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PZO Biolar Hilfe

Begonnen von StefanS, Januar 10, 2019, 22:05:45 NACHMITTAGS

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StefanS

Hallo alle zusammen,

Ich habe ja schon bei meiner Vorstellung angedeutet, dass ich zum Umgang mit meinem PZO Biolar ein wenig Hilfe benötige. Also lege ich mal los, in der Hoffnung ein paar Tipps zu bekommen:

Die Beleuchtungröhre im Fuß des Mikroskops lässt sich herausziehen. Mit etwas Abstand zum Anschlag, erhalte ich beim ,,köhlern" cyan-blaue Farbsäume an der Leuchtfeldblende, wie in der Mikrofibel von Klaus Henkel empfohlen. Allerdings sitzt die Beleuchtungsröhre dann ein wenig locker. Schiebe ich sie dagegen bis zum Anschlag, sehe ich an der Blende auf der einen Seite rote und auf der anderen Seite cyan-blaue Farbsäume. Fehlt da eine Vorrichtung zum fixieren der Beleuchtung?

Mit einem Zeiss 40:1 0,65 Objektiv erhalte ich meinem subjektiven Eindruck nach chrom. Abberationen an Durchlichtpräparaten. Da ich einen Kondensor mit n.A. 1,3 habe, empfiehlt sich bei diesem Objektiv bereits die Verwendung von Immersionsöl? Wenn ja, welches kann ich mit PZO und Zeiss-Objektiven und Kondensoren nutzen? Bresser? Zeiss?

Was bedeuten die Okularaufschriften hinter der Zahlenangabe bei PZO? Z.b.: 10xo, 10xH, 16xPS

Wo kommen beim PZO die Filter hin? Vor allem Polfilter und Analysator?

Und zu guter letzt: Hat jemand ein Handbuch zum Biolar?

Vielen Dank für jegliche Hilfe.


JoachimHLD

Hallo Stefan,
welche Version des Biolar hast Du - die mit der 100W Leuchte und externem Kollektor und Lampenhaus oder die mit der Lampe welche fast komplett im Fuß verschwindet?
Ich sende Dir morgen einen Link zu Dokumentation zum Biolar.
Wenn Du den Kindern etwas zeigen willst und Englisch verstehst solltest Du mal https://vimeopro.com/onview/pippas-progress
ansehen.
Viele Grüße
Joachim

ds0511

Hallo Stefan,

wegen des Handbuchs habe ich Dir eine PN geschickt.

Viele Grüße
Detlef

JB

Hallo,

Zitat von: StefanS in Januar 10, 2019, 22:05:45 NACHMITTAGS
Die Beleuchtungröhre im Fuß des Mikroskops lässt sich herausziehen. Mit etwas Abstand zum Anschlag, erhalte ich beim ,,köhlern" cyan-blaue Farbsäume an der Leuchtfeldblende, wie in der Mikrofibel von Klaus Henkel empfohlen. Allerdings sitzt die Beleuchtungsröhre dann ein wenig locker. Schiebe ich sie dagegen bis zum Anschlag, sehe ich an der Blende auf der einen Seite rote und auf der anderen Seite cyan-blaue Farbsäume. Fehlt da eine Vorrichtung zum fixieren der Beleuchtung?

Wie schon von Joachim gefragt, welche Beleuchtungseinrichtung ist es?

"cyan-blaue Farbsäume an der Leuchtfeldblende" Das bezieht sich auf die die Einstellung des Kondensors. Der Kondensor bildet die Leuchtfeldblende in der Objektebene ab. Dabei sollte die Raender der Leuchtfeldblende leicht cyan abgebildet werden.

Das Verschieben der Beleuchtungsröhre dient dazu, die Gluehwendel in der Ebene der Kondensorblende abzubilden. Die beste Lage der Gluehwendel ermittelt man am besten mit einem Phasenteleskop.


Zitat von: StefanS in Januar 10, 2019, 22:05:45 NACHMITTAGS
Mit einem Zeiss 40:1 0,65 Objektiv erhalte ich meinem subjektiven Eindruck nach chrom. Abberationen an Durchlichtpräparaten. Da ich einen Kondensor mit n.A. 1,3 habe, empfiehlt sich bei diesem Objektiv bereits die Verwendung von Immersionsöl? Wenn ja, welches kann ich mit PZO und Zeiss-Objektiven und Kondensoren nutzen? Bresser? Zeiss?

Was bedeuten die Okularaufschriften hinter der Zahlenangabe bei PZO? Z.b.: 10xo, 10xH, 16xPS

Das Zeiss 40:1 (welches?) erfordert ein Kompensationsokular. Wenn ich mich nicht irre sind keine der von Ihnen genannten Okulare von PZO Kompensationsokulare ("K"). Ab besten wird die Kombination mit einem Zeiss-Kompensationskular funktionieren (fuer Zeiss West z.B. Cpl oder Kpl).

Streng genommen sollte der Kondensor NA 1,3 immergiert werden. Zumindest mit destilliertem Wasser. Die Abbildung der Leuchtfeldblende wird damit verbessert. Oft wird das aber nicht gemacht, weil es unpraktisch ist. Man sollte von diesem einfachen Kondensor auch nicht zu viel erwarten.

Viel Erfolg,

Jon

Richard Scholz

Hallo  Stefan,
die Buchstaben auf den Okularen haben folgende Bedeutung:

o= orthoskopisch
H=Huygens
PS= kein Okular, sondern ein Weitwinkelprojektiv der Reihe PS.
        Das Projektiv passt zu dem PZO-Variotubus (Fototubus).

Im Gegensatz zu den Okularen(o,H, => Antwort von Jon) liefern die PZO-Projektive zusammen mit Zeiss-Objektiven eine brauchbare bis gute Abbildungsqualität.

Viel Freude mit dem Biolar wünscht

Richard

StefanS

Vielen Dank für eure sehr hilfreichen Hinweise!

Bei dem Zeiss handelt es sich sicher um einen normalen Achromaten (Zeiss West 40/0,65 46 07 00 - 9903, schwarz). Meine Beleuchtungseinrichtung ist eine Niedervoltleuchte 6V, die mit der Röhre fast vollständig im Fuß verschwindet.

Nach all euren Hinweisen vermute ich, dass meine Abbildungsfehler und auch die etwas niedrige Auflösung mit dem 40er ihre Ursache in einer Kombination von Fehlern an meinem System haben (falsche Okular/Objektiv-Kombination, Kondensor nicht immergiert, Beleuchtung nicht zentriert). Ich habe die Zeiss/PZO-KOmpatibiliät wohl etwas überinterpretiert.

StefanS

Zitat von: JB in Januar 10, 2019, 23:03:09 NACHMITTAGS

Streng genommen sollte der Kondensor NA 1,3 immergiert werden. Zumindest mit destilliertem Wasser. Die Abbildung der Leuchtfeldblende wird damit verbessert. Oft wird das aber nicht gemacht, weil es unpraktisch ist. Man sollte von diesem einfachen Kondensor auch nicht zu viel erwarten.

Viel Erfolg,

Jon

Nach Studieren des Handbuchs und Immergieren des Kondensors habe ich mit dem 20er- und 10er- Objektiv bessere Resultate.
Da Sie meinen, dass mein PZO-Kondensor ein eher einfacheres Modell ist (es ist ein K51), haben Sie dann evtl. einen Tipp für ein etwas besseres Modell? Praktisch wäre auch, wenn Dunkelfeld-Mikroskopie damit möglich wäre.

Überhaupt scheint mir weiteres PZO-Zubehör schwer zu bekommen sein, oder kennt jemand einen Shop, der auch gebrauchte PZO-Teile im Angebot hat?

Bezüglich der von PZO vorgesehenen Position für Analysatoren bin ich immer noch unsicher. Kommen die an die Unterseite meiner Okulare? Manche haben dort ein Gewinde.

Bernhard Lebeda

Zitat von: StefanS in Januar 13, 2019, 20:30:34 NACHMITTAGS

Nach Studieren des Handbuchs und Immergieren des Kondensors habe ich mit dem 20er- und 10er- Objektiv bessere Resultate.
Da Sie meinen, dass mein PZO-Kondensor ein eher einfacheres Modell ist (es ist ein K51), haben Sie dann evtl. einen Tipp für ein etwas besseres Modell? Praktisch wäre auch, wenn Dunkelfeld-Mikroskopie damit möglich wäre.

Überhaupt scheint mir weiteres PZO-Zubehör schwer zu bekommen sein, oder kennt jemand einen Shop, der auch gebrauchte PZO-Teile im Angebot hat?

Bezüglich der von PZO vorgesehenen Position für Analysatoren bin ich immer noch unsicher. Kommen die an die Unterseite meiner Okulare? Manche haben dort ein Gewinde.

Hallo Stefan

von mir auch noch ein wenig Senf:

also die Kondensorlinse IMMER zu immergieren würde ich mir nicht antun. Ist wirklich ALLES sauber zentriert? Ist die Frontlinse lupenrein sauber? Für Dunkelfeld könnte man die Frontlinse des Kondensors abschrauben, dann sollten improvisierte DF Blenden funktionieren.

Polfilter sind ja eigentlich bei allen Kursmikroskopen nicht vorgesehen. Üblicherweise legt man Polarisator auf die Lichtaustrittsöffnung und den Analysator unter den Tubus.

Die Beleuchtung hab ich mir vor genau einem Jahr von Stephan Hiller (hier im Forum) auf LED umbauen lassen. Das gibt genug Saft für alle Kontrastverfahren, kann ich wärmstens empfehlen.

Es gibt bei Ebay unter dem Suchbegriff "pzo microscope" weltweit doch meistens 4 Seiten Ergebnisse. Ich hab mir z.B. in den letzten Jahren DIK, variablen Phasenkontrast und als neuesten Gimmick stereoskopischen Phasenkontrast angeschafft. In Polen und Russland sitzen Händler, die schon noch ganz gut bestückt sind! Und alles relativ (!) günstig.

Weitere Fragen gerne!

Viele Mikrogrüße

Bernhard


Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

StefanS

Danke auch noch Mal für deinen Senf, Bernhard. Ja richtig, ich habe mich nicht nur wegen der Kompatibiliät zu Zeiss für das PZO entschieden, als ich die Chance hatte. Sondern auch da bei Ebay auch ein gutes Angebot herrschte.

Deinen Tipp mit der LED werde ich weiterverfolgen. 

Peter V.

hallo,

ich frage mich immer, was das für eine Kompatibilität zu Zeiss sein soll? Die Kondensoren passen nicht, die Tuben passen (zumindest optisch) nicht...was ist da kompatibel?

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

schmidt

Also ich benutze an einem PZO für den DIK mit den original Kondensor (meist mit Wasserimmersion) Zeiss Jena endlich Objektiv (Apochromate) emit den passenden Okularen und bin ganz zufrieden. Der DIK Hintergrund ist nicht völlig homogen, aber das ist auch mit den polnischen Originalobjektiven so, zumindest bei meinem Mikroskop. Die benutze ich nur für den Spaltkondensor für Messungen (natürlich wieder mit den dazugehörigen Okularen. aber das sind sowieso Spezialobjektive.

Viele Grüße

Schmidt
Mikroskope:
Lomo Biolam Ph+; DF; HF-Abbe; Epi HF/DF/Pol; Epi-Fl; //Biolar DIK, IK, Ph variabel+-//
Nikon Eclipse -U  HF; DIK, Ph+, Epi-Fl//
MBS 10

schmidt

hatte ich doch jetzt doch glatt vergessen mit zu schreiben, der eigentliche Vorteil ist die Möglichkeit das DIK Prisma im Strahlengang vertikal zu verschieben und damit die Breite der Interferenzstreifen an verschiedene Objektive und Aperturen anzupassen.
Mikroskope:
Lomo Biolam Ph+; DF; HF-Abbe; Epi HF/DF/Pol; Epi-Fl; //Biolar DIK, IK, Ph variabel+-//
Nikon Eclipse -U  HF; DIK, Ph+, Epi-Fl//
MBS 10

Urs 123

Hallo Peter,
das mit der Kompatibilität zwischen PZO und Zeiss ist mir auch nie ganz klar geworden. Die Aussage bezieht sich wohl auf die mechanische Tubuslänge und Parameter zur Korrektur optischer Fehler. Herr Henkel bemerkt dazu in der Mikrofibel, dass PZO die Parameter von Zeiss übernommen habe und die Systeme deshalb mischbar seien. Allerdings habe ich hier im Forum auch schon eine Angabe für das Biolar gelesen, wonach die Okularabgleichlänge 16 mm betrage (vgl. https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=24204.msg180205#msg180205). Das würde gegen eine durchgehende Kompatibilität zwischen Zeiss und PZO sprechen. Die Masse der Ringschwalben hingegen stimmen (zumindest beim Biolar und des Standards) einigermassen überein – aber nur einigermassen.
Was nun definitiv unterschiedlich ist, ist der Ort, wo Zwischentuben in den endlichen Strahlengang eingeschaltet werden. Die Distanz zwischen Anschraubfläche der Objektive und der Oberkante der Tubusaufnahme beträgt  bei Zeiss 40 mm und beim Biolar 47 mm (letzteres eine Angabe aus dem Internet). Wenn ich nicht total auf dem Schlauch stehe, dürfte bei Endlichsystemen der Ort, an dem telanlinsen-bestückte Zwischentuben in den Strahlengang eingeschoben werden, nicht beliebig sein, da zumindest die obere Telanlinse ein Zwischenbild auf eine definierte Höhe projiziert.
Ich habe einmal einen Pluta-DIK auf ein Wild M20 adaptiert. Das geht; allerdings nur mit Bohrmaschine.... Die Adaptation ans Wild bietet gegenüber jener an ein Zeiss-Stativ gewisse Vorteile, hat aber auch Nachteile. Alles in allem würde ich die beiden Adaptationen wohl als gleichwertig einstufen. Mit der Abbildungsleistung war ich eigentlich zufrieden. Was mich aber bewogen hat, mich nach einer anderen Lösung umzusehen, war, dass ich, um ein vollständig ausgeleuchtetes Gesichtsfeld zu erhalten, auf die alten «Wild-Schlüsselloch-Okulare» (mit einer Sehfeldzahl, die definitiv kleiner als 18 ist) zurückgreifen musste.  Wenn ich etwas Zeit finde, präsentiere ich hier gerne einmal diese Adaptation.
Herzliche Grüsse
Urs

Peter V.

#13
Hallo Urs,

in der Annahme der Kompatibilität habe vor längerer Zeit einen Zeiss Trino auf mein Pluta-Biolar gesetzt. Es funktioniert nicht! (Ich meine, das Bild sei stark vignettiert gewesen etc.). Selbst Jürgen Stahlschmidt(!)war ziemlich überrascht, als er letztens von mir einem Zeiss Trino für sein Billarvon mir im Tausch erwerben wollte und ebenfalls feststellen musste, dass das nicht funktioniert; selbst Jürgen (der sich ja noch erheblich bessr mit Zeiss und PZO auskennt als ich) ist auch immer davon ausgegangen, dass diese Komptatibilität der Komponenten besteht. Leider ist das nicht so, denn er hätte lieber einen Zeiss Trino mit Strahlenteiler gehabt und ich den Original PZO-Trino für die "Sammlung" - wir hätten dann einfach getauscht.

Das ist vermutlich so ähnlich wie mit dem vermeintlich hohen Eisengehaltes des Spinats: Einer setzt etwas Falsches oder Mißverständliches in Welt und jahrzehntelang wird es nur abgeschrieben  ;).
Möglicherweise hat Herr Henkel (oder Gerd Göke, oder von wem auch immer die Kompatibilitätsaussage stammt) ja nur die optische Berechnung der Kompensation Objektiv/Okular gemeint und nicht Anschlußmaße.

Was die Tuben betrifft: Olympus BH-Tuben sind gut am Biolar verwendbar, allerdings sitzen sie wegen der kleineren Ringschwalbe nicht ganz zentrisch. Das lässt sich aber mit einem kleinen Pappstreifen etc. als Abstandshalter befriedigend lösen. Originale Biolar-Trinos sind sehr selten und meines Wissens auch nicht mit einem Strahlenteiler ausgetattet. Wer also ein Biolar mit einem Fototubus versehen will, sollte nach einem Olympus-BH-Trino Ausschau halten.

Hezrliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

limno

#14
Guten Abend Peter,
dass Zeiss und PZO kompatibel seien, habe ich 2013 bei Klaus Henkel erfahren, als ich bei ihm Gast sein durfte.Er hat das damals mit dem Sück gemeinsamer Geschichte begründet. Bekanntlich haben sich nach dem Kriege die Wege getrennt und so werden auch die Entwicklungen nicht mehr ganz parallel verlaufen sein. Die Wahrheit wird wohl irgendwo in der Mitte liegen, dass viele bewährte Bauweisen und ihre Abmessungen einfach beibehalten wurden, und dass  für neuere Konstruktionen die Kompatibilität  nicht mehr nötig war. So erkläre ich es mir; weit davon entfernt ein PZO- oder gar Zeiss(West)Experte zu sein. Ich bin sehr froh damals von Dir ein robustes und schönes Biolar erstanden zu haben. Andererseits sehne ich mich wie Rolf (reblaus) nach einem Revolver mit mindestens 7 Löchern, sowie Zeiss ihn hätte, aber soweit geht die Kompatibilät leider nicht !  :( Deshalb habe ich auch Carl Zeiss Jena bzw. LOMO als Okular/Objektiv- bzw. Projektivkombination. Die sind für mich erschwinglich und liefern für mich gute Ergebnisse.
Passgenaue Grüße von
Heinrich
P.S.:
ZitatOriginale Biolar-Trinos sind sehr selten und meines Wissens auch nicht mit einem Strahlenteiler ausgetattet
.Auf das Biolar habe ich meinen alten Vario-Fototubus B-4 von PZO (mit wahlweise 100% Licht  in die Okulare oder zur Kamera, bzw. 70% zur Kamera und 30% in die Okulare) aufgesetzt.
So blickt man klar, wie selten nur,
Ins innre Walten der Natur.