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DIK Mikroskopie

Begonnen von D.Mon, Januar 08, 2021, 16:04:24 NACHMITTAGS

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Lupus

ZitatBei Dodt: einstellbarer Kontrast, verstellbare Richtung, Gradient aus 2 Raumrichtungen, weniger harte Artefakte.
lässt sich bei normaler schiefer Beleuchtung alles einstellen.

Hubert

Carsten Wieczorrek

Hallo,
den Tesa-DIK suche ich heute Abend mal raus. So wie ich mich erinnere, werden da 2 Tesastreifen so auf ein Glasplättchen (für den Kondensor-Filterhalter) geklebt, dass ca. 1/4 der Fläche von den aus zwei 90° gekreuzten Raumrichtungen laufenden Streifen verdeckt sind. Dabei überdecken sich die Streifen zur Hälfte selber. Kling irgendwie ähnlich, wie das, was Micha unter Dodt beschrieben hat.
Carsten
Für's grobe : GSZ 1
Zum Durchsehen : Amplival Hellfeld, Dunkelfeld, INKO, Phasenkontrast
Zum Draufsehen : Vertival Hellfeld, Dunkelfeld
Zum Polarisieren : Amplival Pol u Auf-/Durchlicht
Für psychedelische Farben : Fluoval 2 Auflichtfluoreszenz
Für farbige Streifen : Epival Interphako

deBult

Reading the German language is OK for me, writing is a different matter though: my apologies.

A few Olympus BH2 and CH2 stands with DIC and phase optics.
I used to say "The correct number of scopes to own is N+1 (With N is the number currently owned)", as a pensioner the target has changed in n-1.

Carsten Wieczorrek

Hallo,
@Maarten: knapp daneben : http://bettermicroscopy.blogspot.com/2017/06/3d-image-enhancement-made-easy-part-iv.html
Aber der Link ist von Dir und kommt aus dem Thread

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=39674.0

Grüße, muss jetzt etwas an meinem Blitz basteln,

Carsten
Für's grobe : GSZ 1
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Für psychedelische Farben : Fluoval 2 Auflichtfluoreszenz
Für farbige Streifen : Epival Interphako

D.Mon

Hallo zusammen,

Danke für die interessanten Ergänzungen.

Wenn ich es richtig verstanden habe, gibt es bei DIK die besondere Möglichkeit "optische Schnitte" zu erzeugen, ähnlich einer Tomographie. Ich hab jetzt noch nicht alle Links verfolgt, aber soweit ich bisher erkennen konnte, gibt es bei den oben genannten alternativen Beleuchtungstechniken - auch wenn Sie durch die Nutzung von Interferenzen beruhen - nicht, oder?

Viele Grüße
Martin
Bitte per "Du" - Martin alias D.Mon
--
Glück kann man nicht kaufen.
Aber man kann ein Mikroskop kaufen und das ist eigentlich dasselbe!
--
Mikroskope: Motic Panthera U, Lomo MBS-10, Orthoplan mit DIC
Kamera: Sony ILCE-6400

Lupus

Hallo Martin,

die Wirkung von DIC und schiefer Beleuchtung ist sehr ähnlich, auch wenn sie nicht identisch ist. Beim DIC kommt die selektive Tiefenwirkung einfach daher, dass das Objektiv (zunehmend mit zunehmender NA) eine sehr geringe Schärfentiefe hat. Zwei nebeneinander liegende Objektdetails werden in dieser Schärfenebene aufgelöst und deren unterschiedlich dort erzeugte Phasendifferenz anschließend in der Bildebene zusammengeführt und in einen Helligkeitsunterschied umgewandelt. Alles was sich über und unter dieser Schärfenebene befindet erzeugt zwar auch eine Phasenverschiebung des durchlaufenden Strahlenbündels. Dadurch dass sich der zum Objektiv führende Strahlenkegel sehr schnell aufweitet wird nur ein unscharfer Mittelwert der Phasenverschiebung dieses Objektbereiches gebildet, und zwar für beide Strahlengänge des DIC praktisch identisch da sich diese Strahlenkegel weitgehend überlagern. Diese Phasenverschiebung hebt sich also im Differenzbild auf und wird (fast) nicht sichbar.

Beim klassischen Phasenkontrast nach Zernike erfolgt die Umwandlung der Phase in Helligkeit absolut durch Vergleich mit dem für das ganze Bild einheitlichen Referenzstrahlengang (durch die Phasenplatte). D.h. dass sich auch die Phasenverschiebungen oberhalb und unterhalb der Schärfenebene zur Phasenverschiebung des Objektpunktes aufaddieren und die selektive Phaseninformation der Schärfenebene großteils verloren geht.

Die schiefe Beleuchtung erzeugt den Helligkeitsunterschied des Phasengradienten dadurch, dass eine Unsymmetrie der Beleuchtung und damit auch eine Unsymmetrie der im Bild zusammengeführen Beugungsordnungen besteht. Wenn die Beleuchtung achssymmetrisch ist, dann gibt es zu jeder am Phasenobjekt gebeugten Welle eine identische Welle mit gleichem Beugungswinkel zur Achse, aber auf deren anderen Seite. Dieses Wellenpaar interferiert in der Bildebene zur gleichen Intensität, egal ob durch das Objekt eine zusätzliche Phasenverschiebung beider Wellen entstanden ist oder nicht. Das Phasenobjekt ist also im Idealfall (und bei kleinen Phasenverschiebungen) nicht sichtbar. Wenn durch die schiefe Beleuchtung die komplementäre Welle großteils fehlt, dann können in der Bildebene die zueinander phasenverschobenen gebeugten Wellen eng benachbarter Objektpunkte zu einer anderen Intensität interferieren, es entsteht das differentielle Bild der Phasenunterschiede wie beim DIC. Und dieser Effekt entsteht wiederum hauptsächlich durch die feinen Unterschiede in der schmalen Schärfenebene. Der Unterschied zum DIC besteht hauptsächlich darin dass bei letzterem sich die Effekte präziser steuern lassen.

Hubert

mlippert

Danke für die tolle Erklärung! Ich habe auch allen die mir bisher mit ihrer Mail geschrieben haben, das Sanderson Paper zugesandt. Da es eine ganze Menge Leute waren, mache ich jeden Tag einen Batch und habe nicht jedem persönlich geantwortet. Danke für die vielen netten Zuschriften!

Grüße,
Micha

Peter V.

Hallo Michael,

vielen Dank für die Zusendung!!!!! Weißt Du, ob das irgendwo profesionell / kommerziell realisiert wurde?

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

mlippert

Habe ich noch nie für Mikroskope gesehen. Ich will nicht ausschließen, dass es bei irgendeiner anderen Anwendung benutzt wird. Aber bei einem kommerziellen Mikroskop fragt ja kaum einer nach dem Preis, sondern eher nach Robustheit und Bildqualität, und da ist Nomarski natürlich besser.

Holger Adelmann

#39
Hallo Martin,

ja, mit dem DIC kann man optische Schnitte machen, da gibt es unzählige Bilder hier im Form.
Ich hab das mal 2016 mit dem 100er Objektiv (Leitz, DIC nach Smith) gezeigt:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=25403.0

Hier ist nochmal das Bild, Du siehst wie man eine Alge "tomografieren" kann, mit Phaco geht das nicht aus den Gründen die Hubert schon genannt hat.

Grüße,
Holger




D.Mon

Hallo Holger,

vielen Dank für Deinen Beitrag mit dem Link auf den älteren Faden (auch wenn ich den schon gefunden hatte  :) )
Eine Schwierigkeit bei der Informationsbeschaffung und beim Vergleich bzw. bei der Bewertung ist, dass die Infos weiter verstreut sind.
Ein anderes Problem ist, dass bei vielen Bildern nicht dabei steht (warum auch?), mit welcher Ausrüstung sie entstanden sind.
Von daher war mir das zitierte Posting eine echte Hilfe.

an alle:
Ich habe noch einige Fragen zu DIK im Allgemeinen und speziell zu Leitz DIK für Orthoplan / Ortholux II.

  • In einer älteren Leitz Unterlage für Orthoplan habe ich gelesen, dass man dafür den Objektivrevolver mit Faktor 1,25x verwenden soll.
    Ich vermute mal, der 1x würde grundsätzlich auch gehen.
    Gibt es Erfahrungen im Vergleich 1x / 1,25x allgemein und speziell was DIK angeht.
    Verändert der Revolvers hier die optische Tubuslänge?
  • In der selben Unterlage wird für DIK ausdrücklich das GF Okular empfohlen, das m. W bei 10x eine SFZ von 18 hat.
    Da stellt sich natürlich - bezogen auf DIK - die Frage, wozu ein Orthoplan, wenn ich dann ein GF Objektiv mit Adapter benutzen soll?
    Gibt es Erfahrungen im Vergleich GF 10x zu GW 10x, was ja ein größeres Sehfeld bietet.
  • Was ich auch nicht verstanden habe, ist das Spielchen mit 170 mm vs. 160 mm optische TL. Manchmal lese ich, dass spielt keine Rolle, man kann 160 mm Objektive uneingeschränkt auch an (Leitz-) Mikroskopen mit 170 mm Opt. TL verwenden. Dann wieder lese ich, man kann sie verwenden, mit Einschränkungen oder dass es gar nicht vernünftig geht. Was jetzt?
  • Hat jemand sonst noch Anmerkung oder Tipps zum Leitz DIK? (oder zu Alternativen)?
    Auch Links auf Bilder, die mit einer bestimmten Ausrüstung entstanden sind, sind mir sehr willkommen.
Danke schon mal und viele Grüße
Martin
Bitte per "Du" - Martin alias D.Mon
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Aber man kann ein Mikroskop kaufen und das ist eigentlich dasselbe!
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Mikroskope: Motic Panthera U, Lomo MBS-10, Orthoplan mit DIC
Kamera: Sony ILCE-6400

Peter V.

Hallo Martin,

ZitatEin anderes Problem ist, dass bei vielen Bildern nicht dabei steht (warum auch?), mit welcher Ausrüstung sie entstanden sind.

Das war am Anfang auch für mich ein Problem. Mir war nicht immer klar, ob ein Bild z.B. mittels DIK oder Schiefer Beleuchtung entstanden ist. Wenn aber klar ist, dass es DIK war, ist eigentlich nicht die Frage, mit welchem DIK welchen Herstellers ein Bild entstanden ist, sondern von welchem Mikrofotografen mit welcher Erfahrung und mit welchem Können!  ;)
Zwar erwische ich mich auch immer wieder dabei, diese Frage zu stellen (zum Beispiel letztens bei den hervorragenden Bildern von Ole), letztlich ist d a s aber tatsächlich wesentlich weniger entscheidend als die individuellen Fähigkeiten nicht nur bei der Präparation, den Randbedingungen (z.B. Blitz?) und - auch wenn das immer etwas  schamhaft unter den Tisch gekehrt wird - in erheblichem(!) Maße von den Fähigkeiten im Umgang mit der Kamera (Raw?) und ganz voran den Fähigkeiten in Photoshop.
Seit Jahren verweise ich bei solchen Diskussionen immer gerne auf dieses Extrembeispiel, das zeigt, was unsere "Profis" aus einem anscheinend grottenschlechten Ausgangsbild mit der EBV herausholen.

http://www.mikroskopie-bonn.de/berichte_von_treffen_und_aktionen/berichte_2012/workshop_fuer_mikrofotografie_in_hagen/index.html

Ich denke, dass ich einen sehr großen Überblick über die diversen DIK-Systeme fast aller Hersteller habe. Und ja, der Seheindruck ist unterschiedlich, was sich aber im Foto kaum so objektiv wiedergeben lässt, zumal die im Forum geposteten Bilder immer(!) bearbeitet sind.
Ich kann mich nur wiederholen: Mit j e d e m  DIK kann man sehr gute Bilder erzeugen - wenn man es kann! Das System ist letztlich weniger entscheidend. Es hilft auch nicht viel, zu wissen, wer mit welchem DIK arbeitet - Holger mit Leitz, Frank Fox mit Zeiss Jena, Michael Plewka mit Reichert, Ole mit Zeiss endlich, Zeiss unendlich und Olympus. Alle zeigen hervorragende Mikrofotos!

Was den von Leitz Original verwendeten 1.25er Revolver und die Empfehlung zu Okularen mit kleinerem Sehfeld betrifft: Das ist eigentlich eine kleine Mogelei  ;) Da Leitz mit dem Orthoplan ein für seine Zeit ungewöhnlich großes Sehfeld bot (andere Hersteller konnten das nicht bieten), fiel bei einem 1x-Revolver  ein Abfall der Bildqaulität zum Rand hin auf. Das war bei anderen Herstellern nicht so, weil ..? Ja, weil sie gar nicht "so weit an den Rand" schauen konnten  ;). Um die nun erkennbaren Schwäche am Rand einfach "auszublenden", wählte man den 1.25-fac Revolver, womit der sichtbare Bildausschnitt letztlich schlicht verkleinert wurde. Mit dem 1x-Revolver überblickt man ein größeres Sehfeld, aber erkennt dann auch Gradienten am Rand (won man aber eh nie hinschaut und was deshlab üblicherweise auch nicht stört. Mit dem 1.25er hat man einfach ein kleineres Sehfeld. Ist alles Gschmacksache. Und natürlich kannst Du mit allen Leitz-Okularen, die grundsätzlich am Orthoplan vorgesehen sind, arbeiten - unabhängig von irgendwelchen "Empfehlungen" von Leitz in älteren Druckschriften.

Und ja, das Orthoplan ist für 160 und 170 mm-Optik geeignet. Ich wüsste nicht, wo Du gelesen hast, dass 160mm-Optik "nicht vernünftig geht"!? Das Orthoplan wurde sowohl mit 170mm-Optik als auch später mit 160 mm -Optik ausgestattet und es war jeweils das Spitzenmikroskop seiner Zeit.

Hezrliche Grüße
Peter




Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Bob

Zitat von: D.Mon in Januar 25, 2021, 02:15:34 VORMITTAGWas jetzt?

Hallo Martin,
beim Mixen von Leitz 160 und 170mm gibt es durchaus bestimmte Spielregeln zu beachten. Jon hat das hier anschaulich dargestellt, besser gehts nicht:

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=16145.0

Falls Du Teile rumliegen hast, die theoretisch nicht zusammen passen, kannst Du sie natürlich trotzdem ausprobieren. Manchmal geht das prima, aber wenn nicht, dann weißt Du gleich warum.

Viele Grüße,

Bob

Holger Adelmann

Hallo Martin,

ich verwende am Orthoplan mit dem DIC eine 1.25x Tubuslinse im Revolver und GW Okulare mit 24er Sehfeldzahl - das geht ganz hervorragend.
Die 170er Smith-DIC Optik ist hiermit noch nicht überfordert.

Grüße,
Holger

HCLange

Hallo Martin,

die Verwendung von 1,25x-Objektivrevolvern für Smith-DIK am Orthoplan ergibt sich ganz einfach aus der Tatsache, daß die zugehörigen NPL-Objektive (NPL-Fluotare) nur ein Zwischenbild von 20 (22,5) mm auszeichnen, damit sie mit Großfeldokularen verwendet werden können. Auch für andere normale Objektive gilt das.
Die 1x-Objektivrevolver sind eigentlich den PL-Objektiven und PL-Fluotaren vorbehalten. Es sei denn, man verwendet Okulare mit max. 20 mm Gesichtsfeld.

Objektive von Leitz mit 170 mm vs. 160 mm optische TL haben lediglich einen Unterschied von 2 mm im Abgleich (152 mm vs. 150 mm Objektiv bis Zwischenbild), sie können gemischt verwendet werden. Der große Unterschied besteht in den Okularen : Abgleichlänge 18 mm vs. 10 mm, die in den dazu passenden Tuben verwendet werden müssen.
Die Okulare GW am Orthoplan mit 30 mm Durchmesser haben alle 10 mm Abgleichlänge.

Herzliche Grüße
Christoph