Wie ist Blut "richtig" fokussiert? Bresser Biolux

Begonnen von Patrick R., Dezember 28, 2021, 19:07:06 NACHMITTAGS

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Patrick R.

Hallo,

ich versuche gerade mit meinem neuen Mikroskop mein Blut anzuschauen und hoffe auch weiße, bewegliche Blutkörperchen zu entdecken.
Meine Frage ist nun:
Welches der beiden Bilder ist "richtig" (falls es sowas wie richtig gibt) fokussiert (so weit es mein Mikroskop hergibt) und wie würde ich dort weiße Blutkörperchen erkennen. Sind dort evtl. sogar welche zu erkennen?

Vielen Dank für eure Hilfe und Tipps.

Mit freundlichen Grüßen
Patrick Rotter
Mikroskop: Bresser Biolux NV
Beobachtungs-Interessen: Bärtierchen und Co., Zellen, Bakterien

Herbert Dietrich

Hallo Patrick,

kannst Du etwas zur Vergrößerung sagen.
Für das 40er Objektiv erschint mir das eine sehr hohe Vergrößerung zu sein.

Herzliche Grüße

Herbert

Patrick R.

Hallo Herbert,

ja klar. Wie mein Revolver aussieht, weißt du ja bereits aus dem anderen Post und es ist das 40x Objektiv und mit der einfachen, zugehörigen Okular-Kamera aufgenommen  ;)

Mit freundlichen Grüßen
Patrick Rotter
Mikroskop: Bresser Biolux NV
Beobachtungs-Interessen: Bärtierchen und Co., Zellen, Bakterien

liftboy

Hallo erstmal,

das mit dem 40x Objektiv geht schon in Ordnung :-) das Problem liegt auf der Kameraseite!
Die "normale" Okularkamera liefert ein ca. 4x größeres Bild, selbst mit der, manchmal mitgelieferten, Zwischenoptik 0,5 ist es immer noch doppelt so groß wie im Okular gesehen. Nimm mal für Spaß das 10er Okular raus und tu ein 20er rein, da hast Du ungefähr eine Vorstellung. Meiner einer arbeitet mit einer 0,37er Optik und das ist immer noch nicht das Gelbe vom Ei. Für Dokumentation reicht das aber allemal aus.

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
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Gerd Schmahl

Hallo Patrik,
wie hast Du präpariert?
Sieht nach einem Ausstrich aus, oder nach verdünntem Blut. Ein Austrich trocknet sehr schnell ein und Blut verdünnen ist auch nicht ganz einfach. Da brauchst Du physiologische Kochsalzlösung. Wenn Du einfach mit Wasser verdünnst, platzen die Blutzellen durch die Osmose.
Die Bewegung der weißen Blutkörperchen zu beobachten ist nicht einfach. Das geht am besten auf einem beheizbaren Tisch, der auf Körpertemperatur eingestellt ist. Im Ausstrich erkennt man sie am besten nach einer der üblichen Färbungen z.B. nach PAPPENHEIM, aber bewegen tun sie sich dann natürlich nicht mehr.
Beste Grüße
Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

Rawfoto

Hallo Patrick

Einen Blutausstrich schaut man ohne Deckglas an, dazu braucht man aber eigene Objektive => NC für kein Deckglas in die Berechnung einbezogen, No Cover Glass

Wenn du kein solches 40x hast verstehe ich das du den Fokus nicht findest, das geht auch nicht

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Jürgen Boschert

Hallo Gerhard,

sorry, geht wohl. Dass in der Routine Blutausstriche ohne Deckglas angeschaut werden, liegt einfach an dem Umstand dass es schneller geht und so der Durchsatz erhöht werden kann. Und genau für diese Routinediagnostik bieten die meisten Mikroskophersteller Objektive mit der Korrektur o.D. an.
Beste Grüße !

JB

Rawfoto

Hallo Jürgen,
Das ist spannend, wie funktioniert das, über eine Luftschicht?
Das Blut trocknet ja schnell, oder hält das Deckglas am getrockneten Blut. Habe ich noch nie gesehen aber dazulernen ist ja immer willkommen.
Am BH-2 hatte ich von 10 bis 100x NC, am BX nicht ...

Gespannte Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Patrick R.

Hallo,

@Gerd: es war dann wohl eher ein Ausstrich. Ich habe ein kleines Blutströpfchen auf den Träger getan und das Deckglas drauf. Sooo schnell ist es nicht ausgetrocknet, aber generell hast du sicher recht. Die Blutzellen sind noch eine Zeit lang durch die Gegend geflossen.
Diese Färbungen sollte ich mal ausprobieren.
Anscheinend sind aber meine Ansprüche - wie üblich - für einen Anfänger sehr hoch, vor allem mit diesem Mikroskop  ;)
Mikroskop: Bresser Biolux NV
Beobachtungs-Interessen: Bärtierchen und Co., Zellen, Bakterien

Gerd Schmahl

Hallo Patrick,
nee, das ist dann eher kein Ausstrich, sondern ein normales Frischpräparat, das Du sehr schön dünn hinbekommen hast. Oft sind die Blutzellen nämlich viel zu dicht und liegen übereinander, bilden "Geldrollen" und sind schwer zu trennen.
Aber die Roten Erythrozyten  sehen schon recht deformiert aus.
Beste Grüße
Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

Roland_E

@Gerhard

Im hämatologischen Labor hat man bei uns eine Reihe Objektträger vor sich ausgebreitet, oft so 10 Stück und dann auf jeden einen Tropfen EDTA-Blut, ziemlich am Ende, dann über die gesamte Länge des Objektträgers mit einem weiteren Objektträger den Tropfen ausgetrichen, antrocknen lassen, Giemsa-Färbung und dann wurden die ohne Deckglas durchgemustert. Meist ließ sich eh nur ein Teil des Objektträgers auswerten, da am Anfang noch zu dick, und am Ende schon zu dünn ausgetrichen. Letztlich kann man da nach pathologischen Zellen suchen, z.B. Blasten... nun hab ich leider nicht mehr in Erinnerung, welche Objektivtechnik die nutzten...

Viele Grüße,

Roland

Detlef Kramer

Hallo,

nach meiner Kenntnis werden Blutausstriche in der Regel mit 100 x Öl-Objektiven untersucht. Ich denke das 40 x ist hier schlichtweg überfordert. Durch die wahrscheinlich falsch adaptierte Kamera kommt man über die frörderliche Vergrößerung hinaus. Und dann noch ohne Kondensor :(. Patrick, schreib doch mal, wo Du zu hause bist. Vielleicht kann sich ein erfahrener Mikroskopiker mal der Sache annehmen. Ich wohne in der Nähe von DA.

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Rawfoto

Hallo Roland

Danke, so habe ich das auch gemacht. Objektive waren bei mir damals S-Plan APO 100 NC und das 60x der selben Serie. Kein Deckglas, Öl direkt auf den gefärbten Ausstrich und los ging es ...

Daher war ich über das Deckglas verwundert ...

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
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Gerd Schmahl

Hallo liebe fortgeschrittenen Foristen,
hier geht es aber um ein "Mikroskop" der einfachsten Sorte, das nur Trockeobjektive hat, die für Deckglas korrigiert sind (wenn sie überhaupt korrigiert sind). Da geht mit dem 40er ganz bestimmt nichts ohne Deckglas und ganz bestimmt nichts mit Öl. Da kann er das Ding gleich in die Tonne hauen. Sorry, aber das muss ich hier nochmal in aller Deutlichkeit sagen. Ich kann nur hoffen, dass der junge Mann nicht inzwischen ganz die Lust am Mikroskopieren verloren hat. Es ist die Sorte Mikroskop vor der ja hinreichend gewarnt wurde, da es mit seinen leeren Werbeversprechen und leeren Vergrößerungen derartige Enttäuschungen leider vorprogrammiert.
Beste Grüße
Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

Peter Reil

Hallo Gerd,

danke für die Klarstellung!

Freundliche Grüße
Peter

PS: "Expand your Horizon!"  ist der Werbespruch, der ständig von Bresser eingeblendet wird. Wer so ein Mikroskop eine Weile nutzt und dann durch ein anderes sieht, kann das bestätigen.  ;D
Und da kenne ich tatsächliche einige Leute als Beispiel...
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, BHT, CH2, CHK, Olympus SZ 30, antikes Rotationsmikrotom