Mein erster Versuch mit Wacker ASim III

Begonnen von Peter G., Oktober 23, 2019, 17:44:57 NACHMITTAGS

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Bob

Hallo Siegfried,
das sind doch ganz erstaunliche Ergebnisse, wenn man bedenkt, dass Du Dich dem Thema gerade erst zuwendest!
Wenn so der Einstieg schon klappt, macht es auch Spaß weiterzumachen. Ich finde es immer wieder beeindruckend, dass man mit so übersichtlichen Mitteln auf Anhieb solche tollen Ergebnisse hinbekommen kann. Besonderer Dank gebührt da aus meiner Sicht den Entwicklern der differenzierenden Färbungen, die den Aufbau des Stengels so anschaulich machen.
Als nächsten Schritt könntest Du versuchen, die Schnitte genau so gleichmäßig und sauber, aber etwas dünner hinzubekommen. Der entscheidende Punkt ist dabei das erste Eindringen der Klinge. Da streichele ich immer eher am Stengel entlang, bis ich erkenne, das die Klinge drin ist.
Und auch wichtig: Eine Scheibe ist Resultat von zwei sauberen Schnitten, dem der abschneidet und dem davor.
Mir fällt das Schneiden wesentlich leichter mit einem am Tisch befestigten Zylindermikrotom. Dazu habe ich hier mal ein Brettchen gezeigt, das man sich leicht zurechtsägen kann.

Viele Grüße,

Bob

Klaus Herrmann

Hallo Sigi,

das sieht doch gut aus. Mit Efeu, von dem wir zu viel im Garten haben, war ich nie glücklich. Oft löst sich die Rinde und Xylem kommt eher undeutlich. So gesehen eine besondere leistung.

# Carsten: danke, für das Lob. Ich denke wirklich, dass man noch viele unterschiedliche Pflanzen färben muss um einen Überblick zu erhalten was man mit der ASim III alles machen kann.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Carsten Wieczorrek

@Klaus

Bitte, gerne. Geht doch (manchmal  ;D)

Carsten
Für's grobe : GSZ 1
Zum Durchsehen : Amplival Hellfeld, Dunkelfeld, INKO, Phasenkontrast
Zum Draufsehen : Vertival Hellfeld, Dunkelfeld
Zum Polarisieren : Amplival Pol u Auf-/Durchlicht
Für psychedelische Farben : Fluoval 2 Auflichtfluoreszenz
Für farbige Streifen : Epival Interphako

Fahrenheit

#33
Lieber Carsten,

die Färbung passt! Und die Schnitte sind auch schön geworden.

Das Rhodamin B ist allerdings stärker von der Probe abhängig als das Acridinrot, vielleicht auch einfach, weil es bei gegebenem  Protokoll unter bestimmten Verhältnissen (Dichte der Zellwände, Dicke des Schnitts, Milieu nach Fixierung abhängig von den Pflanzenimnhaltsstoffen etc.) langsamer aufzieht und so orange - braun bleibt ...

Herzliche Grüße
Jörg

p.s.
Anbei der Artikel zur Entwicklung der Färbung auf dem Dörnberg - mit Fotos unterschiedlicher Proben:
http://mikroskopie-bonn.de/bibliothek/botanische_mikrotechnik/296.html

p.p.s.
Ich führe die drei bisher existierenden Stränge mal zusammen, dann können wir die Ergebnisse der neuen Färbungen zentral sammeln und diskutieren. Es wäre schade, wenn das Thema auffächert.
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Für draussen: Leitz HM

liftboy

Quot erat demonstrandum.

Ich hab mal für Spaß mein Wacker fotografiert:
links im Bild Wacker II(schon etwas älter), mitte Wacker III (neu), rechts Testmischung Dörnberg.
man sieht deutlich die Farbunterschiede, wobei das Wacker III in der Mitte erst genauso rot war, wie das rechte, das übrigends auch schon etwas nachgedunkelt ist (zuerst wars "schweinepöterrosa). Das Wacker III hatte ich versehentlich auf meinem Arbeitstisch in der Sonne stehen lassen; warscheinlich daher so dunkel.

Grüße
Wolfgang

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Peter G.

Der nächste Versuch

mit einem frischen Schnitt vom Roten Hartriegel sieht es schon ganz gut aus, wie ich finde.

So, dann will ich nicht länger nerven  ;)

Viele Grüße
Peter G.

Bob

Hallo Peter,
mit solchen tollen Schnitten und Färbeergebnissen kannst Du gerne öfter nerven!
Der ist ja wirklich ganz wunderbar gelungen - magst Du beschreiben, wie Du den Schnitt anfertigst?

Viele Grüße,

Bob

Peter G.

Hallo Bob,

ich sag mal so: Sowohl beim Schneiden, als auch beim Färben und auch beim Einbetten mache ich noch zu viele Fehler.

Das Schneiden:
Ich schneide mit einem Jung Hn 40, das ich günstig ersteigern konnte und einem langen Klingenhalter für die Leica- Klingen von Klaus Herrmann. Mit dem Zylindermikrotom und der handgeführten Klinge kam ich überhaupt nicht zurecht, aber beim Schlittenmikrotom kann man noch genug Einstellfehler machen und ich bin gerade dabei, zu lernen, welche Einstellungen für welches Material geeignet sind. Und weil ich so ungeduldig bin (für Geduld habe ich keine Zeit mehr ;D) und gleich zwei Parameter auf einmal ändere -obwohl ich weiß, dass man das nicht tun sollte- kommt prompt der Rückschlag.
Aber diese letzten Schnitte von heute sind eigentlich recht gut geworden.

Die Färbung:
Ich habe heute probiert, die Färbung 1:1 verdünnt bei 60 °C zu machen. Das Material (frischer Spross, heute morgen "geerntet") hat die Farbe recht gut angenommen und auch gehalten. Und rot war auch!
Dann kam die nächste Pleite: Alle Schnitte haben sich am Übergangebereich Xylem-Kambium-Phloem ringförmig senkrecht nach oben geklappt, sodass die Schnitte allesamt aussahen, wie eine Tortenbodenform aus dem Backofen (flacher Boden, hochstehender Rand). Das Bild davon habe ich verschämt verschwiegen und die Schnitte entsorgt.

Der Einschluss:
Eigentlich gute Schnitte mit ansprechenden Färbungen von gestern habe ich ca 5 Stunden bei 50°C mit Beschwerungen auf die Heizplatte gelegt und gestern abend vor lauter Ungeduld (s.o.) betrachtet und für gut befunden. Heute hatten sie allesamt Wellen am Rand.

Ja, so verbringe ich zur Zeit Stunde um Stunde indem ich "lerne", um es mal euphemistisch auszudrücken. Ärgern tut es mich nicht, ich mache ja Fortschritte...

Dann viele Grüße
Peter G.


Bob

Hallo Peter,
bei meinen Omas wäre Dein letzer Schnitt als Tischdecke gelandet! Gerade diese Struktur sieht auch in der dünnen Schnittdicke richtig gut aus, als hätte man eher ein Designobjekt als ein botanisches Untersuchungsobjekt schaffen wollen.
Wenn die Schnitte unkooperativ sind, kann das auch an der Jahreszeit liegen. Bei uns (Hamburg) hatten wir schon ersten Frost und die Pflanzen schwanken gerade zwischen zweitem Frühlig und Winteranbruch.
Als Amateur hat man ja auch den Vorteil, sich seine Tätigkeitsgebiete rauspicken zu können: Man zeigt den Ausschnitt, der gut gelungen ist und schneidet Pflanzen, die sich wenig wehren. Das muss man bei den Bildern hier im Forum auch immer im Auge behalten: Der Aussschuss wird nicht gezeigt und das Foto zeigt die beste Stelle vom Präparat. So mache ich das jedenfalls immer.... :-[

Viele Grüße,

Bob

Peter G.

Ja klar, Bob,

ich habe den Ausschnitt deshalb gezeigt, weil Jörg (Fahrenheit) zur Diagnose die Mittellamellen zwischen den Holzzellen sehen wollte. Jetzt kann man sie schön rot sehen im Gegensatz zur ersten Färbung. Ich denke, der Farbstoff ist in Ordnung wenn man´s richtig macht.
Die unter dem Deckglas gequetschten Randzellen waren auch nicht wirklich fotogen. Ich denke, das lag wirklich an der Färbung unter Wärmeeinwirkung. Der Rindenring der Schnitte ist vollkommen geschlossen und sehr stabil. Vielleicht hat er sich ja ein wenig zusammengezogen, und weil er nach innen nicht konnte, ist er nach oben ausgewichen. Bei Kaltfärbung ist das nicht passiert.

Aber im Innenbereich sind´s schon schöne Häkeldeckchen geworden. Mir gefällt sowas  :)

Gruß
Peter G.

Klaus Herrmann

#40
Hallo zusammen ich habe hier noch ein Beispiel aus dem französischen Forum "Naturaliste" Dominique ist dort ein sehr aktiver Teilnehmer. Er hat neulich von mir unter anderem auch ASim III bekommen. Der Schnitt ist vielleicht etwas dick, aber die Färbung geht schon in die Richtung, wie sie sein sollte

http://forum.mikroscopia.com/topic/17967-renou%C3%A9e-du-japon-et-de-boh%C3%AAme/

Zitat---Coupe  du  pétiole de la  feuille :  (Coloration Aslim III ).
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Fahrenheit

Lieber Peter,

danke Dir, das ist es, was ich sehen wollte. So muss das sein.
Wenn ich mich richtig erinnere, hast Du ausser der Verdünnung nichts am Färbeprotokoll geändert?

Ja, ja, das Einrollen des Phloems ... Die Phloemzellen schrumpfen bei Flüssigkeitsverlust schneller als die verholzten Zellen des Xylems, es besteht also - mit wachsendem Durchmesser -  immer die Gefahr, dass Du Schüsselchen bekommst, wenn Du verholzte Sprosses schneidest.
Manchmal hilft es, den Schnitt mit einem Pinsel und leichtem Druck abzustützen, während das Mikrotommesser darunter hindurch läuft. Ein Patentrezept kenne ich nicht, eventuell lohnt es sich, beim Fixieren mit AFE den Essigsäureanteil etwas zu erhöhen, ich habe es aber noch nicht selbst probiert ...

Herzliche Grüße
Jörg
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Peter G.

Hallo Klaus,

wie Du siehst, bin ich jetzt durchaus zufrieden mit der Färbung. Übung macht den Kleister... ;D

Hallo Jörg.

Ich habe gegenüber dem Protokoll von Klaus die Farblösung verdünnt und beim Färben auf 60°C erwärmt.

Vielen Dank für die Erklärung zur Schüsselchenbildung. Ich werde schauen, ob ich das noch hinbekomme. Jetzt mache ich mal eine Weile Pause mit der Schnippelei, zumal ich noch viele Schnitte aus der letzten Session habe, mit denen ich Färben üben kann. Die Schnitte, die ich z. Zt. in Ethanol aufbewahre, sehen "ungeschüsselt" aus, irgendwann in der weiteren Verarbeitung, wahrscheinlich in der Färbephase, bekommen sie diese Macken. Ich beobachte die Verarbeitung zur Zeit unter dem Stereomikroskop, da ist alles unauffällig, nach Farbstoffzugabe kann ich allerdings nichts mehr sehen, weil der Durchblick fehlt. Ich komm da schon noch dahinter. Ich werde auch einmal die Schnittdicke variieren. Ich habe das Schüsseln eigentlich auf die Erwärmung geschoben, nachdem ich heute wieder ohne Wärme gefärbt habe, traten die Schüsseln dennoch auf.
Die Form der Schüsseln darf man sich jetzt nicht so vorstellen, dass es Schüsseln mit rundem Boden sind, sondern sie haben einen ebenen Boden und mit scharf nach oben gekantetem Rand ringsum.

Viele Grüße,
Peter G.

Klaus Herrmann

ZitatDie Form der Schüsseln darf man sich jetzt nicht so vorstellen, dass es Schüsseln mit rundem Boden sind, sondern sie haben einen ebenen Boden und mit scharf nach oben gekantetem Rand ringsum.

Beim Entrecote mach ich immer Entlastungsschnitte in den Fettrand, vielleich wäre das hier auch eine Lösung ;D
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Fahrenheit

Lieber Klaus,

ja, das hilft auch hier - ein wenig. meist muss man damit leben, dass es im Bereich des Cambiums Einfaltungen gibt und es bleibt nur, auf eine "gute" Stelle zu hoffen.

Immerhin tut aber die Färbung nun scheinbar, was sie soll.

Herzliche Grüße
Jörg
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