Liebe Mikroskopsammler,
mir ist ein schönes altes Zeiss Mikroskop "zugelaufen", das völlig unbenutzt aussieht und einige Besonderheiten aufweist.
die ich dem Materialmangel gegen Ende des 2. Weltkrieges zuschreibe.
Das Mikroskop ist im Zeiss Katalog von 1940 als "Großes binokulares Forschungsmikroskop" Stativ L Wd E bezeichnet.

mit Abbeschem Beleuchtungsapparat Wd mit Diaphragmenträger und seitlich verstell- und drehbarer Irisblende und mit grossem Kreuztisch E

was and dem ansonsten hervorragend verarbeiteten Stativ sofort auffällt ist, dass der Tubusträger, der Revolver und die Objektive nicht wie sonst üblich hochglanzverchromt sondern seidenmatt geschwärtzt sind.

Ausserdem ist auf jedem Objektiv zusätzlich zur Fabrikationsnummer die Zahl 1944 also offenbar das Kriegsjahr 1944 eingraviert.




Die Objektivgehäuse des 3x, 8x und 40x Objektive und deren RMS Gewinde sind nicht wie üblich aus Messing sondern aus Aluminium gefertigt und die Objektive fühlen sich daher extrem leicht an

Die Produkktionsnummer des Stativs würde auch in das Kriegsjahr 1944 passen und wurde mit einem zusätzlichen * gekennzeichnet

Das Mikroskop ist wie gesagt in einem neuwertigen praktisch unbenutzen Zustand und alles läuft satt und spielfrei. Offensichtlich hatte man beim Fett noch edle Vorräte im Vergleich zu den verharzenden Nachkriegsvarianten.
Der Transportkasten aus feinstem Mahagoniholz sieht ebenfalls aus wie neu.
Viel Spass beim betrachen des schönen Stücks und vielleicht kann mir ja jemand meine abschliessenden Fragen beantworten:
Liege ich richtig mit meiner Vermutung, dass die Abweichungen dem kriegsgsbedingten Materialmangel geschuldet sind ?
Hat jemand Zeiss Mikroskope mit ähnlichen Besonderheiten aus den Kriegstagen in seiner Sammlung ?
viele Grüsse
Wilfried