Problem mit dezentriertem Objektivrevolver am Orthoplan

Begonnen von Diana1982, November 18, 2017, 16:26:17 NACHMITTAGS

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Diana1982

#45
Hallo Frank,

Das Problem scheint wirklich mehrschichtig zu sein, aber zunächst zu den Tests, die ich machen sollte:

1. Test durchgeführt mit Okularen Leitz Periplan GW 10x M, Objektiv Leitz NPL Fluotar 40
Nein, bei beiden erkenne ich keine Randunschärfen

2. Habe den Kondensor aus der Halterung genommen und nach Augenmaß zentriert. LFB auf, Aperturblende zu.
Hab den Punkt zunächst einmal im Phasenfernrohr ohne Einschub angekuckt. Sah sogar recht mittig aus.
Ergebnis mit Objektivrevolver 1 (neu) und 2,5er Objektiv: Lichtpunkt wandert ziemlich zum Rand (auf 5 Uhr).
Ergebnis mit Objektivrevolver 2 (alt) und 2,5er Objektiv: Lichtpunkt wandert ungefähr genauso weit zum Rand (auf 6 Uhr).

Mit stärker vergrößernden Obektiven bleibt bei beiden Einschüben eigentlich nichts von den Lichtpunkten mehr zu sehen. Ich muss also die Aperturblende etwas öffnen und habe dann bei beiden einen - ich nenns mal "Zehntelmond" ganz am Rand.
Vielleicht mache ich was falsch?! Hab es aber mehrfach probiert.

Ansonsten gibt es noch weitere Erkenntnisse:

Ich weiß nun von 2 zuverlässigen "Quellen", die den neuen Revolver schonmal an Ihrem Mikroskop gehabt haben, dass dort Köhlern möglich war, also wird wohl die LFB/der Spiegel irgendwie an meinem Problem beteiligt sein.

Folgendes ist mir aber auch noch aufgefallen. Ich habe an meinem alten Revolver 5 Objektive, die richtig schön parfokal parzentrisch zueinander sind (2,5 / 10 / 16 / 25 / 40), d.h. ein gemerktes Objekt/Punkt in der Mitte des Bildes bleibt mittig.
Nun wollte ich eigentlich die fertig justierten ICT-Obektive am neuen Revolver nicht mehr abschrauben, habe es jetzt aber trotzdem gemacht (vorher markiert) und exakt die gleichen Objektive 2,5 bis 40 aus dem alten Revolver draufgeschraubt. Das Bild ist nun nicht mehr parfokal, sondern wandert mit zunehmender Vergrößerung an den Rand. Ich habe die Platzierungen im Revolver auch mal geändert, der Effekt bleibt gleich. Könnte also das von Thomas beschriebene Problem (DANKE Thomas  :) !!!) zusätzlich ins Spiel kommen.

LG
Diana



Leitz Orthoplan
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Peter V.

#46
Liebe Diana,

zunächst mal eben eine Begriffbestimmung: Parfokal heißt, dass das Bild beim Objektivwechsel immer in der richtigen Fokuslage ist. Was Du meinst, ist "parzentrisch".

Aber ich glaube nicht, dass ein so komplexes Problem vorliegt. Nochmal auf Anfang: Frank hat ja die LFB ausgebaut und gängig gemacht und die nachher logischerweise auf die vorhandenen Komponenten (also "alten" Revolver etc.) zentriert. So weit, so gut. Aber er hat doch nichts an der Kondensoraufnahme etc. gemacht.
Wie nun LFB und Revolver zu einenader ausgerichtet sind, hat doch keinen Einfluß darauf, wie Kondensor und Objektive / Revolver zueinander ausgerichtet sind. Eine quasi "falsche" LFB- Ausrichtung (die das Resultat wäre, wenn der erste Revolver nicht in Ordnung wäre), hätte logischerweise zur Folge, dass diese (also die LFB)  sich nicht mit dem "neuen" Revolver zentrisch abbilden lassen würde. Aber dennoch müsste sich doch dann mit dem "richtigen", "neuen" Revolver Kondensor und Objektive einwandfrei zu einander zentrieren lassen, völlig unabhängig von einer vielleicht nicht richtig abgebildeten LFB.

Oder habe ich da jetzt einen Gedankenfehler? Nööö....oder doch? ? ?

Was ein Sch...... auch, dass Holland und die Alpen so weit auseinander liegen (sorry, issen Insider  ;)).

Herzliche Grüße
Peter


Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Diana1982

Danke Peter -> parzentrisch!
Parfokal sind sie nicht ganz.

Nochmal zum ersten Revolver. Der ist genauso gestiftet wie der neue. Kann somit auch nicht so einfach eingestellt werden.

LG Diana
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Peter V.

#48
Ja, Diana, es muss aber doch an irgendeinem Revolver liegen und nicht an den anderen Komponenten, und ich vermute schwer, dass der neue Revolver der Übeltäter ist -> Erklärung siehe Vorposting!
Wenn ich wüsste, was passiert, wenn man die beiden Schräubchen des Rastblechs mal gaaaaaanz vorsichtig nur etwas löst....hmmm...dann würde ich Dir ja raten, mal zu versuchen, das Rastblech etwas in die richtige Richtung zu schieben. Ich weiss nur nicht, ob es einem dann gleich ganz entgegenfällt, ob die zwei Schrauben in Löcher des Rastblechs greifen oder ob da nur "Schlitze" etc. sind....
Vielleicht melde sich das Dysis-Thomas nochmal, falls er sich noch daran erinnert.


Herzliche Grüße
Peter
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Diana1982

#49
Aber das mit dem Köhlern ging doch bei den andern! Nur bei mir nicht.

...ich würd das mit der Rasterung jetzt aber auch gern mal testen!

LG
Diana
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Peter V.

#50
Ach, Köhler, Köhler, Köhler! Der Köhler ist eh ein aussterbender Beruf, Bundespräsident Horst Köhler ist zurückgetreten und der andere Horst Köhler heißt Guildo Horn. Also geh mich wech mit Köhler!

Wat weiß ich, wieso dat bei denen ging? Manno.... :'(

Nee, im Ernst: Vielleicht haben die anderen etwas mehr Toleranz. Ich kann mich aber nun wirklich nicht vorstellen, dass an Deinem Mikroskop verschiedene Dinge "krumm" sind - und das müssten sie ja sein, und das noch im gleichen Sinne (also alter Revolver und Kondensoraufnahme etc. gleichermassen "verschoben". Das ist doch eher unwahrscheinlich. Aber es ist eben immer schwierig zu beurteilen, wenn man das Gerät nicht vor sich hat.

Herzliche Grüße
Peter
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Peter V.

Sag mal, was mir gerade einfällt: Hast Du mal versucht, Objektive im neuen Revolver und Kondensor bei voll aufgezogener LFB auf einander zu zentrieren und die evtl.  völlig schief stehende LFB dabei zunächst einmal absolut zu vernachlässigen? Vielleicht ist es so, dass - falsch tatsächlich der erste Revovler ein Macke hat - Du bei dem Versuch, die LFB znetrisch zu bekommen, soweit aus der Achse Revolver/Kondensor bist, dass Du den Kondensor und damit die Phasenringe nicht mehr zentrieren kannst?

Herzliche Grüße
Peter
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Peter V.

...also LFB ganz auf, tun, als gäbe es sie gar nicht und dann nur den Kondensor zentrieren.

LG Peter

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Diana1982

Also Peter,
Hab ich so gemacht LFB auf, Kondensorblende zu und diese fokusiert -> das meinst du doch, oder?

10er Objektiv

1. Revolver (alt): Kondensorblende geht fast(!) zu zentrieren. ist aber insgesamt zu linkslastig, ganz mittig geht nicht.
2. Revolver (neu): Es geht wesentlich weniger zu zentrieren, das Aperturblendenabbild ist viel weiter links

LG
Diana
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Peter V.

#54
Hallo,

DAS wollte ich aber nicht hören!  >:(

Das klingt ja fast, als müsste man wieder mal das ganze Mikroskop...och nöö...nicht doch... :( :o

Da bekommt das Wort "Reisemikroskop" ja gleich eine ganz andere Bedeutung.

Wolltest Du eigentlich nicht immer schon einmal die Schönheiten des Ruhrgebietes entdecken?  ;)

Herzliche Grüße
Peter
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Silber_und_Licht

#55
Ich weiß ja nich, aber wenn ich das so lese, dann drängt sich bei mir der Eindruck auf, da hätte jemand einem Mikroskop einen "Service" zukommen lassen, alles auseinander geschraubt und beim Zusammensetzen "passt doch alles. Ich weiß garnicht was Du willst" ...

Das Ruhrgebiet hat sogar sehr schöne Ecken, vielleicht nicht unbedingt Düsburch-Hamborn/Marxloh aber Margarethenhöhe, Kettwig, Werden, Baldeney-See, Schloss Hugenpöt ... herrje, alles schon soo lange her, aber eigentlich schon ein "Muss". Ich kann es nur empfehlen, auch wenn die Verbindungen zur Mikroskopie eher gering sind.

Freundlich-empfehlende Grüße

Wolfgang
"Du" fänd' ich ganz in Ordnung.

das Schönste: ZEISS Lumipan
das Liebste: LEITZ Panphot II, Ortholux
das Beste: ZEISS Axiomat

eine etwas umständliche Vorstellung: www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=28652.0

Peter V.

Hallo Wolfgang,

ZitatIch weiß ja nich, aber wenn ich das so lese, dann drängt sich bei mir der Eindruck auf, da hätte jemand einem Mikroskop einen "Service" zukommen lassen, alles auseinander geschraubt und beim Zusammensetzen "passt doch alles. Ich weiß garnicht was Du willst" ...

Ähh...wie meinst Du das jetzt?

Herzliche Grüße
Peter


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Silber_und_Licht

#57
Guten Abend Peter,

das meine ich so wie ich es sage.  Najaah, meine Formulierung war wohl etwas ... lax, aber bei dem Orthoplan wird man wahrscheinlich gezwungen sein, den ganzen Strahlengang von Grund auf neu einzufädeln. Warum? Siehe oben.

Freundliche Grüße zur Nacht

Wolfgang
"Du" fänd' ich ganz in Ordnung.

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Diana1982

#58
Sorry, dass ich mit dem letzten Testergebnis für Verwirrung gesorgt habe. Mir wird's allerdings langsam eher klarer als verwirrender (dazu unten im Beitrag).

Ich habe jetzt alles nochmal angeordnet, geschaut, dass die Feststellschraube der Revolver festgezogen ist. Geschaut, dass die Kondensoren jeweils richtig in der Schiene sind. Vielleicht war davon etwas vorhin nicht der Fall.

Folgendes Testergebnis:
1. Revolver 1 (alt) + Objektive 2,5/10/16/25/40
a) Kondensor ICT -> mit allen Objektiven ist eine zentrale Darstellung der LFB und der Apperturblende möglich
b) Kondensor 402a -> " " " "
c) Kondensor einfach -> " " " "

2. Revolver 2 (neu) + Obektive 2,5/10/16/25/40
a) Kondensor ICT
-> mit Objektiven 2,5/10 LFB noch zentrierbar, mit 16 bis 40 zunehmend nicht mehr
-> Apperturblende nicht zentrierbar: Objektiv 2,5 (runtergeklappte Kondensorlinse) leicht rechtslastig, von 10 bis 40 linkslastig und abnehmend stark dezentriert

b) Kondensor 402a
-> LFB mit Objektiv 2,5 fast zentrierbar, danach bis zum 40er zunehmend nicht mehr
-> Apperturblende beim 2,5 zentierbar (runtergeklappte Linse), von 10 bis 40 linkslastig und abnehmend stark dezentriert

c) einfacher Kondensor + Objektive 2,5/10/16/25/40
-> LFB gerade noch zentierbar
-> Apperturblende beim 2,5er (runtergeklappte Kondensorlinse) fast zentrierbar, leicht rechtslastig, mit allen anderen Objektiven zentrierbar

Es war ein Fehler zu schreiben, dass die LFB-Zentrierung mit Revolver 2 mit keinem Kondensor geht, denn beim einfachen ist es doch möglich, es ist mir aber unklar, warum es am Anfang hier auch nicht ging, vielleicht wirklich wegen irgendeiner Feststellschraube.

So und hier mein Fazit:

1. Die beiden anderen Orthopläne, an denen der Revolver 2 vor kurzem noch benutzt wurde, sind vermutlich von der LFB her anders zentriert und daher toleranter was das Köhlern mit diesem Revolver angeht. Mein Mikroskop ist hier insgesamt zu linkslastig eingestellt. Ganz leicht anders zentrierte Kondensoren geben dann noch den Rest dazu, besonders hier die Neuanschaffung 402a

-> Lösungsvorschlag: Vielleicht kann mir Frank erklären, wie ich die LFB/Spiegel-Zentrierung ändere

2. Bei Revolver 2 passt vermutlich die Rastung nicht, denn das Bild wandert Edit: inkl. LFB-Abbild mit zunehmender Vergrößerung an den Rand, was mit den gleichen Objektiven an Revolver 1 nicht der Fall ist, an Revolver 1 sind sie parzentrisch.

-> Lösungsvorschlag: Ich schicke beide Revolver in den Pott zum Service  ;)

Irgendwie tut ihr mir mehr Leid, als ich mir selber! Ein Durcheinander hier...


@Wolfgang (Silber_und_Licht):

Nach dem vermeintlichen Ebay-Schnäppchen-Kauf des Orthoplans musste ich leider feststellen, dass daran eigentlich gar nichts gepasst hat - Die meisten Obektive hinüber von Pilz bis Korrosion, alles verstellt, alles dreckig. Peter V. und Frank D. haben sich dann dem ganzen angenommen, weil ich zu dem Zeitpunkt gar nicht weiterkam. Im Anschluss war dann alles Perfekt aufeinander abgestimmt (vielleicht außer die jetzt zu Tage kommende Linkslastigkeit). Dafür bin ich heute noch sehr dankbar und ich glaube fest, dass sie auch das mit den Revolvern hinbekommen  ;).

LG und Danke
Diana






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Peter V.

#59
Hallo Wolfgang,

ZitatNajaah, meine Formulierung war wohl etwas ... lax,

https://www.youtube.com/watch?v=u_KQsnF5ofU

aber wir sind ja hier nicht nachtragend. ;)

Diana hat es ja schon erklärt: Das Mikroskop (das sie - leider ;) -  auf meinen Rat aus Ebay gekauft hat, weil es mir günstig erschien) hatte schon einige Mängel, u.a. waren beide NPL-Fluotar Objektive völlig "hin" und liefern nun nach vollständiger Zerlegung, Reinigung  und "Reassembling" wieder ein einwandfreies Bild. Zudem saß die LFB fest und war dezentriert neben einigen anderen kleineren Mängeln, die hier behoben wurden. Kein Servicetechniker hätte hier etwas anderes gemacht als sich die LFB vorzunehmen, hernach war alles tadellos zentriert bzw. zentrierbar, sowohl die LFB als auch der vorhandene 600er-Wannenkondensor, und zwar mit allen Objektiven, mit und ohne Vorklapplinse. Von anderweitigen Dejustagen im Strahlengang war also nicht auszugehen. Erst zwei später von Diana hinzugekaufte Revolverkondensoren für Phako und DIC sowie ein zweiter Revolver zeigen nun Probleme bei der Zentrierung. Möglich, dass der Wannenkondensor einen recht weiten Spielraum der lateralen Zentrierung hat, sodass mit ihm laterale Dejustagen des Strahlengangs einfach nicht auffielen. Letztlich ist also immer noch nicht klar ist, wo genau der Hund begraben ist. Jetzt müssen natürlich auch andere potenzielle Störungsquellen gesucht bzw. ausgeschlossen werden, angefangen bei der Tischaufnahme am Stativ, möglicherweise bei der Kondensoraufnahme und und und... Am besten geht das natürlich, wenn man all diese Teile sukzessive gegen bekannt einwandfreie OP-Teile austauscht und schaut, wo der Hund begraben ist. Und insofern hast Du mit Deiner Feststellung

Zitatwird man wahrscheinlich gezwungen sein, den ganzen Strahlengang von Grund auf neu einzufädeln.

sicherlich Recht, aber das war bei der ursprünglichen Konfiguration des Mikroskops mit dem Wannenkondensor nicht erkennbar, weil e mit ihm dieses Problem nicht gab (und ja auch noch nicht gibt).

Aber ich bin sehr zuverischtlich, dass wir das Problem in den Griff bekommen.  ;)

Herzliche Grüße
Peter


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