Frage zu Leitz Mikroskop - SM Stativ

Begonnen von Marcel1988, August 26, 2022, 13:25:21 NACHMITTAGS

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Marcel1988

Hallo Allerseits,

Habe mir vor Kurzem dieses Leitz Mikroskop ersteigert und frage mich um welches Modell es dabei handelt.
Von dieser Bauart gibt es ja eine Menge die sich alle sehr ähnlich sehen.

Zuvor hatte ich ein altes russisches Mikroskop(M9) welches allerdings keinen Kreuztisch besaß und auch die Beleuchtung mit Spiegel und Taschenlampe eher suboptimal war.
Kann ich bei diesem Leitz Mikroskop die Glühlampe durch eine passende E14 LED ersetzen?
Da ich ein altes Handy mit einer simplen Halterung benutze um Bilder aufzunehmen habe ich das Problem mit Streifen in den Bildern durch getaktete LED´s.
Meistens hilft es die Empfindlichkeit zu reduzieren um eine längere Belichtungszeit zu bekommen...

Ein 40iger Objektiv war leider nicht bei dem Mikroskop. Ich ging davon aus, dass ich dieses aus dem alten Mikroskop nutzen kann. Allerdings ist dieses zu kurz.
Habe nun ein wohl eher mittelmäßiges Objektiv von Swift verbaut...

Also die Frage ist um welches Modell es sich hier handelt und ob eine LED Beleuchtung sinnvoll ist.

Viele Grüße,

Marcel

Fahrenheit

#1
Lieber Marcel,

auch Dein schönes Gerät ist ein Leitz SM und Du hast Recht, da gibt es verschiedene Stative, die sich hauptsächlich im Trieb unterscheiden (Kombitrieb schwarze Knöpfe oder Silberne wie bei Dir oder getrennter Grob- und Feintrieb mit silbernen Knöpfen).

Es wurden auch verschiedene Kondensorträger verbaut, es gibt sie für Einsteckkondensoren, wie bei Deinem oder als Schwalbenschwanzführung für "Wannenkondensoren" etc.. Natürlich gibt es auch eine große Auswahl an Tischen mit Klammern, Objektführern, als Kreuztisch ...).

Die Tubuslänge ist 170 mm, es können Objektive mit 37 und 45 mm Abgleichlänge verbaut werden. Es sollten allerdings alle Objektive am Revolver die gleiche Abgleichlänge haben. Die älteren 37 mm Objektive lassen sich mit einem Zwischenring (Plezi) weiter nutzen. Fehlendes lässt sich leicht für kleines Geld beschaffen.

Ein Binotubus würde dem schönen Gerät gut tun - zumal der Monotubus eine "Verletzung" zu haben scheint.

Die Lampe ist die alte Originalleuchte (sie hat einen Dorn). Ich finde die sehr schön und wenn sie ansonsten ok ist, kannst Du einfach eine passende LED Birne rein schrauben. Da baut China jeden Tag 50 neue Modelle, am besten ist eines, in dem mehrere Punkt-LED in einem flachen Leuchtstoffsteg eingeschlossen sind. Gibt's bei Amazon für kleines Geld, musst halt wegen der Vielfalt etwas suchen. E14, ca. 3 Watt sind für das 100er Oel komvortabel, 2 Watt reichen auch. Wenn Du warmweiß nimmst, muss der Blaufilter drauf bleiben, bei kaltweiss kann er weg.

Herzliche Grüße
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Marcel1988

Hallo Allerseits,

Vielen Dank für die Antwort! Nun weiß ich welches Modell ich mir da geangelt habe :)

Der Tubus hat keine Verletzung, es handelt sich um dickes Isolierband weil der Durchmesser nicht groß genug ist um meine Smartphone Halterung festzuklemmen.
Diese Lösung musste schon bei dem alten Mikroskop herhalten :/

Wie gesagt, diese Lösung ist nicht sonderlich elegant. Aber es reicht aus um einigermaßen erkennbare Bilder zu fabrizieren.
Aktuell benutze ich die verbaute Glühlampe, so schlecht ist das garnicht.
Wobei es natürlich gerne etwas heller sein darf und auch die Wärmeentwicklung ist bei einer LED deutlich geringer.

Ich habe mal drei Bilder in den Anhang gepackt. Und gerne dürft Ihr mir verraten um was es sich bei den ersten beiden Bildenr handelt. Ich habe nämlich keine Ahnung  ;D

Viele Grüße,

Marcel

Carsten Wieczorrek

Hallo,
für mal eben so durchs Handy gefrickelt sind die Bilder erschreckend gut...
Carsten
Für's grobe : GSZ 1
Zum Durchsehen : Amplival Hellfeld, Dunkelfeld, INKO, Phasenkontrast
Zum Draufsehen : Vertival Hellfeld, Dunkelfeld
Zum Polarisieren : Amplival Pol u Auf-/Durchlicht
Für psychedelische Farben : Fluoval 2 Auflichtfluoreszenz
Für farbige Streifen : Epival Interphako

Carsten Wieczorrek

Ach ja, dein zweites Bild sollte ein Trichom sein. Schau mal unter Sternhaaren nach. Seerosen in der Nähe?
Carsten
Für's grobe : GSZ 1
Zum Durchsehen : Amplival Hellfeld, Dunkelfeld, INKO, Phasenkontrast
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Für farbige Streifen : Epival Interphako

Fahrenheit

... und das erste Bild ist ein Moosblättchen, drumherum vermutlich einige Ciliaten.

Lieber Marcel,

kann es sein, dass mir das Präparat aus dem dritten Bild bekannt vorkommen müsste? :)

Herzliche Grüße
Jörg
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Fahrenheit

Hallo Zusammen,

in den Tiefen des Forums zum Leitz SM ausgegraben:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=17309.0

Herzliche Grüße
Jörg
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Marcel1988

#7
Hallo allerseits!

In der Tat stammt das Wasser aus unserem Gartenteich in dem auch eine Seerose wächst. Sowas habe ich noch nie gesehen und finde es könnte in einen Horrorfilm passen :D

Das Präparat kommt Dir sicher bekannt vor, das ist mein bestes und schönstes Präparat und muss daher des öfteren für Tests herhalten  :)
Der Link ist auch sehr interessant und aufschlussreich, danke auch dafür.

Viele Grüße,

Marcel

Ulf Titze

Hallo Marcel

Zitat von: Marcel1988 in August 26, 2022, 13:25:21 NACHMITTAGS
Also die Frage ist um welches Modell es sich hier handelt und ob eine LED Beleuchtung sinnvoll ist.

Du hast Dir da was richtig schönes gekauft! Glückwunsch!

Nahezu alles, was es zu diesem Mikroskop zu wissen gibt, hat Wolfgang (ortholux) mal zusammengestellt. In einem Beitrag von mir wurden Lösungen für LED-Beleuchtungen diskutiert. Hier die Links:

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=17309.0;topicseen

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=16216.msg124829#msg124829

Ich wünsche Dir noch viel Freude mit Deinem Gerät.

Beste Grüße
Ulf
"Do not worry about your problems with mathematics, I assure you mine are far greater." (A. Einstein)

"Komm wir essen Opi!" - Satzzeichen können Leben retten!!!

Marcel1988

Hallo allerseits,

Nochmal eine kurze Frage zum Kondensor. Soweit ich verstanden habe sollte die obere, klappbare Linse bei einem 40iger Objektiv und höher eingeklappt, also im Strahlengang sein?
Zudem ist der Kondensor normalerweise in der obersten Position und die Blende wird je nach Kontrast gewählt?

Viele Grüße,

Marcel

Fahrenheit

Lieber Marcel,

die Klapplinse gehört ab dem 10er Objektiv in den Strahlengang, sonst klappt es mit der Ausleuchtung nicht.

Herzliche Grüße
Jörg
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Gerd Schmahl

#11
Hallo Marcel,
das 1. Bild zeigt wahrscheinlich eine Probe aus dem Moos, nehme ich an? Jedenfalls sieht das zentrale Blatt-Fragment sehr nach Moos-Blättchen aus. Dazu würden die Ciliaten der Gattung Colpoda passen, die da herum schwirren, denn die findet man sehr häufig im Wasserfilm der Moose.

Wie die Astrosklereiden der Seerose in den großen Luftversorgungsschläuche der Blattstiele sitzen, kannst Du hier in dem tollen Foto von Heiko sehen. Wenn die Blätter und ihre Stiele verfaulen bleiben diese mit Kalzitkristallen gespickten Spitzen oft meist noch sehr viel länger erhalten. Es lohnt sich diese im polarisierten Licht an zu sehen. Wenn Du noch keine Polfilter hast, kannst Du mir eine PM schreiben. Ich habe noch etwas Folie übrig für den Selbstbau.
LG Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

Marcel1988

Hallo allerseits,

Vielen Dank für die Antworten!
Bei dem Moos ging es mir weniger im die Pflanze sondern mehr um die Tiere. Diese sind ja, wie ihr geschrieben habt Ciliaten.
Im Anhang habe ich ein Bild von dem ich denke, dass es sich um einen dieser Ciliaten handelt sowie ein anderes, mir unbekanntes Tier.

Den Ciliaten kann man noch einigermaßen gut erkennen aber bei dem anderen Tierchen fehlt leider jeglicher Kontrast.
Gibt es da Tricks oder bräuchte man in diesem Fall ein Dunkelfeld oder andere Techniken um das Bild besser erkennbar zu machen?

Als drittes Bild habe ich etwas gefunden bei dem ich denke es könnte sich evtl auch um ein stück Seerose handeln. Zu mindest hat diese "Wurzel" Ähnlichkeiten.

Ich habe schonmal mit "Polfiltern" experimentiert. Allerdings sind diese im Prinzip ein Stück von einer Brille welche seinerzeits mal bei einem Fernseher dabei war.
Die Form und Dicke sind sehr ungünstig, sodass ein stück Folie sicher besser geeignet wäre.
Ich werd mich von daher mal bei Dir melden  ;)

Ich bitte die schlechte Bildqualität zu entschuldigen, mehr ist aber im Moment für mich nicht machbar...

Viele Grüße,

Marcel

Gerd Schmahl

#13
Hallo Marcel,
die Bestimmungsfragen gehören eindeutig in einen anderen Faden im Unterforum "Bestimmungshilfe", damit die richtigen Leute diesen Faden überhaupt anklicken. Nicht jeder, der sich für Ciliaten interessiert, interessiert sich auch automatisch für Leitz-SM-Stativ-Fragen. Wenn das "Leben im Wassertropfen" Dich weiterhin fasziniert, brauchst Du das gleichnamige Buch von STREBLE/KRAUTER.

Besser Fotos von den kleinen Flitzern sind nicht ganz einfach.
Als erstes: mit der Aperturblende spielen und gucken wie sich das auswirkt.
Letztlich ist hier immer der Blitz das Mittel der Wahl, um die schnellen Bewegungen "einzufrieren"
Für die Darstellung der Wimpern: schiefe Beleuchtung, Phasenkontrast oder DIC, aber das Letzte kommt für Dein Stativ eher nicht in Frage. Wenig Kontrast ist manchmal aber besser als zu viel, denn der lässt sich durch digitale Bildbearbeitung noch etwas steigern. Umgekehrt ist das eher schwierig.
Die Art die Probenverarbeitung ist auch wichtig: Je höher die n.A. der Objektive, desto empfindlicher werden sie auch für Abweichungen in der vorgeschriebenen Deckglasdicke, wobei die üblichen 0,17mm die Schicht zwischen Objekt und Deckglasoberfläche meint. Ist das Präparat zu dick, kann das Objektiv seine volle Leistung nur in der Schicht direkt unter dem DG auspielen. Die unteren Schichten (wohin kleine Objekte oft sinken) kann nicht mehr zufriedenstellend dargestellt werden. Darum für die ganz kleinen Sachen: Schichtdicke minimieren! Das bedeutet, dass keine groben Partikel wie Moosblattstücken, Sandkörnchen oder Detritusklumpen mehr unter dem DG sein dürfen. Wie man das hin bekommt, hat Martin Kreutz am Beispiel von Faulschlamm mal in einem Video gezeigt.
Weitere Tümplertricks gibt in der Schrift "Tümpeln als Hobby"
LG Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

Marcel1988

Hallo allerseits,

Vielen Dank für Deine Antwort. Du hast natürlich recht, Fragen zur Bestimmung gehören hier nicht her.

Ich denke für andere, aufwendigere Verfahren ist mein Leitz SM nicht das Beste. Bei Deinen beschriebenen Verfahren wird es auch ziemlich schnell ziemlich teuer ;)
Das Video habe ich mir angesehen, vielen Dank für den Link. Bei sich schnell bewegenden Tierchen ist die Verschlusszeit mit dem Smartphone natürlich zu lang und wie Du sagtest erreicht man dort wohl nur mit einer Kamera und Blitz gute Bilder ohne Bewegungsunschärfe.

Nun zu einer anderen Frage: Wie ich ja am Anfang geschrieben habe benutze ich als 40iger Objektiv eines von Swift, da bei der Lieferung nur ein 10x und 100x Objektiv montiert war.
In der Annahme die Qualität etwas verbessern zu können habe ich ein passendes Objektiv von Leitz erworben.
Leider bekomme ich mit Diesem keine scharfen Bilder...
Im Anhang sind zwei Fotos des Objektives und ein Vergleich mit dem selben Bildausschnitt.
Zwar ist auch das "bessere" Bild nicht scharf aber man erkennt dennoch einen deutlichen Unterschied. Die Bilder sind völlig unbearbeitet(Naja eben so wie das Handy sie ausspuckt).
Gleiche Belichtungszeit usw.

Bin ich zu doof oder könte es wirklich an dem Objektiv liegen?

Viele Grüße,

Marcel