Hilfe beim Restaurieren eines Leitz Dunkelfeld- Auflichtmikroskops

Begonnen von Weihnachtsmann, März 27, 2023, 22:26:40 NACHMITTAGS

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Weihnachtsmann

Hallo Forum,

Ich habe vor kurzem ein für mich hoffentlich ideales Mikroskop erstanden. Es ist ein Leitz Auflicht/Durchlichtmikroskop mit Dunkelfeldbeleuchtung, 5 "unendlich" Objektiven (1. 569189 HL 20x / 0.30 DF; 2. NPL 50x / 0.75 DF; 3. NPL 20x / 0.35 DF; 4. NPL 10x / 0.20 DF; 5. 5x / 0.20 DF), Trinokulartubus, Stativ und Zoom-Fototubus (Leitz 543431). Es hat auch eine Motoransteuerung des XY-Tisch und eine Mikrometerschraube  DIN 863/1. Es ist höllisch schwer. Ich möchte damit vor allem alltägliche Gegenstände anschauen, meinen Kindern zeigen wie ein Mikroskop funktioniert und wie die Welt hinter dem aussieht was wir täglich sehen. Das Mikroskop stammt aus einer deutschen Halbleiterfertigung und wurde dort aussortiert. Ein Mitarbeiter hat es erstanden?? und günstig an mich weiter verkauft, da er es selber nicht genutzt hat. Hier ist noch die alte Anzeige zu sehen: https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/leitz-wetzlar-trinocular-auflicht-mikroskop-5-objektive/2348380365-245-8786

Ein paar Worte zu mir: Ich arbeite im Bereich der Lithographie und habe viel mit Mikroskopen beruflich zu tun - allerdings eher als technischer, industrieller Anwender denn als Experte für Mikroskope.

Ich möchte das Mikroskop nun nutzbar machen und bitte hierbei um eure Ratschläge.

Bei einer ersten Bestandsaufnahme macht das Meiste einen sehr hochwertigen Eindruck. Besonders das stativ scheint extrem Verwindungssteif zu sein. Es geht zudem in eine Art optischen Tisch über.
Das Fett in den meisten mechaniken ist etwas verharzt. Die Mikrometerschrauben sind schwergängig, die Führungen auch. Der Fototubus lässt sich nicht mehr drehen.
Weiterhin ist das Beleuchtungsgehäuse gebrochen, es ist leider aus Plastik. Die Optik erscheint mir auf den ersten Blick sehr gut, ich habe noch keine Dunkelfeldbilder gemacht.

Ich hätte nun folgende Fragen bzw. erbitte mir Tipps bezüglich des geplanten Vorhabens. Ich habe die Mikrofibel schon überflogen, hoffe dass ich keine dort behandelten Fragen stelle.

1. Was ist das für ein Mikroskop? Hat das einen Namen? Siehe "overview.png"
2. Warum sind da zwei 20x Objektive mit fast gleicher NA drin?
3. Reinigung von Mechanik. Ich würde das vorsichtig mit Balistol machen und dann neu einfetten. Macht das Sinn oder gibts ein besseres Vorgehen?
4. Anpassung einer Kamera: Ich habe Canons SLRs hier rumliegen, die würde ich gerne nehmen, es sei denn man bekommt mit etwas anderem deutlich bessere Ergebnisse. Leider ist da ein sehr seltsames Gewinde: M45. Die andere Seite des M45 Gewinde ist eine Art Rundschwalbenschwanz. Siehe Fotos "m45.png" und "m45 rückseite.png". Ich finde leider keine Adapter, auch nicht Mehrfachadapter. Ich würde daher ein M48 auf EOS Adapter nehmen und festkleben oder festschrauben. Das ist dann kein gut definiertes Auflagemaß. a) Macht das viel aus? b) Kann man das durch Fokussieren ausgleichen? c) Wie bekomme ich den Abgleich mit dem Okular hin? d) Gibt es event. einen Fototubus mit 38mm Flanch der geeigneter ist als dieser Zoom-Fototubus?
5. Leider finde ich auf der Beleuchtung, siehe "beleuchtung.png" keine Artikelnummer. Diese würde ich gerne ersetzen. Falls das nicht, ließe die sich aus reparieren, sieht aber nicht schön aus. Habt ihr eine Idee was das ist?
6. Die Achsen sind mit einer 15V_ss Steuerung versehen, siehe "steuerung.png". Sagt euch das was? Könnte man das in Betrieb nehmen? Ansonsten wären mir manuelle Regler lieber.
7. Für eine zweite Mikrometerschraube bräuchte ich noch einen Flanch, siehe Bild "y-trieb.png". Habt ihr eine Idee wo man den her bekommt? Falls nein: Könnt ihr eine CNC-Bude empfehlen? Ich kenne nur B2B Anbieter.

Habt ihr sonst noch irgendwelche Tipps oder Kommentare?

Viele Grüße und vielen Dank.
Philipp



Diana1982

#1
Hallo Weihnachtsmann,
Zu Frage 2:
Das NPL 20 hat die bessere Feldebnung, vielleicht kam es später einfach als Verbesserung ggü. dem anderen 20x Objektiv dazu und das andere wurde nicht mehr abgegeben.

Zu Frage 4:
Canon SLR sollte hier recht einfach und gut adaptierbar sein. Es gibt im Forum bereits Beiträge mit bebilderten Lösungen...ich schau mal, ob ich den einen oder anderen finde.
Zum Einstieg kannst Du das mal durchlesen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=39867.30
Achte aber drauf, dass Du möglichst Teile für 160mm Tubuslängensysteme bekommst.

LG Diana

Leitz Orthoplan
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Hugo Halfmann

#2
Hallo Philipp,

Zitat3. Reinigung von Mechanik. Ich würde das vorsichtig mit Balistol machen und dann neu einfetten. Macht das Sinn oder gibts ein besseres Vorgehen?
Ja, es gibt besseres: Zerlege die Teile, reinige sie in Waschbenzin (DM Drogeriemarkt) und fette sie neu. Dann haste lange Zeit Ruhe.

Zitat5. Leider finde ich auf der Beleuchtung, siehe "beleuchtung.png" keine Artikelnummer. Diese würde ich gerne ersetzen. Falls das nicht, ließe die sich aus reparieren, sieht aber nicht schön aus. Habt ihr eine Idee was das ist?

Mit dem Foto ist das ungefähr so einfach wie die Frage: Aus welchem VW der achtziger Jahre stammt dieses Plasteteil?  ;D
Im Ernst: Fotografiere den Beleuchtungseinschub bitte mal von allen Seiten !

Zitat. Die Achsen sind mit einer 15V_ss Steuerung versehen, siehe "steuerung.png". Sagt euch das was? Könnte man das in Betrieb nehmen? Ansonsten wären mir manuelle Regler lieber.
Ganz ehrlich: Wozu? Gerade wenn auch die Kinder das Gerät benutzen werden, ist das doch eher kontraproduktiv...
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

Weihnachtsmann

Danke Diana und Hugo für die schnellen Antworten!

@Diana wegen SLR: In dem Thread geht es um einen neuen Tubus, richtig? Ich habe schon einen Zoom-Tubus, der gerade auseinander gebaut ist. Er ist an einer stelle "eingerostet", rot makiert. Ich arbeite gerade dran ihn wieder flott zu bekommen. Meinst du ein neuer Tubus ist besser?

@Hugo: Verstanden, ich reinige dann mit Waschbenzin. Motor lasse ich dann lieber weg.
Die Bilder sind anbei. Da ist eine Nummer auf dem "Dunkelfeldeinschub" die hat mir allerdings noch nichts gebracht. Siehe roter kreis.

Peter V.

#4
Hallo,

Dein Zoomtubus ist eine gutes Basis!! Das Problem ist lediglich, dass es sehr schwierig ist, die Linsenflächen innen so sauber zu bekommen, dass es keine störenden Flecke gibt. Diese Tuben saugen sich gerne Staub ein.

Auf diesem Bild unten siehst Du an der Position 4 von links genau diesen Tubus! Darauf wurde mittels eines selbst angefertigten Gewindeadapters (Zoomtubus zu Filtergewinde des Kameraobejtkivs) eine flaches Festbrennweitenobjektiv gesetzt. Das wars eigentlich schon. Diese Adaption funkioniert sehr gut. Einen solchen Gewindedapater wirst Du sicher nicht von der Stange bekommen, aber es gibt hier im Forum begandete Mechaniker, die so etwas anfertigen können. Das Festbrennweitenobjektiv kann auch ein altes Fremdobjektiv sein, z.B. Pentax etc.; man kann diese ja mittels Bajonettadapter auch an einen Cano anschließen.

Alternativ kommt die Adaption Nummer 3 in Frage, bei der auch dieser Zoomtubus verwendet wurde, dazu bedarf es aber weiterer Drehteile und eines speziellen Objektivs, das man aus alten Orthomaten ausgebaut hat.

Aber nochmal: Dein Zoomtubus ist schon eine gute Basis.



Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Hugo Halfmann

Hallo Philip,

ich würde überlegen, die Motoren ganz auszubauen, dann können die den Betrieb nicht mehr stören.

Zu deinem Auflicht-Illuminator habe ich keine Idee, aber ich gehe davon aus, daß der nur für dieses Mikroskop gebaut worden ist. Es wäre  sinnvoll, bei dem Betrieb anzufragen, aus dem das Gerät stammt, die Bedienungsanleitung und weitere Unterlagen sollten dort vorhanden sein. Vielleicht haben die ja auch noch einen potenziellen Ersatzteilspender in der Ecke stehen...

Funktioniert der Auflicht-Illuminator denn trotz der abgebrochenen Ecken?
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

Diana1982

Achso, ich wusste nicht, dass Du diesen Vario-Fototubus hast!
Er ist eine von zig Lösungen, Deine Canon zu adaptieren.
Aus eigener sehr furchtbarer Erfahrung weiß ich jedoch wie mühsam es ist, so ein Teil zu reinigen!

Der Auflichtilluminator stammt von Leitz Mikroskopen neuerer Bauart. Z.B. Ergolux, Laborlux 12 ME etc.
Es gibt verschiedene Lampen, die da passen.

LG Diana
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Weihnachtsmann

Danke für eure Antworten! Ich gehe mit der Zitierfunktion auf sie ein.

Gruß Philipp

Zitat von: Peter V. in März 28, 2023, 14:02:56 NACHMITTAGS
Dein Zoomtubus ist eine gutes Basis!! Das Problem ist lediglich, dass es sehr schwierig ist, die Linsenflächen innen so sauber zu bekommen, dass es keine störenden Flecke gibt. Diese Tuben saugen sich gerne Staub ein.

Auf diesem Bild unten siehst Du an der Position 4 von links genau diesen Tubus! Darauf wurde mittels eines selbst angefertigten Gewindeadapters (Zoomtubus zu Filtergewinde des Kameraobejtkivs) eine flaches Festbrennweitenobjektiv gesetzt. Das wars eigentlich schon. Diese Adaption funktioniert sehr gut. Einen solchen Gewindedapater wirst Du sicher nicht von der Stange bekommen, aber es gibt hier im Forum begandete Mechaniker, die so etwas anfertigen können. Das Festbrennweitenobjektiv kann auch ein altes Fremdobjektiv sein, z.B. Pentax etc.; man kann diese ja mittels Bajonettadapter auch an einen Cano anschließen.

Super, das freut mich! Ich glaube sauber bekomme ich. Da schleiche ich mich heimlich nachts in den Reinraum und nehme die Stickstoffkanone ;-) Meine Sorge ist gerade, dass ich die Mechanik noch nicht beweglich bekommen habe.
Eine Verständnisfrage: Wozu nutzt du ein Objektiv zwischen Tubus und Kamera? Kann man die Kamera nicht direkt vor den Fototubus halten? Über die begnadeten Mechaniker würde ich mich natürlich auch freuen.

Zitat von: Hugo Halfmann in März 28, 2023, 16:41:21 NACHMITTAGS
ich würde überlegen, die Motoren ganz auszubauen, dann können die den Betrieb nicht mehr stören.
OK!

Zitat von: Hugo Halfmann in März 28, 2023, 16:41:21 NACHMITTAGS
Zu deinem Auflicht-Illuminator habe ich keine Idee, aber ich gehe davon aus, daß der nur für dieses Mikroskop gebaut worden ist. Es wäre  sinnvoll, bei dem Betrieb anzufragen, aus dem das Gerät stammt, die Bedienungsanleitung und weitere Unterlagen sollten dort vorhanden sein. Vielleicht haben die ja auch noch einen potenziellen Ersatzteilspender in der Ecke stehen...

Funktioniert der Auflicht-Illuminator denn trotz der abgebrochenen Ecken?
Der Betrieb ist dummerweise eine Hightech Firma mit Milliardenumsatz. Die lassen mich eher nicht rein.  ;)

Ansonsten funktioniert der. Man muss ihn halt um 180° um die optische Achse drehen. Dann sind die nicht abgerissenen Schrauben oben. Event. kann man ihn auch an ein ausgesägtes Stahlblech schrauben.

Zitat von: Diana1982 in März 28, 2023, 16:53:28 NACHMITTAGS
Achso, ich wusste nicht, dass Du diesen Vario-Fototubus hast!
Er ist eine von zig Lösungen, Deine Canon zu adaptieren.
Aus eigener sehr furchtbarer Erfahrung weiß ich jedoch wie mühsam es ist, so ein Teil zu reinigen!

Der Auflichtilluminator stammt von Leitz Mikroskopen neuerer Bauart. Z.B. Ergolux, Laborlux 12 ME etc.
Es gibt verschiedene Lampen, die da passen.


Ja, den Fototubus hatte ich nicht dran, weil schon auseinander gebaut. War deine Erfahrung nur furchtbar oder auch fruchtbar?  Ich suche mal nach Dunkelfeldbeleuchtungen, wenn ich was finde kaufe ich so ein Teil. Ansonsten wirds halt ne Bastellösung.

Weihnachtsmann

Update: Der Fototubus bewegt sich wieder! Und zwar weich und leicht.  ;D  Habe nach Waschbenzin doch Ballistol verwendet um den Mechanismus zu lösen. Nur ganz wenig an den von "außen" zu erreichenden Stellen.

Diana1982

#9
Hallo Weihnachtsmann,

ZitatJa, den Fototubus hatte ich nicht dran, weil schon auseinander gebaut. War deine Erfahrung nur furchtbar oder auch fruchtbar?  Ich suche mal nach Dunkelfeldbeleuchtungen, wenn ich was finde kaufe ich so ein Teil. Ansonsten wirds halt ne Bastellösung.

Ich hatte ewig gebraucht um das extrem verharzte Fett von der Mechanik zu bekommen (mal ist es nur leicht verharzt, ein anderes Mal eben extrem stark, wie in diesem Fall), das war das eine. Richtig grausam wurde es aber erst beim Reinigen der Linsen, sie waren leider recht schmutzig und MUSSTEN in dem Fall gereinigt werden, es ging nicht nur um 1 bis 2 Stäubchen. Sahen die Glasflächen dann auch noch so sauber im Gegenlicht oder beim Betrachten  der Oberflächen unter verschiedenen Lichtwinkeln aus oder auch unter der Stereolupe, hatte ich trotzdem immer doch wieder irgendein (mich) störendes Staubkorn oder eine Reinigungsschliere im Bild am Mikroskop.
Ich arbeite viel mit Durchlicht-DIC, da sah man das dann besonders gut. Ich muss zugeben, ich bin auch sehr pingelig, aber die Schlieren waren definitiv da und nie 100% wegzubekommen, mit allen möglichen Methoden nicht. Somit der Tipp: Solange Staub abzupusten geht, puste nur ab, wische nicht!

Das Zermürbende dabei war auch, dass das Variookular, wie man diesen Tubus auch nennt, ja nicht sooo einfach wieder zusammenzusetzen geht. Ich glaub 100 Male reichen nicht aus, dass ich das Sch...Ding auseinander hatte und es gefühlt 1000x aus dem Fenster flog. Es war die Hölle! Tagelange Arbeit quasi umsonst, mit eine der frustrierensten Arbeiten, die ich je gemacht habe.
Am Schluss war ich zwar einigermaßen zufrieden, aber halt auch nur einigermaßen. Ich habe es dann zum Sonderpreis abgegeben an jemanden, der damit zufriedener war als ich, weniger perfektionistisch wahrscheinlich.

Die Mechanik war natürlich wieder top...der Frust bezog sich hauptsächlich aufs Reinigen der Linsen.

P.S.: Ich nehme Wartungsarbeiten zu fast allem an - mag Herausforderungen - aber so ein Ding, wenn die Optik nicht sauber ist, nie mehr!

Zu Deiner Lampe: Du brauchst eine ganz normale Lampe, es gibt halt nur zig verschiedene...leider habe ich nicht so viel Zeit, Dir alle rauszusuchen. Zur Not geht sogar eine, die fürs Ortholux II vorgesehen ist oder eben die für die weißen relativ modernen Leitz Mikroskope.
Dunkelfeld wird innerhalb Deines Illuminators mit diesem schwarzen Schiebeblock aktiviert. Das ist quasi schon dabei! Du kannst zum Testen auch irgendeine gute Taschenlampe o.ä. hinten an den Lampenanschluss halten und es ausprobieren.

LG Diana

Leitz Orthoplan
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Peter V.

#10
Hallo,

dieses Variookular war Bestandteil des sogenannten Vario-Orthomaten.

http://www.photomacrography.net/forum/viewtopic.php?p=51190#p51190

Dieser hatte oben in dem weißen Kasten noch ein Objektiv eingebaut.  Bei der Lösung Nummer 3 auf meinem Foto in dem anderen Beitrag wurde genau dieses Objektiv aus dem weißen Kasten entnommen und in der Höhe, in der es auch in dem weißen Kasten saß, mittels eines passenden gedrehten Teils positioniert. Letztlich sitzen hier alle Teile (Okular aus dm weißne Kasten und Kamera genau so, wie sie Leitz berechnet hat. Der weiße Kasten wurde  durch ein Drehteil ersetzt und die Kamera oben auf dem weißen Kasten durch eine - ebenfalls im Abstand angepasste - DSLR. Diesen Weg kann man auch wählen, man benötigt aber dann eben das spezielle Objektiv aus einem ausgebeinten Vario-Orthomaten-Kasten (ist das alles noch verständlich?  ;)).

Der Weg über ein flaches Festbrennweiten-Kameraobjektiv ersetzt letztlich dieses originale Objektiv aus dem Vario-Orhtomaten, an das man ja nicht so ganz leicht kommt.

Du kannst natürlich auch einfach die Kamera mal provisorsich ganz ohne Objektiv über dem Vaiookular positionieren und schauen, ob Dir das Bild ausreicht. Viele Wege führen nach Rom.

Hezrliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Diana1982

Zitat von: Weihnachtsmann in März 28, 2023, 22:26:53 NACHMITTAGS
Update: Der Fototubus bewegt sich wieder! Und zwar weich und leicht.  ;D  Habe nach Waschbenzin doch Ballistol verwendet um den Mechanismus zu lösen. Nur ganz wenig an den von "außen" zu erreichenden Stellen.

Da hast Du aber Schwein gehabt!!!  ;)

Leitz Orthoplan
Leitz Diavert
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www.microscopia.de

Stuessi

#12
Hallo Philipp,

zu Punkt 5: "Leitz unendlich AF Auflichttubus"

Meine Beleuchtung ist recht schwach.
Ursprünglich hatte ich ein kleines Rohr mit einer Stirnlampen LED angeklebt. Die Reste sieht man noch.
Eigentlich müsste ich das Lampengehäuse noch auf LED umbauen...

Viele Grüße,
Rolf

Stuessi

#13
Hallo Philipp,

das habe ich erst jetzt gesehen: An meinem Ergolux ist ein ähnlicher Anschluss wie an Deinem Mikroskop.
Es passen viele Lampen, evtl. mit Adapter (4. Bild).
Das auf dem letzten Bild zu sehende Gehäuse ist mit einer maximal 50W Lampe bestückt, lässt sich aber leicht auf LED umrüsten.

Gruß,
Rolf

Kay Hoerster

Zitat von: Peter V. in März 28, 2023, 22:44:37 NACHMITTAGS
Hallo,

dieses Variookular war Bestandteil des sogenannten Vario-Orthomaten.

http://www.photomacrography.net/forum/viewtopic.php?p=51190#p51190

Dieser hatte oben in dem weißen Kasten noch ein Objektiv eingebaut.  Bei der Lösung Nummer 3 auf meinem Foto in dem anderen Beitrag wurde genau dieses Objektiv aus dem weißen Kasten entnommen und in der Höhe, in der es auch in dem weißen Kasten saß, mittels eines passenden gedrehten Teils positioniert. Letztlich sitzen hier alle Teile (Okular aus dm weißne Kasten und Kamera genau so, wie sie Leitz berechnet hat. Der weiße Kasten wurde  durch ein Drehteil ersetzt und die Kamera oben auf dem weißen Kasten durch eine - ebenfalls im Abstand angepasste - DSLR. Diesen Weg kann man auch wählen, man benötigt aber dann eben das spezielle Objektiv aus einem ausgebeinten Vario-Orthomaten-Kasten (ist das alles noch verständlich?  ;)).

Der Weg über ein flaches Festbrennweiten-Kameraobjektiv ersetzt letztlich dieses originale Objektiv aus dem Vario-Orhtomaten, an das man ja nicht so ganz leicht kommt.

Du kannst natürlich auch einfach die Kamera mal provisorsich ganz ohne Objektiv über dem Vaiookular positionieren und schauen, ob Dir das Bild ausreicht. Viele Wege führen nach Rom.

Hezrliche Grüße
Peter

Vielleicht noch als kleine Ergänzung zu Peter's Auführungen: Der Vario-Orthomat bzw. dessen Kameraansatz war für KB-Format (24x36mm) ausgelegt, ich vermute daher, dass das obere Objektiv im Brennweitenbereich zwischen 60 - 80mm liegt, es gibt z.B. Leitz Fototuben mit einem sog. Relay-Objektiv Faktor 0,32, was einer Brennweite von 80mm entspricht. Das ist die typische Brennweite eines Relay-Objektivs für KB. Solltest Du eine APS-C Kamera verwenden wollen, so wäre die sinnvolle Brennweite dieser Relay-Optik besser in Richtung 35-40mm zu wählen. Daher werden hierfür gerne die manuellen Pentax 2,8/40mm Pancake Objektive verwendet, wie es Peter's Abbildung beim 4. Tubus von links zeigt. Das Pancake-Objektiv wird mit einem Gewindeadapter mit M45x1 Innengewinde auf M49x0,75 Filtergewinde / Außengewinde auf das Vario-Okular geschraubt und hinten ans Pentax Pancake dann Deine Kamera (welche ist es?) geflanscht, eventuell noch Bajonett-Übergangsadapter (z.B. Pentax K auf Canon EF oder so). Das Pentax-Pancake wird dabei auf unendlich fokussiert.
Dieses Gebilde entspricht dann genau einer optischen Konstellation für die afokale Fotografie, d.h., das Okular liefert hinter dem dem Auge zugewandten Ende ein afokales Strahlenbündel, welches Du normalerweise mit dem auf unendlich fokussierten Auge (entspanntes Sehen) auf Deine Netzhaut abbildest. Das Auge (System Linse-Netzhaut) wird einfach jetzt durch die Kamera mit auf unendlich fokussiertem Objektiv (Linse) ersetzt, die Film- bzw. Sensorebene der Kamera entspricht dann der Netzhaut.
Wenn das zu viel Optik war, bitte nochmal nachfragen. Diese ganze Adaption ist nicht so kompliziert, wie es sich anhört, man muss es nur mal machen. Der Erkenntnisgewinn ist enorm  ;D ;D ;D

Viele Grüße
Kay
Mit freundlichen Grüßen
Kay