"Sterile Heuinfusion" = ???

Begonnen von WinfriedK, Oktober 27, 2013, 20:35:47 NACHMITTAGS

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WinfriedK

"Sterile Heuinfusion" = ???

Raoul H. Francé beschreibt in seinem Buch "Wege zur Natur" 1925

http://stiftung-france.de/forum/viewtopic.php?f=38&t=44&sid=f13f5f0dc16c1221105f13e3d5a99632

eine Methode zur Kultivierung von "edaphischen Organismen / Bodenprotozoen ":

Zitat3. Die Kultur der edaphischen Organismen.

Als Nährflüssigkeit für Bodenprotozoen bewährte sich bisher am besten die sterile Heuinfusion, die nach der allgemein bekannten bakteriologischen Technik angefertigt wird.

Ich möchte dieses Experiment gerne nachmachen, um hinter das "Geheimnis" seiner "Impf-Erde" zu kommen (die 1936 patentiert wurde, enthaltend die mikroorganismischen "Leitformen" des "Edaphon", die unfruchtbare Erde fruchtbar machen soll - grob gesagt).

Die "Erdabkochung" und ihr Sinn ist mir bekannt und ich vermute, daß die "sterile Heuinfusion" ähnlich hergestellt wird.

Muß man den klassischen Heuaufguß nach einer gewissen Zeit der Entwicklung kochen und ggf. filtrieren um Sterilität zu erzielen ? Oder wie ?

In welcher Konzentration ist die so gewonnene Flüssigkeit zu verwenden um darin z.B. die Boden-Algen

Grünalgen: Microspora, Ulothrix, Cladophora
Blaualgen: Oszillatoria tenius, Phormidium, Nostoc

zu kultivieren (nach Möglichkeit gemeinsam) ?

Chemische Nährlösungen sind hier nicht von Interesse (Knop´sche Lösung u.ä.).

Es geht hier um eine "naturgemäße" Kultivierung von Organismen, die auch eine "Auswilderung" auf den öden Acker überstehen.

Winfried

treinisch

Hallo Winfried,

ich bin bisher davon ausgegangen, dass sterile Heuinfusion weniger eine wirklich im engeren Sinne sterile Heuinfusion bezeichnet,
als vielmehr eine, die als Nährmedium angesetzt wird und nicht als Müffelpott.

Ich habe mal ein bisschen rumgestöbert, und habe diese Stelle gefunden:

Robertson, T. B. (1924). Allelocatalytic effect in cultures of Colpidium in hay-infusion and in synthetic media. Biochemical Journal, 18(6), 1240.

The organisms were cultivated in hay-infusion prepared by heating 5 g. of chaffed oaten hay in 100 c. of distilled water on a boiling water bath for half-an-hour. The filtrate, received into vessels which had previously been sterilised by steaming,

Die Menge 50 g/l scheint klassisch zu sein, sie wird auch hier erwähnt: http://www.cbs.knaw.nl/pdf/mediaCBS.pdf

Vlg

Timm
Gerne per Du!

Meine Vorstellung.

WinfriedK

Hallo Timm !

Perfekt!

Danke für Deine Sucharbeit.

Ich glaube das Ergebnis haut 100% hin.

Im zitierten Fall wird Colpidium, ein Wimperntierchen, ernährt.

Für Algen werde ich es auch mal probieren.

Winfried