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Alge oder Pflanzenteil?

Begonnen von Monsti, September 25, 2011, 19:26:20 NACHMITTAGS

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Monsti

Servus zusammen,

dieses Ding habe ich in einer Hochmoorprobe ein paar Mal gefunden. Was kann das sein?



Hier noch eine Detailaufnahme:



Danke und liebe Grüße
Angie

Klaus Herrmann

Hallo Monsti,

das sieht sehr nach Pflanzenzellen aus mit Chloroplasten!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Eckhard

Hallo,

Zitat von: Klausdas sieht sehr nach Pflanzenzellen aus mit Chloroplasten!

Pflanzengewebe enthält keine Löcher, wie sie hier zu sehen sind. Dies sind definitiv Algen. 

Herzlicher Gruss
Eckhard
Zeiss Axioscope.A1 (HF, DF, DIK, Ph, Pol, Epifluoreszenz)
Nikon SE2000U (HF, DIK, Ph)
Olympus SZX 12 (HF, DF, Pol)
Zeiss Sigma (ETSE, InLens SE)

www.wunderkanone.de
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Detlef Kramer

Lieber Eckhard,

also da muss ich deutlich widersprechen: so genau sieht Schwammparenchym mit den typischen Interzellularräumen aus. Womit ich allerdings nicht sagen möchte, dass es sich tatsächlich darum handelt. Ich erkenne das im Moment nicht.

Herzliche Grüße
Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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Michael Plewka

hallo zusammen,
@ Eckhard: ich behaupte nicht, dass es  sich hier nicht um Algen handeln könnte. Aber dass das Gewebe höherer Pflanzen keine Löcher enthält, ist so nicht richtig. Das Schwammparenchym hat gerade daher seinen Namen! ich habe schon eine Menge Wasserproben mit Blättern von Laubbäumen (Erlen etc.) gehabt, die ähnlich aussahen.

Zu berücksichtigen ist, dass die Zellen viele Chloroplasten aufweisen. Somit scheiden Pediastrum-ähnliche Formen aus. Möglicherweise handelt es sich um eine aerophytische Alge, da gibt es noch eine Menge in Frage kommender Gattungen.

beste Grüße Michael Plewka

p.s. Detlef war um Sekunden schneller .......   ;-)

Eckhard

#5
Hallo in die Runde,

Zitat von: EckhardPflanzengewebe enthält keine Löcher, wie sie hier zu sehen sind.

Ich habe auch schon ab und zu Pflanzengewebe im Mikroskop beschaut  ;) Und selbstverständlich auch "Löcher" gesehen. Nur sieht dies anders aus als hier - deswegen der zweite Teil meines Satzes. Wenn Monstis Bild Zellen höherer Pflanzen darstellt, hätte ich gerne das "Mikrotom" mit dem sie geschnitten wurden :D

Herzliche Grüsse
Eckhard
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Detlef Kramer

Lieber Eckhard,

dann mach einmal einen Flachschnitt durch das Schwammparenchym eines Hahnenfußblattes o.ä. Die Methode: Blatt um den linken Zeigefinger spannen, Unterseite nach oben. Dann mit einer Rasierklinge möglichst dünne Schnitte machen. Du wirst verblüfft sein, wie ähnlich das Bild Monstis Foto gleicht. Eine schöne Montag-Morgen-Übung!

Herzliche Grüße
Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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Klaus Herrmann

Wanner Seite 148 rechts oben!

Da sieht man die von Detlef beschriebenen "Löcher" = Interzellularen
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Eckhard

Hallo,

Ich kenne Interzellularräume, Lakunen etc. Wenn diese Zellstrukturen in Jörgs oder Detlefs Abwasser gefunden worden wären, hätte ich nicht sofort Algen gerufen. Monsti sagt, sie fand diese Zellstrukturen ein paar Mal im Hochmoor - und da sind die Schnibbler dünn gesät.

Ein Biologe, ein Physiker und ein Mathematiker begaben sich einst auf eine Zugreise durch die Schweiz. Und nachdem sie durch den Kanton Freiburg gekommen waren, setzten sie sich bei einem längeren Aufenthalt zu einem Glas Wein zusammen und diskutierten ihre Reiseeindrücke. Der Biologe: "Merkwürdig, alle Kühe im Kanton Freiburg sind schwarz weiss." Da lachte der Physiker und bemerkte: "Ihr Biologen seit mir vielleicht Wissenschaftler. Richtig muss es heissen: alle Kühe im Kanton Freiburg, die wir beobachtet haben, sind schwarz weiss." Warum der Mathematiker einwarf: "Auch ihr Physiker geht anscheinend von Annahmen aus. Einzig richtig ist: alle Kühe, die wir beobachtet haben, sind auf mindestens einer Seite schwarz weiss."

Herzliche Grüsse
Eckhard
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Monsti

Hallo, Ihr Lieben,

es beruhigt mich, dass auch Ihr nicht wirklich wisst, um was es sich hier handelt. Hätte ich das Gebilde nur einmal gefunden, wäre ich vermutlich ebenfalls von einer höheren Pflanze ausgegangen, zumal ein Schwammparenchym in der Tat genau so aussieht. So aber bin ich sehr verunsichert. Und ich schwöre, ich hatte kein Mikrotom dabei!!!  ;D

Vielen Dank für die interessante Diskussion und liebe Grüße
Angie

Nutzer nicht mehr aktiv

In so Hochmoor Proben, findet man so alles mögliche.
Angefangen von Insekten Reste bis Pflanzen Reste.

Vielleicht wenn Monsti uns sagen könnte, welche Pflanzen da noch so drum herum gewesen sind, kann man es eher sagen, was es ist.


Fahrenheit

#11
Liebe Freund(Inn)en,

so dünne Schnitte mit kompletten Zelllagen hätt' ich gerne! Die würdet Ihr dann sicher nicht in meinem Abfallnäpfchen finden.
:D

Durch die Zersetzung im Wasser können feine Gewebereste übrig bleiben und Schwammparenchym würde da schon passen. Jedoch sehen die Chloroplasten noch sehr frisch aus für einen - angenommenen - weit fortgeschrittenen Zerfall.
Allerdings scheint es da - wie Angies zweites Bild zeigt - durchaus Unterschiede zu geben: rechts eher sattes grün und kompakte Chloroplasten, links krisselig und von blasserer Farbe.

Was soll ich sagen: ich weiß es auch nicht.
;D

Herzliche Grüße
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Ernst Hippe

Liebe Angie,
bei meiner kürzlichen Wasserpflanzen-Untersuchung (Hygrophilum) ist mir aufgefallen, daß losgerissene Zellen ganz ähnlich aussehen wie Dein Fund:



Da können auch noch mehr Zellen wie ein loser Verbund mit Zwischenräumen erscheinen. Möglicherweise sind Deine Zellen ebenfalls Reste von Wasserpflanzen, die vielleicht von Wasservögeln zerpflückt wurden??
Gruß Ernst Hippe
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Monsti

Lieber Ernst (und alle anderen),

zunehmend tendiere ich ebenfalls zum Schwammparenchym einer höheren Pflanze. Leider kann ich zur Umgebung des Fundorts nicht allzuviel sagen, außer dass es sich um ein zweischürige "Wiese" handelt, die kurz vorher abgemäht worden war. Am Fundort selbst fand ich außer flächendeckenden, teils recht zerfetzten Sphagnum- und Polytrichum-formosum-Beständen nur einzelne Carex-Arten und wenige Süßgräser. Möglich, dass jene Gewebeteile als Zufallsprodukte noch von der Mahd herrühren. Wasservögel gibt es in diesem Gebiet eher nicht. Das Hochmoor ist verhältnismäßig trocken, d.h. es gibt so gut wie keine wirklich nassen Schlenken. Hier die Beschreibung des Fundorts (das Foto mit der Hütte zeigt den ungefähren Fundort) --> http://moor-impressionen.de.tl/Vornbichlmoos.htm

Herzliche Rundrumgrüße
Angie

Detlef Kramer

Hallo Botanik-Kriminalisten,
Zitataußer dass es sich um ein zweischürige "Wiese" handelt, die kurz vorher abgemäht worden war
.

Was wollt Ihr mehr?

Ich denke das Rätsel ist damit gelöst, so weit es möglich ist.

Zu Dir Jörg: wenn Zellen verletzt werden, platzen Cytoplasma und Plastiden augenblicklich. Das passiert aber nicht in den Nachbarzellen, denn die Plasmodesmata als Verbindung zwischen den Protoplasten der benachbarten Zellen werden sofort geschlossen. So weit aus meiner Erfahrung in der Elektronenmikroskopie.

Herzliche Grüße
Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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