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Leitz Optilux.

Begonnen von rhamvossen, Dezember 10, 2011, 22:38:01 NACHMITTAGS

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beamish

Hallo Peter und Timm,

ich sehe das auch so wie Timm. Leitz ist halt ein unvergessener Markenname, der auch gut zur 160ger Endlichoptik paßt, Und Leica soll fürs Edle stehen bleiben. Warum sollte man Schülermikroskope, die offenbar gar nicht zum Ausbau vorgesehen sind mit aufwändiger Unendlichoptik ausstatten und den Teuer-Markennamen Leica ins Billigsegment herunterziehen? (Noch wissen wir gar nicht, was das Stativchen kostet). Als Ziel der Endverbraucher sehe ich auch vor allem Schulen, die ihre Lehrsäle mit gediegener Optik (Leitz halt...) ausstatten wollen. Wenn man sich die Broschüre und Gebrauchsanleitung zum "Optilux" durchliest, sieht man ja sofort, daß mit dem gelieferten Gerät auch Ende der Fahnenstange ist. Da gibt es keinerlei Optionen der Aufrüstung! Ist wohl auch nicht erwünscht. Das Optilux ist keine Tüte Nachos, wo man sich dann noch aus einem Sortiment von Dips bedienen kann...  :D Das Optilux muß man so nehmen, wie es ist.
Und laßt es mich abschließend sagen: ich finde es grottenhäßlich...

Grüße

Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Florian Stellmacher

#16
Lieber Martin,

wahrscheinlich haben Timm und Du ja recht, und die Marketingexperten bei Leica denken wirklich so. Vielleicht schämt man sich dort sogar inzwischen, Mikroskope wie das DM100 oder die amerikanischen Billigmikroskope der 90er Jahre mit dem Label "Leica" beklebt zu haben. Aber LEITZ gehört nunmal zum Tafelsilber der Marke Leica (urspr. "Leitz Camera"), und damit würde ich nicht gedankenlos herumspielen.

Gelegentlich werde ich dienstl. um Rat gefragt, wenn es um die Neuanschaffung von Mikroskopen geht - nicht nur in meiner unmittelbaren Umgebung sondern auch im Ausland. Wir haben etliche Leica-Mikroskope im Institut, ich habe auch eins zu Hause, diese sind formschön, ergonomisch, zuverlässig und liefern (vor allem nachdem die unsäglichen C Plan-Objektive von mir weitgehend ersetzt wurden) ein sehr gutes Bild. Allerdings sind diese Mikroskope (DMLB, DMLS, DMEP) inzwischen nicht mehr im Liferprogramm, die aktuellen Mikroskope kenne ich nicht persönlich sondern nur aus dem Web. Wenn mir dann aber ein Kollege z.B. aus Namibia schreibt, dass er sich schon mal schlau gemacht habe und dass Leica-Mikroskope ja mechansch miserabel seien, muss man wohl hellhörig werden! Hier im Forum konnte man ja schon ähnliches lesen. Haben jetzt alle Leica-Mikroskope eine anfällige Mechanik? Oder keines? Wenn man bedenkt, was inzwischen alles unter dem Namen "Leica" verkauft wird, wird man schon befürchten müssen, dass untschiedliche Qialitätsanforderungen an die verschiedenen Stative gestellt werden; und dann sollte man doch froh und dankbar sein, wenn man zumindest bei LEITZ das bekäme, was man bei diesem Namen erwarten darf, und nicht umgekehrt! Das Galen III von Bausch & Lomb spielte sicherlich in einer anderen Klasse als das LEITZ Laborlux S, und früher konntem man als Kunde noch darauf kommen, was man sich für ein Mikroskop aus dem Katalog ausgesucht hat, heute kauft man die Katze im Sack. "LEITZ" würde ich mir als Gütesiegel der hohen Qualität wünschen und nicht als das Gegenteil. LEITZ war übrigens immer bemüht, in jeder Klasse, auch bei den ganz einfachen Mikroskopen, eine Qualität anzubieten, die dem Firmennamen angemessen war. Als Fan der Marke würde ich mich am liebsten schützend vor dieses Label stellen - allein, wie soll das gehen?

Herzliche Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Peter V.

#17
Hallo,

jetzt ist mir auch die Idee gekommen, wieso der Tubuskopf weiß ist: Damit er - quasi als Markenzeichen für Leica  ;) - langfristig den gemütlichen Gelbbraunton annehmen kann ( bei dem es sich vermutlich auch nicht um einenn Bug, sondern ein Feature handelt - einfach einen Indikator für das verbleibende "Restleben" ).

Ja, je mehr ich es mir ansehe, desto weniger kann ich mich damit anfreunden. Zumal es mich wirklich an die Lomos erinnert ( die ich aber noch gelungener finde ):  



Sollten Ihr Recht haben mit Eurer Vermutung, könnte einem der gute alte Ernst noch nachträglich leid tun.
Früher hatte Leica aber wenig Hemmungen, seinen Markennamen auf alles zu pappen, was irgendwie aus den zugekauften Unternehmen kam, wie auch nebem dem von Florian schon erwähnten Galen das ATC 2000. Zeitweise sah das Portfolio des Labels "Leica" aus wie ein wilder optischer Gemischtwarenladen.

Hezrliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Florian Stellmacher

By the way,

weiß irgend jemand, ob in Wetzlar überhaupt noch produziert wird, oder ob hier nur ein riesiges Lager existiert?



Gibt es noch eine Produktion in Wien im ehemaligen Reichert-Werk?

Herzliche Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Peter V.

Hallo!

Zitatweiß irgend jemand, ob in Wetzlar überhaupt noch produziert wird

Nein, das Kerngeschäft sind inzwischen Lizenzen für Handyfunkmasten  ;D  ;D  ;D

Herzliche Grüße
Peter
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Detlef Kramer

Hallo,

ich versuche die Seite mal von einer anderen Seite zu beleuchten.

Ich habe mich, Rentner, der ich bin, bereit gefunden den Mikroskope-Park einer Gesamtschule mit Oberstufe in unserer Nachbar-Gemeinde zu warten. Es war dringend nötig! Aber das ist nicht das Thema. Die Mikroskope, die da stehen reichen von Hufeisen-M. von Hertel und Reuss bis zu monokularen Mikroskopen von H. + R. und Lomo. Was glaubt Ihr, was der Name Leitz hier noch für eine Bedeutung hat? Ein solches Mikroskop ist der Traum der Lehrer!

Ich muss hinzufügen, dass ein warmer Regen unserem Landkreis dem Bestand noch binokulare Mikroskope von LeyboldDidaktik beigesteuert hat. Ist natürlich auch nur China-Ware, aber immerhin.

Man muss noch wissen, dass die Lehrer, so sie einmal Geld für die Anschaffung von Mikroskopen haben sollten, von der Uni - na, was denn kennen: Zeiss und Leitz.

Zeiss hat diesen Markt aufgegeben, Leitz/Leica nie. Auch wenn die Produkte, die ihn bedienen sollen nicht immer erste Sahne waren und sind. Immerhin, sie bemühen sich.

Zum Schluss meine ganz persönliche Sicht: mir gefällt das Design!

Das vom Oldie,

herzliche Grüße

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Werner Jülich

Sehen wir es doch mal so.
In vielen Schulen stehen immer noch funktionstüchtige SM- und HM Luxe herum, ich schätze noch ein paar Tausend Stück alleine in Deutschland. Die Dinger haben ein paar Jahrzehnte die Leitzfahne hochgehalten, doch jetzt ist es vorbei, Reparaturen werden schwieriger, teurer, das Ende naht.
Da trifft es sich gut, dass die Schulmittelhändler in Ihren aktuellen Katalogen ein neues Mikroskop mit einem berühmten Namen anbieten können. Ausbaufähigkeit ist hier wirklich unwichtig, Qualität leider zunehmend auch, die kann man sich, wie ja auch oft hier im Forum, bei Bedarf schönreden.
Warten wir mal ab, ich finde, dass Optilux paßt bestens in die Zeit.

Werner Jülich




Peter V.

#22
Lieber Detlef,

traurig finde ich immer nur, dass Lehrer ihren Bedarf nahezu ausschließlich bei den typischen Lehrmitelhandlungen wie Leybold, Phywe, Windaus und Co. mit Chinaware decken, die sie in gleicher (niedriger) Qualität vermutlich bei Ebay noch deutlich billiger bekämen ( was aber aufgrund der behördlichen Bürokratie ein völlig unmöglicher Beschaffungsweg wäre ). Ich denke, nur die allerwenigsten Sammlungsleiter wenden sich direkt an einen Hersteller oder einen Fachhändler ( Herr Jülich mag vielleicht einige wenige rühmliche Ausnahmen mit gutem Finanzpolster aufgrund spendabler Elternvereine kennen )
Offenbar hat aber auch Leica in Schulen derzeit keine "Schnitte" mehr. Und wenn ich mal mit Lehrern ins Gespräch komme und erzähle, dass ich über das Forum eine Bonner Schule mit einem kompletten Klassensatz Olympus CX 31 kenne, schauen Sie mich an als erzähle ich Geschichten aus einer anderen Welt.
An einem mir bekannten Gymnasium mit ca. 6 gerade frisch gekauften (BMS)-Chinamikroskopen zeigen schon die ersten nach wenigen Wochen die typischen Symptome, z.B. eine verbogene Objektklammer.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Werner Jülich

Herr Jülich hat die CX31 geliefert, er kennt die Schule recht gut und weiß genau, dass nicht nur die finanzielle Ausstattung, sondern auch eine Portion Hartnäckigkeit seitens der Lehrer Voraussetzung für eine gute Ausstattung ist.

Werner Jülich

Peter V.

Zitat von: Werner Jülich in Dezember 11, 2011, 21:55:19 NACHMITTAGS
Herr Jülich hat die CX31 geliefert, er kennt die Schule recht gut und weiß genau, dass nicht nur die finanzielle Ausstattung, sondern auch eine Portion Hartnäckigkeit seitens der Lehrer Voraussetzung für eine gute Ausstattung ist.

Werner Jülich


Ich weiß  ;)

Herzliche Grüße
Peter
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Florian Stellmacher

Hallo Leitz-Freunde,

aus gesicherter Quelle konnte ich in Erfahrung bringen, dass das Optilux etwas mehr als 1000 € kosten soll. Zur Spezifikation der Objektive geht aus der Broschüre ja nichts Wegweisendes hervor. Das Mikroskop gibt es offenbar nur monokular und kein weiteres Zubehör.

Da mag sich jeder selbst sein Urteil bilden...

Herzliche Grüße,
Florian

Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
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Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
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Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Nils86

Hallo,

da muss ich doch mal die Fahne der Lehrer hochhalten. Aus den Spendengeldern, die ich z. B. bei unseren Banken für das Wahlfach Biotechnik eingesammelt hatte, habe ich per Ebay einige alte Leitz SM Mikroskope jeweils um die 70 Euro ersteigert und diese für 20 bis 30 Euro mehr gemeinsam mit den Schülern auf LED Beleuchtung umgelötet. Die funktionieren recht gut, bis auf dass bei manchen Mikroskopen die 63er Objektive für die Schüler ungeeignet sind. Zudem hat man durch den Kauf unterschiedlich zusammengewürfelter Geräte natürlich auch eine unterschiedliche Optische Ausstattung für jeden Schüler, deren Einsatz und Bilder dann wieder individuell erklärt werden müssen.

Selbst erfahrene Biologie-Didaktik-Professoren halten die optische Qualität der alten Leitz SM Geräte für besser, als manche neuen Binokular Mikroskope von Olympus, die nun in den Unis als Nachfolger verwendet werden.

Die Objektive am Optilux sehen den EF und NPL-Fluotar-Objektiven auf dem Bild zumindest recht ähnlich.

Einen Preis von 1000 Euro pro Stück kann Leica aber für eine Schule komplett vergessen, da ist alles schon recht teuer, was pro Stück über 200 Euro kostet. Dies gilt natürlich nicht für eine Computerausstattung, deren Preis bei viel geringerer Lebensdauer deutlich darüber liegt.

Schöne Grüße

Nils


Florian Stellmacher

Lieber Nils,

die 160 mm-Achromate von Leitz sahen nun auch nicht anders aus. Ich kann kaum glauben, dass Leica für dieses Kursmikroskop bessere Objektive verwendet.

Genau das, was Du sagst, ging mir auch durch den Kopf: Wer soll das Optilux kaufen?

Schulen? - Zu teuer!
Unis? - Da darf es doch hoffentlich auch heute noch etwas Üppigeres (binokular, Kreuztisch) sein!
Hobbyisten? - Die interessieren sich für Ausbaufähigkeit!
Als Labormikroskop für Praxen oder Institute? - Vergiss es!

Also, an wen hat Leica gedacht, als sie dieses Mikroskop zu diesem Preis konzipiert haben?

Herzliche Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
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Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
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Peter V.

#28
Hallo,

man stelle sich nur einmal vor, all die (größtenteils neuwertigen )Standards- und Junioren, die in den letzten Jahren bei der Bundeswehr an Verwerter zum Schnäppchenpreis ab Stapel verkauft wurden, all die Zeiss und Leitz, die im Rahmen der von Studiengebühren neu ausgestatteten Kurssäle wo auch immer abgeblieben sind, hätte man ganz pragmatisch Schulen zur Verfügung gestellt. O.k., der Ebay-Markt wäre für uns kleiner. Aber so eine Lösung ist natürlich vieeeeel zu einfach und naheliegend und in einem Land mit ausgeprägtem Förderalismus und starren bürokratischen Wegen undenkbar, zudem auch wirtschaftsschädlich. Aber Charme hätte es.

Das alles, und noch viel mehr, würd' ich machen, wenn ich König von Deutschland wär!

Augenzwinkernde Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Werner Jülich

Lieber Peter V.
was Sie da fordern ist schon lange Realität, also der Normalfall, man merkt, dass Sie schon ein paar Wochen aus der Schule sind.
Irgendwann werden die Kursmikroskope erneuert und die alten Leitz, Olympus und Zeiss werden den Schulen angeboten.
Da dieser Austausch nicht völlig grundlos ist, muß man dann versuchen, aus den vorhandenen Altgeräten hinreichend viele Schulgeräte zu machen, gehen Sie mal von einer Erfolgsquote von 40-50% aus.
Diese Arbeit muß gemacht und gezahlt werden. Hier reagieren die Schulen unterschiedlich, je nach Erfahrungen mit früheren Schenkungen (pardon Entsorgungen ) auch schon mal vorsichtig, wer kann es ihnen verdenken.
Unterm Strich würde ich vermuten, dass die überwiegende Zahl der gebrauchstüchtigen Kursmikroskope in den Schulen landet, Sie rennen also offene Türen ein.

Werner Jülich