"Billigobjektive" für Zeiss Axiostar Plus?

Begonnen von Ulrich Arnold, Februar 03, 2011, 17:03:47 NACHMITTAGS

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Bernd Kaufmann

Zitat von: ethrilas in April 11, 2011, 10:09:05 VORMITTAG
gibt es eventuell bilder?

Hallo,

sorry, dass ich einen alten Thread wieder ausgrabe. Aber die fehlende Vergrößerung 60 x störte mich immer öfter und andererseits möchte ich kein weiteres Öl-Immersionsobjektiv für so viel Geld kaufen. Deshalb habe ich das billige Objektiv gerade bestellt. Ich werde nach Eintreffen auf jeden Fall Bilder einstellen. Bei unter 100 Euro inkl. Mehrwertsteuer sind keine 1.500 kaputt.  ;D Und wenn es nicht kompatibel ist, wie hier ja bereits mehrfach angedeutet, wird sich in der Bucht vielleicht ein "Müller-Anwender" finden, der es brauchen kann.
Viele Grüße
Bernd ©¿©
www.aquamax.de
Lieber per Du.

ethrilas

Hallo Bernd,
ich mache mir da zwar auch wenig Hoffnung auf brauchbare Ergebnisse, finde es aber trotzdem gut, dass du mal testest. Die 63x Plan-Neofluare trocken gibt es gebraucht ja praktisch nie zu kaufen (spricht meiner Meinung nach irgendwie auch dafür, dass diejenigen die sie haben, sie nicht abgeben wollen)! Und selbst die sicherlich schlechteren Achroplan 63x trocken gibt es sogut wie nie. War mittlerweile schon 2 mal an einem entsprechenden dran und bin leider immernoch nicht zum Kauf gekommen. 1 wurde bei ebay.com angeboten und der Verkäufer wollte einfach nicht nach Europa versenden, das andere wurde mir aus München angeboten für 650 Euro... Mein 63x Planapo funktioniert super und ist optisch sicher nicht zu übertreffen (kam mich 600 Euro mit Versand!), aber für schnelles Objektivwechseln leider unpraktikabel.

Gruß
Steffen

Bernd Kaufmann

Hallo an alle Interessierten,

das Objektiv kam heute bereits an, also sehr schnelle Lieferung, sicher verpackt. Natürlich war ich ziemlich skeptisch. Nun, angeschraubt und probiert war es schnell. Was soll ich sagen - es ist sicher nichts für Perfektionisten und Leute, die sonst nichts unter Neofluaren in die Hand nehmen. Aber für meine Zwecke und vor allem zu diesem Preis (unter 100 Euro) eine hervorragende und zunächst vollkommen zufriedenstellende Lösung. Hier zunächst ein ganz schneller Vergleich des A-Plan 40x / 0,65 Ph2 mit dem 60x / 0,80:





Ich kann mich da nur Arnold anschließen, der schrieb "Es ist bestimmt nicht spitze, aber für deutlich unter 10% des Preises eines Zeiss Objektivs OK." Was für mich fast doppelt zählt: Ich bekomme brauchbare Bilder, ohne Ölimmersion. Der Vollständigkeit halber: Bei mir ist es kein Axiostar Plus, sondern ein Axiolab.
Viele Grüße
Bernd ©¿©
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Lieber per Du.

Bernd Kaufmann

Ergänzung: Es ist beim Wechsel vom 40x zum neuen 60x nur minimalste Nachfokussierung nötig. Weniger als vom 20x zum 40x. Und es lässt sich demnach auch völlig problemlos einschwenken.
Viele Grüße
Bernd ©¿©
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Lieber per Du.

reblaus

Lieber Bernd -

nachdem ich jetzt aus den gleichen Beweggründen beim Zeiss-Endlichsystem schon einige "edle" trockene 63er mit 40ern verglichen habe, stelle ich fest, dass es auch beim Unendlichsystem nicht anders ist: Um tatsächlich eine nennenswerte Steigerung der Auflösung zu erzielen müssen alle Randbedingungen optimiert sein.

Beim Diatomeen-Testpräparat geht das gerade noch, aber z.B. beim Tümpeln spielt die Geschichte mit der Deckglasdicke bzw. Wasserschicht eine so große Rolle, dass das Rumfummeln mit dem Stellring um optimale Schärfe zu erzielen kein Vergnügen bereitet. Hat das hier erwähnte Objektiv eine Deckglaskorrektur?

Auf den beiden Fotos fällt z.B. auf, dass die Schärfeebene beim ersten auf der oberen Diatomee der Dreiergruppe liegt, sodass man darin mehr Strukturen erkennt als auf dem zweiten Bild auf dem deutlich weniger Einzelheiten zu sehen sind. Man könnte also das obere Bild auf 150% vergrößern -  mit dem Optovar oder einem stärkeren Okular und hätte mit dem 40er mindestens das gleiche Ergebnis. Beim direkten Mikroskopieren, wenn man am Feintrieb spielt, mag das ja anders sein.

Ich gebe aber zu, dass ich bei meinem Inversmikroskop beim Tümpeln auch öfter ein trockenes 63er benutze, weil mir diese leere Vergrößerung subjektiv bequemer vorkommt, zumal sich sowieso alles bewegt und dadurch das Objekt hin und wieder unter der richtigen Deckglas-Wasser-Schichtdicke erscheint.

Viele Grüße

Rolf

Bernd Kaufmann

Zitat von: reblaus in September 14, 2012, 18:24:49 NACHMITTAGS
Lieber Bernd -

nachdem ich jetzt aus den gleichen Beweggründen beim Zeiss-Endlichsystem schon einige "edle" trockene 63er mit 40ern verglichen habe, stelle ich fest, dass es auch beim Unendlichsystem nicht anders ist: Um tatsächlich eine nennenswerte Steigerung der Auflösung zu erzielen müssen alle Randbedingungen optimiert sein.

Lieber Rolf,

da stimme ich Dir voll zu. Ich weiß auch, dass bei mir diese Randbedingungen noch längst nicht optimal sind. Teils wegen mangelnder Qualität der Ausstattung, teils wegen unzureichender Kenntnisse, um die vorhandenen Möglichkeiten voll auszuschöpfen.

ZitatBeim Diatomeen-Testpräparat geht das gerade noch, aber z.B. beim Tümpeln spielt die Geschichte mit der Deckglasdicke bzw. Wasserschicht eine so große Rolle, dass das Rumfummeln mit dem Stellring um optimale Schärfe zu erzielen kein Vergnügen bereitet. Hat das hier erwähnte Objektiv eine Deckglaskorrektur?

Nein, hat es natürlich nicht. Ich denke, dass man das bei einem Preis unter 100 Euro kaum erwarten kann.

ZitatAuf den beiden Fotos fällt z.B. auf, dass die Schärfeebene beim ersten auf der oberen Diatomee der Dreiergruppe liegt, sodass man darin mehr Strukturen erkennt als auf dem zweiten Bild auf dem deutlich weniger Einzelheiten zu sehen sind. Man könnte also das obere Bild auf 150% vergrößern -  mit dem Optovar oder einem stärkeren Okular und hätte mit dem 40er mindestens das gleiche Ergebnis. Beim direkten Mikroskopieren, wenn man am Feintrieb spielt, mag das ja anders sein.

Auch hier stimme ich Dir zu. Allerdings war das Präparat für diesen Zweck denkbar ungeeignet, weil viel zu dick. Ich hänge mal weitere zwei Aufnahmen an:





Beide sind vollkommen gleich (minimal) bearbeitet. Bei meiner Adaption der Kamera dürfte ein Okular oder ein Optovar kaum in Frage kommen und eine Änderung wäre bestimmt teurer als das Objektiv. Dass es ein Kompromiss ist und alles andere als ideal, ist mir klar.

ZitatIch gebe aber zu, dass ich bei meinem Inversmikroskop beim Tümpeln auch öfter ein trockenes 63er benutze, weil mir diese leere Vergrößerung subjektiv bequemer vorkommt, zumal sich sowieso alles bewegt und dadurch das Objekt hin und wieder unter der richtigen Deckglas-Wasser-Schichtdicke erscheint.

Genau die Bequemlichkeit bei für mich noch ausreichender Qualität, war der Grund, warum ich mir das Objektiv gekauft habe. Es mag wirklich an mangelnder Praxis liegen, aber mit dem A-Plan 100x/1,25 Oil Ph3 und meinem Kondensor gelingen mir auch bei größter Sorgfalt und Bemühung keine wirklich befriedigende Bilder. Da komme ich per EBV und Ausschnittvergrößerung bei meiner Vollformatkamera mit der "Scherbe" wahrscheinlich unter dem Strich weiter.
Viele Grüße
Bernd ©¿©
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Lieber per Du.

BergerN

Zitat von: Bernd Kaufmann in Februar 09, 2011, 01:21:31 VORMITTAG
Da ich das 63er Ph meines alten Standard wirklich vermisse...
Hallo Bernd,
hast du das Objektiv verkauft, oder mikroskopierst du einfach nicht mehr mit dem Standard?(Ich hätte da Bedarf... :) )
Könntest du die Objekte auf dem 40er Bild des letzten Beitrages auf die gleiche Größe bringen wie die 60er Aufnahme? Mich beschleicht der Verdacht, das es wirklich keine signifikanten Unterschiede in der Auflösung gibt.


Bei Müller-Optronic habe ich keine 60er Objektive gefunden, könnte jemand bitte einen link posten?


Liebe Grüße,
Nick

Peter V.

#22
Hallo Bernd,

Mich würde mal interessieren, wie ausgeprägt die CVD ist.
Hast Du ein Objektmikrometer, das Du mal testweise fotografieren könntest?
Hast Du ein Diatomeenpräparat, bei dem Du mal auf die gleiche Schärfenebene gehen könntest?

Was die Bezugsquelle betrifft: Google hilft immer...

http://www.mueller-optronic.com/xtcommerce/Mikroskop-Zubehoer/Objektive/Plan-Achrom-Objektive/Unendlich-Planachromatisches-Objektiv-60x::507.html

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Bernd Kaufmann

Zitat
hast du das Objektiv verkauft, oder mikroskopierst du einfach nicht mehr mit dem Standard?(Ich hätte da Bedarf... :) )
Könntest du die Objekte auf dem 40er Bild des letzten Beitrages auf die gleiche Größe bringen wie die 60er Aufnahme? Mich beschleicht der Verdacht, das es wirklich keine signifikanten Unterschiede in der Auflösung gibt.

Hallo Nick,

weder Standard, noch Objektiv sind noch in meinem Besitz. Die nächsten Bilder werden schon den Unterschied zeigen.
Viele Grüße
Bernd ©¿©
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Bernd Kaufmann

Zitat von: Peter V. in September 15, 2012, 11:18:41 VORMITTAG
Hallo Bernd,

Mich wurde mal interessieren, wie ausgeprägt die CVD ist.
Hats Du ein Objektmikrometer, das Du mal testweise fotografieren könntest?
Hast Di ein Diatomeenpräparat, bei dem Du mal auf die gleiche Schärfenebene gehen könntest?

Lieber Peter,

hier zwei Bilder vom Objektmikrometer, ebenfalls gleich bearbeitet:





Dabei sieht man schon einen ziemlichen Unterschied. Da ich aber in der Regel selten Objektmikrometer fotografiere, sondern Tümpelzeugs, bleibt es bei meiner Einschätzung, dass es für mich schon ausreicht. Über tausend Euro mehr ist mir ein besseres Objektiv im Moment einfach nicht wert.
Viele Grüße
Bernd ©¿©
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Peter V.

Lieber Bernd,

das hatte ich auch so erwartet. Nicht, weil es ein "Müller-Chinese" ist, sondern wegen der Tubuslinse. Aber ich sehe das genau so wie Du: Bei Tüpelfotografie speilt das alles praktisch keine Rolle und ich denke, dass man da mit einem 60er-Objektiv für schlappe 100 EUR wirklich ganz zu leben kann.


Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Bernd Kaufmann

... und noch zwei Bilder, anderes Objektmikrometer:



Viele Grüße
Bernd ©¿©
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Lieber per Du.

Peter V.

Lieber Bernd,

na, das ist doch aussagekräftig. Aber - wie gesagt - zu erwarten, und als Tümpler verkraftbar, denke ich.
Übrigens...woher hast Du das zweite XY-Objektmikrometer? Das suche ich...... :-\

Herzliche Grüße
Peter

Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Bernd Kaufmann

Zitat
Übrigens...woher hast Du das zweite XY-Objektmikrometer? Das suche ich...... :-\

Lieber Peter,

das habe ich vor Jahren in der Bucht gekauft. Ich denke, es ist das hier:
http://www.mueller-optronic.com/xtcommerce/product_info.php?refID=100&utm_source=googlebase&utm_medium=cpc&utm_campaign=googlebase&products_id=459
Jedenfalls ist das die genau gleiche Verpackung. Und bei ebay gibt es eine einfachere Ausführung, auch in dieser Box:
http://www.ebay.de/itm/Objektmikrometer-stage-micrometer-1-mm-in-100-Teile-divisions-75X25-mm-/221048087365?pt=Optik_Zubeh%C3%B6r&hash=item33777e2345

Wenn Du möchtest, kann ich Dir gerne meins für einige Zeit überlassen. So schnell werde ich es nicht brauchen. PM genügt.
Viele Grüße
Bernd ©¿©
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Lieber per Du.

Detlef Kramer

Lieber Peter, lieber Bernd,

das letzte Bild zeigt eigentlich genau worauf es mir ankäme, die vorherigen haben es auch gezeigt, wenn auch weniger deutlich: das Müller transportiert weniger Informationen, d.h. Objekt-Details, als das Zeiss 40 x. Deswegen halte ich die Investition für überflüssig. Das kann man mit digitaler Vergrößerung billiger und besser erreichen.

Tut mir leid, aber dennoch viel Spass mit der Anschaffung und Dank für den Test.

Herzliche Grüße
Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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