Zeiss Stemi 305 oder Euromex? Neuling aus dem Rheinland

Begonnen von Fahrenheit, Oktober 08, 2015, 09:31:59 VORMITTAG

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Fahrenheit

Lieber Uwe,

herzlich willkommen im Forum und viel Erfolg bei der Suche nach dem passenden Mikroskop!

Schade, dass Du - obwohl Rheinländer - so weit weg von Bonn beheimatet bist. Aber vielleicht verschlägt es Dich ja doch ein mal zum MKB.
Mikroskopisches Kollegium Bonn
Wir sind auch geologisch nicht ganz unbewandert. :)

Herzliche Grüße
Jörg


EDIT Peter V.: Ich habe diesen neuen Thread aus einem Vorstellungsthread von "UWE" abgetrennt und ihn neu benannt, da die weitere Diskussion hierhin gehört. Hier der ursprüngliche Text, auf den sich dieser Thread bezieht:
ZitatHallo zusammen,

mein Name ist Uwe (wie der Nick schon vermuten lässt), ich bin Softwareentwickler aus dem Raum Düsseldorf und im Bereich der industriellen Bildverarbeitung tätig. Beim Thema Mikroskopie bin ich allerdings noch völlig unbeleckt.

Privat interessiere ich mich für Geologie und kleine Fossilien, das ist auch der Hauptgrund, warum ich mir ein Mikroskop anschaffen will. Das schließt nicht aus, dass im Rahmen meiner Arbeit zu inspizierende Werkstücke ihren Weg unter die Mikroskoplinse finden sollen; das sehe ich aber eher als Zugabe.

Da ich hauptsächlich mehr oder weniger dicke Steine im Mikroskop betrachten will, stelle ich mir ein Stereomikroskop als Auflichtmikroskop vor, welches einen gewissen Arbeitsabstand zulässt. Sehr wünschenswert wäre die Möglichkeit, eine Kamera über einen C-Mountadapter anschließen zu können (eine Konzession an meine Arbeit). Die Anfertigung und Betrachtung von Dünnschliffen kommt für mich derzeit nicht in Frage, insofern wäre eine Durchlichtoption zwar nice to have, aber kein Muss.

Freue mich auf hoffentlich viele Anregungen.

Viele Grüße
Uwe
Hier geht's zur Vorstellung: Klick !
Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Uwe

Hallo Jörg,

danke für deine Rückmeldung. Ich habe tatsächlich vor, demnächst mal in Richtung Bonn zu fahren, weil ich mir bei zwei dort ansässigen Händlern zwei Mikroskope anschauen möchte, die ich in die engere Wahl gezogen habe, nämlich das Zeiss Stemi 305 und das Euromex Nexius NZ.1903-P (vielleicht kann jemand was dazu sagen). Ob ich das ausgerechnet am Tag eures Monatstreffens schaffe, weiß ich allerdings noch nicht. Interessieren würde es mich schon.

Viele Grüße
Uwe

Uwe

Hm, keiner weiß was zu sagen. Schade.

Klaus Herrmann

ZitatHm, keiner weiß was zu sagen. Schade.

liegt vielleicht daran, dass keiner die Instrumente kennt. Aber du wirst ja dann viel zu erzählen haben, wenn du von deinem Test zurück bist. ;)
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Uwe

Hallo Safari,

da habe ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt. Ich will mit dem Mikroskop auch Bilder machen, aber es soll mir nicht nur als teures Vorsatzobjektiv für eine Kamera dienen. Das Mikroskopieren steht schon klar im Vordergrund.

Aber trotzdem frage ich mal blöd. Sind denn mit Kamera und Makroobjektiv bessere (oder mindestens gleichwertige) Aufnahmen möglich als mit Kamera und Stereomikroskop?

liftboy

Hallo Uwe,

wenn Du nicht stacken willst, kannst Du auch mit dem Stemi wundervolle Aufnahmen machen; ansonsten wird es hart (hatten wir im Forum schon reichlich diskutiert)

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Stuessi

Zitat von: Uwe in Oktober 10, 2015, 07:39:03 VORMITTAG
... Sind denn mit Kamera und Makroobjektiv bessere (oder mindestens gleichwertige) Aufnahmen möglich als mit Kamera und Stereomikroskop?

Hallo Uwe,

willkommen im Forum!

Es bedeutet z.B. 10-fache Vergrößerung am Stereomikroskop Abbildungsmaßstab 1:1 mit dem Objektiv mit 10-facher Nachvergrößerung durch das Okular.

Bis zum Maßstab 1:1 übertrifft ein echtes Makroobjektiv jedes Stemi!
An Kameras mit Halbformat Sensor oder kleineren trifft das sicher auch bis zum Maßstab 4:1 zu, wenn man Kombinationen aus Objektiven mit längerer Brennweite an der Kamera und davor umgekehrt Objektive mit kürzerer Brennweite montiert.

Grüße,
Rolf



Peter V.

#7
Hallo,

zwischen dem trinokularen Euromex und dem Zeiss Stemi 305 gibt es aber einen ordentlichen Preisunterschied! Das Euromex-Gerät kenne ich nicht, wohl aber das Stemi 305, das ich für ein rundum gelungenes Stereomikroskop halte, das seinen Preis wert und für meine Begriffe für ein "Zeiss"-Gerät sogar erstaunlich preiswert ist. Damit kann sich auch der Amateur ein "schönes" Zeiss-Stemi zulegen. Es ist ja alles subjektiv, aber das ehemalige DV4 mit dem seltsam steilen Einblick und dem Fischer-Price-Design wäre mir für den Preis nicht auf den Tisch gekommen!  ;) Und das Stemi 2000 spielte ja preislich gleich in einer ganz anderen Liga.
Da ich das Euromex - wie gesagt - nicht kenne, kann ich nicht sagen, ob und in welchem Maße es mechanische und bildqualitative Unterschiede gibt, aber außerhalb der rein "rationalen" (und ggf. pecuniären) Kriterien würde ich mich für das Stemi 305 entscheiden. Es ist einfach ein Gerät, das ich vom Gesamtkonzept, der Qualität und dem Design sofort "in mein Herz geschlossen habe". Wie man auch an meinem Posting hier unschwer erkennt  ;)

Selbstverständlich kann man mit einem trinokularen Stemi "gute" Bilder anfertigen. Zur Dokumentation reicht es allemal. Problematisch wird es eben nur, wenn man mit "Focus Stacking" arbeiten will. Für hochwertigste gestackte Bilder im Makrobereich bzw. Übergang zwischen Mikro- und Makrobereich ist ein Stemi generell nicht das geeignete Gerät. Das gilt aber für jedes Stemi, außer bestimmten Highend-Geräten im 10.000 EUR-Bereich mit bestimmten Zusatzeinrichtungen für die Fotografie. Das Problem bei einem Stemi ist einfach, dass es "schräg" auf die Probe blickt und somit die Richtung der Focusverstellung eine andere ist als die "Blickrichtung" der Stemi-Optik. Dadurch gibt es bei jeder neues Focusebene einen geringen seitlichen Versatz in jedem neuen Bild, was das Stacking weitestgehend unmöglich macht oder zumindest sehr einschränkt. Dafür gibt es sogenannte "Makroskope" oder Eigenkonstruktionen mit Balgengeräten, Makroobjektiven oder Mikroskopoptiken.

Das wurde alles auch hier schon diskutiert und in diesen Thread gibt es auch einige Beispielbilder am Stemi (allerdings an einem ganz anderen Stereomikroskop).

Herzliche Grüße
Peter


Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Peter V.

#8
Hallo Wolfgang,

ich habe nur einige Male hindurchgeschaut (z.B. auf der Kornrade) und finde es sehr gut. Ein Mikrofreund besitzt es mit dem "Edu"-Stativ und ist sehr zufrieden damit. Ich habe mir mit seinem Gerät einmal Sand angeschaut und fand das Bild brillant.

Uwe sucht ja einen c-Mount-Anschluß und genau damit ist ja der trinokulare Kopf des "305" ausgestattet.

Mir gefällt das EDU-Stativ sehr gut, auch die Auflicht-LED-Beleuchtung dieses Stativs.  Das "MAT"- Stativ ist deutlich teurer, aber ob man wirklich die Zeiss-eigene LED-Ringbeleuchtung braucht? Gut und schön ist die, ohne Zweifel. Aber ordentliche Ringlichter gibt es ja schon für um die 50 EUR beim "Chinesen".

Ich selbst habe den Trino aber noch nicht gesehen und weiß insofern leider nicht, ob man da auch eine Canon mit etwa "Umbau" oder einem Adapter ansetzen kann.

Wenn sich Uwe mit dem K-Stativ (also dem beleuchtungsfreien Stativ) begnügen und eine "fremde" Beleuchtung einsetzen würde, käme er auf 1353 EUR. Ich habe jetzt einmal die Ehlert-Preise genommen, da ich meine Zeiss-Shop-Zugangsdaten erst suchen müsste.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Uwe

Zitat von: liftboy in Oktober 10, 2015, 09:24:15 VORMITTAG
wenn Du nicht stacken willst, kannst Du auch mit dem Stemi wundervolle Aufnahmen machen; ansonsten wird es hart (hatten wir im Forum schon reichlich diskutiert)
Hallo Wolfgang,

da musste ich erstmal danach suchen, warum das nicht geht (und Peter schreibt ja auch in einem späteren Post, warum). Aber ok, mit dieser Einschränkung kann ich mich abfinden.

Zitat von: Stuessi in Oktober 10, 2015, 10:13:05 VORMITTAG
Bis zum Maßstab 1:1 übertrifft ein echtes Makroobjektiv jedes Stemi!
An Kameras mit Halbformat Sensor oder kleineren trifft das sicher auch bis zum Maßstab 4:1 zu, wenn man Kombinationen aus Objektiven mit längerer Brennweite an der Kamera und davor umgekehrt Objektive mit kürzerer Brennweite montiert.

Hallo Rolf,

danke für die Info. Da ich (außer den C-Mount-Kameras für die Arbeit) keine Kamera mit Wechselobjektiv habe, kann ich das allerdings derzeit sowieso nicht ausprobieren.

Zitat von: Peter V. in Oktober 10, 2015, 14:33:43 NACHMITTAGS
Da ich das Euromex - wie gesagt - nicht kenne, kann ich nicht sagen, ob und in welchem Maße es mechanische und bildqualitative Unterschiede gibt, aber außerhalb der rein "rationalen" (und ggf. pecuniären) Kriterien würde ich mich für das Stemi 305 entscheiden. Es ist einfach ein Gerät, das ich vom Gesamtkonzept, der Qualität und dem Design sofort "in mein Herz geschlossen habe". Wie man auch an meinem Posting hier unschwer erkennt  ;)

Hallo Peter,

ja, diesen Thread hatte ich auch gefunden und er war überhaupt der Grund, das Stemi 305 in die engere Wahl zu nehmen. Wie gesagt, ich hoffe, dass ich das Gerät demnächst mal ausgiebig begutachten kann.

Zitat von: Peter V. in Oktober 10, 2015, 14:33:43 NACHMITTAGS
Dadurch gibt es bei jeder neues Focusebene einen geringen seitlichen Versatz in jedem neuen Bild, was das Stacking weitestgehend unmöglich macht oder zumindest sehr einschränkt. Dafür gibt es sogenannte "Makroskope" oder Eigenkonstruktionen mit Balgengeräten, Makroobjektiven oder Mikroskopoptiken.

Wenn ich mal stacken will, könnte ich das ja mit einer C-Mount-Kamera und Zwischenringen probieren (ohne das Stemi). Damit erzielt man auch schon einiges an Vergrößerung. Könnte das luxuriöserweise sogar automatisieren, da ich auf der Arbeit ein Positioniersystem mit verfahrbarer Z-Achse habe. ;)

Danke nochmal an alle für die freundlichen Tipps.

Viele Grüße

Uwe

Uwe

Zitat von: Peter V. in Oktober 10, 2015, 19:29:22 NACHMITTAGS
Mir gefällt das EDU-Stativ sehr gut, auch die Auflicht-LED-Beleuchtung dieses Stativs.  Das "MAT"- Stativ ist deutlich teurer, aber ob man wirklich die Zeiss-eigene LED-Ringbeleuchtung braucht? Gut und schön ist die, ohne Zweifel. Aber ordentliche Ringlichter gibt es ja schon für um die 50 EUR beim "Chinesen".

Noch ein Nachtrag. Lt. den Zeiss-Angaben muss man unterscheiden zwischen dem Mikroskopset MAT und dem MAT-Stativ. Zum Mikroskopset MAT gehört sowohl das MAT-Stativ wie auch die Ringbeleuchtung, aber beide wären auch unabhängig voneinander wählbar. Das MAT-Stativ heißt so, weil es eine Antistatikbeschichtung hat, um es z. B. in der Elektronikindustrie für die Leiterplattenkontrolle einzusetzen.

Der Preis für die Zeiss-Ringbeleuchtung mutet übrigens gar nicht so hoch an, wenn man die Preise von Ringbeleuchtungen aus der industriellen Bildverarbeitung kennt. Die nehmen es nämlich wirklich von den Lebendigen.

Peter V.

#11
Hallo Uwe,


ZitatDer Preis für die Zeiss-Ringbeleuchtung mutet übrigens gar nicht so hoch an, wenn man die Preise von Ringbeleuchtungen aus der industriellen Bildverarbeitung kennt. Die nehmen es nämlich wirklich von den Lebendigen.

Na ja, im Hobbybereich orientieren wir uns schon mal an so etwas hier:

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=3836.msg23996#msg23996

Seinerzeit kostete dieses Ringlicht so um die 60 EUR incl. Versand aus Hongkong, wenn ich mich recht erinnere. Der Preis hat offenbar mittlerweile etwas angezogen.

http://www.ebay.de/itm/DE-144-LED-Mikroskop-Ringlicht-Ringleuchte-einstellbar-Lampe-fur-Microscope-61mm-/231649834239?hash=item35ef67f4ff

Wem das zu preiswert erscheint, der kann auch gerne das anscheinend identische Teil für den dreifachen Preis kaufen:  ;D

http://www.ebay.de/itm/Euromex-LE-1973-LED-Ringleuchte-144-LEDs-/300949422335?hash=item4611fbc0ff

Herzliche Grüße
Peter


Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Robert Götz




ZitatNa ja, im Hobbybereich orientieren wir uns schon mal an so etwas hier:

http://www.mikroskopie-fo...ic=3836.msg23996#msg23996

Passt diese Ringleuchte denn? Die Aufnahme des Zeiss 305 hat einen Durchmesser von 66mm, die China-Leute ist kleiner.
Kann man sie trotzdem anbringen ohne allzugroße Bastelei?

Gruß
Robert

Peter V.

Hallo Robert,

wohl eher nicht  :-\

Danke für den Hinweis!

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

reblaus

Hallo Robert -

da ich selbst mit der Chinaleuchte für 60.- zur vollen Zufriedenheit arbeite und auch diverse Adaptionen dafür gemacht habe wage ich die Behauptung das eine Adaption an das fragliche Stemi keine "allzugroße" Bastelei verursachen sollte - vor allem, wenn man den Bruttopreis  für die einfachste Zeiss-Leuchte bedenkt. Ich halte das im Vergleich zum sehr vernünftigen Preis des Mikroskops für unangemessen, zumal auch die Zeiss-Leuchte kaum aus DE kommen dürfte.

Die Chinaleuchte wiegt keine 100 g, der Ring hat einen ID von 61 mm und einen AD von 73 mm. Er ist aus Alu, oben schön plangeschliffen und lackfrei, sodass es überhaupt kein Problem bereitet, einen entsprechenden Ring mit Innendurchmesser 66 mm und mit 3 Gewindelöchern für die 3 Punktbefestigung oben aufzukleben!

Viele Grüße

Rolf