Leitz Periplan 10X/18 Brille für Kamera-adaption

Begonnen von Carlos, Juli 25, 2018, 22:58:18 NACHMITTAGS

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Carlos

Hallo,
Bei der Coolpix-Periplan –Kamera-Adaption wurde auf das Gewinde bestimmter Periplan-Okulare direkt ein bestimmter Coolpix-Kamera-Typ mit dem vorhandenen Filtergewinde des Coolpix-Objektivs aufgeschraubt. Fertig war eine Kameraadaption.
Die korrigierende Wirkung des Periplan-Okulars konnte so auf verblüffend einfache Weise genutzt werden. (Offensichtlich passten sowohl die Gewinde des Periplan-Okulars, das Filtergewinde des Coolpix-Kamera-Objektivs, die Chipgröße der Kamera und damit der Abstand von Periplan-Ausgangspupille und Objektiv-Eintrittspupille zufällig gut zusammen.)
Im Prinzip müsste aber dieser Typ von ,,Gewinde-Periplan-Okularen" auch für andere Kamera-Adaptionen, auch solche mit größerem Chip und Objektiven mit größerer Brennweite, vorteilhaft nutzbar sein, sofern die Kamera-Objektive ein entsprechendes Filtergewinde aufweisen und zwischen Periplan-Okular und Kamera-Objektiv  ein passendes Adaptions-Zwischenstück geschraubt werden kann. (Ich nehme an, dies haben auch andere vor mir erkannt/versucht.)
Da ich zwei Periplan 10X/18 Brille-Okulare (mit Gewinde für die Augenmuschel) habe, diese gehören zu Leitz-Mikroskopen mit ,,Endlich-Optik" und ,,Tubuslänge" 160 mm, überlege ich, mit einem der Okulare eine derartige Kamera-Adaption an einem Leitz-Mikroskop mit Tubuslänge 160 mm auszuprobieren. (Ich denke dabei an eine Digital-Kamera, die direkt ein Bild auf dem Computer liefert und auch vom Computer aus für Video-Sequenzen und Bilder ausgelöst werden kann. )
Jetzt kommen aber meine Fragen:
1.   Ich gehe davon aus, dass das Gewinde am Periplan-Okular ein Normgewinde ist, aber welches?
2.   Welche Digital-Kamera hat im Objektiv ein Filter-Gewinde und welche Norm hat das?
3.   Welche derartige Digital-Kamera  hat einen Chip, der etwa 15 MP hat? (In der Mikroskopie kennt den Begriff der ,,leeren Vergrößerung" wenn man ein Zwischenbild eines Objektivs mit einem zu stark vergrößernden Okular betrachtet. Details, die nicht im Zwischenbild enthalten sind, kann man auch nicht mit einem, noch so stark vergrößerndem Okular erkennen. Analog kann man m.E. bei einer Chip-Größe von >> 15 MP bei der Mikroskopie-Fotografie selbst für sehr gute Mikroskop-Objektive mit einem Abbildungsmaßstab >> 10-fach von ,,leerer Pixelzahl" sprechen. Die kostet Rechenzeit und bringt nichts. Und wenn man dann noch ,,stitchen" oder ,,stacken" will ... )
4.   Welche Digital-Kamera liefert direkt ein Bild auf dem Computer und auch kann vom Computer aus für Video-Sequenzen und Bilder ausgelöst werden?
Soweit meine jetzigen Überlegungen. Hat jemand Erfahrung auf diesem Gebiet?
Gruß Carlos

Herbert Dietrich

Hallo Carlus,

zu 1.  28 mm
zu 2. das steht auf dem Objektiv.  ich verwende zu 1. einen Adapter  28 mm>>>52 mm
zu 3.  ?
zu 4. meines Wissens die Canon DSL-Kameras  z.B. EOS D 450. 550

Herzliche Grüße

Herbert

Klaus Herrmann

Hallo Carlos,

stimmt der Gedanke war schon mal da. Vor ca 10 Jahren habe ich mal solche Adaptionen für die Canon Powershots A 520 und Nachfolger in Kleinserien fertigen lassen. Wie Herbert schon schrieb Periplangewinde M 28 auf M 52 des Televorsatzes der PS. Geht natürlich auch auf Filtergewinde eines Kameraobjektivs. Ist im Prinzip die selbe Adaption Okular plus Kameraobjektiv. Muss mal ausprobieren ob die Kombination Pancake 40 mm von Canon mit dem Periplan funktioniert, dann wäre das eine Möglichkeit, die viel billiger nicht geht.

Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Klaus Herrmann

#3
Hallo Carlos,
habs auf die Schnelle probiert. Es geht. Das 40 mm Pancake hat das Filtergewinde M 52 meines Adapters M 28 auf M 52. Reinschrauben... fertig. Einfachtest am Bitubus, vornehm ists natürlich am Tritubus, aber das Standard 16 stand gerade auf dem Tisch..
Auf dem Bild unten ist ein anders Okular, mit dem Periplan ist es noch etwas besser.



Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Peter V.

Lieber Klaus,

könntest Du mal verraten, welche Kompenten genau sich zwischen dem Pfannkuchen und dem Okular befinden? Das ist eine sehr elegante Lösung und würde ja unter Umständen aufwändige Adapterkosntruktionen überflüssig machen.

Herzliche Grüße
Peter
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Klaus Herrmann

Hallo Herbert,

Wahnsinn! Wie machen die Chinesen das und auch noch kostenloser Versandt. Dafür bekomme ich hier nicht mal die Eloxierung!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Peter V.

Hallo,

hmmm....irgendwo habe ich auch noch einen alte Canon A..irgendwas-Adaption (Filterhalter mit einem Periplan) herumliegen. Da müsste sich dann ja auch so ein Step-down-Adapter daran befinden.
Muss ich direkt heute mal ausprobieren. Wenn es tatsächlich soooo einfach ist, eine DSLR mit dem Periplan zu verbinden....
Dass das Periplan optisch nicht 100%ig mit anderen Objektiven als Leitz harmoniert, spielt ja oft im praktischen leben gar keine Rolle. Und für Leitz-Mikroskope hätte man dann ja eine sehr einfache Lösung, die ohne aufwändigen Adpter auskommt.

Hezrliche Grüße
Peter

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Peter V.

#8
Lieber Klaus,

Zitat von: Klaus Herrmann in Juli 26, 2018, 13:47:37 NACHMITTAGS
Hallo Herbert,

Wahnsinn! Wie machen die Chinesen das und auch noch kostenloser Versandt. Dafür bekomme ich hier nicht mal die Eloxierung!

...weil der chiensische Arbeiter vermutlich in Badeschlappen und T-shirt an den Elox-Bädern steht, einen minimalen Stundenlohn hat und der Fabrikbesitzer vermutlich keine betriebsärztliche Überwachung, keinen Arbeitsschutz, keinen Brandschutz, keine DSGVO, kein QM, keine BGVA3-Prüfungen, keine Zertifizierungen, Akkreditieurngen und damit auch nicht einen ganzen Stab von teuer zu bezahlenden Menschen kennt, die sich um alles Mögliche außerhalb der eigentlichen Produktion kümmern. (Womit ich nicht sagen will, dass das so gut ist!).

Wie allerdings Artikel nicht nur zu unfaßbaren Kosten produziert, sondern auch noch bis zu meiner Haustür  transportiert werden können (incl. der Logistik dazu innerhalb Deutschlands, denn hier steht ja nicht der Chinese persönlich und übergibt den Adapter), kann ich auch nicht mehr nachvollziehen.

Herzliche Grüße
Peter
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Klaus Herrmann

Zitatkein QM,

Ich habe an eine chinesische Lackfabrik ein Olympus BX 40 in sehr hochwertiger Ausrüstung geliefert und den QM Ingenieur 3 Tage lang hier geschult. Also auch das Thema QM wird inzwischen dort ernst genommen und die Teile, die ich bislang aus China gekauft habe waren immer tadellos. Aber so billig war noch nix.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Peter V.

#10
Lieber Klaus,

ich habe keine wirklich Ahnung, wie es da zugeht, vermute aber, dass es eine breite Spanne gibt zwischen Unternehmen, die auf unserem Niveau (oder höher!) produzieren (und ja auch Zulieferer für viele renommierte deutsche Unternehmen sind) und mittelalterlichen "Klitschen" auf der anderen Seite. Ein bekannter von mir hat als Chemieigenieur meherer Jahre in Taiwan in einr Firma für Elektroniklacke gearbeitet - dort herrschten die gleichen Reinraumbedingungen wie hier in Deutschland.

Ich habe allerdings vor gar nicht so langer Zeit 4 Billig- EOS-T2-Adapter via Ebay oder Amazon aus China bezogen. Nicht einer(!) passte. Entweder schlabberten sie oder verhakten sich regelrecht an der Kamera, dass ich schon Angst hatte, sie nicht mehr herunter zu bekommen. Die Verarbeitungsqualität war offensichtlich unterirdisch. Allerdings haben sie sich sofort entschuldigt und das Geld zurückerstattet (da sind die "Chinesen" meiner Erfahrung nach auch bei Billigst-Artikeln immer sehr bemüht.)

1ml-Pasteuerpipetten (die ich in großen Massen benötige) bestelle ich seit längerer Zeit nur noch über Ebay direkt in China. Und wundere mich auch immer über den niedrigen Preis.

Herzliche Grüße
Peter
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Carlos

Hallo zusammen,
meine Überlegungen/Planungen scheinen ja doch einige zu interessieren. (... und das bei der derzeitigen Hitze. Seit Wochen kann ich in meinem Hobby-Raum nicht mehr mikroskopieren, es ist dort viel zu heiß!)
Bleibt also nur in kühleren Räumen über neue ,,Mikroskopie-Projekte" nachzudenken. Seit langen beschäftigt mich das Thema ,,einfache Kamera-Adaption". Dabei stellt sich auch die Frage, was für die Fotografie durchs Kompensations-Okular ,,besser" und einfacher zu realisieren ist, eine gute ,,Digital-Okular-Kamera" (mit passendem Objektiv, entsprechend guter Software für Steuerung und Bild-Bearbeitung)  oder eine adaptierte, gute Digital-Fotokamera z.B. eine Canon. 
Hallo Klaus,
Wenn ich es richtig verstanden habe, gibt es fertige Teile für eine einfache Adaption einer (Canon-) Kamera mit passendem Objektiv (Pancake), wobei die vorhandenen Gewinde am Periplan-Okular und an der Kamera/bzw. dem Objektiv genutzt werden. (Wie ich beim genauen Hinsehen festgestellt habe, zeigen deine Bilder ein Periplan 10X/18 Brille M, also auch ein Periplan-Okular für die Tubuslänge 160.) Stimmt denn der Abstand bei der gezeigten Adaption zwischen der Okular-Austritts- und Kameraobjektiv-Eintrittslinse?
Hallo Herbert,
Das in Deinem Bild gezeigte Periplan-Okular entspricht genau dem, das ich verwenden will. Das Bild zeigt zudem, wie einfach die Adaption zu realisieren ist. Aber auch hier meine Frage: Stimmt denn der Abstand bei der gezeigten Adaption zwischen der Okular-Austritts- und Kameraobjektiv-Eintrittslinse?
Du zeigst die Adaption an einer Fuji-Kamera. (Sieht sehr gut aus!). Da Du selbst für die Steuerung der Kamera über einen Computer eine Canon vorschlägst, gehe ich davon aus, dass die Fuji-Kamera nicht vom Computer aus ausgelöst werden kann.
Mein Mikroskop ist ein gut bestücktes Leitz-Ortholux. (Das hat einen senkrechten (Foto-)Tubus, an dem derzeit eine 5 MP Touptek-Okular-Kamera mit ,,Tandem-Optik" aus Periplan10X GF-Okular (kein ,,Brille") und 17mm Plössl-Okular (als Kamera-Objektiv) angeschlossen ist. Mit dieser Lösung bin ich sehr zufrieden. (Für die Realisierung musste allerdings externe Drehbankarbeit in Anspruch genommen werden.)
Jetzt möchte aber gern prüfen, ob mit z.B. einer Canon-Kamera (mit einem passenden Objektiv) bessere Ergebnisse erzielbar sind. So wie es sich für mich jetzt abzeichnet, kann man die Adaption auf einfache Weise mit verfügbaren Adaptern (ohne Drehbankarbeiten) realisieren.
Ideal wäre für mich hierfür ein für die Tubuslänge 170 mm ausgelegtes Periplan 10X mit Gewinde. Damit könnte ich mein Ortholux-Mikroskop und die vorhandenen Objektive benutzen. Ich weiß aber nicht, ob es ein derartiges Periplan-Okular überhaupt gibt.
Gruß Carlos

Klaus Herrmann

#12
ZitatIdeal wäre für mich hierfür ein für die Tubuslänge 170 mm ausgelegtes Periplan 10X mit Gewinde. Damit könnte ich mein Ortholux-Mikroskop und die vorhandenen Objektive benutzen. Ich weiß aber nicht, ob es ein derartiges Periplan-Okular überhaupt gibt.

Hallo Carlos, soweit mir bekannt gibt es das nicht. Dann muss man mit Überwurfmanschette arbeiten, das haben wir schon x Mal gemacht, habe ich bei der Sammlung Fotoadaptionen vorgestellt. Müsste ich suchen. "Brille" muss schon sein, sonst liegt die Pupille zu tief.

Hab den Beitrag gefunden: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=18418.0
Inzwischen ist der Adapter natürlich schwarz matt eloxiert.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Herbert Dietrich

Hallo Carlos,

wie schon Klaus geschrieben gibt es vermutlich kein Leitz Periplan 10X/18mm Brille für Tubuslänge 170mm.
Soweit ich mich erinnere wird vorteilhaft das Pancake 40mm an den Canon DSL in Verbindung mit dem Periplan-Okular verwendet
Der Adapterring 28 mm > 52 mm wird direkt in das Filtergewinde des Objektivs eingeschraubt, ich gehe davon aus, dass der Abstand
passt, sonst müsste man mit Zwischenringen arbeiten?
Hat Du eine Canon DSL mit Objektiv-Filtergewinde 52mm? dann kannst Du ja mal mein System testen.

Herzliche Grüße

Herbert

HCLange

Hallo Carlos,

selbstverständlich gab es Periplan Brillenokulare mit Gewinde M28x0,75 für Tubuslänge 170. Es sind entweder Okulare für visuellen Gebrauch, oder abgestimmte Fotookulare mit roter Punktmarkierung.
Solltest du so etwas benötigen, kannst du mich per PM kontaktieren.

Herzliche Grüße
Christoph