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Doppelt gesehen

Begonnen von hinrich husemann, März 24, 2010, 19:30:32 NACHMITTAGS

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hinrich husemann

Was für ein Stein
            mag es sein?



Ist zwar nicht ganz Mikro, könnte es aber sein.
Freundliche Mikrogrüsse
H. Husemann

Jürgen Boschert

Hallo Herr Husemann,

Kalk, den man mit Spaten sticht ... oder so ähnlich ?!  ;D

Beste Grüße !

JB
Beste Grüße !

JB

Florian Stellmacher

#2
Hallo Herr Husemann,

auf meinem Schreibtisch steht genau so ein Stein. Den habe ich mal in einem sehr besonderen Laden als Fluorit gekauft.
Haben die mich etwa angeschwindelt?

Zwiespältige Grüße,
Florian Stellmacher
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

beamish

Nein, ich schließe mich Jürgen an.
Fluorit sollte auch grün sein, oder man hat Dich betuppt!

Herzlich,

Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

TPL

Hallo zusammen,
Fluorit (Flussspat) ist kubisch, isotrop und nicht-doppelbrechend. Er kann nicht nur farblos sein (häufig!) sondern auch intensiv violett, blau gelb, oder grün.

Gut zu unterscheiden vom Kalzit (Kalkspat) durch das Fehlen der Doppelbrechung 8)

Schönen Gruß, Thomas

Florian Stellmacher

Ja dann...

Ich denke schon, dass es der gleiche Stein ist. Hier zum Vergleich:





Ich habe auch noch einen viel kleineren Stein, den ich im Mineralogischen Museum in Marburg ebenfalls als Fluorit gekauft habe; der ist aber auch nicht grün sondern wie der Große farblos und ist eine Oktaeder-Form. Leider bekomme ich ihn nicht vernünftig fotografiert (dafür braucht man wohl ein Mikroskop, am besten mit Fluoritobjektiven...  ;D).

So schwanden meine Illusionen!

Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

hinrich husemann

Es ist in der Tat der "Kalk, den man mit dem Spaten sticht"! Er lag bei mir schon ewig rum, ich habe ihn per Zufall wiedergefunden. Ich will mal sehen, ob ich mit einem winzigen Abspalt ein Achsenbild hinkriege.
Mineralogische Mikrogrüsse
H. Husemann

TPL

Hallo Mineralien-Freunde,
in Herrn Husemanns Bild erkenne ich keine Doppelbrechung wie sie beim klaren Kalzit (Doppelspat, Islandspat) häufig mit einem solchen Arrangement (Kristall auf Text oder Zahlen) gezeigt wird. Außerdem scheinen die Kanten rechte Winkel einzuschließen.

Flussspat (Fluorit, CaF2) erscheint mir deshalb gar nicht so unwahrscheinlich (als Lösung des Rätsels - nicht als Diagnose von Florians Schreibtisch-Dekor).

Doppelbrechende Grüße, Thomas

hinrich husemann

Nachtrag:
Die Winkel sind keine rechten (bei der oben liegenden Fläche betragen sie etwa 78° bzw. 102°, grob gemessen); die Perspektive ist dazu etwas unglücklich. Aber die Schrift bzw. die Zahlen sind doppelt (ich meine, das sieht man auch im Bild, z.B. 55 statt 5), und wenn man den Kristall dreht, wandert jeweils das eine Bild um das andere herum. Doppelbrechung ist also vorhanden. Wenn man durch einen (linearen) Polfilter schaut und diesen dreht, verschwinden und entstehen die etwas versetzten Bilder wechselweise.
Doppelbrechende Mikrogrüsse
H. Husemann

TPL

Zitat von: hinrich husemann in März 24, 2010, 20:52:18 NACHMITTAGSAber die Schrift bzw. die Zahlen sind doppelt (ich meine, das sieht man auch im Bild, z.B. 55 statt 5), und wenn man den Kristall dreht, wandert jeweils das eine Bild um das andere herum.

Ach Du grüne Neune!

Hallo Herr Husemann,
natürlich ist das verdoppelt und jetzt sehe ich es auch. Ich hatte vorher einfach darüber hinweg gesehen, dass die "zweistelligen" Zahlen nicht zum Rest des Maßstabs passen :-[. Schönes Rätsel, das!
Kleinlaute Grüße, Thomas

Klaus Herrmann

Lieber Herr Husemann,

das würde mich jetzt aber sehr wundern, wenn Sie Calzit und Fluorit verwechseln würden.

Schnell mal auf einer Schrift gedreht. Und wirklich senkrecht von oben betrachtet!

Für mich sieht der Kristall auch ziemlich nach kubisch aus - könnte ja auch ein Kochsalzspaltstück sein. Wenn man da schräg rein schaut gibt es natürlich einen Versatz, aber den zeigt eine dicke Glasplatte auch!
Hier 2 schnelle mäßig gute Bilder von einem sicher bestimmten "Doppelspat". Leider nicht so klar, wie ich ihn bei einem bekannten Mineralogen ;) gesehen habe.

Ausgerichtet in den Achsen der maximalen Doppelbrechung.



Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Klaus Herrmann

Lieber Herr Husemann,

Na da ist die Welt doch wieder in Ordnung, hätte mich doch sehr verwundert!
Aber durch die "quadratische" Form des Spaltstücks konnte man den Eindruck haben.

Manchmal bestraft das Leben den der zu früh kommt! ;)
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

hinrich husemann

Hallo Freunde des doppelbrechenden Kalkes,
hier noch mal eine andere Sicht auf das Corpus Delikti !
Man erkennt nun die "Schiefe" besser.



Und, lieber Herr Herrmann, an das Polfilter denken!

Nochmals Mikrogrüsse
H. Husemann

olaf.med

Hallo Herr Husemann,

das mit dem Achsenbild geht an einem Spaltstück nicht so einfach. Die Achse ist parallel zur kurzen Raumdiagonale orientiert. Man sollte eine planparallele Platte senkrecht dazu schleifen, dann wird's schön...

Viel Spaß dabei,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

hinrich husemann

#14
Hallo Freunde des Doppelten,
habe ich auch schnell gemerkt, daß die Achse so nicht erfasst wird. Ich hatte zunächst nur einen winzigen Überstand parallel zur Fläche abgespalten; siehe oberes Bild (etwas freihändig "auf die Schnelle"). Im Achsenbild darunter muß die Achse (Kalkspat ist einachsig, es soll aber Ausnahmen geben) links unten so etwa zwischen 7 und 8 Uhr außerhalb liegen. (Ob ich noch schleife, bleibe dahingestellt.)






Dennoch konoskopisches Vergnügen
H. Husemann

Nur zur Ergänzung: Ich hatte noch um ca. 45° gedreht und so eine Isogyre mit erfasst.