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Histologie: Hypophyse

Begonnen von Ronald Schulte, Oktober 06, 2009, 14:23:59 NACHMITTAGS

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Ronald Schulte

Die erste Abbildung (1) gibt ein Übersicht. Das schwarze rechteck ist in abb.2 zu sehen.
Färbung nach mallory.
Abbildung 2. Zeigt das cerebellum, cerebrum und im unteren Bereich de mögliche hypophyse. Stitch von 8 Bilder.
Abbildung 3. Zeigt die hypophyse. Vergr. 160x
Abbildung 4. Zeigt Details. Konnte das obere teil die neurohypophyse sein und den unteren das pars distalis? Vergr. 400x.


Abbildung 1.


Abbildung 2.


Abbildung 3.


Abbildung 4.

Grüße Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Florian Stellmacher

Hallo Ronald,

wieder ein phantastischer Schnitt, den Du exzellent abgelichtet hast!

Nun sehe ich Schnitte der Hypophyse nur sehr selten und bin daher auch kein wirklicher Experte. Von der Lokalisation her passt die Struktur schon einmal gut zur Hypophyse, man kann neben dem Stiel auch gut die Zweiteilung in Vorder- und Hinterlappen erkennen. Der hintere Anteil entspricht offenbar der sog. Neurohypophyse, die reich an Fasern ist; entsprechend handelt es sich beim vorderen Ateil offenbar um die sog. Adenohypophyse. Allerdings ist diese hier bei der Maus anscheinend angedeutet zystisch ausgebildet. Dies kann ggf. auch Resten der Rathkeschen Tasche entsprechen, aus der sich die Adenohypopyse bildet. Ist dies ein Maus-Fetus, bei dem ggf. die Hypophyse noch nicht vollständig ausdifferenziert ist? Außerdem kenne ich mich mit Deiner schönen Mallory-Färbung nicht aus, sodass ich die typischen Unterschiede im Verhalten der Zellen in der HE-Färbung so nicht nachvollziehen kann.

Zusammenfassnd denke ich aber, dass Du mit Deiner Beurteilung recht hast: Neuro- und Adenohypophyse.

Herzliche Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Ronald Schulte

Florian,

Danke für deine überzeugende Antwort. Nächsten Monaten ist meine neue Maus hoffentlich fertig und mache dann auch ein paar HE Färbungen.

Auch lese ich dein Bericht http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=2768.30 uber die gefahren von Formalin. Wunderbar geschrieben (dein Deutsch ist auch so gut, aber das könnt ihr alle ja nicht schlecht)!

Hat bei so ein großes Lungen-stuck die autolyse nicht schon lange angefangen? Oder brauchtest du dieses Stuck nur für die morfologie und schneidest ein viel kleinerer biopt?

Grüße Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Florian Stellmacher

Lieber Ronald,

vielen Dank für die Blumen – ich bin froh, dass im Forum Deutsch und nicht Niederländisch geschrieben wird; mein hanseatisches Plattdeutsch würde da höchstens zum Lesen reichen ...

Zu Deiner Fachfrage: Sicherlich ist die Autolyse ein großes Problem in der Pathologie. Daher ist es wesentlich, dass das Gewebe möglichst gut mit Formalin durchtränkt wird. Wir versuchen nach Möglichkeit, die Lungen zusätzlich über den Bronchialbaum mit Formalin zu befüllen und schneiden, wenn möglich, einen Tumor ein, um eine optimale Durchtränkung mit dem Fixiermedium zu gewährleisten.

Für die histo-pathologische Untersuchung werden beim sog. Zuschnitt diejenigen Anteile des OP-Präparates herausgeschnitten, die für die Diagnose wichtig sind. Welche dieses sind, stellt sich jedoch z. T. erst beim Zuschnitt heraus. Gleichzeitig wird die Makroskopie des Präparates beschrieben wie z.B. die Größe des Lungenlappens, das Aussehen der Pleura und des Parenchyms, Größe, Form und Beschaffenheit eines Tumors sowie dessen Bezug zum Resektionsrand und einiges mehr. Dabei wird das Präparat zumeist in dünne Scheiben zerlegt, aus denen wiederum die relevanten Stellen herausgeschnitten und in bereitgestellte Einbettungskassetten überführt werden – z.B. der Absetzungsrand von Bronchus und Gefäßen, der Tumor ggf. mit Bezug zum Resektionsrand und zur Pleura, Lymphknoten usw. Hieraus erkennt man, dass prinzipiell jede Stelle des Präparates wichtig sein kann, und daher eine möglichst vollständige Fixierung bis zum Zuschnitt angestrebt werden sollte. Kurze Bearbeitungszeiten sind natürlich selbstverständlich.

Wenn Interesse besteht, könnte ich einmal Fotos von den einzelnen Bearbeitungsschritten machen und hier vorstellen.

Herzliche Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
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Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
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Bernhard Lebeda

#4
Hallo Ronald

tolle Bilder!!

Du bringst mich noch dazu mich vermehrt mit Histologie zu beschäftigen.!!  Zuerst muss halt immer das Herz angesprochen werden, dann folgt der Verstand. Und genau das erreichen Deine Bilder bei mir!!  Sie sind übrigens auch eine tolle Demonstration dessen was eine gute alte Coolpix mit einem guten alten Leitz Periplan zu leisten imstande ist!!



Viele Mikrogrüsse

Bernhard

Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

Ronald Schulte

Bernhard

Zitat von: Bernhard Lebeda in Oktober 06, 2009, 21:02:22 NACHMITTAGS
Du bringst mich noch dazu mich vermehrt mit Histologie zu beschäftigen.!!

Das wäre eine gute Sache! Histologie dauert eine weile bis zum Fertigen Präparat aber ist so interessant das Mann ein ganzen Abend beschäftigt sein kann mit einer mauspreparat.
Dann natürlich auch viel lesen um eine richtige zell-interpretatie machen zu können. Florian kann auch sehr hilfreich sein mit seiner Kenntnis.

Die Bildqualität hat sich mit den Orthoplan und Fluotar Objektiven enorm gesteigert. Auch den scharfstellhilfe mit DVD-schirm hat daran beigetragen.

Grüße Ronald
Mikroskope:
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Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

reblaus

Hallo Ronald -
worauf beziehen sich eigentlich die Vergrößerungsangaben, d.h. wie kann ich die Größe von Objekten auf meinem Monitor abschätzen?
Gruß
Rolf

Ronald Schulte

Rolf,

Zitat von: reblaus in Oktober 06, 2009, 22:16:23 NACHMITTAGS
wie kann ich die Größe von Objekten auf meinem Monitor abschätzen?

Abschätzen auf den Monitor geht nicht. Die Zell-Größe muss Mann Messen um eine Richtige aussage zu machen.
Dafür brauchen sie ein Mikromesser (Filar) und ein Eich-Objektträger.
Für jedes Objektiv sollte erneut geeicht werden. Nach die Eichung kann Mann dann die Zelle richtig bemessen.
Bei bedarf kann ich heuteabend ein paar Bilder von die Instrumente Posten.

Grüße Ronald
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reblaus

Hallo Ronald -
danke für das Angebot, aber ich weiß schon wie man mit dem Mikroskop genau misst. Ich denke aber, dass man auch auf dem Monitor hinreichend genau messen könnte,  bei biologischen Objekten würde das meistens ausreichen. Ich kann ja z.B. schauen wieviele Pixel ein Bild breit ist und wenn ich dazu z.B. die Angabe hätte "100 Pixel = x µm" wäre der Rest einfach.
Wenn man nicht gerade ein Zoomobjektiv am Foto hat, kann man ja sein Fotosystem mit einem Objektmikrometer eichen: Abfotografieren und das Foto im Bildbearbeitungsprogramm auf sagen wir mal 100 µm beschneiden, in Größe 100% darstellen und schauen wie viele Pixel das Bild jetzt breit ist.
Im übrigen finde ich deine Maus top!
Gruß
Rolf

Jürgen H.

Hallo Ronald,

Meine Gratulation zu dem wunderschönen Schnitt und der beeindruckenden Malloryfärbung. Könntest Du noch etwas zum Ablauf Deiner Präparation schreiben? Wie hast Du die Maus fixiert? (Fixiermittel, Einwirkungsdauer, ganzer Kürper oder angeschnitten?)

Ich bin begeistert.

JÜrgen

Ronald Schulte

Jürgen,

Danke für die Komplimenten.
Ich habe dieser Maus nicht selbst fixiert. Die Schnitte und Färbungen sind wohl mein eigener Arbeit. Ich kann also jetzt nicht viel Info geben über fixierzeiten aberrrrrrrr,
Bin dabei um neue Mauser zu Fabrizieren. Wenn alles gelingt Schreibe ich ein neues Thema mit alle Dateien und natürlich aufnahmen. Hab schon mehrere anfragen so werde ich dies sicher machen.

Grüße Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
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