Bildqualität Canon, Weißabgleich im DIK

Begonnen von Peter V., März 26, 2022, 21:49:31 NACHMITTAGS

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Nochnmikroskop

Hallo,
bei Wikipedia ist ein Bild mehrfach komprimiert worden, also bis 100x erneutes Abspeichern sind die Verluste mäßig.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/JPEG
Aber Zwischenergebnisse der Retusche würde ich immer als TIF abspeichern.
LG Frank
Meistens Auflicht, alle Themenbereiche
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Peter V.

Hallo Hubert,

jetzt habe ich ein Verständnisproblem. Wenn ich die RAW-Dateien von Canon (CR2) im RAW-Modul von Photoshop Elements öffne, sehen die bei unterschiedlichem Kamera-Weißabgleich aber völlig unterschiedlich aus. Nach meines Verständnis den von Dir Geschriebenen musste das RAW-Bild aber immer gleich aussehen. Was habe ich da nicht verstanden?

Grundsätzlich wird ja empfohlen, bereits vor der Aufnahme den Weißabgleich korrekt durchzuführen. Das wäre ja nach Deiner Aussage überflüssig.

Wenn man aber den Weißabgleich nachträglich im PS etc. durchführt - ist es dann ein Unterschied, ob ich das am RAW oder mit dem "guten"-Kamera-JPG mache?

Herzliche Grüße
Peter
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Lupus

Hallo Peter,

ich hatte gehofft dass ich den Unterschied zwischen der RAW-Datei und dem durch die Kamera daraus entwickelten JPG-Bild in aller Kürze halbwegs verständlich erklärt habe. Aber nochmal schrittweise, erst eine Klarstellung vor der ergänzenden Beantwortung Deiner Frage:

Ich gehe davon aus dass das was Du als geöffnete RAW-Datei bezeichnest das bereits durch Photoshop vollständig entwickelte Bild ist und nicht die "geöffnete" RAW-Datei. Die RAW-Datei sieht in der RGB-Darstellung beispielsweise so aus wie das Bild rechts unten im Anhang des verlinkten Beitrages. Da hatte ich ein Farbmuster fotografiert (linke Bilder des Beitrages) und den Unterschied zwischen dem direkten JPG-Kamerabild und dem aus der zugehörigen RAW-Datei (siehe das erwähnte RGB-Bild rechts) entwickelten JPG-Bild gegenüberstellt.
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=41773.msg308166#msg308166

Die bildhafte Darstellung der RAW-Datei (Helligkeitsdarstellung der RGB-Pixel der Bayer-Matrix) sieht also ganz anders aus als ein vernünftiges Bild. Z.B. müssen erst die fehlenden roten und blauen Pixel an den Stellen der doppelt so häufigen grünen Pixel durch Interpolation ergänzt werden, und umgekehrt die fehlenden grünen Pixel am Ort der roten und blauen Pixel. Ein Weißabgleich kann da noch nicht erfolgen, erst muss die Bayer-Matrix komplett  in die drei Farbkanäle umgerechnet werden.

Hubert

treinisch

#48
Hallo Peter,

die Einstellung wird im .RAW in den Metadaten gespeichert und von Camera Raw standardmäßig berücksichtigt. Deswegen sehen sie nicht gleich aus.

Wie gesagt, das ordentliche Kamera JPG hat 8 Bit, das RAW vermutlich 12, was natürlich für Bearbeitungsschritte wie den Weißabgleich besser ist.

Viele liebe Grüße!
Timm

P.S: Stell in Camera Raw einfach auf Benutzerdefiniert, dann sehen sie auch gleich aus.
Gerne per Du!

Meine Vorstellung.

Lupus

Hallo Peter,

nochmal zu Deiner Frage
ZitatWenn man aber den Weißabgleich nachträglich im PS etc. durchführt - ist es dann ein Unterschied, ob ich das am RAW oder mit dem "guten"-Kamera-JPG mache?
Sofern man sich bei der Bildbearbeitung auf den Weißabgleich beschränkt dürfte kein qualitativer Unterschied zwischen einem JPG-Bild aus der RAW-Datei am PC und einem guten Kamera-JPG-Bild mit Weißabgleich bei der Aufnahme bestehen. Beim nachträglichen Weißabgleich durch eine 2. Korrektur des Kamera-JPG-Bildes nach der Aufnahme (ein erster Abgleich muss ja immer durch die Kamera erzeugt werden) verliert man Belichtungsspielraum für die Aufnahme, weil beim nicht abgeglichenen Bild die Farbkanäle relativ zueinander verschoben sind. Und bei kontrastreichen Objekten reicht der dann eventuell nicht mehr. Ob ein sichtbarer Qualitätsunterschied besteht dürfte objektabhängig sein. Daher ist es generell ungünstig, den Weißabgleich beim JPG-Bild nicht vorher möglichst gut durchzuführen.

Hubert