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Legeborste - Stahl

Begonnen von Michael K., März 08, 2023, 22:05:03 NACHMITTAGS

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Michael K.

Hallo zusammen,

Ich habe aufgrund der Infos von "Beatsy" in diesem Thema https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=45986.0 mich auch mal dran gemacht eine Legenadel aus Stahl
anzufertigen. Die ersten Versuche auf chemischen Wege solche Nadeln zu fertigen sind schon vor einiger Zeit nicht zufriedenstellend gewesen.
Der erste Versuch dünne Nadeln aus Reinigungsnadeln für den 3D Drucker (Draht 0,4mm) war vom Arbeitsablauf OK aber die Spitze war zu weich.
Mir fiel noch ein das ich irgendwo ein Packung mit "Tamponstahl"; sind gebläute Stahldrahtstücke verschiedener Durchmesser für den Uhrenbau. Diese werden z.B für Achsen verwendet.
Da ich nicht weiss ob die gehärtet waren oder nicht habe ich mal versucht ein Stück ab zu brechen, es liess sich noch verbiegen. Also habe ich ein Stück erwärmt bis es orange glühte und
sofort abgeschreckt. Nun lies es sich brechen. War also nun gehärtet.
Aus diesem 0,6 mm Drahtstück (kleinere packen die Spannzangen im Dremel nicht) habe ich erstmal ein Stück runter geschliffen und anschliessend mit einem Polierfilz und Polierpaste
die Spitze auspoliert. Noch dünner will ich es nicht machen, da es evtl brechen könnte, weil sich die Spitze soch schon leicht bewegt.
Aber es ist tatsächlich möglich solche Nadeln an zu fertigen. Nur die Stahlsorte muss stimmen.

Hier mal das Ergebnis.



Gruss
Michael




Beatsy

#1
That's an excellent result using easier-to-get material - steel. Only a small compromise regarding the slightly larger size (covers quite a lot of the field of view at moderate magnifications) but it clearly works well. A good experiment with a pleasing result. Thanks for sharing the outcome.
Knowledge is cheap. Experience is not.

Michael K.

Hello,

Thanks for the answer.
The problem is that you need an extremely smooth-running device. The steel rod or wire must not run out of round in the slightest bit. Under the stereo microscope you can see a part that appears to be running smoothly because it is running out of round.
You can only find a position in which it runs smoothly by repeatedly re-clamping the collet.


Das Problem ist das man ein extrem laufruhiges Gerät braucht. Die Stahlstange oder Stahltraht darf nicht das kleinste bisschen unrund laufen. Unterm Stereomikroskop sieht man ein anscheindend ruhig laufendes Teil denn unrund laufen. Nur durch mehrmaliges umspannen der Spannzange findet man eine Position in der es ruhig läuft.


Gruss
Michael

Beatsy

#3
Useful detail, thanks.

That's why I suggested using a second drill to hold the wire with your abrasive paper stuck to the face of a flat cutting disk on the dremel (just cut disks of abrasive and push the screw through the middle so they sit on the cutting disk - that's only there for a flat, stiff backing platform).

Then, put your wire in a pin vice or similar and hold that in the chuck of a regular drill (variable speed best). Now fire up your dremel, perhaps held in a vice, but handheld is fine. Then spin the drill fairly slowly and place the tip of the wire at the correct angle on the spinning dremel-mounted abrasive. Make sure you touch the side that's spinning away from the tip. That keeps everything properly cylindrical without flat spots and you can easily control how hard you're pressing etc. It doesn't really matter if the tip breaks once or twice either - just keep going and another point forms.

Cheers
Beats

Edit: like this (attached). But with a disk of fine lapping paper on the cutting disk. It can be a little wider and overhang. I am only holdng the pin vice here - spinning in another drill is better.
Knowledge is cheap. Experience is not.

Michael K.

Okay,

What is the best way, I don't know.
Here is my workflow. First I roughly shaped the tip with a small sharpening stone, no sandpaper.
Then I replaced the whetstone with a Filtz grinder and polished the tip with polishing paste, which made it a little thinner again.
If it's too thin, it breaks off, so I made it a little thicker. I did everything under the stereomicroscope.


Greeting
Michael



Was ist der Beste Weg, ich weis es nicht.
Hier ist mein Arbeitsablauf. Zuerst habe ich mit einem kleinem Schleifstein, kein Schleifpapier die Spitze grob geformt.
Danach habe ich den Schleifstein durch eine Filtz Schleifer ersetzt und mit Polierpaste die Spitze auspoliert, dabei wird die nochmal etwas dünner.
Wenn es zu dünn ist bricht es auch mal ab, deswegen habe ich es etwas dicker gelassen.
Alles habe ich unter dem Stereomikroskop gemacht.


Gruss
Michael

Beatsy

Apologies. I didn't realise you used two drills from your first post. My mistake. Your technique looks fine too.
Knowledge is cheap. Experience is not.

bernd552

Hallo Michael,

Wolframspitzen wie sie für REMs gebraucht werden sind sehr simpel herzustellen aber mittlerweilen nutze ich lieber Stubenfliegenhaare.
Die sind noch leichter beschaffbar  ;) und etwas elektrostatisch, was hilfreich sein kann, Diatomeen aufzunehmen.

LG
Bernd

unkenheini

Moin ,
Hat schon mal jemand WIG Schweisselektroden probiert?
Viele Grüße Jörg
Mit freundlichen Grüßen
Jörg G.

p.s. Mir ist es lieber mit Du angesprochen zu werden als mit Sie.Danke.

Michael K.

Hallo Bernd,

Da hatte ich auch schon mal dran gedacht aber nie umgesetzt.  Bei mir ist genau das Gegenteil der Fall die Diatomeen lösen sich nicht immer von der Haar-Borste ab, daher der Versuch mit den
Metall Nadeln.
Was käufliche Nadeln angeht sprengen die das Budget... https://www.plano-em.de/produkte/fib-mikromanipulator-tastkopfnadeln/fib/wolfram-spitzen/
Ich habe aber jede Menge Hartmetallbohrer auch abgebrochene. (0,8mm für Platinenbohrungen)  Aber die brechen schnell ab sind also zu hart.
Vielleicht muss man da die Härte etwas rausnehmen durch erwärmen. Geschliffen habe ich HM schon aber die ist jedes mal abgebrochen. ich teste mal wenn ich die Härte raus genommen
habe, falls das möglich ist.


Gruss
Michael


olaf.med

Lieber Michael,

Deine Bohrer sind Hartmetallbohrer, keine gehärteten Stahlbohrer. Die wirst Du durch Wärmebehandlung nicht weicher bekommen.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Beatsy

#10
Zitat von: unkenheini in März 09, 2023, 19:26:11 NACHMITTAGS
Moin ,
Hat schon mal jemand WIG Schweisselektroden probiert?
Viele Grüße Jörg

Hi Jörg,

Yes, but the thinnest I could find were 1mm. The additives (like cerium) don't seem to affect electrolysis, but they are better suited to dissecting needles as they're too big to be practical. Very tough and last ages though. It is possible to thin the end of the electrode first, by holding it still in the electrolysis before going on to dip it in and out for the taper to a point. But it doesn't thin down very evenly (at least it didn't for me).
Knowledge is cheap. Experience is not.

Nochnmikroskop

Hallo zusammen,
könnte so ein Pickelentferner-Set eine Idee sein?
Die Spitzen sind aus Edelstahl. Aufgrund der kurzen Spitzen federn die nicht stark nach. Härten kann man da aber nix.
Die im Makro links gezeigte Spitze empfinde ich als sehr stabil, ist auch nur 11,5 mm lang.
Als Beifang gibt es noch Pinzetten. Als Set unter 10 Euro, da hab ich das mal riskiert.

LG Frank
Meistens Auflicht, alle Themenbereiche
Zeiss Axiolab, Keyence VHX, Olympus SZX16, Canon EOS 700D, Panasonic G9, Touptek u.a.

bernd552

Hallo Michael,

Zitat von: Michael K. in März 09, 2023, 19:32:47 NACHMITTAGS
Aber die brechen schnell ab sind also zu hart.

die von mir angesprochenen Fliegenhaare sind spröde und brechen schnell ab, Wolfram verbiegt ungehärtet oder bricht gehärtet ebenso ab.
Beide montiere ich immer auf eine kurze, dickere Borste oder Haar (so dass sie nicht bei leichter Berührung der Objekte gerade noch nicht federn) die wiederum an den festen Griffmaterial angeklebt sind (bei mir mit UV Kleber).

So bricht nichts ab ;)

LG
Bernd

unkenheini

Moin,könnten Akupunktur Nadeln funktionieren?
Gruß Jörg 
Mit freundlichen Grüßen
Jörg G.

p.s. Mir ist es lieber mit Du angesprochen zu werden als mit Sie.Danke.

Günter

Hallo,

noch ein Vorschlag, von Manfred Ulitzka als Urheber übernommen.
Minutienstifte bzw. Insektennadeln. (Die bereits hier vorgeschlagenen Akupunktur-Nadeln werden bei ihm auch erwähnt.)
Link auf seine Seite: https://www.thrips-id.com/de/sammlung/praeparation/#1483906469019-ef8adbce-c092

Grüße
Günter
über mich   
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