Botanik: Südlicher Zürgelbaum Celtis australis *

Begonnen von Hans-Jürgen Koch, September 03, 2017, 15:48:21 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Hans-Jürgen Koch

Liebe Pflanzenfreunde,

zur großen Gattung Celtis zählen 70 häufig immergrüne Baumarten, die vor allem in den Tropen vorkommen. Die aus kühlen Klimaarten stammenden Arten aus Nordamerika, Europa und Asien werden jedoch am meisten kultiviert.
Sie sind mittelgroß bis groß mit glatter und leicht rauher Rinde und haben kleine, oval, spitze Blätter mit wenigen oder vielen Zähnen am Rand.

Die eingeschlechtlichen, unauffälligen Blüten haben keine Blütenblätter und erscheinen zeitgleich mit den neuen Blättern.
Die kleinen, harten Steinfrüchte wachsen einzeln in den Blattachseln. Sie werden von Vögeln gefressen und verbreitet; einige Arten können durch Selbstaussaat zur Plage werden.

Bild 01 Südlicher Zürgelbaum Celtis australis

Quelle: Fraxinus

Systematik:
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Hanfgewächse (Cannabaceae)
Gattung: Zürgelbäume (Celtis)
Art: Südlicher Zürgelbaum, Europäischer Zürgelbaum
Wissenschaftlicher Name: Celtis australis
Trivialnamen: Bohnenbaum, Nesselbaum, Zirgelbaum, Zirkelbaum und Zürgelbaum
Englischer Name: Southern nettle tree, hackberry

Der lat. Name Celtis steht für ein in Afrika vorkommendes Gehölz, womit der Südliche Zürgelbaum (australis lat. = südlich) gemeint sein dürfte, denn das Areal dieser Art reicht im Mittelmeerraum südlich bis Libyen und NW – Afrika.

Beschreibung:
Der Südliche Zürgelbaum ist ein sommergrüner großer Laubbaum aus Südeuropa, Nordafrika und Kleinasien, er wird bis zu 25 Meter hoch. Der Stamm erinnert an eine Buche, der erst im Alter eine etwas schuppige Borke ausbildet.

Bild 02

Urheber: Franz Xaver

Die mitte- bis dunkelgrünen Blätter sind zweizeilig angeordnet. 5 – 16 cm lang, eiförmig bis lanzettlich, mit langer, fein ausgezogener Spitze, am Rand gesägt, oberseits rauh und unterseits hellgrün und flaumig (weich behaart). An der Blattbasis entspringen drei kräftige Blattnerven.

Die Blüten entstehen mit dem Laubaustrieb, es sind einzelne, blattachselständige Zwitterblüten. Die Blüten sind langgestielt und klein mit zwei großen fedrigen Narben, die männlichen Blüten stehen daneben in wenig blütigen Büscheln.
Die kleinen (9 – 12 mm), im Herbst purpurschwarzen Früchte besitzen ein fleischiges Mesokarp (meist süßes u. saftiges Gewebe der Steinfrüchte) und sind essbar.
In Südtirol bereitet man aus den süßlichen Früchten, den ,,Zürgel", Süßspeise.

Bild 03 Illustration, Südlicher Zürgelbaum Celtis australis

Quelle: www.biolib.de
Buchquelle: Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz 1885, Gera, Germany
Urheber: Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé
Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.

Das Holz (,,Triester – Holz") vom Südlichen Zürgelbaum ist sehr hart und elastisch und vielseitig verwendbar, wie z.B. für Angeln, Peitschen, Haushaltsgeräte und Musikinstrumente.

Bild 04 Junger Südlicher Zürgelbaum Celtis australis

Foto: H.-J_Koch

Dieser junge Baum steht im Arboretum Schloss Erbhof Thedinghausen (Niedersachsen).
Die Proben von diesem Baum liegen seit dem 31. Mai 2016 in AFE II.

Bild 05 Kosmos Tischmikrotom


Mit diesem kleinen Mikrotom habe ich die Schnitte erstellt. Das Holz des Zürgelbaumes ist sehr hart, deshalb wurden die Proben während des Schneidens mit Glyzerin angefeuchtet. Es sind mir brauchbare Schnitte mit einer Dicke von 30 Mikrometer gelungen.

Teil 1 Einjähriger Spross, Querschnitt, 30 µm

Zunächst einmal zwei Bilder vom ungefärbten Schnitt.

Bild 06 Übersicht, Celtis australis


Bild 07 Vergrößerung, Xylem, Celtis australis


W-3A-Färbung nach Wacker (Acridinrot-Acriflavin-Astrablau) modifiziert
Arbeitsablauf :
1. Schnitte  liegen in 30 % Ethanol.
2. Aqua dest. 3x wechseln je 1 Minute.
3. Vorfärbung Acridinrotlösung  8 Min.
4. 1x auswaschen mit Aqua dest. .
5. Acriflavinlösung (differenzieren bis gerade keine Farbwolken mehr abgehen - Lupenkontrolle) ca. 12 Sekunden !!!.
6. 2 x auswaschen mit Aqua dest..
7. Nachfärbung Astrablaulösung 2 Minute.
Bei der Nachfärbung mit Astrablau eine Mischung aus Astrablau und Acriflavin im Verhältnis  4 : 1
verwendet (blau + gelb = grün).
8. Auswaschen mit Aqua dest. bis keine Farbstoffreste auf dem Objektträger verbleiben.
9. Entwässern mit 2x gewechseltem Isopropylalkohol ( 99,9 % ).
10. Als letzte Stufe vor dem Eindecken Xylol einsetzen.
11. Einschluss in DePeX.

Ergebnis :
Zellwände blaugrün bis grün, verholzte Zellwände leuchtend rot, Zellwände der äußeren Hypodermis orangerot, Cuticula gelb, Zellwände der innenliegenden Hypodermis tiefrot.
Fotos: Nikon D5000.

Bild 08 Übersicht, Celtis australis


Bild 09 Vergrößerung aus der Übersicht mit Beschriftung, Celtis australis

MP = Markparenchym, T= Trachee, JG = Jahresringgrenze, XY = Xylem, HS = Holzstrahl, K = Kambium, PHS = tangential erweiterter Phloem - Strahl, PH = Phloem, SK = Sklerenchym - Inseln, PE = Periderm, RP = Rindenparenchym

Das Rindenparenchym  ist ein Speicher.
Pflanzen bestehen, wie die meisten Lebewesen, zu einem Großteil aus Wasser. Schwankungen des Wasservorrats werden von Organismen allgemein schlecht vertragen. Um Folgen abzuwenden, wird Wasser daher vorrätig gehalten, was zum Beispiel im Rindenparenchym geschieht.

Das Sklerenchym ist ein Festigungsgewebe.
Das Sklerenchym ist totes Gewebe, das durch seine extrem dicken Zellwände zur Stabilität der Pflanze beiträgt (Festigungsgewebe). Hier kommt es in Form von kleinen Zellgruppen vor, in anderen Pflanzen bildet es ausgedehnte Bereiche.

Das Phloem ist für Transport und Transformation verantwortlich.
Das Phloem besteht aus relativ kleinen Zellen, und dient dem Transport von Stoffwechselprodukten. Wirft z.B. ein Baum im Herbst seine Blätter ab, so tut er dies nicht ohne zuvor Wertstoffe aus den Blättern zurückzuziehen und einzulagern. Die Zellen des Phloems, die im Gegensatz zu Sklerenchym und Xylem sehr wohl am Leben sind, sind untereinander durch feine Kanäle intensiv vernetzt. So können Stoffwechselsignale ausgetauscht und in der Folge evt. "bestellte" Produkte geliefert werden.

Kambium ist die horizontale Wachstumszone.
Das Kambium besteht aus einer Zellreihe. Es ist die Zellreihe, die im Bild blau angefärbt ist. Aus diesem wird durch Zellteilung nach innen hin Xylem gebildet, nach außen hin Phloem.
Das Kambium ist also die Quelle dieser beiden Gewebe.

Das Xylem zum Transport und Stabilisierung.
Der Ausdruck rührt von Xylos, was Griechisch für "Holz" steht her. Der Definition nach ist alles, was vom Kambium nach innen hin gebildet wird, Holz. Was nach außen wandert, nennt sich "Bast. Das Xylem dient hauptsächlich der Leitung von Wasser, das aus den Wurzeln durch das Xylem angeliefert wird. Wurzeln haben meistens, wenn nicht sogar immer einen zentralen Xylemkern. Da hier aber auch Strahlen vom Mark aus durch das Xylem verlaufen, und auch mit diesem in Verbindung stehen, würde ich auch eine weitergehende Transportfunktion unterstellen. Darüber hinaus wirkt die Verholzung des Xylems sicher auch stabilisierend.

Bild 10 Markparenchym im Zentrum, Celtis australis


Dem Markparenchym kommt hier eine Speicherfunktion zu. In den weitlumigen, leicht  blau gefärbten Zellen finden sich nur sehr vereinzelt  Calciumoxalat – Kristalle. Ein deutlicher Nachweis der Speicherfunktion des Markgewebes lässt sich erbringen, wenn man im Markgewebe nach rundlichen Gebilden Ausschau hält. Lassen sich diese mit Jodlösung blau anfärben, handelt es sich um Stärke.

Bild 11 Vergrößerung,  Celtis australis


Bild 12 Vergrößerung mit Beschriftung, Celtis australis

HS = Holzstrahl, K = Kambium, PH = Phloem

Bild 13 Sklereide, Celtis australis


Bild 14 Xylem, Celtis australis


Bild 15 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Celtis australis

Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 519 IF.

Bild 16 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Celtis australis

Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 519 IF.

Teil 2 Einjähriger Spross, Längsschnitt, 30 µm

Bild 17 Ungefärbter Schnitt, Übersicht, Celtis australis


Bild 18 Übersicht, W-3A-Färbung nach Wacker, Celtis australis


Bild 19 Vergrößerung, Celtis australis


Bild 20 Vergrößerung, Celtis australis


Bild 21 Vergrößerung, Celtis australis


Bild 22 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Celtis australis

Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 519 IF.

Quellen und weiterführende Informationen:
Wikipedia; Freie Enzyklopädie
Gregor Aas ,,Bäume", ISBN: 3-7748-4058-2
Gregor Aas ,,Laubbäume"
Spohn ,,Kosmos Baumführer Europa", ISBN: 978-3-440-11741-5
Peter A. Schmidt ,,Taschenlexikon der Gehölze", ISBN: 978-3-494-01448-7
P. Schütt ,,Lexikon der Baum- und Straucharten", ISBN: 978-3-86820-123-9
,,Botanica", ISBN: 3-8290-0868-6

Für konstruktive Kritik bin ich ebenso offen wie für lobende Worte.
Doch zunächst einmal wünsche ich viel Freude beim Lesen.

Hans-Jürgen
Plants are the true rulers - Pflanzen sind die wahren Herrscher.

<a href="http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=2650.0" target="_blank">Hier geht es zur Vorstellung</a>

Gerne per "Du"

Wutsdorff Peter

Guten Tag Hans Jürgen,
wieder mal ein toller  Hans-Jürgen Graulation!
Besonders gut finde ich die Erläuterungen zu den einzelnen Bereichen des Schnittes.
          Interessant ist, daß Du das alles mit dem "Kosmos-Mikritom" gemacht hast.
Wie Du vielleicht mitbekommen hast, habe ich den Durchmesser der Auflagefläche meines Mikrotoms auf 90 mm vergrößert, damit das Messer beim Schneiden nicht kippelt. Auch habe ich das gleich Messer mit Halter wie Du. Da aber der Abstand der Scheide zur Auflagefläche ca. 3 mm beträgt (Teflondicke) und der minimale  Abstand der Auflagefläche zur Einspannstelle der Probe  5mm beträgt, entsteht beim Schneiden ein Biegemoment, wodurch die Schnitte bei mir nicht gleichmäßig dick werden. Ergebnis: Ich schneide, stelle fest, daß der Schnitt  zu dick ist und verwerfe ihn. Dann stelle ich 50 µm zu und das Messer erzeugt überhapt keinen Schnitt. Die Probe spanne ich in längsgeschnittenen Holunder ein.  Damit der Holunder sich gut längs spalten läßt und dabei nicht zerbricht, weiche ich ihn in Isoprpoanol ein.
Wo liegt bei mir der Fehler?
Gruß Peter aus Lorsch

Hans-Jürgen Koch

Guten Abend Peter,

danke für Deine lobenden Worte.
Vermutlich ist Holundermark zu weich und das Schnittgut nicht stabil fixiert. Mit dem Holundermark habe ich keine guten Erfahrungen gemacht.
Ich verwende nur noch das grüne Styrodur (Polystyrol-Hartschaumplatten). Styrodur kannst Du günstig im Baustoffhandel kaufen. Ich teile den kleinen Styrodur-Block in zwei Stücke, und ein Teil wird mit einer kleinen Kerbe versehen, je nach Durchmesser der Probe.
Du solltest bitte die Einwegklinge vor jedem Schnitt mit Ethanol (Alkohol) befeuchten.
Das Schneiden mit dem Handmikrotom ist eine Übungssache, immer wieder versuchen, es klappt bestimmt.

Mit freundlichem Gruß

Hans-Jürgen
Plants are the true rulers - Pflanzen sind die wahren Herrscher.

<a href="http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=2650.0" target="_blank">Hier geht es zur Vorstellung</a>

Gerne per "Du"

Klaus Herrmann

Hallo Peter,

das Biegemoment entsteht hauptsächlich durch die nicht stabile Fixierung der Probe. Ein holziges Teil klemme ich im Sandwich-Alublock mit verschiedenen Bohrungen.
Jürgen hat das schon mit seinem Hartholzblock gezeigt.

Am Schlittenmikrotom verwende ich eine Aufnahme die wie ein Mini-Bohrfutter aussieht. Da wackelt nix mehr.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Fahrenheit

#4
Lieber Hans-Jürgen,

vielen Dank für Deine aufwändige Dokumentation, die ich gerne in die Botanik-Liste übernommen habe!

Lieber Peter,

wenn Du Holundermark verwendest, musst Du trocken schneiden. Befeuchtet verliert es seine Stabilität.
Für Blätter ist Holundermark nicht schlecht, stabilere Stücke schneide ich freistehend ebenfalls auf dem Handmikrotom mit SHK-Klingenhalter.
Für stabilere Proben kannst Du ausser Styrodur (das die Klinge etwas stärker abnutzt) auch einfach Möhre verwenden.
Das Einspannen in ein Metallblöckchen, wie von Klaus beschrieben, oder das Aufkleben auf eine Holzunterlage, wie es Hans-Jürgen z.B. bei Längsschnitten handhabt, funktionieren auch, wenn die Probe stabil genug ist (Spross oder ein kräftiges Blatt wie z.B. von bestimmten Palmfarnen ...).

Allen herzliche Grüße
Jörg
Hier geht's zur Vorstellung: Klick !
Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

xf00741

Hallo alle miteinander


Was haltet Ihr von Balsaholz zum Einspannen der Probe? Im Gegegensatz zu den Möhren, bin ich mit Balsa auf Anhieb gut klar gekommen.


Herzliche Grüsse
Jörg
Zeiss Standard WL IV FL
Zeiss Standard WL DL, POL, DIK
Wild M5

Hans-Jürgen Koch

Liebe Pflanzenfreunde,

danke für Euer Feedback.

@ Jörg (xf00741),
Balsaholz zum Einspannen der Probe habe ich noch nie gehört, werden die Einwegklingen nicht arg strapaziert ?
Ich werde es auf jeden Fall ausprobieren.

Gruß

Hans-Jürgen
Plants are the true rulers - Pflanzen sind die wahren Herrscher.

<a href="http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=2650.0" target="_blank">Hier geht es zur Vorstellung</a>

Gerne per "Du"

xf00741

Hallo Hans-Jürgen

Balsa ist ein recht weiches Holz. Das kannst Du mit einem Küchenmesser schneiden. Wenn es noch angefeuchtet wird, ist es noch weicher, aber war bei mir definitiv härter als eine Möhre. Im nachfolgenden Link ein Schnitt, den ich so gemacht habe.

https://cloud2.quickline.com/share/916dbd1dd227d3f61c4e2bb227c288433343635f5e9b576a4bbcf4c7e128a2e2768fd65ca73d3ef52f40dd9f780cff44

Balsaholzstäbe gibt es normalerweise in jedem Baumarkt.

Gruss
Jörg
Zeiss Standard WL IV FL
Zeiss Standard WL DL, POL, DIK
Wild M5

hajowemo

Lieber Hans-Jürgen,
dir ist auch diesmal wieder eine hervorragende Dokumentation gelungen.
Herzlichen Dank für die viele Arbeit die dahintersteckt.
Lieber Jörg,
das mit dem Balsaholz ist für mich auch neu. Aber ich werde es ausprobieren.
Beim Baumarkt meines Vertrauens musste das bestellt werden.
Liebe Grüße
Jochen
Vorstellung
Homepage www.mikroskopie-hobby.de
Gerne per "Du"
Man sieht nur mit dem Herzen gut.
Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

Wutsdorff Peter

Verehrte Kollegen,
vielen Dank für Eure Hinweise zum Schneiden.
Es ist doch gut, wenn man Fachleute um Rat fragt.
Wie aber konserviert man eine Möhre?
Da ich noch sehr viel Holunder habe, werde ich die Stäbchen feucht  längs schneiden und dann trocknen.
Auch werde ich es einmal mit Balsa versuchen.
Da wir wieder längere Zeit im Berner Oberland waren, werde ich demnächst etwas von der Blumenpracht aus dem Bereich 1200 - 1900 m Höhe zeigen. Ich hoffe Euch damit nicht zu langweilen.
Gruß Peter

Hans-Jürgen Koch

Hallo Jörg (xf00741),

dein Pflanzenschnitt gefällt mir sehr gut.

@ Jochen,
danke.

Ich habe das Balsaholz zum Einspannen von Pflanzenteilen getestet.
Das Material ist mir zu weich, denn ich benetze beim Schneiden immer die Einwegklinge und die Probe mit Alkohol.

Gruß

Hans-Jürgen
Plants are the true rulers - Pflanzen sind die wahren Herrscher.

<a href="http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=2650.0" target="_blank">Hier geht es zur Vorstellung</a>

Gerne per "Du"

Fahrenheit

Lieber Peter,

die Möhre muss nicht konserviert werden. Im Gegenteil: sie soll möglichst frisch sein und gut "im Saft stehen", denn nur dann hat sie die notwendige Festigkeit.
Zum Schneiden eines Blattes kann man sich die unterschiedliche Struktur der Möhre zunutze machen: verholzter Zentralzylinder und weicheres Speichergewebe drum herum.
Man schneidet ein Möhrenstück aus der Mitte passend zurecht und halbiert es längs, dann lässt ma es wenige Minuten antrocknen, wodurch das Speichergewebe im Gegensatz zum Zentralzylinder etwas schrumpft und sich die beiden Möhrenstückchen nach außen krümmern. Legt man sie nun so zusammen, dass die Anschnitte des Zentralzylinders außen sind, erhält man in der Mitte einen kleinen Bauch. Dort hinein kommt die Probe. Spannt man das Sandwich nun in den Probenhalter ein, hat man aufgrund der Krümmung immer eine leichte Klemmung an der Schnittfläche.

Genauer und mit Bilder findest Du das auf der MKB Webseite wieder:
http://www.mikroskopie-bonn.de/bibliothek/botanische_mikrotechnik/164.html

Herzliche Grüße
Jörg
Hier geht's zur Vorstellung: Klick !
Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Bernd Miggel

Lieber Hans-Jürgen, liebe Pflanzenfreunde,

danke für diese lehrreichen Beiträge!

Herzliche Grüße
Bernd

Klaus Herrmann

Hallo Jörg,

der Schnitt im Link ist sehr gut gelungen, aber es fehlt blau bei der Färbung. Hast du mein 2-teiliges ASim II oder noch das einteilige. Wenn du das zweiteilige (rot und blau separat) hast, dann solltest du nochmal mit Alcianblau nachfärben. Sichtkontrolle bei der Färbung!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

xf00741

Hallo Klaus


Das war noch das "verunglückte" einteilige. Alcianblau hattest Du mir dann auf Nachfrage, ob da blau fehlt, noch geliefert. Nachfärben geht jetzt nicht mehr, denn der Schnitt ist eingedeckt. In Zukunft werde ich natürlich mit Alcianblau nachfärben.


Mir ging es jetzt bei dem Beispiel aber nicht um die Färbung, sondern darum, dass das in Balsa geschnitten wurde, sprich Balsa vom Grundsatz her geeignet ist, was Jochen (hajowemo) dann in eigenen Versuchen bestätigt hat.


Herzliche Grüsse
Jörg
Zeiss Standard WL IV FL
Zeiss Standard WL DL, POL, DIK
Wild M5