Lomo Biolam D12 zerlegen und warten

Begonnen von Hobbyskopierer, Februar 20, 2022, 14:53:00 NACHMITTAGS

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Thomas Böder

Je neuer die Lomos sind, desto schlimmer die Verarbeitung der Mikroskope.
Das war bis jetzt meine Erfahrung. :-)

Grüße, Thomas.
Hauptmikroskope: Leitz Panphot, Ortholux, Zeiss Nf u. Technival u. Citoval 2, Reichert Zetopan
Kleinmikroskope: reichlich...

liftboy

Hallo Thomas,

da muss ich Dir leider Recht geben! Das war auch der Grund, warum Bresser Lomo zum Schluß aufgegeben hat... zuviel Reklamationen und zu geringe Gewinnspanne. Genauso bei BW-Optik; die machen jetzt Restetruhe, aber weil sie an den Resten noch Gewinn machen wollen, sind die Preise denen von Zeiss u.ä. angepasst und das läuft nicht.

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Hobbyskopierer

Jetzt habe ich auch was gesehen, was mir nicht so gefällt. Es sind die beiden Verstiftungen bei dem niederschraubbaren Bügel wo das Ritzel für die Grobverstellung ist und die beiden Verstifungen bei dem Messingteil mit Schwalbenschwanzführung der zwischen Grob- und Feinverstellung ist. Dieser Teil hat auch zwei Verstifungen und ist verschraubt mit dem Messingteil für die Grobverstellung.
Die herausragenden Stifte sind mit freien Auge sichtbar schief. Das dürfte nicht sein. Ich gehe davon aus, dass diese Teile bei der Fertigung zuerst leicht verschraubt, dann eingestellt, fest verschraubt und dann verstiftet wurden. Sicher ist, dass die Fertiger beim Bohren für die Stifte die Werkstücke nicht sauber waagrecht aufgespannt, bzw. die Pinole, Tisch, usw. schief stand. Anders ist das nicht möglich. Es hat mich gewundert, dass es beim zerlegen des Bügels mit dem Ritzel für die Grobverstellung den ersten Millimeter leicht ging diesen herauszuhelbeln und dann immer strenger. Das kommt davon, wenn die Passstifte schief drinnen sitzen. Ich kenne das nur von den heutigen  billigen Fernostmaschinen.
Schauen wir mal, ob noch so eine Überraschung kommt. Ansonsten war bisher alles andere sauber verarbeitet. Ich habe fast mein ganzes Leben im Bereich Werkzeugbau und Feinmechanik gearbeitet und da fallen einem solche Sachen sofort auf.
Eine Frage auch gleich noch: Die Grobverstellung ist jetzt "relativ" leichtgängig, im Gegensatz zu vorher mit dem klebrigen verharzten Fett. Für den Fall, dass Verstellung zu leichtgängig sein sollte, sollte man vielleicht bei der "Bremse" die aus dieser geschlitzten Kunststoffkonushülse und einer Kunststoffbeilagscheibe besteht, nicht eventuell eine breitere Beilagscheibe einsetzen, damit die Kunststoffhülse mehr zusammendrückt und dadurch die Welle schwergängiger wird? Wenn ja, um wieviel breiter soll die Kunststoffbeilagscheibe sein? ZB. + 0,1 oder 0,2 oder 0,3 mm. Polyamid und Drehmaschine habe ich da.
Grüße Anton

Thomas Böder

Früher oder später landest du auch bei Leitz oder Zeiss.
Dann tanzt dein Herz vor Verzückung ob der phänomenalen Feinmechanik. 😊
Meine alten Leitz Teile treiben mir immer noch die Freudentränen in die Augen.

Grüße, Thomas.
Hauptmikroskope: Leitz Panphot, Ortholux, Zeiss Nf u. Technival u. Citoval 2, Reichert Zetopan
Kleinmikroskope: reichlich...

Hobbyskopierer

ZitatFrüher oder später landest du auch bei Leitz oder Zeiss.
ja, ja, eher nicht! Vielleicht  ein mal im Monat, wo ich das Mikroskop verwende, macht das wenig Sinn, mir ein höherwertiges Mikroskop zuzulegen. Jetzt mit dem "neuen" werde ich wahrscheinlich öfters hineingucken. Ich bin zuletzt schon mit einem Schülermikroskop aus dem Baumarkt recht und schlecht ausgekommen. Ich mach ja jetzt mit dem Biolam schon einen Riesensprung. Wie schon geschrieben werde ich mir aber noch eine Okularkamera zulegen. Der Willhabeneffekt hat schon eingesetzt.
Ich habs schon gesehen - Ihr Profis hier im Forum lebt in einer anderen Welt. Wenn ich da so lese, was es so alles gibt und was möglich ist, habe ich ordentlichen Nachholbedarf. Lustig ist es ja mit dem Mikroskop zu arbeiten.

Damit es nicht untergeht - Eine Frage auch gleich noch: Die Grobverstellung ist jetzt "relativ" leichtgängig, im Gegensatz zu vorher mit dem klebrigen verharzten Fett. Für den Fall, dass Verstellung zu leichtgängig sein sollte, sollte man vielleicht bei der "Bremse" die aus dieser geschlitzten Kunststoffkonushülse und einer Kunststoffbeilagscheibe besteht, nicht eventuell eine breitere Beilagscheibe einsetzen, damit die Kunststoffhülse mehr zusammendrückt und dadurch die Welle schwergängiger wird? Wenn ja, um wieviel breiter soll die Kunststoffbeilagscheibe sein? ZB. + 0,1 oder 0,2 oder 0,3 mm. Polyamid und Drehmaschine habe ich da.
Grüße Anton

Hobbyskopierer

#20
Ja, ich schon wieder!
Ich habe mir bei der Webseite: http://www.mikroskopfreunde-nordhessen.de/index.htm das .pdf Feintrieb Scheibe heruntergeladen und da steht ua:
ZitatDer Service beschränkt sich auf die Reinigung.
Dazu wird der Feintrieb wie beschrieben zerlegt, und mit Benzin
gereinigt.
Im Anschluss wird das Gewinde leicht mit säurefreiem Fett
versorgt, und der Stift mit demselben Fett in die Bohrung
(Spitze nach oben) eingesetzt.

Das hab ich auch so gemacht und gottseidank ein komisches Gefühl wegen der Scheibe und Benzinverträglichkeit gehabt. Ich habe die Feingewindemutter von der Scheibe nicht abgeschraubt. Ich dachte, das sei nicht notwendig. Als ich mit Benzin und Pinsel die Mutter zu reinigen begann, merkte ich sofort dass die Scheibe klebrig wird. Die Scheibe ist nicht benzinverträglich. Gott sei Dank hatte ich den Kompressor eingeschaltet und ich bließ mit der Pressluft das anhaftende Benzin schnell weg. Der Schaden hielt sich in Grenzen, weil nur um den Bereich der Mutter die Scheibe mit Benzin benetzt wurde. In diesem Bereich sind jetzt leichte Schattierungen, aber im zusammengebauten Zustand sind diese nicht sichtbar. Ist aber nicht tragisch.
@Wolfgang - Vielleicht sollte man in der .pdf darauf hinweisen, dass die Scheibe nicht lösungsmittelbeständig ist. Ich habe Glück im Unglück gehabt, weil ich schon so eine Vermutung hatte.

Gibt es beim Reinigen des Kondensors, bzw. der Antriebswelle für die Höhenverstellung des Kondensors auch noch Überraschungen?
Grüße Anton

liftboy

Hallo Anton,

was beim Geier sind da für Scheiben verbaut!?
Ich habe bisher alles mit Benzin gereinigt und da ist noch nie was kaputtgegangen oder klebrig geworden. Passende Kunstsoffscheiben hab ich da und kann Dir welche in unterschiedlichen Stärken schicken.
Das hatte ich aber auch schon mal, dass sich der Konus zu weit in seinen Sitz eingearbeitet hatte; ging ganz einfach, indem ich zwei "normale" Unterlegscheiben aus Metall dazugetan hatte (Messing oder VA ist schön, aber wegen dem Fett geht auch Stahl)

Grüße
Wolfgang
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Niels Bohr

Hobbyskopierer

Hallo Wolfgeng!
Ich habe die schwarze Scheibe für die Höhenverstellung gemeint. Siehe Bild!
Dort wo der Pfeil ist, sieht man die Schlieren etwas. Diese kamen vom Benzin, weil dieser den Kunststoff angelöst hat. Ist aber nicht tragisch, weil man das dann im zusammengebauten Zustand nicht sieht.
Dann stelle ich noch ein Bild vom Antrieb für die Kondenserverstellung dieses Modells hier rein. Diese habe ich im Netz nirgendwo gefunden.
So, jetzt kommt der Kondenser dran. Hoffentlich kann ich ihn wieder einwandfrei zusammenstellen. Dazu finde ich für dieses Modell im Netzt auch keine Unterlagen. Aber schaun mer mal, sagen die Bayern :)
Grüße Anton

liftboy

Hallo Anton,

die Schwachstelle der Kondensor verstellung ist bei den neueren Modellen die Zahnstange der Triebes; die ist nämlich neuerdings aus Kunststoff. Bei den älteren Geräten war das noch Messing (ich hab mir welche machen lassen)
Zum Zerlegen des Kondensors siehe hier: http://www.mikroskopfreunde-nordhessen.de/dateien/KOH-3-Rep.pdf

Ich hoffe das hilft :-)
Wolfgang
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LOMO-Service
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Niels Bohr

Hobbyskopierer

Hallo Wolfgang
ZitatIch hoffe das hilft :-)
Das hilft mehr als du glaubst, hab vielen Dank! Der Link war das, was ich suchte. Beim Zerlegen des Kondensors hatte ich unabsichtlich mehrere Lamellen verschoben und ausgefädelt. Anhand den Fotos von den .pdf's krieg ich den Zusammenbau wieder hin. Es ist halt ein bisschen Spielerei. Gott sei Dank ist diese Lamellenmechanik komplett unbeschädigt und bestens erhalten. Der Verkäufer hat die Wahrheit gesagt, dass mit diesem Mikroskop fast nie gearbeitet wurde.
Eigentlich hätte ich den Bereich um den Kondensor gar nicht zerlegen müssen, da er leichtgängig war. Aber wenn man schon bei der Wartung dabei ist, gehört dieser Bereich auch dazu.
Das mit der Kunststoffzahnstange habe ich schon gesehen, aber erst nach dem Waschen mit Benzin. Gott sei Dank, ist die Zahnstange ohne jegliche Beschädigungen.
Falls diese mal kaputt gehen sollte, darf ich mich dann bei dir melden? Da du dir solche Zahnstangen hast anfertigen lassen, hast du eine 2D oder 3D Zeichnung?
So, weiter gehts mit der Einfädelei!
Grüße Anton

Hobbyskopierer

Hallo Beisammen!
Es ist geschafft, dieses Lamellengefummel ist wieder fertig zusammengebaut. Das öffnen und schließen geht jetzt butterweich. Ich den heruntergeladenen Unterlagen steht was von einer Viertelstunde Arbeit. Ja, wenn man in Übung ist, bzw. die Routine hat. Ich habe fast 2 Stunden vorsichtig umhergemurkst, aber das macht nichts. Mit jeden Mal neu zusammenstellen, weil sich immer wieder eine Lamelle ausgehakelt hat, usw, kriegt man immer mehr Routine. Ich habe es x-mal versuchen müssen, bis es gepasst hat. Als die Lamellen sauber drinnen waren, habe ich es geschafft, als ich die Scheibe mit den Schlitzen draufsetzte, dass sich wieder einzelne Lamellen auszuhakelten. Aber am Schluss hat meine Hartnäkigkeit gesiegt.
Morgen kommt noch der Kreuztisch dran.
Jetzt brauche ich noch was zum Reinigen der Objektive und Okulare. Ich weiß aber nicht so recht, was ich am besten kaufen soll.
Wäre dieses Set etwas: https://www.amazon.de/Reinigungsset-f%C3%BCr-Mikroskop-Sieben-teilig/dp/B01N9QP6ZX
Grüße Anton

beamish

Upps, die Irisblende sieht aber ölig aus.. Die Lamellen sollte man nie fetten, höchsten mit einem "Hauch"...

Grüsse,
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Hobbyskopierer

#27
Hallo Martin!
Hm, was soll ich sagen, du hast recht! Ich habe die Anleitung noch mal gelesen und dabei was übersehen.
Da steht:
ZitatIch selbst pflege die Lamellen vor dem Zusammenbau einzufetten, sie kleben so
aneinander und lassen sich m.E. leichter einsetzen (besonders die letzten). Im
Anschluss wird die gesamte Blende mit Benzin entfettet.
Was ich aber komisch finde, ist der Umstand, dass die Blende vorher auch ordentlich gefettet war. Mein Vorbesitzer hat das Mikroskop vor über 30 Jahren neu gekauft und nichts daran geändert.
Warum war das vor der Reinigung auch so fettig? Wenn mich dieses alte Fett an der Blende nicht gestört hätte, hätte ich die Blende sicher nicht zerlegt.
Was soll ich jetzt machen? Gefettet habe ich die Blende mit Vaseline. Ich habe keine besondere Lust, die Blende wieder zu zerlegen, aber wenn es sein muss, dann ist es halt so.
Edit: Ich habe mir das jetzt noch mal angeschaut. Ich könnte die Blende nochmal eine Stunde in Benzin einlegen und dann vorsichtig ausblasen. Anschließend vielleicht mit einem Hauch Ballistol einsprühen. Wäre das was?
Derzeit funktioniert die Blende schön butterweich, besser gesagt traumhaft.
Grüße Anton

beamish

Ich bin nicht der Bastelprofi, ich hatte das nur im Hinterkopf. Da antwortet sicher wer kompetenteres. Beim zusammenbauen der Iris gibt es noch den Trick mit dem druntergelegten Magneten (z.B. so ein flacher Kühlschranktürmagnet). Da  bleiben die Lamellen auch ruhig, ohne Fett...

Grüsse
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Hobbyskopierer

Danke Martin, das merke ich mir fürs nächste Mal. Vielleicht muss ich eh noch mal zerlegen.
Grüße Anton