Kaufberatung - Mikroskop mit Kamera bis 5000€

Begonnen von revnu, Juni 29, 2021, 01:04:02 VORMITTAG

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revnu

Hallo liebes Forum,

ich bin nach vielen Jahren Funkstille was Mikroskopie angeht wieder zurück in dieser Leidenschaft. Hatte mir mal 2011 ein Mikroskop zugelegt was ich dann 2015 leider aufgrund von Geldmangel wieder mit einem weinenden Auge verkaufen musste. Nun, da ich etwas zu Geld gekommen bin, wollte ich mir ein anständiges leisten und habe mir als Budget bis zu 5000€ gegönnt.

Es geht natürlich nicht darum, dass es genau so teuer sein muss (und wenn ich mir die professionellen Zeiss anschaue merke ich, dass dies ja nicht mal viel Geld zu sein scheint, denn da gibts mal eben welche, die das 6-fache kosten)....nur wollte ich eben im Rahmen dessen, was ich bereit wäre auszugeben das Bestmögliche rauskitzeln.

Wichtig sind mir folgende Punkte:

-Tritubus

-eine gute Kamera die an den Tritubus kommt, denn ich will nach Möglichkeit größtenteils direkt auf einem guten Monitor schauen

-Hellfeld, Dunkelfeld, und Phasenkontrast. Ich hatte so einen Revolverkondensor; war schon ziemlich komfortabel damit zu arbeiten. Aber evtl gibt es in dem Preissegment ja tolle Neuerungen, welche das Arbeiten noch leichter machen

-anständige Optik, sodass man auch bei 1000x noch Spaß hat (sollte ja bei dem Preis locker drin sein, ging schon bei meinem 1000€-Gerät von vor 10 Jahren)

-gute Okulare mit weitem Sichtfeld, sodass auch das analoge Schauen Spaß bereitet.

Wie ich mich erinnere war die Community gegen 2011 rum noch etwas gespalten was das Thema LED oder nicht angeht. Die Befürworter haben ihre Mikroskope auf LED umgebaut und haben es auch stark promotet. Andere widerrum schworen auf Halogen. Ich denke mal jetzt nach 10 Jahren sollte sich das Spiel klar Richtung LED entschieden haben oder? Ist ja auch nicht so entscheident. Interessiert mich aber, denn ich habe mich nach meiner unfreiwilligen Trennung von meinem Mikroskop nicht mehr damit beschäftigt :-)

Falls jemand Anregungen und Tipps hat, würde ich die gerne hören. Bin etwas raus aus der Materie; das würde mir evtl. einige Recherchezeit ersparen.

LG Ünver

mlippert

Ich würde ein gebrauchtes Leica aus der DM Reihe nehmen, was Deine Anforderungen erfüllt. Gibt's bei Ebay relativ gut  verfügbar, man bekommt hin und wieder Zubehör und vor allem ist es deutlich bezahlbarer als Zeiss-Sachen, ohne schlechter zu sein.

ortholux

Lieber Ünver,

für dieses Budget bekommst Du was Ordentliches. Ich würde mal bei Woitzik nachfragen, dann hast Du auch Gewährleistung und bist nicht auf die Aussagen oft nicht fachkundiger ebay-Verkäufer angewiesen.

Wolfgang

Florian D.

... oder, wenn es was Neues sein soll, gleich oben beim Forumsbetreiber Christian Linkenheld.

Viele Grüsse
Florian

Peter Reil

Hallo,

bei deinem Budget würde ich auch bei Herrn Linkenheld nachfragen.

Da bekommst du nicht nur eine perfekt zugeschnittene Ausstattung, sondern auch eine gute Beratung.

Gruß
Peter
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

revnu

#5
Hallo allerseits!

Ja, bei dem Budget möchte ich natürlich Neuware und nichts gebrauchtes - hätte ich dazuschreiben sollen, sry.

Nicht weil gebrauchte Teile nicht mindestens genau so gut sein können. Ich habe dann einfach die Sicherheit, dass keine der beiden Parteien irgendwie betrübt sein könnte, falls doch etwas schief geht. Da ist Gewährleistung/Garantie schon ne feine Sache. Ist jetzt nicht in Stein gemeiselt....vor 10 Jahren hatte ich mein Zeiss auch hier aus dem Forum von Klaus H. gekauft [schöne Grüße, falls Du das ließt :-) ] Aber im Prinzip macht neu für mich schon Sinn.

Danke für den Hinweis auf Herr Linkenfeld. Wusste gar nicht, dass der Forenbetreiber auch Mikroskope vertreibt, wenn's auch irgendwie naheligend ist. Habe mir mal das Zeiss Primostar 3 angeschaut in der höchsten Ausstattung (3784,20 €). Hätte ich sogar noch Spielraum für ordentlich Zubehör.

Ich sollte vielleicht auch mal 1-2 Worte dazu sagen wofür ich das Mikroskop überhaupt verwenden möchte und wie mein Kenntnisstand ist:

Kenntnisstand: Vor zehn Jahren als Hobby angefangen aus Faszination an Natur/Mikroorganismen. Leider nur ca. 3 Jahre sporadisch praktiziert, dann Mikroskop verkauft.

Know-how auf Basis von Klaus Henkel's Mikrofibel.pdf (Hab's damals verschlungen - mag Literatur die nicht zu ausufernd ist und Dinge auf den Punkt bringt). Auch viel Hilfe aus dem Forum bekommen. Köhlern und so basics sitzen sicher noch. Habe dann mit etwas Übung auch irgendwann ein richtig schönes Dunkelfeld hinbekommen. Müsste ich heute wahrscheinlich erst mal üben - bin etwas raus. DF war mit meinem Immersions-Revolverkondensor nicht gerade einfach einzustellen. Oder anders gesprochen: Man konnte es beim ersten Präparat schon leicht einstellen. Aber gerade wenn man verschiedene Objekte etwas schneller hintereinander betrachten wollte, war es schon umständlich, dass das Präparat von oben und unten immergiert werden musste. Gab teilweise schon ne Sauerei.

Dazu hätt ich auch gleich mal ne Frage: Wenn ich als Beispiel mit dem Primostar 3 Dunkelfeld realisieren wollte, ist die Handhabung hier etwas praktikabler geworden? Man kann ja - soweit ich in Erinnerung habe - DF auch realisieren indem das Immersionsöl nur oben aufgetragen werden muss. In letzter Linie ist mir natürlich Bildqualität wichtiger als Verzicht auf Immersion von unten, nur damit es nicht so umständlich ist. Aber evtl. gibt es ja raffinierte neue Methoden hierfür auf dem Markt :D

Was den Anwendungszweck angeht bin ich nicht so einseitg festgelegt. Im Prinzip bin ich technologiebegeistert und mag gute Optik/was man damit machen kann. Möchte mir eigentlich hauptsächlich lebende Mikroorganismen angucken....und natürlich ihnen sprichwörtlich (optisch) nahetreten, möglichst viele Details erkennen. Ich erinnere mich noch, wie ich mir meine eigenen Spermien angeschaut hatte; das war auf jeden Fall auch extrem faszinierend  ;D Natürlich nur für die Wissenschaft  ::)

Bakterien würde ich mir z.B. ansehen wollen; sind im Dunkelfeld, oder Phasenkontrast schon sehr beeindruckend.

Ich hätte auch eine generelle Frage zu den Mikroskopkameras: Um 2011 rum war es noch so, dass Kameras von der Bildqualität nicht annähernd so gut abbilden konnten wie toll es tatsächlich ausschaut, wenn man durch die Okulare sieht, selbst wenn man bereit war horende Summen dafür hinzulegen. Da ich mich erst vor kurzem mit Kameras im Bereich der Astrofotografie befasst habe (und mir vermutlich bald eine QHY5III462C kaufen werde), weiß ich, dass die Kamera-technologie in diesem Bereich erst vor kurzem einen deutlichen Leistungssprung hingelegt hat. Haben die Mikroskopkameras evtl den selben Sprung hinter sich, weil sie auf die gleichen Sensoren zurückgreifen? Ich fänd den Gedanken schon reizvoll, wenn das auf dem Bildschirm angezeigte Bild schon so gute Qualität hat, dass ich nicht immer wieder auf die Okulare switchen möchte, weils dadurch deutlich besser aussieht.

Vielleicht habt ihr noch paar Ratschläge was für Neuerscheinungen auf dem Markt es hinsichtlich Mikroskop und Kameras noch so gibt im Rahmen des Budgets

Liebe Grüße und Danke für alle Tipps

Ünver

mlippert

Also wenn man da was neues will, sollte man auf jeden Fall mal bei Herrn Linkenheld nach den Motic Mikroskopen fragen. Die Primostar kommen auch nur aus China. Motic hat doch gerade sehr nette neue Objektive auf den Markt gebracht! Gerade da sollte mann dann doch mal die Preise fürs Zubehör vergleichen!

Peter V.

Hallo,

was man für 5000 EUR alles Tolles bekommen könnte.... :'(  Aber wenns denn "neu" sein soll.

Herzliche Grüße
Peter


Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

revnu

Habe mir mal alle Mikroskope von Herrn Linkenheld angeschaut:

-Das Motic BA410E wäre glaube von der Firma das einzige, was ich in Betracht ziehen würde.

-Die Axiolab 5 Serie schlägt das Budget mit 6000-18000€ bei weitem und übertrieben ist überhaupt kein Ausdruck bei dem, was ich da vor habe  ;D

Was ich wirklich interessant finde ist das Primostar 3, aber statt der dort angebotenen "Vollausstattung", würde ich dann lieber die Kamera gesondert auswählen und dort das best mögliche rauskitzeln wollen. Verstehe nur den Unterschied der verschiedenen Modelle noch nicht so genau (bzw. was das im Zusammenspiel mit der jeweiligen Mikroskopkonfiguration für Unterschiede macht).
Ich denke bezüglich der Kamera werde ich noch mal etwas mehr Recherche betreiben. Hat sich bei meiner Teleskopkamera auch gelohnt, dass ich mich nicht gleich für die erste gute Kamera entschieden hab, die ich entdeckt habe.

Werde morgen mal bei Herr Linkenfeld anrufen und mich beraten lassen.

LG Ünver

revnu

Zitat von: Peter V. in Juni 29, 2021, 22:26:14 NACHMITTAGS
Hallo,

was man für 5000 EUR alles Tolles bekommen könnte.... :'(  Aber wenns denn "neu" sein soll.

Herzliche Grüße
Peter

Wie gesagt: Ist nicht in Stein gemeiselt. Bin auch offen für gebrauchtes. Würde ich dann fair gegenüberstellen und mich entscheiden. Wollte nur schon mal in den Raum werfen, dass ich neu bevorzuge, damit in der Diskussion dort etwas der Schwerpunkt liegt. "Hybridlösungen" wären auch denkbar. Also z.B. gebrauchtes Mikroskop, dafür das frei gewordene Budget dann in die Kamera buttern und was extravagantes holen. Aber mir ist schon bewusst, dass die Leistung - wie bei fast allem - sich auch im Preis niederschlägt, daher wollte ich mich nicht mit 2k Budget für das gesamte Vorhaben limitieren und mir hinterher denken "hättest du doch". Bei der Kamera will ich definitiv keie Abstriche machen. Beim Mikroskop ansich ist mir schon bewusst, dass man mit gebrauchten Leitz richtig gute Resultate bewerkstelligen kann  :)

LG Ünver

Peter V.

#10
Hallo,

mit Leitz - ganz klar!- geht das mit Abstand am besten!! Aber man hört gelegentlich, dass auch mit Olympus (und sogar Zeiss) annehmbare Ergebnisse erzielt worden sein sollen  ;)

Weißt Du, wenn ich 5000 EUR lese und mir dann überlege, was ein neues Axiolab mit nur Hellfeld kostet, was ein Primostar (=Motic) und dann sehe, dass Peter Reil gerade ein Olympus komplett überholt in Top-Zustand mit DIK(!!!) für 4 Objektive für 4200 EUR verkauft hat...wenn ich sehe, was es bei mikroskope-online (besagter "Woitzik"  ;)) für um die 5000 EUR gibt (Leicas mit Fluotaren)...

Nur mal so zum darüber Nachdenken.

Falls Du übrigens mit Klaus H., von dem Du vor 10 Jahren ein Zeiss gekauft hast, unseren Klaus Herrmann gemeint hast, muss ich Dich traurigerweise auf diesen Thread verweisen.

Herzliche Grüße
Peter

PS: Mein wichtigster Rat lautet: Nimm Dir bei d e m Budget Zeit!!!!


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revnu

Zitat von: Peter V. in Juni 29, 2021, 22:58:19 NACHMITTAGS

Falls Du übrigens mit Klaus H., von dem Du vor 10 Jahren ein Zeiss gekauft hast, unseren Klaus Herrmann gemeint hast, muss ich Dich traurigerweise auf diesen Thread verweisen.


Ohh nein......Ja ich meinte Klaus Herrmann   :-\  :'(  :'(  :'(

Das muss ich erst mal verdauen, mochte ihn sehr. Möge er in Frieden ruhen  :(

Melde mich morgen.

PS: umbedingt neu ist blödsinn, vergesst das. Werde nicht überstürzen, danke noch mal für den Hinweis, bin wirklich machmal etwas impulsiv in meinen Entscheidungen

revnu

So, nun - da ich auch einige Angebote per PN bekommen, und mir noch mal ein paar grundsätzliche Gedanken gemacht habe - stellt sich mir die Frage, ob ich mich für ein inverses, oder "normales" Mikroskop entscheiden sollte.

Ein inverses hätte den Vorteil, dass ich von oben an das Präparat rankomme und zB. Mikroorganismen, die zu Boden sinken, besser beobachten könnte (wobei das bei Bakterien nicht so stark zu tragen kommen sollte).

Kann mir jemand mit Erfahrungswerten zu beiden Bautypen bitte ein paar Vor- & Nachteile der jeweiligen Systeme nennen? Gefühlt macht für mein Vorhaben invers mehr Sinn. Kann man damit auch ein gutes DF erzeugen, bzw ist es nicht extrem umständlich, wenn ich die Objektive von unten einschwenke und dann noch mit Immersionsöl herumhantieren muss? Um ehrlich zu sein ist es mir wichtiger zB. Details an Bakterien besser zu erkennen, als die Möglichkeit zu haben von oben an das Präparat zu kommen oder sie über Tage zu beobachten. Ich werde vermutlich eher beobachten, mit der Kamera ein paar Videos aufnehmen, also nicht im wissenschaftlichen Stil Langzeitversuche durchführen.

Gruß Ünver

Peter V.

#13
Hallo,

wie kommst Du denn auf ein inverses Mikroskop? Das wäre so ziemlich das Letzte, an das ich jetzt gedacht hätte. Details an Bakterien mit einem inversen Mikroskop? ? ? Das ist nun wirklich quasi unmöglich. Übliche inverse Mikroskope sind für Vergrößerungen bis maximal 40x-Objektiv ausgelegt. Damit kommst Du bei Bakterien nicht sehr weit  ;)

Ein Inverses ist zweifellos "nice to have" und gerade ich habe schon oft geschrieben, dass ich nicht verstehe, wieso so wenige Tümpler (zusätzlich, wohlgemerkt) ein Iversmikroskop besitzen. Aber als "Hauptmikroskop" zur universellen Anwedung ist es doch denkbar ungeeignet, sein Anwendungsbereich ist recht speziell.

Vielleicht solltest Du doch einmal etwas mehr von Deinem angedachten Anwedungszweck angeben. Sei mir nicht böse, aber nun erkenne ich, dass Dir offenbar doch ganz grundlegendes Wissen fehlt. Was ja nicht schlimm ist, da schaffen wir gerne Abhilfe.

ZitatBakterien würde ich mir z.B. ansehen wollen; sind im Dunkelfeld, oder Phasenkontrast schon sehr beeindruckend.

Wenn Du meinst... :-\  Ob das nun so spannend ist, im Dunkelfeld ein paar weiße Pünktchen zu sehen? Bakterien sind nun lichtmikroskopisch nicht gerade die abwechslungsreichsten Objekte.

Mein Rat: Ein hochwertiges gebrauchtes Markengerät (ich bin bekennender Leitz-Orthoplan-Fan, wie jeder weiß, aber natürlich haben auch andere Hersteller schöne Töchter), das für Phasenkontrast und ggf. für die Königsklasse DIC ausbaubar ist. Das ist auch mit Deinem Budget realisierbar. Mit Deinem Budget stehen Dir ja alle Türen offen. Aber ein Inversmikroskop wäre ganz sicher nicht meine Empfehlung!

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Peter Reil

Hallo Ünver,

bei den inversen Mikrokopen, die ich kenne, hatten keine Immersionsobjektive dran.
Da war das 40er Objektiv die maximale Vergrößerung. Mich würde das abhalten.

Freundliche Grüße
Peter
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30