferte Adapter nur extrem schwer in den Tubus zu drücken ist; ich habe Angst, etwas zu demolieren und verwende das Teil überhaupt nicht. Stattdessen nehme ich den C-Mount-Adapter (ohne Linse), der dem Müller Mikroskop beigelegt war. Diesen stecke ich ohne weitere Optik in den Fototubus. Der Bildausschnitt, den man dabei bekommt, ist etwa das mittlere Drittel dessen, was man im  Okular sieht. Schaut man abwechselnd ins Okular und auf den Bildschirm, hat man das Gefühl, dass die Kamera stark "herausvergrößert". Macht mich nicht unglücklich.

Da fällt mir ein, dass ich gar nicht auf den Gedanken gekommen bin, den C-Mount-Adapter mal in einen Okulartubus zu stecken. Das Nächstemal.

2. Ja, alles, womit ich Picolay gefüttert habe, kam direkt aus der Software der Kamera (bis auf eine Änderung der Auflösung. Siehe unten)

3. Zuerst nicht. Dann bekam ich aber Probleme mit den Farbverläufen in dem auslaufenden "Teller" am rechten Ende der Diatomee. Picolay erzeugte hier harte Ränder. Nach einigem Grübeln kam ich zu dem Schluß, dass es daran liegt, dass die Auflösung in der Vertikalen (Anzahl der Bilder) extrem anders ist als in der Horizontalen (Auflösung der Bilder). Daher habi ich mit Corel Photo Paint die Pixelzahl auf je 1/4 reduziert.
Das gestackte Resultat habe ich zurechtgeschnitten und die Farbbalance eine Winzigkeit in Richtung Magenta verschoben. Das war alles.

Ich finde, die Auflösung der Kamera ist in der Kombi mit diesem Mikroskop eigentlich kein Thema. Defokussieren muss man mit dem Adapter, den ich zur Verfügung habe, allerdings; man hat dauernd Angst, das Objektiv ins Deckglas zu drücken.

Das mit der Endlich / Unendlich-Optik ist mir nicht ganz klar. Das Mikroskop hat Endlich-Optik. Der Fototubus ist über einen Bereich von ca 3 cm justierbar. Ich kann ihn hoch und runter drehen, ich krieg immer die gleiche Schärfe, die etwas geringer ist als die im Okular. Ich kann mir das nur so erklären, dass der Fototubus eine Linse hat, die das Licht "parallelisiert", so dass das Zwischenbild hier quasi doch unendlich ist. Unter dem Gewinde für den Tubus befindet sich eine Linse (über dem Prisma).
Diese Linse war auch der Grund, warum ich nicht auf die Idee kam, die Kamera mit dem C-Mount-Adptr. ins Okular zu stecken. Ich dachte, aha, eine Zwischenoptik. Ich verstehe das alles nur halb bis viertel.

@Jorrit: Ich frage mich oft, wie die Optik eines gebrauchten Zeiss im Vergleich dazu gewesen wäre. Naja, Wurscht :)

Grüße an alle,

Oliver

EDIT: Was ich noch vergessen habe. Vor dem Chip der Kamera ist ein Glasplättchen, auf dem eine Folie mit einer auffälligen Lasche klebte. Ich dachte, das ist sicher wie bei den Druckerpatronen und zog die Folie ab. Da ging das Glasplättchen auch mit ab.
Das war fatal. Das Bild war zwar heller, aber alle Farben waren Rosa. Das war ein IR- UV- Sperrfilter.
Ich hatte aber zufällig so einen Filter da (Auf Anregung der Ausgabe 4/2014 der Zeitschrift "Mikroskopie" hin. Gekauft eigentlich mit dem Ziel, das Bild mit dem Dunkelfeldkondensor zu verbessern). Den lege ich auf die Lampe, fertig.

the_playstation

Hallo Oliver.
Das Mikroskop spielt eine untergeordnete Bedeutung. Der Nutzer (Einstellungen des Mikroskopes) und die Kameraadaption sind wichtiger.
Viele unterschätzen auch die Bedeutung des Kondensors. Er ist oft wichtiger als das Objektiv. Ich bin immer wieder erstaunt, wie gut oder schlecht manche Bilder werden. Ich bin da auch noch ziemlich am Anfang.

LG Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Carlos

#9
Hallo Oliver,

ZitatEDIT: Was ich noch vergessen habe. Vor dem Chip der Kamera ist ein Glasplättchen, auf dem eine Folie mit einer auffälligen Lasche klebte. Ich dachte, das ist sicher wie bei den Druckerpatronen und zog die Folie ab. Da ging das Glasplättchen auch mit ab.
Das war fatal. Das Bild war zwar heller, aber alle Farben waren Rosa. Das war ein IR- UV- Sperrfilter.

Ja, diese Folie muss man abziehen! Wenn dabei das Glasplättchen (Filter) mit abgeht, ist das ein Grund für eine Reklamation! Deine Lösung mit der Filterfolie ist sicher kein ausreichender Ersatz für das Glasplättchen. (Der ungeschützte Chip wird Dir zunehmend Probleme bescheren.) Ich nehme an, Conrad wird Dir anstandslos Ersatz für die defekte Kamera liefern.
Weiterhin, die Einzelfotos zeigen m.E., obwohl mit einer Software verändert, mehr Einzelheiten als der Stack. Warum das so ist, kann mehrere Ursachen haben. Picolay kann nach meiner Erfahrung da deutlich mehr, setzt aber voraus, das die Bilder des Stapels weitgehend gleichwertig sind!
In jedem Fall solltest Du Dir einen "echten" Adapter zulegen, der das Zwischenbild besser auf dem Chip abbildet. (z.B. Touptek Photonics FMA050).
Gruß Carlos

Krapp17

Hallo Foristen,

jetzt bin ich eine Mikroskopiesitzung weiter und fürchte, etwas Unsinn in die Welt gesetzt zu haben.
Der Fotostutzen ist auf ca 1,5 cm Länge justierbar. Die Schärfe ändert sich - minimal. Sie ist am besten etwa 3 mm oberhalb des unteren Anschlags. Das ist, wie mir scheint, auch die Stelle, an der die Skala auf 0 steht.
Und ob das da eine Zwischenoptik ist....

...weiß ich nicht. Ich hielt die Glasoberfläche beim ersten Hinsehen für gekrümmt. Vielleicht ist das auch einfach das Prisma.

Mit dem 10er Objektiv muss man sehr stark defokussieren und mit dem 40er fast gar nicht.

Viele Grüße

Oliver

Carlos

Hallo Oliver,
Stell doch mal ein oder zwei Bilder mit den Einzelkomponenten (Mikroskop, Kamera und Kameraadapter) ein. Dann kann man sicher besser erkennen, was wie zusammen wirkt und wie Verbesserungen zu erreichen sind.
Gruß Carlos

Krapp17

#12
Hallo Carlos,

das ist der Aufbau:

Kamera-->Adapter ("CCD Linker")-->Fototubus

Ich glaube, im Moment ist es nicht so wichtig, Komponenten dazuzukaufen. So wie es jetzt ist, kann man viel damit machen. Ich muss erst mal lernen, mit all den Parametern vom Mikroskop bis zu den Softwareeinstellungen umzugehen.


EDIT: Eine Frage hätte ich doch noch. Der von dir empfohlene ToupTek Adapter hat eine Linse; deren Sinn sollte es doch in erster Linie sein, das Objektiv auszukorrigieren. Wie kann aber da ein Teil zu den Objektiven aller möglichen Hersteller passen? So eine Korrektur kann doch nur gemittelt sein und halt nur "ungefähr" passen. Oder verstehe ich was falsch?

Viele Mikrogrüße

Oliver