Sciadopitys - meine offenen Fragen zu einem botanischen Unikum *

Begonnen von Omaruru, November 24, 2011, 10:36:32 VORMITTAG

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olaf.med

Hallo Klaus,

bei 5-8 Mikron geht röntgenographisch mit den Standardapparaturen wohl garnichts. Die Minimalgrößen für Einkristalle sollten bei mindestens 20 Mikron liegen.  Hier geht möglicherweise Synchrotronstrahlung noch, aber das wäre ja mit Atombomben nach Spatzen geschossen ;D. Evtl. könnte man aber die Kristalle anreichern um genügend Volumen für eine normale Diffraktometeraufnahme zu bekommen.

Natürlich kann man aus reinen Winkelmessungen auch eine Bestimmung vornehmen, aber dazu sollten die Werte schon ziemlich genau sein. Ob das am Raster so einfach ist, mag ich bezweifeln. Ein erster Test kann aber zumindest eine  Prüfung auf Calcit sein: stellt man eine der großen Rhombenflächen ganz genau senkrecht zur Beobachtungsrichtung, so sollte der spitze Winkel ca. 78° sein. Ist er's nicht, ist's kein Calcit. Für eine anständige Bestimmung braucht man allerdings die Winkel mehrerer Flächen untereinander.

Gruß, Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Omaruru

OK Olaf,

das war die eine Antwort auf drei Fragen.

Wie sieht es mit der optischen Differenzierbarkeit der Anderen aus ?

Klaus
Ich bevorzuge ein kollegiales Du ;-).

Scientists like to name anything.
      Jack Horner

olaf.med

Hallo Klaus,

die Optik hilft hier wohl leider auch nicht weiter. Die Doppelbrechung von Calcit und Whewellit ist sehr ähnlich. Was sie unterscheidet ist die Symmetrie, so dass Calcit optisch einachsig ist und Whewellit zweiachsig. Die Unterscheidung einachsig-zweiachsig in so winzigen Kristallen gelingt nur, wenn man sie isoliert betrachten kann, so dass ein Nachbarkorn nicht stört und außerdem die Orientierung des jeweiligen Kristalls gut genug zur Unterscheidung ist. In einem nicht zu dichten Streupräparat würde ich mir das zutrauen, aber man benötigt sehr viel Erfahrung.

Für die Identifikation könnte die Zwillingsbildung, die an fast allen Kristallen auftritt, sehr hilfreich sein, aber damit muß man sich dann auch intensiv befassen; dafür fehlt mir z.Zt. leider die Muße.

Gute Nacht, Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Omaruru

#48
Hallo Olaf und Wilfried,  

danke für Eure Versuche. Na gut, so wird es ein Thema für meine "to do" Liste, sei chemisch oder physikalisch.
Ich bin aber nicht nur Akademiker sondern, vielleicht zu viel Wissenschaftler, um gängige Lehrbuchweißheit einfach als gegeben hinzunehmen.
Gut, Silicat schließe ich Aufgrund der Kristallform aus, aber wie sieht es mit physiologisch preiswertem Citrat aus?

;D

Klaus
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      Jack Horner