Tischjustage mit einem Ringlineal

Begonnen von Diana1982, Juni 08, 2020, 19:24:04 NACHMITTAGS

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Diana1982

Hallo Zusammen,

Im Orthoplantriebthread (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=36862.0) hat Jürgen (junio) auf das sog. Ringlineal als Möglichkeit zur Tischjustage hingewiesen:

ZitatLiebe Diana,
Du brauchst nur ins Ruhrgebiet zu ziehen, so bist Du auch nah am Autokollimator, den Du Dir dann bei Bedarf ausleihen kannst ;)
Beste Grüße und ein schönes Osterfest von
Jürgen
PS: Die Tischjustierung geht m. E aber auch mit einem sogenannten Ringlineal. Das ist ein Teller von ca.80mm Durchmesser mit oben liegendem Objektivgewinde. Dieses Ringlineal wird in den Objektivrevolver geschraubt und auf den Tisch abgesenkt. Mit Hilfe des rechten und linken Spaltmaßes wird dann der Tisch justiert. So ein Ringlineal ist lediglich ein präzises Drehteil aus Messing. :)

Olaf hat mir jetzt so ein schönes Teil gebaut und ich möchte es Euch gerne mal zeigen  :)

Zwischen Tisch und Ringlineal habe ich nun auf jeweils zwei gegenüberliegenden Seiten je einen Objektträger gelegt. Liegt das Ringlineal beidseitig auf, ist der Tisch in dieser Richtung im Verhältnis zum Objektivrevolver annähernd gerade.

LG Diana
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Nordlicht

Hallo Diana,

wie wäre es mit drei Objektträgern?

Mir hat man vor langer Zeit erklärt, ein Stuhl mit drei Beinen könne nicht wackeln -
umfallen funktioniert allerdings tadellos. :)
Mir gefallen diese "einfachen Hlifsmittel", ich denke es gibt nichts was dagegen spricht.

begeisterte Grüße

                      Matthias

junio

Liebe Diana, lieber Olaf,
ich freue mich, dass meine Anregung von Euch aufgenommen wurde.

Beste Grüße von Jürgen aus Hagen

Peter V.

#3
Liebe Diana,

Wow, Du bist ja mittlerweile richtig gut ausgerüstet! Eine Frage: Wieso legst Du Objektträger auf und führst den Test nicht direkt auf der Tischobrfläche durch?

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Diana1982

#4
Lieber Peter,

Weil ich dann den weniger zwischen Ringlineal und Tisch "eingespannten" OT herausziehen kann und weiß, dass der Tisch auf der Seite höher muss.

Geht vermutlich ohne OT genauso, die OT waren zur Kontrolle und ich habe mich damit leichter getan.
Mein gezeigter Tisch war ja auch schon fertig mit dem Autokollimator ausgerichtet  ;)

LG Diana
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Wutsdorff Peter

Hallo Diana,
bitte laß mich nicht dumm sterben: Was ist ein "Ringlineal"
Lineal kommt von Linie, woher kommt Ring?
Gruß Peter

Diana1982

#6
Lieber Peter,

Sieh Dir das Messingteil im Bild aus meinem Startbeitrag in diesem Thread an :) Das ist das Ringlineal.
Der Ring ist der Rand des hohlen Zylinders, der auf den beiden Objektträgern aufliegt.

LG Diana
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wilfried48

Zitat von: Wutsdorff Peter in Juni 09, 2020, 16:30:19 NACHMITTAGS
Hallo Diana,
bitte laß mich nicht dumm sterben: Was ist ein "Ringlineal"
Lineal kommt von Linie, woher kommt Ring?
Gruß Peter

Hallo Peter,

ganz einfach: Ringlineal kommt von Ringlinie  ;)

viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
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Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

Diana1982

#8
Hallo Peter,

Hier noch ein paar Fotos zur Verdeutlichung für Dich.

LG Diana
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jochen53

#9
Hallo Peter,

es geht darum, die Ebene des Objekttischs genau im 90° Winkel, also senkrecht zur optischen Achse des Strahlengangs auszurichten bzw. nachzujustieren. Man geht davon aus, daß der Mikroskophersteller den Objektiv-Revolver mit äußerster Präszision gefertigt und so am Tubuskopf justiert hat, daß alle Objektivanschlußgewinde ebenfalls exakt zur optischen Achse der Objektive und zum weiteren Strahlengangs im Tubus justiert sind. Der Anschlag der Objektivgewinde muß so exakt bearbeitet sein, daß alle Objektive dieses Herstellers, soweit dies optisch möglich ist, parfokal sind. So ein Objektiv-Revolver ist somit ein bemerkensertes feinmechanisches Präzisionsteil.
Die Justage des Tischs zur optischen Achse muß in X- und Y-Richtung erfolgen, deswegen ist das Hilfsmittel dazu eine Fläche und keine Linie, wie ein Lineal. Solche Justierarbeiten können sehr langwierig sein und manchmal braucht man sogar etwas Zielwasser dazu.

Viele Grüße, Jochen.

Diana1982

#10
Ich habe mal berechnet, wie schön genau sich mit dem Ringlineal Abweichungen ermitteln lassen, bzw. wie genau sich mit ihm justieren lässt.

Es ist fast unmöglich es ganz exakt hinzubekommen.
Aber mal so als Beispiel:
Kann man auf der einen Seite z.B. noch ein normal starkes (80g/m²) Papier unterschieben (ich habe es unter den Objektträger geschoben), während das Ringlineal auf der anderen Seite aufliegt, bedeutet das eine Höhenabweichung von 0,1mm auf den Durchmesser des Lineals - hier 80,0 mm. Das entspricht auch genau einer Feintriebumdrehung am Orthoplan.
In dem Beispiel wäre dann die Abweichung zur optischen Achse gerade einmal ~4´ (also etwa 0.07°).
(Das entspricht in meinem Autokolli einem Teilstrich, viele Mikroskope sind wesentlich ungenauer justiert.)

LG Diana

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Florian D.

Prima! Damit kann man zur Weihnachtszeit mit dem Orthoplan nicht nur Nüsse knacken, sondern auch präzise Plätzchen ausstechen.

Viele Grüsse
Florian

Diana1982

#12
Hallo Florian,

Da merkt man, dass Du mich noch nicht sonderlich gut kennst!
Backen?! Und vor allem Plätzchen ...  :o ICH?!

LG Diana
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Florian D.

Hallo Diana,

ich hatte das eigentlich nicht auf eine bestimmte Person bezogen. Mir ist nur eingefallen, wie siech ein Professor mal darüber entsetzt hatte, dass bei einer Weihnachtsfeier anscheinend ein Mikroskop zum Nüsseknacken benutzt wurde. Da bin ich bei dem Ringlineal auch auf einen Dual Use gekommen.

Viele Grüsse
Florian

Diana1982

Für Lebkuchen könnte es auch gehen!
Die mache sogar ich ein bis zweimal pro Jahr (weil sie gar so gut schmecken, Spaß machts mir trotzdem nicht), bisher aber nur als vollflächigen Teig auf dem ganzen Blech, den ich dann in Stücke schneide - das könnte sich jetzt ändern  :D :D :D :D
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