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Newport Diatomit

Begonnen von Michael K., Juli 24, 2023, 21:49:03 NACHMITTAGS

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Michael K.

Hallo Olli,

 Sehr schöne Aufnahme einer Epithemia. 
Nutzt du trockene Exemplare? Oder sind es fertige Präparate?


LG
Michael

Siegfried

Hallo Olli
Die Epithemia hast du gut getroffen. Ist doch bestimmt auch im Auflicht und meine Frage, mit gekreutzten Polarisatoren?
    Gruß von Siegfried

nixo2

Hallo zusammen,

ja - es sind jetzt nur noch trockene Exemplare, was ich die letzte Zeit fotografiert habe. Eigentlich sind es Nebenprodukte bei der Präparateherstellung, die Objekte resultieren aus der getrockneten Suspension auf Deckgläsern. Wobei mir die Darstellung im Dunkelfeld einfach persönlich besser gefällt, mit dem Eindecken eilt es gar nicht mehr so sehr :-). Ich warte mal auf das Pleurax von Michael, dann werde ich damit mal die Verarbeitung probieren.

Da musste ich jetzt erst mal nachsehen, Siegfried, da es manchmal mit Dunkelfeld schwierig auseinanderzuhalten ist. So ist es aber, diese Aufnahmen sind im Hellfeld zwischen gekreuzten Polarisatoren entstanden. Häufiger nutze ich jedoch tatsächlich Dunkelfeld.
Viele Grüße
Olli

nixo2

#213
Ich überlege aber auch daran rum, wie ich die Diatomeen sonst aus dem Material bekommen könnte. Die Effizienz ist nicht sehr hoch, wenn man bei x getrockneten Deckgläsern feststellt, dass nichts dabei war. Habt ihr mal unter dem Stemi was aus dem kompakten Substrat "rausgekratzt"? Man hat ja meist auch einen gewissen pulvrigen Anteil als "Bodensatz", das wäre ja gut zugänglich. Dann wäre es natürlich ungereinigt. Inversmikroskop unter Phasenkontrast in der Petrischale würde zur Selektion vielleicht auch funktionieren? Dann müsste man es gekonnt wegpipettieren. Alles nicht ganz einfach...

Du bist doch ganz gut unterwegs im Jonglieren mit den kleinen Meisterwerken, Michael, wie holst Du Deine Exemplare aus dem Konglomerat?
Viele Grüße
Olli

Michael K.

Hallo Olli,

Das ist gar nicht so schwer. Ich tropfe etwas Suspension auf lege es unter das Stemi und fische die Exemplare von Interesse heraus. Besser gesagt ich ziehe die mit der Legeborste (Pferdehaar) aus dem Wasser. Die Diatomee trocknet innerhalb von paar Sekunden. Danach nehme ich die auf mache Fotos oder nutz es für ein Präparat. Wenn nötig räume ich eine Bahn frei, also schiebe andere Exemplare bei Seite bevor ich die einzelne heraus ziehe. Keine Sorge so schnell gehen die nicht kaputt. Die Natur das die Dinger schon stabil gebaut. Einzige wo man Vorsichtiger sein muss, ist bei denen die dünnere Fortsätze haben.
Selbts aus getrocknetem Material auf OTs nehme ich die Exemplare mit der Legeborste auf. Meist nutze ich bei dem LOMO MBS 10 Vergrösserung 4.

Gruss
Michael

regulus56

#215
Hallo
Auch von mir ein Exemplar das mir bisher nur einmal untergekommen ist. Da noch frisch in Malinol, nur mit einem einfachen 60x Achromaten.
Zum einen ein Stack aus 15 bildern (invertiert) und ein Einzelfoto. Alles in schiefer Beleuchtung.
Da es auf meinem alten PC sehr lange dauert die Seiten vom Schmidt zu öffnen, kein Versuch einer Bestimmung. Ich vermute aber das es sich um ein ähnliches Exemplar wie das von nixo2 handelt.
Gruß Klaus
,,Ich weiß, dass ich nichts weiß"
Und gern per Du.

nixo2

Hallo Klaus,

es sieht ganz danach aus, dass Du auch eine Arachnoidiscus gefunden hast. Es gibt parallel einen Thread mit einem REM-Bild. Sehr interessant, kann ich zum Anschauen nur empfehlen.
Viele Grüße
Olli

nixo2

Hallo Michael,

danke für die Info über Deine Arbeitsweise, ich denke so werde ich das auch mal probieren, so kann man ja viel gezielter vorgehen. Jetzt brauche ich nur noch ein Pferd...  :)
Viele Grüße
Olli

regulus56

Olli,
schaue doch einmal in der Besenkammer nach. Da gibt es nicht nur synthetische Besen  ;)
Gruß Klaus
,,Ich weiß, dass ich nichts weiß"
Und gern per Du.

nixo2

#219
Ich habe bei den kleinen "Besen" gesucht, bin bei einem Pinsel fündig geworden. Habe die Borste in eine Kanüle eingeklebt und mich auf die Suche in der Suspension gemacht.
Alles in allem ging es gut voran, es war tatsächlich nicht so schwierig, wie ich es mir vorgestellt hatte. Das Aufnehmen auf die Borste ist meist sehr einfach, schwieriger ist es oft, sie an der gewünschten Stelle wieder loszuwerden. Nachdem ich ca. 15 Diatomeen gesammelt hatte, bin ich vom Stemi zum Mikroskop gewechselt. Todesmutig gleich 50er Objektiv rein, ich weiß ja schließlich wo sie liegen, Tisch ratz fatz hochgefahren, als nächstes ein Knirschgeräusch, da wäre ich am liebsten weggelaufen. Zurück blieb ein Trümmerfeld in der Petrischale...
Die dringend gesuchten Kandidaten blieben verschollen bis ich den Revolver ausgebaut und das Objektiv unterm Stemi betrachtet hatte. Da klebten einige nun. Also wieder alles abgesammelt, was noch unzersplittert war und erneut in die Petrischale verfrachtet. Nun ging alles wesentlich schwerer, als beim Sammeln aus der Suspension. Die statische Aufladung war höher und die Diatomeen kaum mehr in die Petrischale zu bewegen... Ich habe kaum dokumentiert, lediglich mehr oder weniger schlechte Bilder mit dem Handy an Stemi gemacht.
Ich plädiere dafür, dass Übersichtsobjektive nicht nur besessen sondern auch genutzt werden sollten!!!
Heute war ich an Dämlichkeit schwierig zu überbieten...
Viele Grüße
Olli

anne

Hallo Olli,
Michael sammelt wohl als einziger die Diatomeen aus einer Suspension.
Alle anderen die ich kenne arbeiten mit sogenannten Trockenausschüttungen oder in Englisch dry spreads.
Die Diatomeensupension wird also auf einem Objektträger aufgebracht und getrocknet. Daraus wir dann ausgelesen.
Diana hatte mir Reste eines verwesten Igels mitgebracht zu einem Treffen, Igelhaare eignen sich super.
Auslesen kannst Du z.B. auf einen Objektträger.

Die Elektrostatik ist besonders im Winter ein großes Problem. Spätestens beim Ablegen der Diatomee ist auch bei der Methode von Michael das Problem da. Es gibt Elektrostatikpistolen die dies verbessern können.
Ein feuchtes Handtuch in der Nähe soll auch helfen.
Ich beobachte bei mir, dass es Tage gibt an deren es mehr oder weniger Probleme damit gibt.
Dieser Artikel ist sehr hilfreich:
http://www.microscopy-uk.org.uk/mag/artjun15/sb-Diatom-Arranging.pdf

lg
anne


nixo2

#221
Hi Anne,

danke für die Infos! Das Auslesen aus der Suspension empfand ich nicht als sehr schwierig. Das Erkennen der Arten bei den nassen Diatomeen ist da schon problematischer, da muss man schon sehr genau hinschauen. Nach einer Weile gewöhnt man sich aber daran. Ich werde es mit getrockneten Präparaten auch nochmal probieren, die länger angetrockneten Diatomeen bekommt man m.E. aber schwieriger vom Glas abgelöst. Vor ein paar Tagen ist mir ein Deckglas runtergefallen, natürlich mit der Objektseite nach unten, es befand sich aber noch alles an Ort und Stelle. Bei hartnäckigen Fällen musste ich gestern zum Ablösen mit einer Hohlnadel anschieben, dabei können sie wegspringen.
Wie auch immer, es war (bis auf den Abschluss  ;) ) eine interessante neue Erfahrung, wird sicher nicht das letzte Mal gewesen sein. Unterm Stemi sehen die Kieselalgen für meinen Geschmach tatsächlich noch schöner aus. Die irisierenden gläsernen Effekte kommen bei den Arten mit gewellten Oberflächen (gesehen bei div. nassen Actinoptychus) richtig gut raus. Danach kann man sich mit dem Anblick am Mikroskop nur schwer wieder anfreunden. Ich werde mal schauen, ob ich auch etwas mit externer Beleuchtung am Mik. realisieren kann um eine andere Perspektive zu erhalten.
Viele Grüße
Olli

Michael K.

#222
Hallo,


Das mit dem Crasch ist mir zu Beginn auch passiert, nur so lernt man. Also alles gut!  Ich tropfe etwas Suspension auf ein OT, nicht in eine Petrischale, und sammel die interessanten heraus und lege die auf ein sauberen OT ab. Die verstaue ich auch staubfrei zur späteren Nutzung.  Der verbliebene Tropfen mit den restlichen Diatomeen auf dem anderen OT spüle ich mit etwas dest. Wasser zurück ins Gläschen.


Nachtrag:
Vergleich zwischen dicker und feiner Haar-Legeborste. Die feine ist mit blossem Auge kaum zu sehe, weil es ein helles Haar ist.
Das sind jetzt nur die zwei;  ich habe auch feine Stahl und auch Glasnadeln, die sind wirklich
Ultrafein.

Gruss
Michael

Beatsy

Hi Olli,

Diatoms kept on a slide only stick more over time if they are *very* small and flat (5-15µm). I have 8-year old strews and selections that are still easily picked. They have not stuck. Two things are important..

1. Rinse your diatoms *very* well in deionised water. When you think they have been rinsed and settled enough, do it two more times. Do not use distilled water - that *will* make forms stick to the slide as soon as it dries.

2. Clean your slides very well, but not too well. For larger diatoms you can flame the slide and drops of suspension will spread out flat. But for small (<20µm) or thin, flat diatoms, it's best not to flame the slide or they will be difficult to lift off the glass.

I stick thin self-adhesive PTFE tape to the slide for delicate diatoms (e.g. A. pellucida) and strew on that instead. Nothing sticks, but static is a problem to start with (the PTFE attracts everything strongly) but it wears off after a day or two. Be sure to use a dark coloured tape, or the diatoms are invisible.

For storage, I use the strew slide as the keeper of selected forms too. To make an arrangement, I pick selected diatoms I want to use from the strew/keeper and collect them on a coverslip. Sometimes I pick "extras" from the strew too which is quite useful. The following pics explain...
Knowledge is cheap. Experience is not.

nixo2

Hello Steve,

thanks for your tips, that helps me to get into the topic! Well, you already have a point with the distilled water! That's easy to change, I'm going to test demineralised water this week. I also find the solution with the adhesive tape interesting. Thank you!

Best regards
Olli
Viele Grüße
Olli