kaufberatung mikroskop euglena fußball

Begonnen von leila_blue2, September 22, 2015, 21:49:48 NACHMITTAGS

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CMB

#45
Moin,
ich glaube nicht, dass man die unterschiedlichen Settings mit einem herkömmlichen Objektiv im Durchlicht abdecken kann.

Man sollte aus meiner Sicht zwei Lösungswege untersuchen:

Entweder ein inverses Mikroskop unter Verwendung von Petrischalen mit Deckglasdünnem Boden, was es ermöglicht, mit herkömmlicher  Optik zu arbeiten und sich die Untersuchungsobjekte auch frei bewegen können. Platz für technisches Equipment ist dann genug da. Nachteil: Auflicht ist da möglich, aber eventuell sinnlos.

Oder ein herkömmliches Instrument mit grossem Arbeitsabstand und Objektiven  der Fa. Mitutoyo die auch im Longdistance Bereich die gewünschte hohe Auflösung bieten.

Ich würde mich an die Lösung wie folgt herantasten:
Erwerb von ein oder zwei CF Apos mit Adaptionsring an RMS , Montage an das Labovalstativ. Spiegelbinotubus(enthält die Tubuslinse) und Adaption eines Okulars an die fotografische Ausrüstung, ev. Auflichteinrichtung dazu erwerben.
Mit dieser Kombination sollten sich schon eine Reihe der beschriebenen Settings abbilden lassen.

Mit den Erfahrungen dann neu überlegen.

Bei vernünftigem einkauf sollte sich das für 500-700€ realisieren lassen.

Für Fragen stehe ich gerne auch telefonisch zur Verfügung. Siehe Mikrogruppe Hamburg, Beratung für Anfänger.

Grüsse in die Runde
CMB




wilfried48

#46
Hallo,

wenn die 15mm hohen Petrischalen zugeklebt bleiben müssen, sehe ich auch keine andere Lösung als über die Objektive von Mitutoyo
mit dem extrem langen Arbeitsabstand (bei 10x ca. 33 mm).

Bei Olympus gibts ähnliches (bei10x ca.  20mm)

Allerdings braucht man dann auch noch die passende Tubuslinse und den passenden Aufbau.

Bei Nikon gibts noch aus der alten 210mm Serie ein SLWD 10/0.21 mit ebenfalls 20mm Abstand das ohne Tubuslinse auskommt und direkt auf Kamerachip abbildet.

viele Grüsse
Wilfried

P.S.: Bei 40x ist mir kein Objektiv mit einem ausreichenden Arbeitsabstand bekannt, ausserdem wäre dann die Bildqualität durch den Petrischalendeckel bzw. verbleibende Wasserschicht sicher grauslich.
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

leila_blue2

Diesen Weg bin ich schon mal gegangen, habe das Gerät aber wieder zurückgegeben, da die Kosten in keinem Verhältnis zum Ergebnis stehen. Zudem muss ich für jede Anwendung ein eigenes Makroskop-Objektiv besorgen, das nicht gerade billig war.
Leila

Peter V.

Hallo Leila,

ein Orthoplan als Stativ ist sicher schon einmal gut.
Bitte verzeih, dass ich nochmal Columbo-artig nachfrage. Du bist ja nicht auskunfts-un-freudig, aber es kommt doch immer so ein wenig häppchenartig. Bitte beschreibe doch Deine Probenn noch einmal ganz genau:

Ich habe es bislang so verstanden:

Petrischalen, 15 mm.

1) Darin Eugelna in einer Nährlösung/Wasser oder was auch immer. Wie hoch ist diese Flüssigkeitsschicht? Die Euglenen sollen im Durchlicht gefilmt werden. Oder kommen die Euglenen in eine spezielle Apparatur statt in eine Petrischale?

2) Schleimpilz in der Petrischale, die oben abgedeckt ist (womit eigentlich? Folie? Glas?) Die sollen im Auflicht aufgenommen werden, man braucht also auf jeden Fall einen Arbeitsabastand von mindestens 15 (eher mehr) mm. Es sollen sowohl Übersichts- als auch Detailaufnahmen (bis zum 40er-Objektiv) als Zeitrafferfilm erstellt werden.

Bitte korrigiere mich, wo ich falsch liege.

Das Orthoplan hat für die Langzeitbeobachtung übrigens einen ganz entscheidenden Vorteil: Es gibt Mikroskope, bei denen sich, wenn sie nicht mehr ganz tiptop sind, der Tisch über längere Zeit etwas absenken kann. Das stört beim normalen Mikroskopieren nicht, bei Langzeit-Filmaufnahmen wäre das natürlich ein absolutes NoGo. Das kann beim Orthoplan durch bestimmte Konstruktionsmerkmale des Triebes nicht passieren.

Herzliche Grüße
Peter


Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

leila_blue2

Hallo Peter,
vielen Dank für die Zusammenstellungen.
zu 1.) Euglena wird in einer Flüssigkeit gefilmt, das stimmt, "Wasserstand" ist ungäfahr 1mm. Später entwerfen wir eine spezielle Apparatur mit Elektronik und Wasserzuleitung.
zu 2.) Schleimpilz ist abgedeckt mit dem Deckel einer Petrischale (Kunststoff, kann aber geändert werden). Übersichtsaufnahmen sind die Regel
Höhere Auflösung ist für Detailanalysen gedacht, zur Zeit noch nicht entgültig geplant, aber wichtig (zum Nachvollziehen der "Befindlichkeit" der Organismen).
Und nun die Frage:
Wie komme ich am besten an ein Orthoplan? Wie finde ich die richtigen Objektive? Wie heissen diese?
Herzlichen Dank schon mal,
Leila

wilfried48

#50
Hallo Leila,

das Problem ist nicht in erster Linie das Mikroskopstativ sondern die Objektive.

Für Szenario 1) brauchst du zumindest für Objektivvergrösserungen von grösser 10x spezielle Wasserimmersionsobjektive die für Deckglasdicke 0
korrigiert sind und den nötigen Arbeitsabstand von mindestens 1mm haben.

Für Szenario 2) sind mir bei selbst bei 10x Objektivvergrösserung nur wenige Objektive überhaupt bekannt (Mitutoyo, Olympus, Nikon siehe mein obiger Beitrag) die das machen.

Ich würde mir also zuerst die nötigen Objektive suchen und dann erst das Stativ an dem diese betrieben werden können. Da diese Optiken bis auf die alten 210 mm Nikon Optiken alle im Bereich der unendlich Optiken liegen muss ja auch die Tubuslinse im Stativ passen.

Für Szenario 2) ist natürlich noch die Frage, ob die Petrischalen wirklich 15mm hoch sein müssen. Gehen nicht auch flachere, die dann allerdings auch etwas weniger Durchmesser haben ? Oder kann man die Agarschichtdicke in den Petrieschalen nicht bis auf 1 bis 2mm an den oberen Rand der Petrischalen auffüllen ? Das würde die Objektivauswahl wesentlich erweitern, auch in Richtung höherer Vergrösserung.

viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

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Herbert Dietrich

Hallo Leila,

mein Zweit-Orthoplan habe ich schon einem Freund versprochen, aber ich habe
einen Auflichtkondensor mit Auflichtobjektiven für das Orthoplan.

Bei Interesse kannst Du mir ja eine E-mail schreiben.

Herzliche Grüße
Herbert

plaenerdd

Hallo,
könnte man für Senario 1 (Euglena in Petrischale) nicht einfach ein schön großes Deckglas auf der Oberfläche er Flüssigkeit schwimmen lassen? Dann kann man mit relativ einfachen Objektiven arbeiten, wie bei einem normalen Durchlichtpräparat.

Für Senanrio 2 sollte der Petrischalendeckel unbedingt durch ein ordentliches planes Glas ersetzt werden.
Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Oecoprotonucli

Hallo zusammen,

besteht für Szenario 2 (Dictyostelium) nicht die Möglichkeit, ein Loch für ein Objektiv in den Deckel der Petrischale zu bohren und dann eben doch mit dem Objektiv näher heranzugehen (bzw. sogar ein Wasserimmersionsobjektiv zu verwenden)? Rundherum kann ja mit Folie/Parafilm abgedichtet werden.

Viele Grüße

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

wilfried48

Hallo Sebastian,

ich nehme mal an dass, das nicht geht, weil das Ganze steril bleiben muss damit nicht alles mögliche anderes "Zeugs" auf dem Nährboden (Agar)
wächst. Die mit Dictyostelium angeimpften und zugeklebten Petrischalen kommen aus einer Sterilbank und das Mikroskop steht offensichtlich nicht
in steriler Umgebung.

viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

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Oecoprotonucli

Hallo Wilfried,

das hört sich plausibel an. Falls es allein daran liegt, wäre aber evtl. eine Kompromisslösung denkbar, bei der das Objektiv einigermaßen gesäubert/desinfiziert wird und schnell und vorsichtig eingesetzt und dann verschlossen wird.

Eintauchen ist dann so "halbsteril" wohl nicht ratsam.

Kann gutgehen, muss aber nicht...  ;)

Früher gab es auch keine Sterilbänke, aber bereits (halbwegs) sterile Arbeitsweisen, es muss ja vielleicht nicht ewig halten...

Viele Grüße

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

K. Koch

... und wie wird vermieden, dass die Oberseite der Petrischale beschlägt und dadurch das Bild stört? Heizung?
Evtl. doch ein inverses Mikroskop, auf das die verschlossenen Petrischalen verkehrt herum gelegt werden?

Viele Grüße
Klaas