Hallo,
eine gut gemachte Bläuung oder Brünierung reicht als alleiniger Korrosionsschutz in mäßigen Klimazonen aus. Bei Iris-Blenden, die sich nicht blitzartig schließen und wieder öffnen müssen, wie die Springblenden bei Foto-Objektiven, macht ein leichtes Einölen nichts aus. Der Tip, erst nach der Montage zu entfetten, kommt vielleicht daher, daß man manchmal die Lamellen absichtlich mit Fett zur Montage in der richtigen Position zueinander fixiert. Bei Foto-Objektiven bremst der Ölfilm durch Adhäsion die Blendenlamellen und es kommt zu Überbelichtungen, weil sich die Blende zu langsam schließt und zum Zeitpunkt der Belichtung noch zu weit offen ist. Solche Blendenlamellen müssen unbedingt trocken und fettfrei sein. Leider haben viele, auch renommierte, Hersteller ungeeignete Fette für den Fokustrieb und die Belndenbetätigung verwendet, die Öl ausbluten und die Blendenlamellen verschmutzen. Deshalb wurden hochwertige Objektiv-Blendenlamellen (z.B. bei Leitz und erstaunlicherweise auch bei Praktica) mit einem speziellen Einbrenn-Gleitlack lackiert, der einerseits die Reibung minimiert und andererseits durch seine totmatte Oberfläche Reflexionen an den ansonsten glänzenden Lamellen verhindert. Dieser Lack mußte auch abriebfest sein und durfte durch die Reibung keine glänzenden Stellen bekommen und keinen Abrieb im Objektiv verursachen.
Viele Grüße, Jochen