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Volvox aureus

Begonnen von Kathleen, Juni 22, 2010, 01:10:38 VORMITTAG

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Kathleen

Liebe Forumleser!

Die nachfolgenden Bilder entstanden im Anschluss an die herrlichen Kornrade- Tage und sind eine Gemeinschaftsproduktion von Peter Höbel und mir.

Die oben genannte Alge wurde in großer Zahl bei der Plünderung des Höbelschen Gartenteichs erbeutet:




Hier sieht man eine Tochterkugel bei ca. 400facher




sowie bei ca. 1000facher Vergrößerung.




Die dünnen, z.T. mehrfachen Plasmastränge weisen darauf hin, dass es sich um ein Exemplar der Spezies aureus handelt.




In einer anderen Schärfeebene zeigte sich folgendes Bild, dessen Deutung mir jedoch Schwierigkeiten bereitet.


Bei den Fäden könnte es sich um abgerissene Plasmastränge handeln; die ringförmigen Strukturen kann ich mir jedoch nicht erklären.  Vielleicht weiss jemand Genaueres darüber?

Wieder in heimische Gefilde zurückgekehrt (erkennbar am rapiden Qualitätsabfall des folgenden Bildes  :( und ausserdem hab ich noch den Weissabgleich  vergessen  :-[), fand ich in der mitgebrachten Probe mehrere Dauerzygoten,

,

die lt. Wikipedia als Überdauerungsstadien in unwirtlichen Zeiten ausgebildet werden.
(Unwirtlich  ??? ? Ich hoffe sehr, das dieser Zustand dem langen Transportweg geschuldet ist und nicht der Aufbewahrung in dem von mir sorgfältig zubereiteten Kulturmedium, in dem ich die Volvox noch eine Weile am Leben zu halten gedenke :-  ...)
Immerhin stellt das Bild einen weiteren Beweis für die Einordung als Volvx aureus dar, da die umgebende Hülle rund und "glatt" ist.

Im Süden ist man derweil auch nicht untätig gewesen  ;D und so hat Peter als "Nachschlag" noch zwei Videosequenzen aufgenommen.

Nr.1 lässt gut die in der Literatur beschriebenen Geißeln erkennen, die sich trotz aller technischen Finessen nicht per Foto auf den Chip bannen liessen

https://service.gmx.net/de/cgi/derefer?TYPE=3&DEST=http%3A%2F%2Fwww.mikroskopie-ph.de%2FVolvox-DIC.wmv

und Nr.2 belegt eindrucksvoll das Leben, welches in den Volvox- Algen pulsiert:

https://service.gmx.net/de/cgi/derefer?TYPE=3&DEST=http%3A%2F%2Fwww.mikroskopie-ph.de%2FEinzelzellen.wmv

Wir wünschen viel Vergnügen beim Anschauen!!

Kugelige Grüsse entlang der Nord- Süd- Achse senden Peter und Kathleen  :)!




Ernst Hippe

Hallo beide!

Eine ausgezeichnete Gemeinschaftsarbeit, danke! Das erste Bild ist ja wie aus einem Diorama. Auch meine aus DA mitgebrachten Volvox waren nach einigen Tagen hinüber, aber bis dahin schön zu beobachten.
Gruß Ernst Hippe
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Detlef Kramer

Hallo Kathleen,
ZitatBei den Fäden könnte es sich um abgerissene Plasmastränge handeln; die ringförmigen Strukturen kann ich mir jedoch nicht erklären.  Vielleicht weiss jemand Genaueres darüber?

Ich denke, es handelt sich um Bakterien, die sich außen an den Kugeln festgesetzt haben.

Herzliche Grüße

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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Klaus Herrmann

Liebe Kathleen, lieber Peter

eine gelungene Dokumentation länderübergreifender - na sogar Meere werden überspannt - Zusammenarbeit!

Die Volvox ist ganz an mir vorbei gerauscht ich war so mit dem Färben beschäftigt.

Dein letztes Bild liebe Kathleen zeigt eindrücklich warum diese Variante "aureus" heist - genial, wie Du die Möglichkeiten der Digitaltechnik einsetzt!  ;)
Ja die Kornrade war eine tolle Veranstaltung - wir wünschen ihr alle viele Wiederholungen. Ist schon anders, wie der distanzierte Kontakt über das Forum!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Rene

Lieber Detlef, warum könnte daß nicht die Geißeln sein?

Grüße, Rene

Detlef Kramer

Lieber René,

ich glaube, du hast Recht. Ich hätte sorgfältiger hinschauen müssen.

Herzliche Grüße

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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Klaus Henkel

Es sind Geißeln, die das typische Verhalten einer Volvox aur. zeigen, die sich im Milieu nicht wohlfühlt bzw. die sich anschickt, ihr Leben auszuhauchen. Die Geißeln bewegen sich dann nur noch sehr langsam, bilden dabei Schlingen am Ende, formen sich zu Schlangenlinien bzw. rollen sich vollständig ein. Jede der Bewegungszellen, die außen an der Peripherie liegen, trägt zwei Geißeln, die sie durch die Gallerthülle der Mutterkugel streckt.
"Abgerissene Plasmastränge" können es deshalb nicht sein, weil die erstens nicht reißen und zweitens unterhalb der schützenden Gallerthülle liegen.

KH

Kathleen

Liebe Volvox- Betrachter,

herzlichen Dank für die lobenden Worte sowie die schnelle und vor allem so ausführliche Beantwortung meiner Frage!!

@Klaus:
Zitatich war so mit dem Färben beschäftigt.
Das war ich auch (allerdings mit weniger gutem Ergebnis als Du), aber für mich gab es nach K7 noch anderthalb herrliche Urlaubstage ;D.
Ich bin selber immer wieder erstaunt, wie gut diese durchsichtigen Strukturen im Schieflicht abgebildet werden!

Aber mit der richtigen Technik geht es noch besser:


(Nachtrag von Peter)

@Herr Hippe: Ja, es ist schade, dass sich die Volvox im Probenglas nicht lange halten. Nun habe ich mich auf Herrn Helbigs HP kundig gemacht und werde mit einer neuen Probe erneut probieren, sie in Kultur zu halten.

@Detlef, Rene, Herr Henkel: Nochmals vielen Dank, besonders an Herrn Henkel!


Einen schönen Abend wünscht
Kathleen