Lieber Florian,
wenn du glaubst, ich hätte bei dem schönen Wetter nichts besseres zu tun, als Mikroskope zu fotografieren.....dann hast Du recht.
Also - das kleine von den beiden "Laborluxen" (ja, es sind beides Laborlux-Stative) ist das "Ur"-Laborlux. Ende der 40er Jahre gebaut. Ich habe noch einen Prospekt von 1950 über dieses Gerät. Meins hat die Seriennummer 398740, es wäre also nach Tabelle (
http://www.leitz-ortholux.de/forum/seriennummern.pdf)1948 ausgeliefert worden. Allerdings zeigt die Tabelle, gerade bei Laborluxen dieser Zeit, Ausreißer. Welche Nummer hat Deins?
Das große ist in zwei Prospekten von '52 und '53 abgebildet. Danach kam das mit dem dreieckigen Fuß (Prospekt von '55), wobei das alte Modell wohl bis in die 70er weiterleben durfte. (
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=8864.0, der 3. Beitrag)
Über die Dreieckigen gibt es eine schöne Abhandlung:
http://www.microscopy-uk.org.uk/mag/artmar08/go-leitz.htmlDu fragtest nach einem Buch über die alten Leitz-Geräte - wenn Du eins auftreibst, dann bitte auch eins an mich!
Aber vielleicht noch eine kurze Liste der "Baby-Ortholuxe".
Der Urahn des Ortholux ist das MBLM, das Anfang der 30er Jahre gebaut wurde, und das ich übrigens händeringend suche.

1940 kam parallel zum Ortholux das erste Dialux auf den Markt. Der Name wurde von Seibert übernommen. Das war wohl die Bezeichnung für einen Projektor, bin mir aber nicht ganz sicher. Das hier wurde am 9.10.1940 an die Firma Geigy in die Schweiz geliefert (#357413):

Interessanterweise hat es den Grobtrieb oben, den Feintrieb unten. Von der Stativform gehört es eher zur später erschienenen Laborlux-Familie, aber es hieß noch Dialux.
Die Laborluxe haben wir ja oben schon erörtert. Etwas später als diese wurde die Dialux-Familie weiterentwickelt. Der wesentliche Unterschied war die Anordnung der Triebknöpfe. Dialux unten, Laborlux oben. Ferner haben die Dialuxe einen zur Seite herausziehbaren Wechselrevolver mit integrierter Tubuslinse. Der des Laborlux ist nicht kompatibel und wird nach vorn herausgezogen.
Das Nachkriegs-Dialux hatte eine schräg montierte Lampenaufnahme. Vielleicht um das große Lampenhaus 60 anzubringen, ohne das Stativ erhöht aufzustellen. Außerdem einen wechselbaren Tisch mit Bajonettverschluß. (...welcher mir fehlt. Für Hinweise bin ich dankbar) Hier ein Stativ von 1953 (#447523)


Tubusbajonett und Revolver-Führung blieben beim letzten Dialux mit T-Fuß gleich. Der Bajonett-Tisch verschwand und das Lampenhaus wurde wieder gerade in den Fuß gesteckt.
Übrigens das Tubusbajonett ist zu keinem anderen Gerät kompatibel. Es gab einen geraden Monotubus, einen geknickten Monotubus, einen Bino- und einen Trinotubus.

Zu den anderen Schwarzen könnte man noch viel schreiben, nur soviel noch: es gab in den 30er Jahren ein erstes Chemiker-Mikroskop, das ich leider nicht vollständig habe. Hat jemand mehr Informationen oder gar ein vollständiges Gerät? Das hier ist keine Bastelei, sondern laut Rolf Beck ein Original.





Frohe Ostern!
Wolfgang