USB2 Okularkamera in mitgeliefertes Bildverarbeitungsprogramm einbinden.

Begonnen von Carlos, Juli 13, 2015, 13:05:56 NACHMITTAGS

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Carlos

Hallo zusammen,
Habe mir für 58,99 € eine USB2 Okularkamera und zugehöriger Software (DVD-Scheibchen) gekauft. Es handelt sich um die ,,Toolkraft Mikroskop Kamera 5.0 MP. Das Bildverarbeitungsprogramm heißt ,,Micro cam".
Die Installation des Bildverarbeitungsprogramms war problemlos. Vorhandene Bilder kann ich laden und bearbeiten.
Der Anschluss der Kamera am USB Port funktioniert. Der ,,Geräte-manager" zeigt die Kamera an und meldet: ,,Das Gerät arbeitet einwandfrei"
Die Kamera mit dem Bildverarbeitungsprogramm zu verbinden gelingt mir aber nicht.

In der Bedienungsanweisung (deutsch) steht hierzu folgender Hinweis:
,,Wenn Sie das ,,Micro Cam"-Programm zum ersten Mal benutzen, bestätigen Sie bitte, ob das Gerät an den USB-Port des Computers angeschlossen ist. Ansonsten kann nur ,,bearbeiten" betrieben werden und ,,Vorschau" sowie ,,Video" werden nicht ausgeführt." 
Wie soll ich das bestätigen???
Wer kann mir helfen?
(Der Hinweis im englischen ,,User Manual" ist für mich ebenso unverständlich.)
Freundliche Grüße Carlos

Carlos

Hallo zusammen,
Offensichtlich hat keiner Erfahrungen mit dieser Kamera und der Software. Was ich zwischenzeitlich ermitteln konnte:
Die Kamera wird von dem Programm "VLC Mediaplayer" erkannt. Ich kann sie also ans Mikroskop anschließen und am Monitor das Mikroskopbild sehen.
Als Treiber für die Kamera verwendet das Programm den mit der Kamera in der mitgelieferten Software enthaltenen Treiber. Das Programm "Micro cam" erkennt die Kamera jedoch nicht.
Wer kann helfen???
Gruß Carlos   

the_playstation

Hallo Carlos.
Ich würde versuchen, mir von anderen USB-Kamera-Herstellern Programme runterzuladen. Oft sind die recht ähnlich und eines wird sicherlich deine USB-Kamera erkennen. Schlechte Treiber und Software sind leider keine eltenheit. Den Namen "Micro Cam" habe ich schon bei einigen USB Cams gesehen. Dein Versuch mit dem VLC war quasi schon der Weg in die richtige Richtung.

LG Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

liftboy

Hallo Carlos,

ds Problem ist mir zur Genüge bekannt! :-(
Beispiel:
Euromex 500 läuft nur unter Euromex-Programm (und unter Microsoft Amcap = Uraltprogramm, sowie Tucsen Software)
DC 5000 (uraltkamera aus dem Internet; chin. Hersteller lt. Treibersoftware) läuft nur mit dem gelieferten Programm, Amcap und Tucsen)
DC 5000 (optisch baugleich mit obigem Gerät, läuft nur mit der der gelieferten Software (der Treiberhersteller ist der gleiche) und Amcap.
DC 1500 (Schnäppchen ohne Software) läuft nur unter Amcap
dnt-microocular läuft mit der gelieferten Software und mit amcap
Das baugleiche Gerät (mit der gleichen Beschriftung) läuft nur mit der gelieferten Software und Amcap, beide Geräte lassen sich aber nicht tauschen!
Das dumme an amcap ist halt nur, dass es sich um ein Video-Aufnahme-Programm handelt (keine Fotos)!
Wenn ich jedoch die dnt-Kamera anschließe, und auf den an der Kamera befindlichen Aufnahmeknopf drücke, wird ein speicherbares Bild erzeugt.

Der Computer hilft uns bei der Lösung der Probleme, die wir ohne Ihn gar nicht hätten!

Viele Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Carlos

Hallo Jorrit, Hallo Wolfgang,
Danke für eure schnelle Antwort. Mein Problem ist eigentlich folgendes: Hat die Software einen Fehler oder bin ich zu dumm, sie "an den Gang zu bringen". (Letzteres halte ich für durchaus wahrscheinlich.) Mit dem "falschen" Programm (VLC Mediaplayer)  erkenne ich, dass die Kamera passable Bilder (am Bildschirm) liefert. Mit entsprechnder "Zwischenoptik" kann ich die sogar deutlich verbessern. Aber das nützt mir nichts, wenn ich sie nicht speichern kann. Ich kann natürlich alles wieder zurückgeben, aber die Kamera ist wirklich gut (insbesondere für den Preis!). Mein erster Versuch, vom Lieferanten (Conrad Electronic SE) telefonisch Hilfe zu erhalten, ist kläglich gescheitert.
Hallo Wolfgag,
Wenn ich mit amcap mit der Kamera Videos aufnehmen (und speichern) könnte, wär ich schon ein erhebliches Sück weiter. Mit einem weiterem Programm könnte ich dann das Video in Einzelbilder "zerlegen" und diese bearbeiten. (Das habe ich, dank des Hinweises eines Forumsmitglieds,  schon gemacht und das funktioniert recht gut).
Gruß Carlos  

the_playstation

Hallo Carlos.
Ich glaube nicht, daß Du etwas falsch machst. USB ist eigentlich ein sehr einfacher Bus-Standard. Wenn es Dir nicht gelungen ist, nach mehrfachen ranstecken, die Kamera mit der Software zu verbinden (mal vor dem Start, mal nach dem Start der Software? ), dann liegt das halt an der Kombination (Windows + Treiber + Software). Um es böse zu sagen. Es ist halt Windows (das noch nie Plug & Play konnte und nur selten Hardware richtig erkennt). Meine TV Capturekarte wurde z.B. erfolgreich als Festplattencontroller, als Bridgekarte und als Netzwerkadapter erkannt. Ich erspare mir weitere Worte. Ist halt kein Amiga, Linux, ...
Noch ein Gimmik zum Schluß. Bei Windows muß jeder einzelne USB-Stick erkannt und installiert werden. Ein einfacher USB-Speicher. Ich verkneife mir einen Kommentar.

Ich würde einfach weitere Programme testen und hoffen, daß eines funktioniert. Ich hoffe, Du hast Erfolg.

LG Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

WStephan

Hallo Carlos,

vielleicht mußt Du in den Einstellungen für "Micro Cam" noch den USB Anschluß der Kamera bzw. die Kamera auswählen.
Dazu muß die Kamera am Rechner angeschlossen sein.
Kann ja sein daß die sich die automatische Erkennung gespart haben...

(gerne per Du)

Mikroskope:
Hertel & Reuss Studio II mit monok. Fototubus + akkugestützer LED Beleuchtung
Leitz SM-Lux mit Trino Tubus
Zeiss Standard 14 mit Diskussionswürfel

Carlos

Hallo Werner,
Genau das ist das Problem! In den "Einstellungen" finde ich keine Möglichkeit, den USB-Anschluß der Kamera oder den Treiber der Kamera anzugeben. Beim Starten des Programms erscheint stets als Erstes die Meldung: "No video device found". Wenn ich das "wegdrücke", erscheint nur das Bildbearbeitungsprogramm ohne die Möglichkeit, die Kamera einzubinden.
Mit freundlichem Gruß Carlos   

liftboy

Hallo Carlos,

genau die gleiche Meldung erhalte ich bei meiner dnt-Kamera.
Das Programm ist einmal gelaufen (die Installation funktioniert also) aber nachdem ich mal versehentlich in einen anderen USB Port eingesteckt habe war irreversibel Schluß damit! Neuinstallation hat nicht geholfen; scheinbar merkt sich der Rechner irgendwo die Erstinstallation in der Registry. Seitdem läuft die Kamera unter Amcap, und das gespeicherte Bild muss ich dann zur weiteren Bearbeitung in ein Grafikprogamm geben.
Die etwas besseren Kameras werden aber gnadenlos von ToupView erkannt; kannst Du Dir für lau runterladen.

Grüße
Wolfgang
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Carlos

Hallo Safari,
Doch, das Bildbearbeitungsprogramm läuft auch ohne Kamera (Steht so auch in der Anleitung). Ich kann also vorhandene Bilder laden und bearbeiten.
Hallo Wolfgang,
Das Programm ToupView habe ich auf meinem Rechner. Mit dem Programm arbeite ich mit meinen beiden Touptek Kameras. ToupView erkennt aber die neue Kamera bzw. deren Treiber "Microscop" nicht. Es zeigt nur die Treiber für unterschiedliche Touptek Kameras an.
mit freundlichen Grüßen Carlos

liftboy

Hallo Carlos,

der Treiber "frisst" auch meine anderen Kameras, nur halt die dnt nicht (die webcams sowieso nicht)
Mein Euromex Programm erkennt auch einige andere Kameras, vermutlich auf Grund des gleichen Treibers.
Das Motic Programm kennt nur Motic (NTSC) und sonst nix.

Grüße
Wolfgang
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Niels Bohr

Peter V.

#11
Hallo,

ich würde einfach einmal das ganze Programm deinstallieren und neu installieren. Hilft nicht immer, aber manchmal...

Ich möchte übrigens diese ganze Problematik nicht (wie es so gerne geschieht) den Jungs von Bill Gates in die Schuhe schieben. Die kann man ja immer gerne schnell als Prügelknaben verwenden. Klar, dass es mit Software und Treibern für Linux und Mac weniger Probleme gibt - weil es nämlich die entsprechende Software und Treiber für Linux und Mac erst gar nicht gibt!!  ;) Es ist doch logisch, dass ich auf einem Platz, auf dem öffentlich jeder Musik spielen kann, eher Mißtöne höre als an Orten, wo entweder nur ausgesuchte Leute spielen dürfen oder die von Musikanten wegen mangelnder Zuhörerschaft gar nicht erst aufgesucht werden.
Und gerade gestern (auf der Arbeit läuft der Server auf Linux) hat mir noch der Techniker ezählt, dass es da mit er Erkennung von externen Festplatten dauernd Probleme gibt oder zumindest bis vor wenigen Jahren noch gab.

Die Schuld liegt meines Erachtens eher an der schlichtweg schlampigen Treiber- und Softwareprogrammierung solcher - meist chinesischen - Billigklitschen! Auch Firmen, die (durchaus hochwertige) Spezialperiphere in geringer Stückzahl vertreiben, haben solche Kompatibilitätsprobleme. Wahrscheinlich, weil einfach nicht genug Geld und Wissen in die Treibeprogrammierung investiert wurde.
Wieviel Liebe in den Treibern und der Software steckt, erkennt man ja schon an den kruden Übersetzungen. Oder glaubt jemand, dass ein Unternehmen, das nicht in der Lage ist, einige wenige Begriffe ordnungsgemäß in andere Sprachen übersetzen zu lassen, sonst nur erstklassige Programmierer ans Werk läßt?

Dafür Microsoft die Schuld zu geben, ist schlicht unfair. Ich weiß, Jorrit wird vermutlich sofort 10 Einzelfall-Gegenbeispiele haben, aber ich habe es mit Peripheriegeräten renommierter großer Hersteller noch nie erlebt, dass es Probleme mit Windows gibt. Zumindest nicht nach der Windows95-Ära. Auch nicht, was die Zimperlichkeit in der Wahl des USB-Ports angeht, beispielsweise. Aber mit besch..eiden programmierten Treibern aus Billigklitschen erlebt man es dauernd, dass die Geräte nur funktionieren, wenn sie an einen bestimmten USB-Port geklemmt werden, oder mal erkannt werden und mal nicht. Es ist doch kein Zufall, dass es ständig bei den ganzen China-Mikroskopkameras diese Probleme gibt!

Herzliche Grüße
Peter




Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

the_playstation

Hallo Peter.
Ich kann Dir leider nicht zustimmen. Das Teil ist eine simple USB Kamera. Und ein USB Stick ist ein simpler Speicher. Dafür Treiber zu fordern ist ähnlich einem 10000 seitigen Handbuch fürs Nasepopeln oder Blinzeln. Das ist schlichtweg Murks. Als nächstes braucht man einen Treiber für den Stromanschluß. ;) :D

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Peter V.

Hallo Jorrit,

ich bin kein großer Computerexperte, also erklärs mir: So eine Kamera kann ich also in einen Linux, Mac oder sonstigen Nicht-vom-bösen-Bill-Gates-Rechner OHNE jedweden Treiber stecken und sie funktioniert? Oder wie habe ich Dein Posting zu verstehen?

Zahlen die eigentlich bei Microsoft so schlecht oder warum ist das nach Deiner Meinung offenbar ein Hort der weltschlechtesten Programmierer  ???

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Klaus Henkel

#14
Zitat von: Peter V. in Juli 15, 2015, 14:29:22 NACHMITTAGS

Wieviel Liebe in den Treibern und der Software steckt, erkennt man ja schon an den kruden Übersetzungen. Oder glaubt jemand, dass ein Unternehmen, das nicht in der Lage ist, einige wenige Begriffe ordnungsgemäß in andere Sprachen übersetzen zu lassen, sonst nur erstklassige Programmierer ans Werk läßt?



Lieber Peter V.,

Sie haben da viel Wahres geschrieben, und ich möchte Ihnen beipflichten.

1. Microsoft.
Was deren Produkte anbelangt, so sind die allemal besser als der Ruf der Firma.

2. Die meisten "Schlamper" hocken in Ostasien. Aber nicht deshalb, weil das ihr Charakterzug wäre, sondern weil sie nach anderen Prinzipien erzogen sind und völlig anders denken. Wenn Sie beispielsweise in Tokyo einen Menschen auf der Straße fragen, indem Sie mit dem Arm in eine bestimmte Richtung deuten: ob es in jener Richtung dort zum Bahnhof gehe. Der Gefragte wird lächeln und nicken, Ja sagen. So kommen Sie nie zum Bahnhof, weil der in einer ganz anderen Richtung liegt. Aber es gilt in Japan als extrem unhöflich, einem Fremden den Wunsch abzuschlagen, daß der Bahnhof in der gezeigten Richtung liegen möge. -

Aus dem Erlebnisbericht eines Fotojounalisten: "Man abnehme die Verkapuzung für maken einen snap Shuss." So die Bedienungsanleitung. Aha, eine Übersetzung aus dem Englischen ins Deutsche, angefertigt von einem Japaner.

Objektiv-Deckel, amer./engl. Objektivkappe = Lens Hood. Robin Hood heißt so, weil er als Tarnung immer eine grüne Kapuze trug. Also muß man einfach für maken einen snap Shuss die Kapuze vom Objektiv nehmen. Auf die Frage, wer so etwas auf solche Weise übersetze, antwortet der Chef der japanischen Fotofirma: Das ist ein lieber alter Herr, der seit vielen Jahren in seiner Dachkammer lebt, umgeben von Lexikonbänden, der vor dreißig Jahren in Pension ging, und dem wir öfter eine Übersetzung ins Deutsche anvertrauen. - Aber der kann doch gar kein Deutsch, man merkt es auf jeder Seite der Bedienungsanleitung. -  Ach wissen Sie, als wir ihn fragten, ob er noch so gut deutsch könne, mußte er doch mit Ja antworten, weil er uns sonst enttäuscht hätte. Als junger Mann war er ein ein halbes Jahr in Heidelberg. - Kann man denn den Auftrag nicht einem Anderen geben? - Um Himmels Willen, das können wir niemals tun ... der liebe alte Herr würde in seinem Wohnviertel und in unserer Firma vollständig sein Gesicht verlieren! Da müssen sich Mitteleuropäer halt mir der Verkapuzung zufrieden geben. - Und wir müssen ihn einfach fragen, weil viele Menschen in unserer Firma, wissen, daß er Deutsch kann, weil als junger Mann ... Wenn wir ihn nicht fragen würden, verlöre er ebenfalls sein Gesicht. Ebenso schlimm wäre es für ihn, wenn wir seine Übersetzung von jemand anderem überprüfen lassen würden.

Der Vorstand eines Kameraherstellers mittlerer Konzerngröße, nimmt schließlich Rücksicht auf die Gefühle und die Ehre eines alten Mannes in seiner kleinen Dachkammer. - Wer jetzt lacht, der raucht vielleicht auch Rothändle und Reval und macht auch sonst schlimme Dinge!

Daß es sich bei Treiberprogrammierern völlig anders verhält, kann ich nicht ganz ausschließen, aber einen Verdacht darf man vielleicht schon haben.
Und erst China!

Kapuzinergrüße!
KH