Technik der Fotobearbeitung

Begonnen von Monsti, März 16, 2010, 20:27:11 NACHMITTAGS

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Monsti

Hallo, Ihr Lieben,

heute stelle ich meine ersten Fotos in dieses Unterforum, und zwar von Pinnularia cf. viridiformis (Grüne Rippen-Kieselalge). Vor allem möchte ich von Euch erfahren, ob und wo es evtl. Optimierungsmöglichkeiten gibt.

Hier zunächst das vollkommen unbearbeitete Foto o.g. Art in 400facher Vergrößerung:



Und dies ist das Ergebnis nach der Bearbeitung mittels Photoshop Elements 5.0:



Das Foto wurde etwas geschärft, aufgehellt und mit stärkerem Kontrast versehen. Anschließend stempelte ich die "Unreinheiten" im Hintergrund weg und zeichnete diesen anschließend weich. Manchmal gehe ich über den inhomogen beleuchteten Hintergrund auch mit einem weichen Pinsel im Mittelton und 25%iger Deckung drüber, was bei diesem Foto aber nicht nötig war.

Kann ich bei dieser Strategie bleiben, oder gibt es Korrekturbedarf? Falls ja, bitte ich um Eure Vorschläge oder auch Beispiele.

Herzlichen Dank vorab und liebe Grüße
Angie

moniaqua

cu,
Monika
_________________________

Wenn ich einfach so duze, ist das keinesfalls Zeichen mangelnden Respektes, sondern einfach Gewohnheit, also bitte ned bös nehmen :) s. dazu auch meine Vorstellung

RainerTeubner

Hallo,

das Ergebnis der Bildbearbeitung ist gut.

Ob man es noch etwas heller machen könnte und vielleicht noch den Kontrast anheben könnte - vielleicht, das ist aber zum einen Geschmackssache und hängt zum anderen vom verwendeten Monitor ab, und der ist bei jedem unterschiedlich und in den seltensten Fällen kalibriert.

Viele Grüße

Rainer Teubner
Mikroskop: Carl Zeiss Standard Universal
Bildbearbeitung: Gimp, Helicon focus und picolay
Kamera: Canon EOS 5D II

Manfred Rath

Servus Angie,

Kompliment,wenn man Deine "Erstlingswerke" mit den zuletzt eingestellten vergleicht,liegen dazwischen Welten... ;D,Du hast Dich extrem gut entwickelt.
Was mir an den beiden Bildern auffällt,ist der inhomogen ausgeleuchtete Hintergrund (im Bild links eher rötlich,Richtung rechts dann blauer werdend),das könnte auf eine mangelnde Zentrierung hindeuten.
Im übrigen bearbeite ich meine Bilder ähnlich wie Du.
Zusatz:Falls erforderlich entrausche ich etwas (versuche ich aber durch Verwendung einer möglichst niedrigen ISO-Einstellung zu vermeiden).
Wie schaut eigentlich Deine Fotoadaption aus?Hast Deine EOS 1000 schon am Trino montiert?

Gute Nacht,
Manfred
Ich lebe in der Region "Steirisches Vulkanland" - bin aber kein Vulkanier sondern waschechter Steirer.

Klaus Henkel

Zitat von: Monsti in März 16, 2010, 20:27:11 NACHMITTAGS
Hallo, Ihr Lieben,

heute stelle ich meine ersten Fotos in dieses Unterforum, und zwar von Pinnularia cf. viridiformis (Grüne Rippen-Kieselalge). Vor allem möchte ich von Euch erfahren, ob und wo es evtl. Optimierungsmöglichkeiten gibt.

Also, sa'n wer mal so ... (Übersetzung ins Tirolensische: Oiso jetzat nacha ...
dö Sach is rundumadum guat g'worn.

Aba do war no wos:

Sie müssen selbstverständlich nach den div. Manipulationen selbst prüfen, ob irgendwelche Details, die im Original vorhanden waren, wenn auch nur schwach und in Andeutung, im bearbeiteten Bild noch immer da sind, evtl. und hoffentlich a Winzigerl deutlicher. Jedes - wenn auch nur schwach dargestellte Objektdetail, auch ein solches, das man zuvor gerade nur "erahnen" konnte, muß auch danach noch vorhanden sein. Etwas deutlicher ist erlaubt, aber nur "etwas". Es darf nicht so viel deutlicher werden, daß es den originalen Bildeindruck verfälscht.

Ist diese Bedingung beachtet und eingehalten, so ist gegen Ihre Bearbeitung nichts einzuwenden. Die Umgebungsunreinigkeiten, die Sie "ausradiert" haben, dürfen nur dann eliminiert werden, wenn dadurch keine wichtigen Informationen über die Umgebung des fotografierten Organismus verfälscht werden.

Soweit ich erkennen kann, haben Sie nicht nur nichts falsch gemacht, sondern was Sie gemacht haben, erscheint mir gut gelungen.
KH


Klaus Henkel

Zitat von: Manfred Rath in März 16, 2010, 21:00:34 NACHMITTAGS
.
Was mir an den beiden Bildern auffällt,ist der inhomogen ausgeleuchtete Hintergrund (im Bild links eher rötlich,Richtung rechts dann blauer werdend),das könnte auf eine mangelnde Zentrierung hindeuten.
Manfred

Hallo Herr Rath, ich habe nichts entdecken können. Bei mir ist alles neutral grau. Deshalb empfehle ich Ihnen, die Justierung Ihres Monitors (zu) überprüfen (zu lassen).
KH

Michael Plewka

#6
hallo Herr Henkel,

die Beobachtungen von Herrn Rath kann ich bestätigen. Wenn Ihr Monitor die Farben nicht differenzieren kann, müssten Sie vielleicht eine Neuanschaffung in Erwägung ziehen. Es steht zu befürchten, dass Ihr Monitor nicht das Maß aller Dinge ist...

beste Grüße Michael Plewka

TPL

Hallo zusammen,
auch ich sehe den beschriebenen Farb- und Helligkeitsverlauf, finde das aber nicht störend. Ich finde aber schon das obere Bild technisch gut gelungen und hätte es so belassen.
Schönen Gruß, Thomas

Florian Stellmacher

Liebe Angie,

das erste Bild ist zwar nicht schlecht, aber von der Nachbearbeitung hat es dann doch deutlich profitiert, wobei auch ich noch etwas stärker die Helligkeit und den Kontrast hochgezogen hätte.
Auch auf meinem Monitor ist der nicht ganz homegene Hintergrund gut zu erkennen.

Viele Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Monsti

Servus, Ihr Lieben,

herzlichen Dank für Eure Antworten, die mir zeigen, dass ich wohl auf dem richtigen Weg bin.

@Manfred: Du hast Recht. Das Foto ist leicht inhomogen beleuchtet, was ich aber erst bei der Bildbearbeitung bzw. nach Kontrasterhöhung merkte. Eigentlich wollte ich köhlern, doch muss ich bei mir immer schätzen, so dass ich es mitunter nicht schaffe, eine wirklich 100%ig homogene Ausleuchtung hinzukriegen, was beim obigen Beispiel m.E. aber nicht störend wirkt. Aber das ist wohl Geschmacksache.

@alle: Grundsätzlich versuche ich natürlich, sämtliche Bilddetails soweit wie nur möglich zu erhalten oder gar minimal hervorzuheben. Manchmal geht per Bearbeitung aber nicht viel, dann entstehen Fotos mit unterschiedlichem Fokus, wie z.B. hier (ich vermute eine Schalenamöbe):



Ein großes Dankeschön in die Runde und liebe Grüße

Angie

Ralf

Hallo Angie,

etwas spät, aber vielleicht doch für Dich hilfreich: Inhomogene Ausleuchtung, Dreck auf dem Kamerachip etc. lässt sich prima mit der Hintergrundsubstraktion von Picolay eliminieren. Mache ich in letzter Zeit immer.


Monsti

Hallo Ralf,

naja, die inhomogene Beleuchtung hatte ich bei der Pinnularia mit Absicht gelassen, da es die Strenge der Form etwas auflockert. Bei anderen Objekten arbeite ich teilweise mit einem weichen Pinsel. Im obigen Beispiel reichte aber ein bisserl Stempeln.

Für mich sind die "cleanen" Hintergründe bei den meisten Mikrofotos noch etwas gewöhnungbedürftig, da ich aus der Gezieferfotografie komme, bei der Nebenbeiinformationen (Habitat, Futterpflanze) für Bestimmungen immens wichtig und auch ausdrücklich erwünscht sind. Insofern bin ich ein Fan von möglichst realitätsnahen Bildern.

Woran ich natürlich weiterhin arbeite, ist die Sache mit der idealen Ausleuchtung. Das Köhlern ist beim Biolab-T nicht ganz einfach, da man bei der Einstellung schätzen muss. Viel leichter ist die Nelson-Beleuchtung. Ich denke aber, dass es hier - wie bei vielem anderen auch - die Übung bzw. Erfahrung macht. Ähnliches gilt für das Finden der perfekten Wasserschicht unter dem Deckglas. Für eine Anfängerin, wie ich es bin, ist schon dies eine Herausforderung.  ;)

@Manfred: In Beantwortung Deiner Frage zur Kameraadaption, muss ich Dir gestehen, dass ich nach wie vor mit meiner Canon Ixus 900 Ti durch eines der Okulare fotografiere. Hier benutze ich den "Indoor-Modus", weil dieser das beste Bild liefert. Den Blitz schalte ich stets aus und fotografiere selbst bei 1/8 s ohne Fernauslöser, indem ich das Objektiv der Kamera direkt auf das Okular setze. Meist ist die Helligkeit aber eh ausreichend. Zoom hatte ich schon versucht, aber die Ergebnisse sind katastrophal ...

1000 Dank für Eure Antworten!

Liebe Grüße
Angie


Segu

Hallo Angie

folgendes ist mir beim Betrachten des Bildes aufgefallen:

- Hintergrund hat einen Farbverlauf (stört mich jedoch nicht)
- Säume um das Objekt
- Farbe der Alge nicht natürlich, ist zu oliv - braun.
(Um evtl. Bemerkung bez. meines Monitor zuvor zukommen, hier die Eckdaten: EIZO S-PVA, inkl. Spyder 3 Kalibrierung)

Grundsätzlich ein gutes Foto, hat aber noch Potential.
mit freundlichen Grüssen

Michel Siegrist

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Monsti

Hallo Michel,

zur unnatürlichen Farbe muss ich Dir sagen, dass die Alge exakt diese Farbe hatte. Sie war olivgrün mit einem Stich ins Braune. Mit den Säumen hast Du Recht, an denen arbeite ich ständig - mehr oder weniger erfolgreich. Besonders bei der 400er-Vergrößerung habe ich rote und grüne Säume, die mich schwer nerven. Teils liegt dies bestimmt an der nicht perfekten Ausleuchtung, teils aber auch an den Objektiven selbst. Ich arbeite nun mal nicht mit einem Renner à la Zeiss.  ;)

Mir geht es darum, eine Optimierung mit den gegebenen Möglichkeiten zu erreichen. Die bisherigen Antworten enthielten jedenfalls schon mal tolle Hinweise. Teilweise sind es ja wirklich Kleinigkeiten, doch diese bringen es ...

Auch Dir herzlichen Dank und liebe Grüße aus dem Tiroler Kuhnest

Angie

Detlef Kramer

Hallo,

ich neige mich wahrscheinlich der Altersweisheit zu. Mich stören diese marginalen Helligkeitsverläufe nicht die Bohne. Freunde/innen, sucht nicht in den Krümeln; Angis Fortschritt ist großartig, das Foto gut!

Herzliche Grüße

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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