Phasenblenden auf Overheadfolie selbst gedruckt

Begonnen von Nomarski, Oktober 19, 2011, 12:54:31 NACHMITTAGS

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Nomarski

Hallo und einen schönen Guten Tach auch,

nachdem ich kürzlich ein paar Blenden für den Kondensor selber geschnitzt und damit experimentiert habe, bot mir ein interessierter Mitleser freundlicherweise an, einen Blendensatz per Laserdrucker auf Overheadfolie zukommen zu lassen, um diese mal auszuprobieren. Dafür nochmal recht herzlichen Dank!
Daß sowas geht und machbar ist, wurde hier zwar schon desöfteren angeschnitten, aber da ich keinen Laserdrucker besitze, konnte ich bislang nie sehen, was das Zeug an den eigenen Geräten eingesetzt wirklich taugt.


Zu sehen ist hier der Blendensatz passend für den 0,9er Hellfeldkondensor, aus dem DIN-A4-Bogen bereits grob ausgeschnippelt und mit einem Stil belassen, um die Blende auch noch zentrieren zu können. Das sieht zwar primitiv aus, aber beim manchen hochgelobten Mikroskopen wie z.B. dem Mikrobenjäger auch nicht viel besser.


F10/0,22 PH1


Folenblende PH1 dazu durch die Bertrandlinse dazu.


Plan 40 PH2


Folienblende PH2 dazu.


Objektiv mit PH3


Dazu die Folienblende durch die Bertranlinse betrachtet.

Mit den Reinbergblenden lassen sich dann verschiedene Effekte zur Bildverfremdung erzielen:







Viele Grüße
Bernd


Herbert Dietrich

Hallo Bernd,
das ist ja phantastisch. Um das Gleiche habe ich einen Bekannten gebeten, aber der belehrte mich,
dass man mit Laser-Drucker nicht auf Folie arbeiten könne!?

Sind die Blenden lichtdicht und erübrigt sich jetzt meine Zirkel-Kratzerei?

Viele Grüße
Herbert

Nomarski

Hallo Herbert,

ZitatSind die Blenden lichtdicht und erübrigt sich jetzt meine Zirkel-Kratzerei?

Ganz und gar nicht, soll nur aufzeigen, daß manchmal mehrere Wege nach Rom führen können.

Viele Grüße
Bernd

Austroflyer

Muss das mit Laserdrucker sein? Warum nich mit einem normalen inkjet auf Folie? Gibts da Temperaturprobleme?
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Hugo Halfmann

#4
´n Abend zusammen....

Rheinbergfilter lassen sich ganz gut erst auf weißem Papier ausdrucken und dann auf Overheadfolie kopieren. Wichtig ist maximale Farbsättigung, sonst wird die ganze Geschichte recht blass. Phasenblenden habe ich noch nicht probiert, lichtundurchlässig ist das nie. Klaus Yde hatte mir seinerzeit per Mail die passende Grafikdatei für die Rheinbergfilter übersandt.

Nachtrag:

kann man evtl. die Blenden aus hauchdünnem Messingblech rauslasern?

Es gibt in Wuppertal die Fa. Joswood, die stellen Modellbahnbausätze aus Pappe, Holz und Messing her, alles per Lasercutting.
Ich habe bloß keine Ahnung, wie solch ein Gerät funktioniert, und in welchem Datenformat die Vorlage geliefert werden muss. Früher hat man sowas ja auch geätzt, aber das habe ich mir nie angetan...
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

Nomarski

#5
ZitatMuss das mit Laserdrucker sein? Warum nich mit einem normalen inkjet auf Folie? Gibts da Temperaturprobleme?

Hallo,

also bei LED-Beleuchtung glaube ich weniger, daß es da Temperaturprobleme geben wird. 8) Nur sollte der Drucker auch schon eine gewisse Auflösung haben, so daß er auch wirllich Kreise druckt und keine Vielecke. ;D Das wäre zwar noch nicht so tragisch, solange die Überlappung gegeben ist, aber eben ungünstig, wenn die Ringstärke nicht eingehalten wird und zu viel Licht durchkommt. Man kann ja auch erkennen, daß der Toner nicht ganz lichtdicht ist wie der schwarze Lack, aber für den Effekt scheint das jedenfalls zu reichen. Das PDF könnte ich auf  Anfrage per PM zukommen lassen, aber die Durchmesser der PH-Blenden sind eben nur auf Zeiss-Kondensoren zugeschnitten. Wenn es bei anderen Fabrikaten funktioniert, wäre es Zufall.

Viele Grüße
Bernd

Austroflyer

#6
Zitat von: Hugo Halfmann in Oktober 20, 2011, 20:17:40 NACHMITTAGS


kann man evtl. die Blenden aus hauchdünnem Messingblech rauslasern?

.....
Ich habe bloß keine Ahnung, wie solch ein Gerät funktioniert, und in welchem Datenformat die Vorlage geliefert werden muss. Früher hat man sowas ja auch geätzt, aber das habe ich mir nie angetan...

Datenformat SVG für einen Lasercutter, allerdings haben alle gängigen Lasercutter eh Software dabei, mit der du Gif oder jpg konvertieren kannst. Oder man konvertiert selbst mit PS oder Illustrator u.v.a.

In Wien kenn ich ein kleines Geschäft, das für wenige Euro alles rausschneidet/graviert was du willst - Material und Vorlage muss man halt bringen.

hier deren neue website http://www.beamfire.at/kontakt

Der Chef ist sehr freundlich
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Nomarski

ZitatIn Wien kenn ich ein kleines Geschäft, das für wenige Euro alles rausschneidet/graviert was du willst - Material und Vorlage muss man halt bringen.

Wenn es für mich ein Katzensprung dorthin wäre, würde ich glatt mal reinschauen.

Austroflyer

Zitat von: Nomarski in Oktober 20, 2011, 20:46:56 NACHMITTAGS
ZitatIn Wien kenn ich ein kleines Geschäft, das für wenige Euro alles rausschneidet/graviert was du willst - Material und Vorlage muss man halt bringen.

Wenn es für mich ein Katzensprung dorthin wäre, würde ich glatt mal reinschauen.

ich bin dort regelmäßig und könnt ja mal so nebenbei was schneiden lassen und dann verschicken (ich selbst brauch ja sowas eine ganze Weile noch nicht) Schwarzes Glas oder Kunststoff könnte auch geschnitten werden.
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Nomarski

Dann frag ihm mal, ob er Glasfilter auf 18mm Durchmesser runterschleifen kann! Und zu welchem Preis.

Austroflyer

Zitat von: Nomarski in Oktober 20, 2011, 21:01:45 NACHMITTAGS
Dann frag ihm mal, ob er Glasfilter auf 18mm Durchmesser runterschleifen kann! Und zu welchem Preis.
Um sicherzugehen was Du meinst.
Ausgangsmaterial: Glasplatte von ??? Durchmesser oder anderer Dimension und ??? Dicke  willst du kreisrund geschnitten haben auf Glasplättchen mit 18 mm Durchmesser?

Der Laser kann nur schneiden oder gravieren - nicht schleifen. Dort wo der Laser das Glas "berührt" wird es matt und irgendwann ist es dann durch.
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Nomarski

Also ich habe da noch solche Filter:


Die haben den Durchmesser 25mm. Es sind Kantenfilter geeignet für die Fluoreszenzmikroskopie. Für meine Schieber sind sie aber zu groß, deswegen müßten sie in 18mm umgeschliffen werden. Man könnte aber auch schöne Reinbergfilter davon machen, wenn man in der Mitte ein Loch ausbohrt und ein passendes Kobaltglas einsetzen würde. Das sähe dann etwa so aus wie der Folienfilter auf dem ersten Bild ganz links.

Austroflyer

#12
Also 18 mm Durchmesser rausschneiden. Das ist sicher kein Problem. Und ein Loch rausschneiden nochmal um das Kobaltglas einzusetzen ebenfalls nicht.
Da wär vielleicht die Möglichkeit erst das Loch rausschneiden und dann nochmal um den Rand einen halben Millimeter "runterfräsen" damit das Kobaltglas nicht durchfällt oder wie sonst würde das halten.(?)

Die Dicke der Filter müßt ich noch wissen um dir genau sagen zu können, was das kostet
Was kosten solche Filter denn, wenn man sie einfach kauft?



All die Filter. die du zeigst würden gleich in einem Arbeitsgang gemacht.
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Nomarski

Die Filter sind 3mm dick, das Kobaltglas könnte man in das Orangeglas z.B. einkleben. Es hat doch nichts zu halten.

Austroflyer

#14
3 mm ist kein Problem. Wenn das mit einkleben geht, ok - Du bist der Bastler.


Genaueres nächste Woche, wenn ich nach Wien komm und bei ihm vorbeischau. Falls Du Interesse daran hast.

Es ist immer gut erst mal nur ein Glas zu machen und zu sehen, wie es reagiert. Normalerweise sollte es kein Problem geben, aber sicher ist sicher. Oder vielleicht hast ja einen Kaputten, wo man mal den Probeschnitt machen kann zum testen (Schnittgeschwindigkeit, Schnitttiefe, Laserintensität etc.. )
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