Mitte Juli ist bei uns die Zeit, in der die
Pfeffermilchlinge in großer Menge erscheinen. Es handelt sich um einen
häufigen Sommerpilz der eine
Mykorrhiza mit Laubbäumen eingeht, und der
bodenvag ist, also an den Boden keine besonderen Ansprüche stellt.
Eckdaten:
- Pilzart: Lactifluus piperatus (L.) Roussel
- Fundort: Kalkbuchenwald (Vogelsang-Biotop) bei Straubenhardt in Baden-Württemberg
- Lebensweise: Mykorrhiza hier mit Rotbuchen
- Funddatum: 22.07.2021
- Belegnummer: div21014,vog
Makroskopische Merkmale:Die
Fruchtkörper sind in allen Teilen weißlich bis creme gefärbt und tendieren zum Gilben. Schaut man auf den gesamten
Lamellenbereich, so fällt auf, dass die Lamellen nicht reinweiß sind, sondern dass eine schwach,
lachsrosa Farbnuance vorhanden ist.
Der
Geschmack von Fleisch und Milch ist sehr scharf,
Geruch lässt sich keiner feststellen.
Die Pfeffermilchlinge sind, im Gegensatz zu ihren "Vettern", den Wolligen Milchlingen, nur
von mittlerer Größe. Die Hüte werden allenfalls 120 mm breit.
Bild 1 - Fruchtkörper am Fundort: Kalkbuchenwald; das linke, noch recht junge Exemplar zeigt den eingebogenen Hutrand und die reinweiße Milch.
Schneidet man einen Fruchtkörper längs durch, erkennt man das reinweiße
Fleisch, den stämmigen, vollen
Stiel und die schmalen, blassen
Lamellen.
Beim Fund untersuchte ich noch
Verfärbungen an der Luft und mit Kalilauge KOH:
Das rein weiße
Fleisch des durchgeschnittenen Fruchtkörpers verfärbte sich an der Luft an einigen Stellen gelblich, blieb ansonsten weiß.
Dann ließ ich die weiße
Milch auf einen Objektträger abtropfen und fügte einen Tropfen Kalilauge KOH hinzu: Die Milch blieb unverändert weiß. Auch ohne Zugabe von KOH blieb die Milch an der Luft weiß.
Bild 2 - Fruchtkörper im Längsschnitt: reinweißes Fleisch mit der Tendenz zu gilben; sehr schmale, am Stiel herablaufende Lamellen, stabiler, vollfleischiger Stiel.
Bild 3 - Hutoberfläche: trocken, feinfilzig, weißlich bis cremefarben mit zahlreichen, hellbräunlichen Flecken.
Bild 4 - Lamellen im Bereich des Stielansatzes: blass, eng stehend und häufig gegabelt; Stielfleisch reinweiß.
Bild 5 - Lamellen im Hutrandbereich: sehr eng stehend, wenige Gabelungen, wenig mit Lamelletten untermischt.