Meine ersten Diatomeen (Oregon, Terrebonne)

Begonnen von Peter T., Juli 17, 2025, 19:30:34 NACHMITTAGS

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Peter T.

Zitat von: anne in Juli 20, 2025, 14:52:18 NACHMITTAGSDu gehst immer gleich richtig in die Tiefe bei einem Thema.

Es gibt übrigens auch Tisch - REM´s....


Liebe Anne,

herzlichen Dank!☺️

Das mit der Tiefe - ich kann nicht anders, sonst macht es mir keinen Spaß.

Und die Tisch-REMs - hab gerade danach gegoogelt! Wieso kannst Du Gedanken lesen? Aber da sind so viele Nuller im Spiel ... ;)

Beste Grüße

Peter
Liebe Grüße
Peter

Daniel Scheibenstock

Hallo Anne und Peter,

Die Tisch Rems währen sehr interessant aber kaum gebraucht zu bekommen 😢

knappe 100 Kilo scheinen händelbar, im Gegensatz zu den ausgewachsenen Geräten.

Lg Daniel 
Leica DMRB HC (DL, Pol)
Motic BA310 LED (DL: PH; DF;POL, AL: POL)
Zeiss Universal (DL: Fluo; POL AL: Fluo,POL. DIC)
Zeiss IM35 (DL; PH; Fluo;POL)
Bresser Stereolupe

Vorstellung: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=48126.0

Peter T.

#17
Nachdem keiner STOP gerufen hat, geht es weiter mit den Bildern von Diatomeen aus dem Streupräparat von Anne.

Die folgende Diatomee habe ich in dieser Übersicht

http://www.microscopy-uk.org.uk/mag/artjul23/rk-terrebonne.pdf?utm_source=chatgpt.com

nicht gefunden. Wenn meine Bemühungen um korrekte Bestimmung erfolgreich waren, müsste es sich um Epithemia turgida (Ehrenb.) Kütz. 1844 handeln. Als Alternative kommt nach Michael K. E. hyndmanni in Betracht.

Hier die Bilder im Hellfeld, DIC, Polarisation und Dunkelfeld. Alles Auschnitte aus Bilder mit dem 40x. Länge der Alge ca. 95 µm.

Epithemia turgida 1.jpg

Epithemia turgida 4.jpg

Epithemia turgida 2.jpg

Epithemia turgida3.jpg

Liebe Grüße
Peter

Michael K.

Hallo Peter,


Es handelt sich wahrscheinlich um eine "Epithemia hyndmanni". Wird aber im Sammelthread auch gezeigt.
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=46413.0


LG
Michael


Peter T.

Hallo Michael,

Epithemia hyndmanni finde ich (außer in AlgaeBase) in keinem Verzeichnis, auch nicht bei diatoms.org oder dntf.ansp.org.
Die Artzuordnung ist bei manchen Kieselalgen wohl ein Buch mit (mindestens) sieben Siegeln. Vielleicht kommt ja auch oft nicht weiter als bis zur Gattung.

Hast Du vielleicht einen Link, woraus man auch die Unterschiede zwischen E. turgida und E. hyndmanni erkennen kann?

Beste Grüße

Peter
Liebe Grüße
Peter

Peter T.

Neben den zahlreichen wunderschönen Stephanodisci habe ich im Präparat noch eine weitere runde Diatomee gefunden. Sie ist um einiges größer (65µm) und bei weitem nicht so farbenprächtig.

Ich vermute, es handelt sich um eine der zahlreichen Actinocyclus-Arten. Gerade die runden Kieselalgen scheinen sehr schwer zu bestimmen zu sein (zumindest für einen absolute beginner wie mich).

Es sind Ausschnitte aus Bildern mit dem 40x. Ich zeige Hellfeld, DIC und Dunkelfeld. Die Polarisation war bei dieser Alge wenig aussagekräftig.

Actinocyclus sp 1.jpg

Actinocyclus sp 2.jpg

Actinocyclus sp 3.jpg

Liebe Grüße
Peter

Michael K.

Hallo Peter,

Nochmal wegen der Epithemia...
Da hast du mich vor einem Rätsel gestellt. Ich habe ebenfalls nichts online dazu gefunden.
Erst beim aufschlagen des Bandes "Fotobuch über Diatomeen" (2011) von Päule Heck taucht der Name mit Ortsangabe auf. (Seite 59, Bild 109)


Gruss
Michael

Peter T.

Hallo Michael,

für einen ordnungsliebenden Menschen wie mich (meine Frau würde etwas anderes behaupten) ist die Nomenklatur der Diatomeen ein Graus. Da lernt man loszulassen und ist froh, überhaupt bis zur Gattung vorzudringen. Die E. hyndmanni hatte ich in dem Sammelthread als solche gesehen und bin dann gegen eine Online-Wand gefahren.
Das von Dir zitierte Buch von Päule Heck kenne ich noch nicht. Muss aber dringend her ...

Vielen Dank an Dich für Deine Diskussionsbereitschaft!
Liebe Grüße
Peter

anne

Lieber Peter,
vielleicht verstehst Du nun auch meine Zurückhaltung bei der vermeintlichen Surirella. Selbst wenn man relativ sicher ist, kommt dann einer daher, der entweder noch ein anderes Buch hat oder Zugang zur aktuellen Literatur oder es besser weiß oder nur denkt es besser zu wissen. Daher bin ich vorsichtig geworden. Es gibt auch viele Diatomeen die z. B. durch die Größenänderung während des Teilungsprozesses sich auch etwas in der Form verändern. Dadurch gibt es sicherlich einige Arten die im Eifer der Verewigung eigentlich schon existiert haben und nun mehrfach beschrieben wurden unter vers. Namen. Hinzu kommt der ständige Wandel durch moderne Genanalyse. Es ist nahezu unmöglich als Laie sich in diese Materie einzuarbeiten und man muss für sich selbst einen Kompromiss finden mit dem man leben kann.
lG
Anne

Peter T.

Liebe Anne,

absolut. Das ist das erste, was ich jetzt lerne. Alles, was ich zur Bestimmung schreibe, ist unsicher und steht zur Disposition. Mir ist nur wichtig, dass ich ein (für mich) "best guess" abgebe.

Alle, die hier lesen und schreiben, haben wesentlich mehr Erfahrung bei Diatomeen als ich.

Wenn jemand schreibt: Ich weiß es besser und kann es belegen, halte ich es mit Lothar Matthäus: "Again what learned". ;)
Wenn jemand schreibt: Könnte aber auch dieses und jenes sein, freue ich mich, dass eine Diskussion entsteht. Andererseits hätte ich kein gutes Gefühl, wenn ich nur "eine andere schöne Diatomee" einstelle.

Vielleicht führt das jetzt zu weit, aber in meinem Beruf ist das Erkennen und Ansprechen des Individuellen im Meer der Diagnosen entscheidend. Da kann es auch nicht "wieder eine Depression" oder "noch eine Schizophrenie" sein, sondern da sind es die ganz spezielle Frau Meier und der ganz spezielle Herr Huber, die vor mir sitzen.

Und bei den Kieselalgen will ich auch so individuell zuordnen wie es eben geht. Bei den Pflanzenschnitten kenne ich auch kein Kraut, das dem anderen ähnelt und das mich langweilen würde, obwohl sie alle Rindenparenchym und Leitbündel haben.

"Scio nescio", wenn es um Kieselalgen geht. Aber ich werfe meinen Hut in den Ring, so gut ich eben kann (wird ja vielleicht noch besser werden). Und ich freue mich, von euch zu lernen.

Okay, vielleicht ist das jetzt alles etwas zu philosophisch, aber mei ...

Liebe Grüße
Peter

Peter T.

#25
Nachdem die Dichtungsringe jetzt trocken zu sein scheinen, konnte ich mich heute mit dem 100xOil (N Plan) der Probe nähern.

Hier nun noch einmal Stephanodiscus niagarae (Hellfeld, DIC und Polarisation, 100x Oil, Ausschnitt)
Die Scheibe misst etwa 48 µm im Durchmesser
Hellfeld und DIC sind Stacks.

Stephanodiscus niagarae 1.jpg

Stephanodiscus niagarae 2.jpg

Stephanodiscus niagarae 3.jpg

Liebe Grüße
Peter

Siegfried

Hallo Peter,
ja mit dem 100er Öl sieht man mehr.  8) sehr gut von dir umgesetzt. Ja die Formenvielfalt bei Diatomeen kann einen schon in seinen Bann ziehen. Immer wieder ein Wunder der Natur.
  lg von Siegfried

anne

Lieber Peter,
die Diatomisten sind ja Detailjäger. Mit 48 my ist das schon eine recht kleine Diatomee. Die Details kommen hier jetzt am besten zur Geltung im klassischen Hellfeld. Beim 100er hat man am meisten Details wenn man ein Exemplar erwischt, welches direkt am Deckglas liegt.
lG
Anne

Peter T.

Lieber Siegfried,

vielen Dank für Dein Lob. Mal sehen, wo das Ganze hinführt.
Liebe Grüße
Peter

Peter T.

Liebe Anne,

ich bin mir nicht sicher, ob Stacks gute oder schlechte Kompromisse sind. Details sind wohl eher auf fünf verschiedenen Ebenen zu sehen als auf einer geschichteten. Zumindest beim Anschauen liebe ich die einzelne Schicht, vielleicht sollte ich das bei den Fotos auch so umsetzen. Oder beides?
Liebe Grüße
Peter