Zeiss Junior KF2 grau für Kotuntersuchung Kaninchen?

Begonnen von Lilly, Februar 14, 2018, 10:28:59 VORMITTAG

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Trice

Hallo,
ich häng mich hier mal dran. Ich bin auch neu hier, bin auch Pflegestelle für verschiedene Tiere und möchte gerne selbst nach Parasiten suchen.
Mikroskop hab ich noch keins sondern schau mich gerade um.
Die, die Lilly da im Visier hatte wären auch meine Richtung.

Was kann sich denn an einem gebrauchten Ebay Mikroskop alles Totalschaden raus stellen ?
Hatte zB bei Ebay ein "Carl Zeiss Jena Eduval binokular" für 179,-- gesehn was natürlich ein netter Preis wäre. Oder ??

Mein bisheriger Eindruck als Laie ist das man die Okulare und Objektive die kaputt sind austauschen kann.
Den Kondensor auch (das Ding ist mir noch etwas rätselhaft) ???

Ein Kreuztisch der "nur" schwergängig ist müsste doch wenn man ihn auseinander baut, Verharzung entfernt und neu ölt wieder leichtgängig gemacht werden können?
Beleuchtung (also alles Elektronische) kann mein Mann sowieso reparieren.

Is erstmal mein leienhafter Eindruck aber OK ich stell mir immer alles im Leben erstmal leicht vor, das allerdings hat mir das bisher selten geschadet . Sonst würde man ja nie den Mut aufbringen was neues anzufangen.  ;) ;)  Also bitte ich meine Naivität zu verzeihen::)

Liebe Grüße
Trice
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen

Klaus Herrmann

Hallo Trice,

wenn dein Mann ein versierter Mechanikus ist, dann ist das Risiko bei einem Ebaykauf schon mal geringer. Einen festgebackenen Trieb kann man zerlegen und neu fetten. Defekte Optik kann man einzeln nachkaufen. Und total defekte Teile kann ein Mann mit einer guten Drehbank auch wieder anfertigen. Und manche Männer sind froh, wenn sie eine sinnvolle Beschäftigung haben.
Unterm Strich kann so ein Ebayschnäppchen dann leicht teurer werden als ein Mikroskop aus seriöser Quelle. Aber Versuch macht kluch!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Trice

Der hat mit seinen Modellbahn und Elektronik genug zutun aber findet solche Sachen schon echt spannend.
Der meinte halt eine Marke wie Zeiss würde doch bestimmt einen gewisse Qualität produzieren und bei evtl. Reperaturen und Wartung bestimm gut.
Wäre denn ein Eduval Modell grundsätzlich OK?
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen

Klaus Herrmann

#18
ZitatWäre denn ein Eduval Modell grundsätzlich OK?

Ich kenne Zeiss Jena-Geräte nicht so gut, habe aber mitbekommen, dass sie öfter mal verharzt sind. Und einen Trieb zerlegen ist nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Bob

Hallo Trice,

es ist schon so, dass handwerkliche Fähigkeiten die Risiken eines ebay-Kaufs reduzieren. Die Zeiss Jena Instrumente sind fraglos gut, aber das verwendete Fett neigt stärker als bei anderen Marken dazu, die Viskosität von Beton anzunehmen. Wenn hier der Kreuztisch schwergängig ist, werden die Tischtriebe auch zumindest ein Zerlegen und Reinigen brauchen. Der Zeitaufwand für die Überholung eines normalen Mikroskops ist aber schon recht beträchtlich, und es klappt nicht immer, weil manchmal einfach Teile komplett im Eimer sind. Man braucht auch öfters mal Spezialwerkzeuge und Reparatur-Tricks, die man so normal nicht drauf hat.
Wenn etwas im Eimer ist, dann kann man sich auf die Suche nach Ersatz für die fehlende Komponente machen. Das ist sehr lehrreich, weil es alles in tausenderlei Ausführungen gibt, aber bringt einem den gewünschten Untersuchungen nicht näher. Ich würde in Eurem Fall daher eher im Mikro-Markt nach einem gut funktionierenden Gebrauchsmikroskop fragen.

Berichte gerne mal, was Du so mit dem Mikroskop herausfindest, wenn Du es dann hast!

Viele Grüße,

Bob

Gerd Schmahl

Hallo Trice,
ich bin jemand, der Zeiss-Jena-Mikroskope besonders mag. Habe schon etliche wieder aufgearbeitet. Den Preis finde ich aber für ein Eduval recht hoch, zumindest wenn es die Originalausstattung mit Spiegel und ohne Ansteckleuchte ist und die Ansteckleuchten sin ziemlicher Mist. Das EDUVAL ist ein Schülermikroskop. Das heikelste Teil daran ist der Kombitrieb. Einem, der von Mikroskopen wenig Ahnung hat, wird es gar nicht auffallen (auch den meisten Verkäufern nicht), wenn der nicht funktioniert. Er wird denken, dass das Mik gar keinen Feintrieb hat. Der Kombinationtstrieb funktioniert so: Du drehst in eine Richtung etwas 2 Umdrehungen im Feintriebmodus. Dann setzt automatisch der Grobtrieb ein und es geht plötzlich etwas schwerer, dafür aber schneller vorwerts. Wenn Du nun die Drehrichtung wechselst, setzt wieder der Feintrieb ein, bis wieder der Grobtriebt greift. Wenn das ordentlich funktioniert ist das eine sehr feine Sache, aber wenn so ein Gerät ein paar Jahre im Originalfett gestanden hat, muss der ganze Trieb zerlegt werden. Das ist durchaus machbar und ich kann dafür auch eine bebilderte Anleitung liefern. Es braucht aber auch ein paar recht spezielle Werkzeuge (Stirnlochschlüssel oder Lenswrench), die sich nicht in jedem Haushalt finden, auch nicht bei Eisenbahnmodellbauern. Daher meine Empfehlung: Im Mikromarkt eine Kaufgesuch schreiben und alle wichtigen Daten einschließlich des Budgets angeben und es werden sich Leute melden, die Ahnung von Mikroskopen haben. In jedem Fall sollte ein Rückgaberecht bei Nichtgefallen dabei sein. Das ist fair für beide Seiten. Den Mikromarkt kannst Du erst seit der Anmeldung sehen, nicht als Gast.
LG Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

liftboy

Hallo Trice,

setz Dich mal mit Lily in Verbindung, die hat inzwischen ein Paket von mir. Das Lomo steht noch hier und das Angebot auch ;-)

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Peter V.

#22
Hallo Trice,

als "Sammler" habe ich schon wirklich sehr zahlreiche Ebay-Käufe hinter mir und kann Dir versichern, dass es eine große Ausnahme(!) darstellt, wenn ein Mikroskop wirklich in tadellosem Funktionzustand verkauft wird. Bitte bedenke, dass die meisten dieser Mikroskope nicht von Kundigen verkauft werden, sondern von Leuten, die mit Mikroskopie oft nicht zu tun haben und als "Entrümpler" oder auf ähnlichen Wegen in deren Beistz gelangt sind. Offt stammen sie aus Laborauflösungen und wurden dort "totgeritten" oder lagerten zum Teil jahrelang in irgendwlechen Kellern, Dachböden, Rumpelkammern oder Magazinen, wo sie genügend Zeit hatten, ehemaliges Fett in ausgehärteten Klebstoff zu verwandeln. Gerade das Eduval - wie alle Mikroskope der Mikroval-Serie - ist fast nie in tadellosem Zustand auf dem Markt. Wenn man das alles selbst beheben kann, ist das ok. Aber die meisten Käufer können das nicht und dann wird es schwierig. Eine Instandsetzung durch einen Fachbetrieb kostete meist deutlich mehr als das ganze Mikroskop und nicht jeder hat einen Mechnacus im Bekanntenkreis, der sich auch mit Mikroskopen auskennt.
Wer Mut zum Risiko hat, finanziell mit einem ggf. Totalverlust leben kann, kann natürlich bei Ebay kaufen. Wer aber glaubt, ein einwandfreies und sofort einsetzbares Gerät zu bekommen, wird meist enttäuscht. Ausnahmen bestätigen natürlich - wie immer - die Regel.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Trice

Uiii... jetzt hab ihr mir ja viel Stoff zu denken gegeben.  ::)    Erstmal vielen liebe Dank.

Ich hatte auch mal bei meinen Kollegen rum gefragt und hätte jetzt ein Bresser LCD angeboten bekommen.

Da hab ich nämlich mein nächstes Problem. Ich war der festen Überzeugung wir hätten noch eine Kamera wo ich das Objektiv tauschen kann aber NEIN da hab ich mich getäuscht   :-\  und da frag ich mich halt wenn ich jetzt auch noch sowas brauche obs dann nicht so ein Kombigerät für nen Anfänger leichter zu bedienen ist.
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen

Peter V.

Hallo,

ZitatIch hatte auch mal bei meinen Kollegen rum gefragt und hätte jetzt ein Bresser LCD angeboten bekommen.

Neiiiin!!!!  :o  :o  :o  Du woltest doch ein Mikroskop ! Also, das solltest Du besser da lassen, wo es ist.

ZitatDa hab ich nämlich mein nächstes Problem. Ich war der festen Überzeugung wir hätten noch eine Kamera wo ich das Objektiv tauschen kann aber NEIN da hab ich mich getäuscht   :-\  und da frag ich mich halt wenn ich jetzt auch noch sowas brauche obs dann nicht so ein Kombigerät für nen Anfänger leichter zu bedienen ist.

Ich frage mich, wieso es in den letzten Jahren stets  zuallerst um "Fotos" geht!? Zunächst geht es einmal ums Mikroskopieren! Kaum ein Tierarzt etc. macht Fotos oder hat eine Kamera ans Mikroskop adaptiert. Wichtig ist ein gutes Mikroskop, mit dem man wirklich etwas erkennt. Es nutzt nichts, ein Spielzeug mit einer katastrophalen Bildqualität zu kaufen, nur, um das schlechte Bild dann aufnehmen zu können! Also, bitte erst ein gutes Mikroskop kaufen. Fotos kann man heute in aller Regel mit einer Handykamera anfertigen.

Wie ist denn eigentlich Dein Budget?

Vielleicht wendest Du Dich auch einmal an "Liftboy" - der verkauft Dir sicher wesentlich Besseres als ein Bresser LCD!

Herzliche Grüße
Peter
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Bob

Hallo Trice,

Mikrofotografie ist ein eigenes anspruchsvolles Arbeitsgebiet. Ein teiferer Einstieg lohnt sich, nachdem man die Bedienung des Mikroskops und vor allem die Herstellung tauglicher Präparate im Griff hat. Sieh Dir mal im Forum an, wie hier über Kameraadaptionen, Relaisoptiken, Hotspots und Stacking seitenlang diskutiert wird. Für den Anfang reicht wirklich die Handykamera am Okular. Da bist Mit etwas Übung bekommt Du damit schon ziemlich gute Fotos hin, z.B. um Dich über Deine Funde auszutauschen. Will man mehr wird es richtig kniffelig.

Mikroskopie ist eine unheimlich vielfältige Arbeitsmethode und man kann sich leicht verrennen, wenn man beim Einstieg nicht brav einen Schritt vor den anderen setzt. Kauf Dir mal zuerst ein ordentliches Mikroskop, ein Lomo von Wolfgang wäre eine sehr kluge Wahl.

Viele Grüße,

Bob

Herbert Dietrich

Hallo Trice,

auf einem Mikrofoto erkennt man auch nicht mehr als durchs Okular, eher weniger. Nur weil heute fast jeder durchs Mikroskop fotografiert und im Forum
traumhafte Fotos gezeigt werden, besteht kein Zwang zur Mikrofotografie. Das ist wirklich etwas für Spezialisten, die über die entsprechende Ausrüstung
verfügen und auch die Geduld und Zeit dafür opfern. Ich bewundere diese Künstler.
Brauchbare Mikrofotos zur Dokumentation kann heute jeder auch mit einfachen Mitteln fertigen. Da genügt oft schon ein Handy, noch besser eine mit einem
Okular verbundenen Digital-Kamera. Grundvoraussetzung ist jedoch ein gutes Mikroskop. Die beste Kamera liefert an einem mickrigen Mikroskop auch nur
mickrige Bilder.
Also erst ein vernünftiges, wenn möglich ausbaufähiges Mikroskop (das muss nicht teuer sein) und dann die Kamera.

Ich wünsche Dir eine gute Wahl.

Herzliche Grüße
Herbert

liftboy

Hallo Trice,

habe gerade ein "unwiderstehliches Angebot" von einem Freund bekommen.



Er gibt das Hobby auf und trennt sich deswegen von dem Mikro. Top gepflegt! Mit LED Beleuchtung.
Näheres über PN

Grüße
Wolfgang
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Niels Bohr

Peter V.

Hallo,

na, wenn da der Preis noch stimmt, kann man ja kaum "Nein" sagen! Sogar mit Foto-Trinotubus! Besseres hat sicherlich auch kein normaler Tierarzt!

Herzliche Grüße
Peter
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Trice

Ganz kurz:

Das mit den Fotos hat nix mit Mode zutun. Die meisten Wildtierpäppler lassen sich gern ihre Parasitenbestimmung von nem TA oder TFA bestätigen, zumindest am Anfang!!  Daher haben halt sehr viele so ein LCD Mikroskop was das ganze natürlich erleichtert.

Da ich aber schon öfters gelesen hab das die LCDs Mist sind würde ich es halt vorziehen ein Anständiges zu kaufen und mir damit für die Zukunft die Möglichkeit offen lassen damit auch mal mehr als Tierscheiße anzuschauen. Das Zeiss is ein bisschen auf dem Mist von meinem Mann gewachsen da bei dem eins seiner Mandras ist nix is schlimmer wie billiges/schlechtes Werkzeug und man bei Zeiss halt so ein Qualitätsgefühl hat.

Wir werden sehen ...  hab im Moment nur nicht all zu viel Zeit zum schreiben.     
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen