Leitz Kondensor Polarisator verharzt

Begonnen von Jürg Braun, September 05, 2013, 22:01:04 NACHMITTAGS

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Jürg Braun

Guten Tag

Ich habe den abgebildeten Leitz Kondensor bei welchem der Polarisator klemmt. Das heisst, er lässt sich auch unter grossem Kraftaufwand nicht drehen. Hat schon jemand dieses Problem gehabt und behoben?







Besten Dank für eure Hilfe.

Gruss in die Runde

Jürg

TPL

Hallo Jürg,

das Problem kenne ich von genau diesem Kondensor-Typ.

Probiere es zuerst einmal am besten mit Handwärme: Vorher die Arrtierschraube entfernen, 20 Minuten lang in der Hand halten und dann sachte, aber kraftvoll drehen. Wenn das nicht klappt, gibt es die üblichen Tipps mit dem vorsichtigen und minimal dosierten Applizieren von Kriechmitteln, wie WD-40, aber in diesem Fall musst Du besonders vorsichtig sein, dass dieses Zeug nicht mit dem Polfilter in Berührung kommt.

Viel Erfolg!
Thomas

olaf.med

Hallo Jürg,

sollten Thomas' Tipps nicht fruchten kann ich Dir gerne meine Hilfe anbieten. Ich habe schon etliche Kondensoren dieses Typs zerlegt und kenne das Problem bestens. Wenn man nicht weiß wo alle winzigen Klemmschrauben sitzen und unbedarft herangeht kann man leicht irreparabele Schäden verursachen.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Jürg Braun

Guten Tag Thomas und Olaf

Ich werde, wie von Thomas vorgeschlagen, den Kondensor erst mal den Hühnern zum "Ausbrüten" unterlegen. Wenn das nichts nutzt, komme ich gerne auf Olafs Angebot zurück. Es wäre wirklich Jammer schade, wenn der Kondensor zerstört würde.

Er gehört zu einem voll ausgestatteten Otholux II Pol BK bei dem auch die Leuchtfeldblende klemmt. Vielleicht hat auch da jemand einen Tip.

Freundlicher Gruss

Jürg




Jürg Braun

Guten Abend

Ich kann soeben Gutes berichten. Der Polarisator lässt sich nun wieder, auch wenn nur schwergängig, drehen.

Jetzt ist da nur noch das Problem mit der Leuchtfeldblende. Hat jemand eine Idee, wie man ein auf offener Stellung festsitzende Leuchtfeldblende wieder gangbar macht?

Gruss in die Runde

Jürg

TPL

Hallo Jürg,

ich habe leider meine Leitz-Unterlagen noch in irgendeinem Umzugskarton, meine aber, mich zu erinnern, dass die Stativblende des Ortholux II (wie die des älteren Ortholux und des Orthoplan) in senkrechter Position, relativ nah am Staivhals verbaut ist. Aus dieser Position lassen sich zumindest die Stativblenden früherer Ortholuxe ganz leicht lösen, denn sie sind einfach in eine senkrechte Führung eingeschoben.

Und danach gilt Ähnliches wie mit dem Kondensor: Handwärme, sehr maßvoll dosiertes Kriechöl und sanfte Drehung. Man kann aber auch den gesamten Beldeneinsatz früherer Modelle demontieren und danach erst einmal die von Kunststoff-Führungen befreiten metallteile entfetten. Das ist der dauerhaftere Weg. Vielleicht zeigst Du mal ein Bild...

Viel Erfolg
Thomas

Jürg Braun

Guten Abend Thomas

Die lose Montage vom Ortholux I kenne ich. Hier ist die Blende an den Spiegelkasten geschraubt. Und der ist mit Wachs gegen das Öffnen gesichert. Ich fürchte, dass wenn ich den Spiegelkasten Demontiere, ich das Mikroskop nie mehr sauber justiert bekomme.

Hier einige Bilder zur Info.









Besten Dank und freundlicher Gruss

Jürg

olaf.med

Lieber Jürg,

hier ist, im Gegensatz zum Kondensor mit dem sehr wärmeempfindlichen Polarisator, nicht höchste Vorsicht angesagt. Daher würde ich, statt der Handwärme, direkt einen Fön mit voller Leistung einsetzen.

Viel Erfolg,

Olaf
Gerne per Du!

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Peter V.

Lieber Jürg,

aus Erfahrung mit eigenen mißlungenen Basteleien dieser Art (wenngleich nicht am gleichen Mikroskop) würde ich auf jeden Fall die Finger vom Spiegelkasten lassen. Deine Befürchtungen teile ich nämlich! Ich habe auch mal einem einen Mikroskop nach nach Lösen des Spiegel keine gecsheite Justage mehr hinbekommen. Was aber auch nicht viel heißen muss, bei meinem Basteltalent. Aber ich würde mich da nicht mehr herantrauen.

Läßt sich die Blende denn nicht vom Spiegelkasten lösen?

Hezrliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

TPL

Hallo Jürg,
Olaf schreibt gerade, dass Du es hier auch ein bisschen "draufgängerischer" angehen kannst und das betrifft nach meinem Dafürhalten auch das Lösen der Stativblende vom Umlenkspiegel. Letztern würde ich auch ungern neu justieren wollen, aber das scheint mir doch nicht nötig.

Selbst wenn die Befestigungsschrauben der Stativblende ein gewisses radiales Spiel lassen, kannst Du das – nach Gangbarmachung und erneuter Montage – perfekt justieren, indem Du (ohne Objektiv!) mit der Bertrandlinse die Stativblende halbwegs fokussierst und die Öffnung zentrisch zum Strichkreuz des Okulars schiebst. Danach alles wieder anziehen und fertig ist die Laube ;)

Übrigens ist das ein sehr gutes Pol-Mikroskop! (Olaf, bitte ganz tapfer sein: Nur schade, dass es so schrecklich aussieht...)

Viele Grüße
Thomas

HDD

Liebe Schrauber :D

Ich habe Heikes Ortholux generalüberholt und hatte das gleiche Problem mit diesem Kondensor.
Nach einigen Versuchen, alles an Heikes Mikroskop war fest, hatte ich die besten Ergebnisse mit
Ballistol Waffenöl. Dieses Öl löst das verharzte Fett in den Führungen und zwischen den Blenden-
lamellen auf, ohne dass das Fett chemisch ausgefällt wird. Es bleibt "honig-elastisch" und zwar
dauerhaft.

Man sollte es sparsam mit einem Tropföler einsetzen, also nur das alte Fett tropfenweise aufweichen.
Die Lamellen der Blenden können anschließend mit einem Stück aufgerolltem Tempo-Taschentuch
in Schließrichtung wunderbar gesäubert werden. Es bleibt dabei ein hauchdünner Film Öl auf den Lamellen,
die anschließend wieder wie neu aussehen. Ballistol löst auch feine Flugrost-Partikel auf.

Beim Ölen immer daran denken: Weniger ist mehr !   In diesem Sinne....

Herzliche Grüße

Hosrt-Dieter

Peter V.

#11
Lieber Thomas,

ZitatÜbrigens ist das ein sehr gutes Pol-Mikroskop!

Jaaaa...jaaaa....jaaaa!!!!!

Zitat(Olaf, bitte ganz tapfer sein: Nur schade, dass es so schrecklich aussieht...)

hier hast Du den Schriftgrad 7pt gewählt, vemrutlich schon mit dem etwas schlechten Gewissen im Hinterkopf. Würdest Du bitte für solche unqualifizierten, diffamierenden, bösartigen und hundsgemeinen Äußerungen künftig den Schriftgrad 0pt wählen?! Danke!  ;)

Hezrliche Grüße
Peter


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olaf.med

Hallo Thomas,

Zitat(Olaf, bitte ganz tapfer sein: Nur schade, dass es so schrecklich aussieht...)

Du hast sicher völlig recht - bei mir paßt das Design allerdings genau zu meiner Einstellung und Einrichtung. Ein "Photomikroskop" o.Ä. eines anderen Herstellers wäre hier völlig fehl am Platz, da wir uns schon vor Dekaden von Nierentischen und schwellenden Plüsch-Polstern getrennt haben ;D Jetzt ist mir aber auch klar warum Du Witten immer weiträumig umfährst :(

Glück Auf, Olaf
Gerne per Du!

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Peter V.

Lieber Olaf,

ZitatJetzt ist mir aber auch klar warum Du Witten immer weiträumig umfährst

Ach ja, da erfährt man, dass Herr TPL knapp 1 km entfernt weilt und er hält es nicht für nötig, mal hereinzuschauen. Langsam fürchte ich auch, dass da gewisse Leitzophobien eine Rolle spielen, wenn er auch Witten so weiträumig umfährt  ;D

Ich gewähre ja bekanntermassen auch von Dir verstoßenen, übedimensionalen vertikalen Nierentischen wie dem Ultraphot Asyl (Einer muß sich ja erbarmen!), aber das Herz hängt doch eher am klaren Leitzschen Bauhaus-Design als an den Barockformen von Kürbislampen.

Herzliche Grüße
Peter
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olaf.med

Lieber Peter,

ja, da sind wir sehr verwandte Seelen. Eines halte ich aber nach wie vor noch Thomas zugute: er mag auch Winkel, und das ist ja die Firma, der der Massenproduzent einen kleinen Hauch von Polarisationsmikroskopie zu verdanken hat  ;D ;D ;D

Ein dreimal Hoch dem roten Punkt!

Olaf
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