Fremdobjektive am alten Zentralschieber-DIC von Zeiss?

Begonnen von Peter V., März 18, 2022, 22:01:19 NACHMITTAGS

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Peter V.

Hallo,

gibt es Erfahrungen, ob und welche Fremdobjektive (Oly, Leitz) oder andere Zeiss-OBjektive als "Plan" ggf. gut mit dem Zeiss DIK "uralt" (DIK mit dem "INKO"-Kondensor und Zentralschieber) harmonieren?

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Jürgen Boschert

Hallo Peter,

was sehr gut funktioniert: Leitz Pl-Fluotar 40, NPL-Fluotar 16; eines der besten Ergebnisse überhaupt habe ich mit dem NPL-Fluotar 50 1,0 Oel; interessanterweise ist hier die Pl-Version nahezu unbrauchbar. Alle hier aufgeführten Objektive TL 160mm.
Beste Grüße !

JB

Ralf Feller

Lieber Peter,

das mit dem NPL-Fluotar 50 1,0 Oel von Leitz kann ich voll bestätigen.

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=25030.0

Die ersten 3 Bilder aus dem Faden sind damit gemacht.

Der alte DIK ist eigentlich nicht schlecht und delaminiert nicht so schnell,
und in Verbindung mit der Coolpix.

LG Ralf

Peter V.

#3
Hallo,

nach Euren Lobeshymnen auf das NPL Fluotar 50 1.00 Öl in Komnination mit dem Alt-DIK habe ich es mir von Diana ausgliehen und muss sagen, dass ich Eure Begeisterung vollumfänglich teile! Das Bild mit diesem Objetkiv ist absolut begeisternd; tolle Auflösung, knackiger DIC-Effekt - und, man mag es kaum glauben - gradientenfreier als jedes originäre Zeiss-Objektiv mit dem Alt-DIK! Ich würde fast sagen, dass es für Besitzer des Zeiss'schen Alt_DIKs beinahe ein "Muss" ist, wenn man keine Öl-Phobie hat.

Hezrliche Grüße
Peter
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A. Büschlen

Hallo,

interessantes Thema! Peter: welches Prisma harmoniert mit dem NPL Fluotar 50 1.00 Öl optimal? Das Prisma II oder das III?

Gruss Arnold
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.

Jürgen Boschert

Hallo Arnold,

es ist das Prisma II mit der Kondensor-Frontlinse 1,4 , immergiert mit Wasser (mag die Öl-Pantscherei auf dem Kondensor nicht), Aperturblende meist voll geöffnet.
Beste Grüße !

JB

Peter V.

Lieber Jürgen,

ich habe kondensorseitig mit nichts gepanscht, ich finde das Bild auch ohne Kondensorimmersion schon super!

Hezrliche Grüße
Peter
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A. Büschlen

Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.

-JS-

#8
Liebes Forum,

Peter's am Anfang dieses threads gestellte Frage habe ich einmal zum Anlaß genommen, eine Auswahl der mir zur Verfügung stehenden Objektive (endlich, Vergr. 40 und höher) zusammen mit dem alten "INKO"-DIC nebst zugehörigem Zentralschieber und der Prismen-Einstellung II am Kondensor (Immersionsoel zwischen Kondensorkopflinse und Objektträger; Wasser würde an dieser Stelle auch funktionieren, Luft eher weniger...) an einem Zeiss WL-Stativ auf deren Brauchbarkeit zu prüfen. Das verwendete Diatomeen-Streupräparat stammt aus der Schmiede von Peter Höbel, herzlichen Dank dafür.
Als Foto-Okular wurde ein Zeiss S-KPL 10x20 Br verwendet, als Zwischenoptik in einem Adapter kam ein altehrwürdiges Leica-M-Objektiv Summicron 1:2/35mm zum Einsatz, und als Kamera eine Canon EOS M6 Mk. II (APSC-Format).
Die gezeigten Aufnahmen wurden mit TTL-Blitz erstellt (Canon 580 EXII, seitliche Einspiegelung über einen Blitzkasten in Anlehnung an Ideen von Jürgen Stahlschmidt).

Ergebnisse:

Bild 1: Zeiss Plan 40 (Trockenobjektiv)


Bild 2: Zeiss PlanApo 40 (korr., Trockenobjektiv)


Bild 3: Zeiss PlanNeofluar 40 Multi-Immersion (Oel)


Bild 4: Leitz NPL Fluotar 50 1,00 Oel


Bild 5: Zeiss Plan Apo 63/1,4 Oel


Fazit:

Die hier gezeigten Bilder weisen einen mehr oder weniger starken Gradienten auf, der offensichtlich bei rein visueller Betrachtung via Okular gar nicht so sehr auffällt, aber bei den Fotos leider dafür um so mehr.

Das Objektiv Zeiss PlanNeofluar 40 Multi-Immersion (Bild Nr. 3) fällt hinsichtlich der Abbildungsleistung deutlich hinter den anderen Objektiven zurück. Offensichtlich scheint dieses Objektiv nicht für eine DIC-Anwendung geeignet zu sein.

Die anderen Objektive, inklusive auch das Leitz NPL Fluotar 50/1,00 Oel, erweisen sich für die Anwendung mit DIC als sehr gut brauchbar. Allerdings muß an dieser Stelle nochmals auf den Gradienten in den Bildern hingeweisen werden. Dieser lässt sich jedoch auf relativ einfache Weise mittels EBV beseitigen.
In den vorliegenden Beispielen wurden jedoch keinerlei Korrekturen vorgenommen.

Ehre, wem Ehre gebührt!

Lieber Jürgen, es ist zwar schon ein wenig her, aber ohne Deine vielen Tipps, ellenlange Telefonate und Deine Hilfe bei meinen Zeichnungen wäre der von mir sehr gern und oft benutzte Blitzwürfel wohl niemals fertig geworden.

Lieber Olaf, Deine Künste an der Fräse und an der Drehbank in Zweifel stellen zu wollen, wäre wohl mehr als vermessen. Mit dem Adapter für das Summicron hast Du mir eine sehr große Freude gemacht.

Liebe Anne, Dank Deiner Artenkenntnis wäre die abgebildete Kieselalge namens Cymbella lanceolata (Ehr.) Van Heurck wohl niemals so schnell bestimmt worden.

Ich sagte es ja schon einmal: Ich habe von Kieselalgen bekanntlich etwa so viel Ahnung wie ein Neandertaler von einem Drehmomentschlüssel...

Viele Grüße, Joachim

(edit: Kondensorimmersion nachgetragen)
... bevorzugt es, ge_Du_zt zu werden ...

Ralf Feller

Lieber Peter,
aber womit photgraphierst Du?
Kannst Du mal die CP990 mit einer Eos vergleichen?

LG Ralf

Stephan Hiller

#10
Hallo Zeiss DIK "Ur-alt" Begeisterte,

der Zeiss Apo 40/1,0 Oel m.J - so denn man einen delaminatons-freien besitzt - gilt als Geheimtipp für den Uralt DIK an den Standard Mikroskopen (Prismen Einstellung II). Ich kann leider keinen direken Vergleich mit dem Leitz NPL Fluotar 50 1,0 Öl geben, da ich dieses Objektiv nicht habe.
Zur Abschwächung des Gradienten den Kondensor etwas absenken. Um's Ölen kommt man halt in dieser Auflösungs-Klasse nicht herum.

Schade Joachim, dass du dieses Objektiv nicht in deinen tollen Bild-Vergelich einbeziehen konntest.

Dass das Objektiv Zeiss PlanNeofluar 40 Multi-Immersion nicht für eine DIC-Anwendung geeignet zu sein scheint lässt sich mit dem neuen alten DIK (der mit den Einzelschiebern in den Stühlchen vor den Objektiven) schnell wiederlegen. Nur sind die Schieber für dieses Objektiv noch seltener und deutlich teuerer als das Objektiv selbst ... und der große Vorteil: hier muss es nicht Öl sein, sondern es kann auch mit Wasser immergiert werden.

Grüße

Stephan Hiller

Peter V.

Hallo,

ich habe beide Objektive (das Zeis Apo 40 / 1.00 mI Öl  und Leitz NPL Fluotar 50 1.00 Öl) am Standard mit dem "Uralt"-DIK. Das Zeiss Apo erzeugt nach meinem Gefühl einen stärkeren Gradienten, funktioniert aber auch sehr gut. Absenken des Kondensor führt zumindest bei mir auch zu einer Abschwächung des DIK-Effektes und zu einer eher mäßigen Abschwächung des DIK-Effektes. Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich vermutlich eher das Leitz NPL Fluotar (schon wegen der höheren Vergrößerung und des etwas geringeren Gradienten) bevorzugen.

@Ralf: Leider kann ich keine venrnünftigen Vergleichsbilder liefern, da ich am Standard keine gescheite Fotoadaption habe. Für die Coolpix habe ich nur das Leitz Periplan 10x / 18 Brille-Okular und eine ordnungsgemäße Zeiss-Adaption mit S-KPL 10 für die Canon nur an einem Phomi. Wenn ich Zeit für die Umbauerei finde, könnte ich das mal machen, aber derzeit schaffe ich das nicht.

Hezrliche Grüße
Peter
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Jürgen Boschert

Hallo zusammen,

ich möchte hier einmal eine Lanze brechen für das Plan Neofluar Imm mit dem Ur-DIC.

Daten:
Präparat von Anne Gleich, Pleurosigma balticum in Pleurax
Kondensor und Objektiv mit Wasser immergiert, korrekt geköhlert, Aperturblende fast ganz offen, Prisma II
Kamera: Sony NEX 5-T, Hiller-LED, kein Blitz
Eine Aufnahme, so wie aus der Kamer. Lediglich verkleinert auf Forums-Größe.
Beste Grüße !

JB

Peter V.

Lieber Jürgen,

mag sein, dass ich da extrem "sensibel" bin, aber mir wäre dieser Gradient dann doch zu stark, zumal ich bin jetzt keine EBV-Lösung zur Gradientenbeseitigung habe; es geht zwar halbwegs mit "Fitswork", aber auch nicht so richtig befrieidigend.

Herzliche Grüße
Peter
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-JS-

#14
Liebe DIC-Hintergrund-Puristen sowie die "Sensibelchen" unter uns,

Nachstehendes Bild (NPL Fluotar 50/1,0 Oel, übrige Angaben siehe Antwort #8) wurde mit Hilfe von PICOLAY modifiziert:



Hierzu die Kurzanweisung aus dem Help-file von PICOLAY:
Set background/flat-field = Hintergrund/Hintergrundausgleich einstellen | F10
Die Hintergrundkorrektur zieht nicht nur das erste markierte Bild von den anderen ab, sondern addiert gleichzeitig einen Farbwert, der zur Erreichung einer Zielhintergrundfarbe benötigt wird. Durch dieses Verfahren werden ungleichmäßige Belichtung, Pixelfehler und durch Schmutz verursachte, in allen Bilder sichtbare Störungen auf wundersame Weise zum Verschwinden gebracht und durch einen homogenen Hintergrund ersetzt.


Vielleicht wäre diese Vorgehensweise ja eine Alternative. Mir persönlich wäre das Ergebnis allerdings ein bißchen "zu glatt" ...

Viele Grüße
Joachim
... bevorzugt es, ge_Du_zt zu werden ...