Zeiss Lg - Feintrieb schwergängig, Griff-Schrauben lässen sich nicht lösen

Begonnen von Nochnmikroskop, Februar 11, 2024, 16:16:27 NACHMITTAGS

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Nochnmikroskop

Hallo Forum,

weil mir der Feintrieb meines Zeiss Lg zu schwergängig geht, habe ich mal fast alles auseinander genommen. Leider war alles erfolglos, es war nix verharzt, das nicht gefettete (soll so sein lt. BDA) ausgebaute "Uhrwerk" läuft an sich sehr leichtgängig.

Nun wolte ich die Griffe des Feintriebes, welche mit kleinen Schlitzschrauben befestigt sind, lösen und schauen, ob man da etwas verharztes sehen kann. Aber diese kleinen Biester sitzen so fest, das alle Schraubendreher (okay Chinaware) sich verbogen haben und letzendlich die Köpfe der Schrauben "vernudelt" sind. 
Hinten dem linken Griff sind 2 Kerben erkennbar, hier kann man scheinbar die Achse lösen / einstellen, da komme ich aber nun nicht dran.  >:(  Nur einfach etwas Benzin an die sichtbaren Teile anzugeben hat auch keine Verbesserung gebracht. 

Wie gehe ich jetzt weiter vor? Könnte etwas Wärme helfen? Mit Kriechöl möchte ich da lieber nicht hantieren.

LG Frank

PS: vernünftige Schraubendreher habe ich schon bestellt
Zeiss Feintrieb_Anmerkungen.jpg
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Gerd Schmahl

Hallo Frank,
in der Nähe der Feintriebknöpfe ist doch weit und breit keine Optik. Da kannst Du ruhig Kriechöl und Wärme verwenden.

ZitatHinten dem linken Griff sind 2 Kerben erkennbar, hier kann man scheinbar die Achse lösen / einstellen, da komme ich aber nun nicht dran.

Das sollte mit einem nicht zu breiten Hakenschlüssel aber auch ohne Abschrauben der Drehknöpfe dran kommen. Ob damit das Drehmoment geregelt wird, weiß ich allerdings nicht. Da musste ich bisher noch nicht ran.

LG Gerd
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liftboy

Hach Frank,

um mit Desdemona zu sprechen..
wärest Du doch nur zu mir gekommen... soo weit ist das doch nun auch nicht und der versprochene Kaffee ist immer drin :-)

Grüße
Wolfgang
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Niels Bohr

Nochnmikroskop

Hallo Gerd,

eine Optik ist nicht in der Nähe, aber wenn das dann ins Uhrwerk läuft? Das ist sooo schön sauber, und die kleinen Zahnräder ziehen quasi das Öl über die Welle an.

Hallo Wolfgang,

wenn der Hund nicht gesch... hätte, dann wäre ich nicht reingetreten. Du hast recht!

Mein Fehler war wohl es mit einem billigen Feinmechanikerschraubendreher zu versuchen. Aber die Schrauben sind schon seeehr fest, da ging gar nix (Schraubensicherung???).

Hilft da nen Fön???

LG Frank

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Gerd Schmahl

Hallo Frank,
ja Föhn kann auch da helfen, wo gar kein verharztes Fett ist, weil sich die beiden Teile (Schraube und Gewinde) bei Erwärmung ungleichmäßig ausdehnen und sich die Schraube dadurch lösen kann.
Wichtiger als Markenschraubendreher sind genau passende Schraubendreher, die kein bisschen Spiel haben, wenn sie in den Schlitz gesteckt werden und auch die ganze Schraubenkopfbreite erfassen und nicht nur einen zentralen Teil. Es ist zugegebener Maßen nicht leicht an so einem drehbaren Teil wie dem Feintriebknopft stark genug in den Schraubenkopf zu drücken, ohne dass das Ding wegdreht.
LG Gerd
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liftboy

Ich tu jetzt mal einen alten Schlossertrick raus:
Einen wirklich genau passenden Ganzmetallschraubendreher in den Schlitz setzen und mit einem Uhrmacherhämmerchen oben auf den Schraubendreherkopf klopfen. Nicht zu doll! Sonst spaltet man den Schraubenkopf und das wars. Dann lässt sich die Schraube meist gut rausdrehen.
Das ist eine Madenschraube mit einem Bolzen am Ende, welcher in die Bohrung der Achse eingreift. Die Schraube ist gehärtet, also nix mit ausbohren!

Grüße
Wolfgang
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Nochnmikroskop

Hallo Wolfgang,

Eine Madenschraube habe ich mit Deinem Hammerschlagtrick los bekommen. Nur die zweite Schraube weigert sich hartnäckig. Weder unter Wärme, noch mit WD40 bekomme ich die los.

Was ich nachher mal probiere ist die Nutmutter rechts etwas zu lösen. Vielleicht kann ich da was erreichen.

Erst einmal Danke für eure Tips.

LG Frank
Rechte Achse lose.jpg

Madenschraube.jpg

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Nochnmikroskop

Hallo,

Die Leichtgängigkeit des Feintriebes ist jetzt gegeben. Ich konnte jetzt die ganze Feintrieachse herausziehen und habe ein paar Tropfen WD40 an die verharzten Stellen angegeben. Nach einigen Umdrehungen läuft jetzt alles zufriedenstellend.

LG Frank

Feintriebachse ausgebaut.jpg
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Jürgen Boschert

Hallo Frank,

also bei WD40 darfst Du es definitiv nicht belassen. Nachdem Du ja nun alles demontiert hast, solltest Du alles gründlich vom alten Fett befreien und neu fetten bevor Du es wieder zusammenbaust.
Beste Grüße !

JB

Nochnmikroskop

Hallo Jürgen,

Du hast Recht. Das war eigentlich der Plan, aber die zweite Madenschraube habe ich einfach nicht los bekommen. Und durch die vielen Versuche ist die noch mehr vergrießgnaddelt. 

Vorerst belasse ich es bei dem Resultat. 

LG Frank
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liftboy

Tja, machbar ist alles. Aber da brauchst Du dann schon Spezialwerkzeug. z.B einen Turbofräser mit kleinem Widia-Rundkopf (kann Dir eventuell Dein Zahnarzt borgen :-} ), oder eine Uhrmacherbohrmaschine mit Hartmetallbohrersatz.
Alles in Allem fisselige Arbeit. Leider passt Lomo da nicht rein, obwohl es genauso aussieht, sonst könnte ich helfen.

Grüße
Wolfgang
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Wutsdorff Peter

Grüß´ Dich Frank,
ich habe was gegen WD40.Ein Teil verdunstet schnell, übrig bleibt eine klebrige Oberfläche . Die ist gut zum Konservieren der Oberfl..
Am besten ist das sog. "Waffenöl"
Gruß Peter Wff

Nochnmikroskop

Hallo Wolfgang,
könnte man den vernudelten Schlitz mit einen Dremel nachfräsen? Die hoffentlich besseren Schraubendreher von Wera sollen heute eintreffen.

Hallo Peter,
ich hatte als kriechendes Öl nur WD40 zur Verfügung. Es soll ja säurefrei sein und dann zumindest nicht schaden.

LG Frank 

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jochen53

Hallo,
ich habe das WD-40 oft genug analysiert. Es besteht aus einem sehr niedrig viskosen Mineralölschnitt, ähnlich wie Petroleum, oder ähnlich wie flüssiger Grillanzünder oder Lampenöl (nur nicht in dieser gut ausraffinierten Qualität) mit ein bisschen Korrosionsschutz-Additiv. Wegen der niedrigen Viskosität "kriecht" es ganz gut, aber das ist auch das einzig Postive daran. Es vedunstet im Laufe der Zeit. Der Korrosionsschutz ist miserabel, die Schmierwirkung ist gleich Null.
Jochen

liftboy

Hallo Frank,

zum WD40 nur ein kurzer Tip: zum lösen absolut geeignet... aaber... wenns dann läuft, Teile reinigen und dann ölen oder fetten. Und von Optiken fernhalten! Das heißt nicht umsonst KRIECHöl.
Zum Dremel:
gute Idee! würde ich aber die Schleifspitze nehmen und wie der Zahnarzt in der Mitte eine Vertiefung einschleifen, die dann wie ein Körnerschlag wirkt. Dann mit einem dünnen Hartmetallbohrer bis auf die Achse durchbohren und anschließend mit einem Bohrer in Gewindestärke aufbohren. Der Knopf sollte sich dann abziehen lassen. Der in der Achse steckende Bolzen sollte sich dann mit einem dünnen Durchschlag austreiben lassen. Zum Schluß im Knopf ev. neues Gewinde schneiden und eine passende Madenschraube mit Spitze eindrehen: fertig.

Grüße
Wolfgang
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