Die ersten Schnitte eines Anfängers

[Peter G.]

Grüße ins Forum!

So, meine ersten Übungen im Gemüseschneiden sind in vollem Gange.
Die ersten Versuchsobjekte waren Austriebe aus Kohlrabi aus dem Gemüseladen, weil das Messer so schön durchflutscht.

Zuerst natürlich Freihandschnitte mit verschiedenen Klingen ohne Halter: Rasierklingen (zu weich), Cuttermesser (m.E. zu stumpf), eine neue Klinge aus dem Ceranfeldschaber (auch zu stumpf), Cutter-Abbrechklinge (geht so) und, was am besten funktionierte, Klingen von "Lutz Blades" (scharf und gefährlich, und formidentisch mit Ceranfeldklingen).
Damit gelangen mir von bestimmt 50 Schnitten drei recht gut. Die Lutz- Klingen sind beidseitig geschliffen und zwar in symmetrischer Keilform.

Jetzt wollte ich mein geerbtes Zylindermikrotom von Sartorius (ca 7 cm Glasplattendurchmesser und 2,6 cm Loch) ausprobieren, für das ich mir einen brauchbaren Halter aus Holz für die Tischkante gebastelt habe (Vorbild aus dem Forum).
Die Schneideversuche ohne Halter verliefen enttäuschend.
Wenn ich "ziehend" schneide, also mehr seitwärts als vorwärts, kippt das Klingenende zuletzt ins Loch des Mikrotoms, die Klinge kracht gegen den Glasrand und der Schnitt keilt aus. Klinge zu kurz, Loch zu groß.
Mit der in den Ceranfeldschaber eingesetzten Klinge passiert dasselbe, wobei noch dazukommt, dass sich die abgeschnittene Lamelle über der Klinge am Rand des Einspannbleches staut.

Diese ganze Misere könnte ja gemildert werden, wenn wenigstens der Klingenhalter breit genug wäre und die Klinge weiter über die Einspannkante hervorragte.

Natürlich bin ich auf den SHK Klingenhalter gestoßen. Dort werden ja bevorzugt Leitz-Klingen eingesetzt und der Schneidenwinkel ist ja offensichtlich auch auf diese Klingen abgestimmt. Da ich jedoch im Frühstadium noch keine so deftigen Wertanlagen in Leitz-Klingen tätigen will, wüsste ich gerne, ob man darin auch meine Lutz-Klingen einsetzen kann.

Die an meinen besser gelungenen Schnitten ausprobierte Färbung mit Etzold FCA verliefen übrigens durchaus für den Anfang ganz nett, während das Einschließen in Euparal zu einem fürchterlichen Gematzel ausartete, weil die Schnitte halt doch zu dick waren, das Deckgläschen auf dem Präparat herumschaukelte und der Kitt seitlich davonlief.
Aber das ist eine andere Baustelle...

Grüße
Peter G.

[Klaus Herrmann]

Hallo Peter,

Lutz-Klingen einsetzen kann.

Könntest du ein Bild dieser weltbekannten Klingen zeigen und die Maße Länge, Breite Dicke. Dann könnte man was dazu sagen. Na ja a bissel muss man schon investieren, wenn man ordentliche Ergebnisse will. Sonst verkauf das Mikrotom ich nehms dir ab!

[Peter G.]

Aber gerne doch:

Die Maße sind 22x 43mm, identisch mit den Ceranfeldklingen mit drei Löchern.
(Auf die Schnelle ging´s nicht schärfer, sorry)

[klausLM]

Moin Peter G.
deine Klingen haben die gleichen Maße, wie übliche Rasierklingen. Sie sind wohl nur dicker, Rasierklinge 0, 1mm oder dünner.
Die meistgebräuchlichen Klingen für den SHK-Halter sind die Leica Klingen Nr. 818. Sie haben die Maße 80x14x0,32 mm. Es gibt auch andere z.B. von Feather mit den Maßen80x8x0,25.
Sie sind damit fast doppelt so lang wie deine Klingen und fallen beim Schneiden auch später "ins Loch".

Gruß
Klaus

[Klaus Herrmann]

Hallo Peter, dann sag ich dir gerne doch: die passen nicht!

[Peter G.]

Tja, schade, dann führt ja wohl kein Weg vorbei...
Ich danke Euch beiden für die Hilfe.

Hab gerade nach den Feather- Klingen geschaut: Auf den ersten Blick 50 Stück für über 280 EUR. Mein lieber Schwan
Was kosten denn so die Leica-Klingen. Was ich so gehört habe, muss man gleich 100 Stück nehmen.

Gruß
Peter G.

[Klaus Wagner]

Hallo Peter,

Versuch´s doch mal mit einem Rasiermesser. Vorsicht: In der Bucht werden welche aus Edelstahl angeboten. Die taugen nichts. Wenn Du ein Rasiermesser neu kaufst, ist die Schärfe auch nicht optimal. Du benötigst Schleifpaste und einen Streichriemen.

Mit dem Rasiermesser hast Du sicheren Erfolg, weil die Klinge natürlich um einiges länger ist, als eine Rasierklinge. Und noch was: Wenn der Durchmesser Deines Objekts recht groß ist, wird´s schwieriger.

Gruß
Klaus

[Peter G.]

Ja, ich versuche Alternativen.

Dass ich in einem so frühen Stadium Ausgaben tätigen soll, die den Preis für mein Mikroskop weit übersteigen, das sehe ich im Moment noch nicht.

[Klaus Herrmann]

Hallo Peter,

Was kosten denn so die Leica-Klingen. Was ich so gehört habe, muss man gleich 100 Stück nehmen.

Also die Einheit bei Leica ist 50 Stück im Sicherheitsspender und die kosten bei mir 85.- also ca 200.- weniger, als bei Feather.
Die reichen dann lange. Und der Typ 818 ist genau der richtige für den genialen SHK-Einmalklingenhalter, den du über Detlef bekommst. Soweit ich weiß hat er gerade noch wenige im Vorrat, eine Neuauflage kann lange dauern! Also nicht lange zögern sonst eventuell lange warten!

[Wutsdorff Peter]

Hallo Peter, Namensvetter,
die 8mm breiten Klingen müssen sehr genau in den SHK-Klingenhalter eingesetzt werden.
Sie müssen an beiden Enden genau ( Toleranz +- 0,2mm) aus dem Halter hervorstehen.
Anderenfalls ist die Schneide nicht genau parallel zur Unterlage und die Schnite brechen beim Schneiden aus.
Ich habe mir eine simple Vorrichtung dazu erdacht.
Gruß Peter

[Wutsdorff Peter]

Hier die  Vorrichtung:





MfG Peter

[Peter G.]

Da sind ja lauter Perters zugange!

Grüße Dich, Peter

Vielen Dank für den Hinweis!
Greade eben habe ich dann doch enen Klingenhalter und Leica-Klingen bestellt.
Aber prinzipiell ist die Vorrichtung schon sinnvoll.

Gruß
Peter

[Peter V.]

Hallo,

Da sind ja lauter Perters zugange!

ja, dann gesellt sich halt noch einer dazu! 

Ich habe zwar den Thread nicht verfolgt, aber egal, was vorher geschrieben wurde: Der SHK-Klingenhalter ist immer eine sehr gute Wahl!!!

Herzliche Grüße
Peter

[jako_66]

Hallo Thrax,

suche auch noch die Leica Klingen 818, brauche erst einmal nur 10 Stück. Hattest Du die so ohne Mindermengenzuschlag bestellt?

VG

Sven

[Peter G.]

Hallo Sven!

Ich habe die Klingen bei Klaus Herrmann (s. #8 in diesem Faden) bestellt. Ich kenne auch keine andere Bezugsquelle für Kleinverbraucher.

Gruß
Peter