Lomo Biolam D12 zerlegen und warten

Begonnen von Hobbyskopierer, Februar 20, 2022, 14:53:00 NACHMITTAGS

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Hobbyskopierer

Hallo Beisammen!
Vorgestellt habe ich mich hier: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=43435.0
Ich habe mir gestern ein gebrauchtes Biolam D12 gekauft. Das Mikroskop dürfte nach Angeben des Verkäufers die letzten 30 Jahre nicht benutzt worden sein. Es ist alles einwandfrei, mit kompletten Zubehör, ohne jegliche Gebrausspuren und keine Beschädigungen.
Es ist soweit auch alles "leichtgängig", nur das alte Fett will ich von den Führungen und beweglichen Teilen weg haben. Also bin ich jetzt am Zerlegen, reinigen und neu fetten. Man findet dazu viele Infos hier im Forum und auch im übrigen www.
Nur bin ich jetzt auf ein Problem beim Zerlegen gestoßen und ich finde keine Infos, wie ich die Rändelmutter für die Grobverstellung demontiere. Siehe Bild Punkt 1! Hat diese Rändelmuttern und die durchgehende Achse schon mal wer demontiert. Es ist keine Stellschraube auf der Rändelmutter drauf. Ich kann mir vorstellen, dass man die Rändelmutter herunterziehen kann, bin mir aber nicht sicher. Beschädigen will ich auch nichts.
Zu Punkt 2: Durch lösen der beiden Schrauben und vorsichtiges herunterhebeln der kleinen Platte, welche 2 mal verstiftet ist, dürfte auch das schrägverzahnte Messingzahnrad demontierbar sein, oder?
Vielleicht hat auch wer einen Link für dieses Vorhaben, jedenfalls habe ich für genau dieses Problemchen nichts gefunden. Vielleicht habe ich auch falsch gesucht.
Ich bin auf eure Hilfe angewiesen. Danke schon im Voraus für Antworten.
Grüße Anton

wejo

Hallo Anton,
hier im Forum ist ,,liftboy" Wolfgang Grigoleit der LOMO-Spezialist, der Dir bestimmt helfen kann. Es gibt auch noch eine LOMO-Seite von ihm: http://www.mikroskopfreunde-nordhessen.de/index.htm
Viel Erfolg beim Basteln und beim Mikroskopieren!
Werner

Hobbyskopierer

Danke Werner. Ich warte jetzt ein bisschen ab, ob sich hier wer meldet, sonst kontaktiere ich den liftboy Wolfgang extra. Die verlinkte Webseite habe ich schon angeschaut, aber nichts gefunden. Ich werde aber jetzt noch mal schauen. Heute habe ich eine richtig schöne Sonntagsarbeit, die Freude macht.
Grüße Anton

Bob

Hallo Anton,
die Grobtriebknöpfe sind mit Sicherheit geschraubt. Wenn Du die seitlichen Blechdeckel entfernst wird eine Mutter zum Vorschein kommen. Früher waren die Knöpfe nicht so breit und die (Stirnloch-) Mutter war sichtbar.
Was hinter dem Halter des Grobtriebzahnrads steckt kanst Du am Ende dieses Dokuments sehen:  http://www.mikroskopfreunde-nordhessen.de/dateien/MBI-4.pdf

Viele Grüße,

Bob

Hobbyskopierer

Hallo Bob

Bringt man die seitlichen Deckel an den Drehknöpfen, Rändelmuttern oder wie man das auch nennt, beschädigungsfrei herunter?

Grüße Anton

liftboy

#5
Hallo Anton,

da will ich Dir gern helfen (muss ich dringend auf die Seite bringen, fehlt noch)
1. Abbau der Triebknöpfe = mit Stirnlochschlüssel oder Seegerringzange die Mittelmuttern abschrauben (vorher die Bremse durch drehen der Knöpfe gegen den Uhrzeigersinn lösen; oft gehen allein dadurch schon die Knöpfe ab)
2. Tubusträger abbauen (hast Du schon gemacht)
3. Der Zahnradblock (Rändelmutter :-]  ) ist mit zwei Schauben befestigt; die gehen schwer ab, also passendes Werkzeug verwenden!
4. der Block muss mühsam rausgehebel werden, da er verstiftet ist!
5. die Seitenplatten des Grobtriebes abschrauben, dann sollte sich die Achse komplett rausziehen lassen
6. Achse und Block gut reinigen, Block ölen und Achse  fetten; zusammenbauen

Viel Spaß
Wolfgang

bei Schwierigkeiten sprich mich ruhig an

Edit
ich bin ein Dämel :-O
zu Punkt 1 = Du hast ja die neue Version
Da müssen von den Triebknöpfen die grauen Deckel vorsichtig runtergehebelt werden (sind eingeklebt) ansonsten wie oben
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Gerd Schmahl

#6
-
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

Hobbyskopierer

Hallo Wolfgang
Erstmal einen großen Dank, dass du mir hilfst! Ich habe eine Riesenfreude, dass ich dieses Mikroskop gekauft habe, da es ohne Makel ist. Davon bin ich beim Kauf ausgegangen, dass die Führungen und beweglichen Teile etwas verharzt sind, obwohl es gar nicht arg ist. Beim Kauf hat sich alles super bewegen lassen. Und dennoch mach ich mir jetzt die Mühe mit der Wartung, weil das Mikroskop die nächsten 30 Jahre auch noch seinen Dienst tuen soll.
Zitat(muss ich dringend auf die Seite bringen, fehlt noch)
Darum habe ich auch nichts gefunden, obwohl ich ordentlich gesucht habe. Oft machen es sich Forumsteilnehmer einfach, indem sie einfach fragen, weil sie zu faul sind sich der Suche zu bemühen.
ZitatDa müssen von den Triebknöpfen die grauen Deckel vorsichtig runtergehebelt werden (sind eingeklebt)
Ich habe das Gefühl, dass das ohne sichliche Beschädigung nicht hinzukriegen ist. Was soll ich da am besten für ein Werkzeug (Messer, Uhrmacherschraubenzieher, usw.) verwenden, dass das danach nicht zu unansehlich ausschaut? Deine Antwort ist natürlich "ohne Gewähr".
Grüße Anton

liftboy

Hallo Anton,

ich hab das schon öfter gemacht und das hat immer funktioniert; sollte also auch bei Dir klappen:
Die Triebknöpfe gegen den Uhrzeigersinn drehen, die müssen sich dann abdrehen lassen. Die Deckel bekommst Du dann einfach ab, indem Du mit einem stumpfen Gegenstand durch das Achsloch stößt; dann fallen die Deckel von selber ab (der Kleber ist nicht berühmt).

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
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Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Hobbyskopierer

Hallo Wolfgang!
Zitatindem Du mit einem stumpfen Gegenstand durch das Achsloch stößt; dann fallen die Deckel von selber ab
Entschuldigung, aber diese Frage verstehe ich nicht, vielleicht habe ich einen Denkfehler. Die Deckel haben ja kein "Achsloch".
Kannst du das bitte genauer erklären?
Grüße Anton

liftboy

Hallo Anton,

wie schon gesagt: die Knöpfe abschrauben! Dann von hinten durch die Öffnung, in der vorher die Achse war, durchstossen.
Eben nur einen stumpfen Gegenstand, sons hast Du einen "Pickel" in der Platte. :-)

Grüße
Wolfgang
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Hobbyskopierer

#11
Hallo Wolfgang
Bitte entschuldige, aber ich blick nicht durch.
Meinst du, ich soll einfach einen stumpfen Gegenstand nehmen und mit diesen auf die Position 3 auf dem Bild "draufklopfen", damit der Deckel auf Grund des schlechten Klebers herunterspringt?

Grüße Anton

Hobbyskopierer

Hallo Wolfgang
Jetzt habe ich es kapiert. Diese Drehknöpfe haben ein Innengewinde. Einer ist schon demontiert.
Und ich dachte immer, dass ich zuerst den äusseren Deckel irgendwie demontieren muss, um dann auf eine Mutter oder sonstige Befestigung des Drehknopfes zu stoßen. Jetzt ist mir leichter, und ich bin wieder einen Schritt weiter.
Grüße Anton

Hobbyskopierer

So, es geht wieder weiter. Der Bereich Grobverstellung/Feinverstellung ist fertig. Was mich besonders freut, ist die Genauigkeit der damals gefertigten Teile. Die Schwalbenschwanzführungen passen exakt, bzw. können nicht genauer sein, sonst würden sie schwergängig sein und ich habe mir auch die Mühe gemacht, zB. den Bolzen und die Bohrung für das schrägverzahnte Ritzel der Grobverstellung zu messen. Der Bolzen hat exakt 4.00 mm und die Bohrung 4,005 mm. Das nenne ich Präzision. Ich habe geeignete Messmittel dafür. Auch die Winkel an den Schwalbenschwanzführungen passen genau. Ich habe es mit einer Tuschierpaste kontrolliert. Ich bin sehr positiv überrascht.
Grüße Anton

liftboy

Hallo Anton,

dann hast Du ein "Sonntagsteil" erwischt! In der Regel wird in Russland mit z.T. erheblichen Toleranzen gefertigt, was dann mit Beilegstücken korrigiert wird. Fein das alles wieder schnurrt... noch ein Fan der Gemeinde :-)

Grüße
Wolfgang
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