Bildqualität Canon, Weißabgleich im DIK

Begonnen von Peter V., März 26, 2022, 21:49:31 NACHMITTAGS

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Nochnmikroskop

Hallo Gerd,

danke für die zusätzlichen Infos.

LG Frank
Meistens Auflicht, alle Themenbereiche
Zeiss Axiolab, Keyence VHX, Olympus SZX16, Canon EOS 700D, Panasonic G9, Touptek u.a.

Peter V.

#16
Hallo Hubert,

ich habe nicht absichtlich unterbelichet! Das ist eben das Ergebnis der Automatik ohne Belichtungskorrektur.

Wie bewertest Du denn folgende Bilder?

1) Screnshot Utility Weißabgleich mit Pipette im Hintergrund, A, keine Belichtungskorrektur - siehe Histogramm
2) Das Bild dazu (nur verkleinert)

Das Bild ist jedenfalls dunkler als es dem Seheindruck durch das Okular enstpricht.


Hezrliche Grüße
Peter


Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Lupus

Hallo Peter,

ich finde das Foto gut, jedenfalls hätte ich an den Farben nichts zu beanstanden, außer dass Du das im Mikroskop visuell anders gesehen hast.

Mit einer minimalen Helligkeitsverschiebung hin zu den Rändern der Verteilung, und einer leichten Schwerpunktverschiebung Richtung heller, würde es mir noch etwas besser gefallen (siehe Bild). Aber das ist natürlich subjektiv, man sollte Bilder nicht unbedingt exzessiv auf "Schönheit" optimieren wenn dann der visuelle Eindruck von der Realität abweicht.

Hubert

reblaus

Lieber Peter -

bei einem "durchschnittlichen" Bild werden 18% der eingestrahlten Helligkeit reflektiert. Die Automatik misst im Bildzentrum, wobei sie annimmt, dass das Licht dort für das gesamte Bild repräsentativ ist und stellt die Belichtung entsprechend ein - das stimmt oft nicht. Wenn Dir das Bild im Vergleich zum Okularbild zu dunkel vorkommt, musst Du entspechend korrigieren (unterste Skala im grauen kleinen Fensterchen des Utility-Bedienungsfensters.

Viele Grüße

Rolf

Lupus

Hallo Peter,

ZitatNun habe ich im Kopf (aus der allgemeinen Fotografie), dass eine Unterblichtung eher besser sein als eine Überblichtung.
noch eine Bemerkung dazu:
Das hängt von den Randbedingungen ab. Die Aussage dürfte dann gelten, wenn ich bei wenig Licht keine Spielraum mehr für längere Belichtungszeiten habe (z.B. beim Fotografieren von Bewegung wie etwa Sportfotografie oder Verwacklungsgefahr bei längeren Brennweiten), und vielleicht auch noch mit RAW arbeite. Dann kann ich auf einen geringeren ISO-Wert gehen, bei dem wenig elektronisch nachverstärkt wird und das Rauschen geringer ist. Die Unterbelichtung kann ich nachträglich durch Bildbearbeitung ausgleichen.
Ich hatte einmal das Gegenteil gesagt, das bezog sich darauf dass man (oft) in der Mikroskopie kaum Belichtungszeitprobleme hat (bei sich schnell bewegenden Lebewesen ist Blitzen die bessere Wahl). Dann stelle ich die Kamera sowieso auf einen möglichst niedrigen ISO-Wert zur Rauschminderung, und wenn ich dann an die obere Grenze der Belichtung gehe ist das Rauschen geringer da mehr Photonen/Pixel gesammelt werden - speziell wenn ich anschließend noch nachbearbeite.

Hubert

Nordlicht

Hallo Peter,

auf deinem Screenshot von Canon Utility kann man erkennen das du im "AV Programm" arbeitest.
Rechts daneben wird dir die Blende (AV) mit "00" angegeben.
Das kann so nicht klappen da die Kamera am Mikroskop leider keine Blende verstellen kann.
Es bleibt meiner Meinung nach (wie Frank schon schrieb) wirklich nur der "M"-Modus
(Photo aufnehmen, dann Belichtungszeit / ISO / Beleuchtungsstärke ... einstellen, erneutes Photo.....).
Wenn dann alles passt kann man mit dem Photografieren beginnen,
nach einem Objektivwechsel, ... beginnt alles wieder von vorne.

Grüße   
              Matthias

PS: Man gewöhnt sich sehr schnell daran

Peter V.

Hallo,

ich gebs auf!  Anscheinend bin ich wirklich zu blöd für eine DSLR.....#

Bei den eltzten Aufnahmen habe ich ein Olympus BH2 mit LED verwendet.

Ich habe jetzt an einem anderen Mikroskop mit CB12-gefiltertem Halogen und gleichem Vorgehen (Weißabgleich im DIK-Bild) wieder drei Aufnahmen von Cosmarium angefertigt:

1) Klassisch "ofenrohrmäßig" adaptierte EOS 70D ohne Objektiv
2) Freihandfotografie mit dem Kitobjektiv durch das Okular
3) Freihandfotografie mit einer Kompkatkamera (Canon A520)

Nur die Kompaktkamera gibt das Bild so wieder, wie zumindest i c h es im Okular sehe, bezogen auf das Grün. Auch mit der Kompaktkamera habe ich zuvor den Weißabgleich durchgeführt. Bei allen Bildern habe ich absolut nichts am Mikroskop geändert, weder die DIK-Einstellung noch die Helligkeit.

Ich verstehe es nicht...

@Matthias: Das Vorhandensein einer Blende hat aber doch nichts mit der Farbdarstellung zu tun - es geht mir hier ja nur um die Farbwiedergabe.

Ratlose Grüße
Peter


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reblaus

Hallo Matthias -

da muss ich auch widersprechen: AV bedeutet Blendenvorwahl per Hand, der Automat misst das verfügbare Licht und stellt die Belichtungszeit entsprechend ein, gleichgültig ob bei Aufnahmen mit einem Fotoobjektiv eine Blende verstellt werden kann, oder ob sie fixiert ist, wie bei der Mikrofotografie.
Falls ich die Automatik benutze habe ich das bei der EOS 500D, der 5D Mk2 so gemacht und auch heute noch bei den spiegellosen R-Modellen!

Viele Grüße

Rolf

Bob

Hallo zusammen,
AV müsste doch Blenden-Vorgabe, also Zeitautomatik sein. Die Belichtungsmessung erfolgt wie eingestellt, typischerweise integral mit Mittenbetonung. Beim typischen Mikrofoto würde die Kamera ein 18%-Gau anstreben. Nimmt man den Automatikwert und stellt eine Belichtungskorrektur ein, sollte man doch zu zufriedenstellenden Ergebnissen kommen. So mache ich das bei meinen verschiedenen anderen Kameras jedenfalls und bin zufrieden mit den Ergebnissen.
Ich lande da regelmäßig bei kräftigen Belichtungskorrekturen, manchmal 2 Lichtwerte.

Viele Grüße,

Bob

Peter V.

Hallo,

zu guter Letzt noch ein Bild - dieses Mal wieder am Olympus mit Hiller-LED. Hier entspricht der Grünton, den die Kamera wiedergibt, deutlich eher dem visuellen Eindruck als am DMRB mit Halogen und CB12-Filter. Erklären kann ich mir das nicht...
Mit den gleichen Einstellungen habe ich auch Euglenen fotografiert und einkopiert. Visuell im Okular kann ich keinen deutlichen Unterschied im Grünton erkennen, die Kamera aber offenbar schon.

Herzliche Grüße
Peter



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reblaus

Lieber Peter -

auf den Fotos siehst Du das Spektrum einer Halogenlampe bei voller Betriebsspannung, darunter das einer LED, per Taschenspektroskop mit der EOS 5D aufgenommen, Kein wissenschaftlicher Anspruch!
Die blaue Bande der LED, welche beim menschlichen Auge einen tageslichtähnlichen Eindruck hervorrufen soll (bei 450 nm, Zahl kopfstehend) ist so stark das der Fotosensor dort einen Purpurverfärbung durch Überbelichtung zeigt. Das menschliche Auge ist da viel robuster - dieses rötliche Zentrum der blauen 450 nm-Bande ist nicht sichtbar, wenn man sich das Spektrum mit dem Okular anschaut.
Es ist nicht verwunderlich, dass beim Wechsel von Halogen zu LED die merkwürdigsten Effekte zustande kommen, die sich durch Wechsel der Farbtemperatur in den Kameraeinstellungen oder auch bei der Nachbearbeitung nur sehr schwer beseitigen lassen. Und selbstverständlich sieht auch beim Hal-Spektrum das Auge oft was ganz anderes als die Kamera - je nach Kameramarke, Typ des Sensors und Kamerafirmware kann es auch mal identisch aussehen.


Abb. 1  Halogenspektrum


Abb. 2 LED-Spektrum Cree XML2 (6000 K)

Viele Grüße

Rolf


Nordlicht

Hallo Peter,

das die Blende nichts mit der Farbwiedergabe zu tun hat ist mir schon klar,
ich bezog mich in meiner Antwort auf die vorhergehenen Beiträge das die Bilder zu dunkel seien.
Und dann hab ich mich wohl ein wenig mißverständlich ausgedrückt.
Soweit ich weiß misst eine Kamera bei offener Blende (je nach Objektiv 1,4 oder 2,8......) und errechnet daraus die
Belichtungszeit. Erst im moment der Auslösung wird die Blende auf den vorgegebenen Wert (5,6 oder 11...) geschlossen.

Das ist leider bei einem Mikroskop nicht möglich (es sei denn man verwendet eine Kompaktkamera/Kamera mit Objektiv).
So fehlen der Kamera doch ein paar Informationen für eine ordentliche Belichtungsmessung.

Meiner Meinung nach bleibt nur die manuelle Einstellung.

Grüße Matthias

Peter V.

#27
Hallo,

ich habe jetzt noch am gleichen Mikroskop (Olympus BHT) ohne jede Verstellung am Mikroskop ein Bild mit Halogenbeleuchtung und LED im Vergleich aufgenommen. Es wurde nur die Beleuchtung gewechselt. Jeweils neuer Weißabgleich an der Kamera.
Für mich ist es wirklich überraschend, dass ich mit der LED in diesem Fall die meines Erachtens realistischere Farbdarstellung erziele. Genau andersherum hätte ich es erwartet.
Liegt das denn nun an den Eigenschaften der Canons?

Herzliche Grüße
Peter

Bild oben: Halogen
Bild unten: Cree XML LED
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Lupus

#28
Hallo Peter,

das Thema Farbverfälschung durch unterschiedliche Beleuchtungsspektren der Lichtquelle hatten wir im Forum schon einmal intensiver diskutiert. Die Lage und der Verlauf der Empfindlichkeitskurven der drei Farbrezeptoren des Auges unterscheiden sich z.T. deutlich von den Kurven der Kamerasensoren, und die auch untereinander.

Das größte Problem ist hier gar nicht so sehr die "Blaugrünlücke" der LED Beleuchtung, sondern dass beim Auge aus Gründen der Evolution (das Auge konnte früher nur zwei Farben unterscheiden, die roten und grünen Rezeptoren haben sich später aus dem zweiten langwelligeren Rezeptor aufgespalten) die Kurven für rot- und grünempfindliche Rezeptoren sich zum großen Teil überlagern, sie liegen sehr nahe nebeneinander. Dagegen sind Kamerasensoren in ihrer spektralen Empfindlichkeit etwas gleichmäßiger verteilt. Daher können geringe Farbänderungen des Objektes gerade im gelbgrünen Bereich leicht zu deutlichen Farbverschiebungen bei der Aufnahme/vis. Beobachtung führen.

Dazu kommt dass speziell Chlorophyll b bei etwa 620 nm einen steilen Anstieg seiner Lichtabsorption hat, das ist gerade im kritischen Übergangsbereich der roten und grünen Augenrezeptoren.

Hubert

Peter V.

#29
Hallo Hubert,

aber offenbar gibt es doch Kameras, die das Grün der Algen "realistischer" ( oder sagen wir besser: Angepasst an unseren Seheindruck) wiedergeben können. Wie z.B. die Canon Kompaktkamera, die Nikon Coolpix etc.
Und damit sind wir beim eigentlichen Ausgagspunkt meiner Frage: Können das andere DSLRs oder Spiegellose besser? Ich habe ja keinen Vergleich.
Ich jedenfalls habe nach wie vor das Empfinden, dass die Komptaktkameras am Mikroskop die Farben (auf jeden Fall das Chlorophyll-Grün) besser wiedergeben als zumindest die Canon DSLRs, mit denen ich Erfahrung habe.
Es mag sogar sein, dass das auch irgendwo in den Tiefen der Kameramenüs einstellbar ist, aber deshlab frage ich ja im Forum  ;) Vielleicht hat jemand Tipps?

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.