Zeigt her Eure Bilder: Die schönsten Glasschäden (Delaminationen, Pilz und Co.)

Begonnen von Peter V., April 05, 2013, 17:35:32 NACHMITTAGS

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Oecoprotonucli

Hallo Allerseits,

als dieser Faden eröffnet wurde, habe ich noch halb darüber gewitzelt, man müsse mal ein paar Dutzend Objektive in eine feuchte Kammer legen, um "Glaspilz" zu untersuchen. Neulich bin ich auf einen alten Mikrokosmos-Artikel zu dem Thema gestoßen. Bestimmt gibt es auch neuere Forschung, aber für die Mikrokosmos-Sammler hier trotzdem mal der Hinweis:

Höhn, Meisgeier, Sattler (1968): Pilze befallen optische Gläser. Ein Bericht aus der Arbeit des Botanischen Instituts Gießen. Mikrokosmos 57. Jahrgang, Heft 11, November 1968.

Viele Grüße

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

Tramal48

Hi Leute, schade das ich keine Fotos machen kann.
Aber bei weitem habe ich nicht solche Objektive die ich hier gesehen habe.
Ich habe mich an der allgemeinen Meinung gehalten und habe es mit einem feuchten Brillenputztuch welches ich auf ein Wattestäbchen gedreht habe versucht. Das Resultat ist sehr gut, es ist kein Pils sondern nur schwarzes gekrümmele zu sehen, was sich aber leicht entfernen ließ.
Und wenn es nicht geklappt hätte, hätte ich es auch so gemacht wie im Video gezeigt wurde, die Linse rausgeholt und um dann richtig zu säubern.
LG. Peter

Oecoprotonucli

Hallo miteinander,

ich zitiere ein weiteres Bildbeispiel (von Franz) einer Delamination aus einem anderen Faden hierher:

Zitat von: cicindela in Juni 22, 2015, 21:45:42 NACHMITTAGS
...In einem in der Bucht eingefangenen CZW Planapo 40 1.0 Öl
ist durch die Bertrandlinse folgendes Bild zu sehen:


Besten Gruß

Sebastian
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Tramal48

Hi, ich habe die Objektive mit einem Feuchtbrillenputztuch und ein Wattestäbchen gereinigt.
Es war tatsächlich nur leichter Schmutz drin, was aber mit dieser Methode in den Griff bekommen habe.
LG. Peter.


Zitat von: Tramal48 in August 29, 2015, 19:15:44 NACHMITTAGS
Hi Leute, schade das ich keine Fotos machen kann.
Aber bei weitem habe ich nicht solche Objektive die ich hier gesehen habe.
Ich habe mich an der allgemeinen Meinung gehalten und habe es mit einem feuchten Brillenputztuch welches ich auf ein Wattestäbchen gedreht habe versucht. Das Resultat ist sehr gut, es ist kein Pils sondern nur schwarzes gekrümmele zu sehen, was sich aber leicht entfernen ließ.
Und wenn es nicht geklappt hätte, hätte ich es auch so gemacht wie im Video gezeigt wurde, die Linse rausgeholt und um dann richtig zu säubern.
LG. Peter

Oecoprotonucli

#34
Hallo zusammen,

wieder einmal bin ich auf etwas gestoßen, was in diesen Faden hier passen könnte: Ein kurzer Artikel auf Englisch zu den 120 Jahre alten Zeiss Apochromaten, deren Gläser sich nicht so gut gehalten haben, mit Fotos...

http://www.microscopy-uk.org.uk/mag/artoct11/fs-Zeiss-Apos.pdf

Die Gläser wurden dann wohl in den folgenden Jahren verbessert.

Viel Spaß

Sebastian
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Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

Tramal48

Hi Sebastian, schade, sicher interessant, aber leider kann nicht jeder die englische Sprache. ;) ;)

LG. Peter

Oecoprotonucli

#36
Hallo Peter,

der Autor, Fritz Schulze*, hatte sich bei Ebay ein Carl Zeiss Stativ IIa inklusive Apochromat-Objektiven von 1892 ersteigert und eine Enttäuschung erlebt, weil die Objektive unbrauchbar waren, sie hatten eine Art Korrosion, die sich nicht entfernen ließ und wohl das Glas selbst betraf (siehe die Fotos in dem Dokument).

Er erzählt dann weiter, dass Ernst Abbe die Apochromate (wohl 1886) zunächst aus natürlichem Calciumfluorid herstellte und erst später auf Glas mit Flouriden umstellte.

In einem Katalog von 1890 ging Zeiss dann auf die "Gerüchte" über Apochromate ein, dass diese teilweise nicht gut haltbar waren und gewisse Warenbeanstandungen zurückkamen (die Zeiss dann dem Kunden ersetzte). Daraufhin wurden die Apochromate mit beständigeren Gläsern hergestellt, für die Zeiss wohl in den letzten fünf Jahren (vor 1890) keine Beanstandungen bekam, jedoch darauf hinwies, dass sie die langfristige Haltbarkeit nicht voraussagen könnten und vom Gebrauch in feuchtem Tropenklima abrieten.

Ob die ersteigerten Objektive nun zu der ganz alten Generation von Objektiven oder schon zur verbesserten gehörten, kann ich aus dem Text nicht herauslesen.

Fest steht: Nach über 100 Jahren waren sie unbrauchbar geworden.

Viele deutschsprachige Grüße

Sebastian

* Ich zitiere den Link mal:
Fritz Schulze (Kanada): Examining 120-year old Zeiss Apochromats, Published in the October 2011 issue of Micscape Magazine, www.micscape.org
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Tramal48

Hi Sebastian,
danke,
das ist ein sehr interessanter Bericht.
Ich bin immer erstaunter was an dem Hobby Mikroskop alles dranhängt und was man für ein Wissen braucht und auch bekommt.
Gruß,
Peter

Peter V.

Hallo,

ich habe noch etwas - da geht doch jedem "Pilzler" im Forum sicher das Herz auf:












Diese Teile entstammen diesem Puzzle, das einmal ein Leitz-Ortholux-Poltubus war (und dank eines guten Mechanicus und Opticus auch wieder einer wird). Man solte es kaum glauben, aber selbst diese Glasteile waren noch zu retten.




Aber daran kann man Leitz wohl kaum die Schuld geben. Laut Vorbesitzer dürfte das Gerät ca. 15 Jahre in diversen feuchten Altbaukellern zugebracht haben. Übriegns ein vermeintliches "Ebay-Schnäppchen"  - äußerlich sah der Tubus aus wie neu!  :-

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Oecoprotonucli

Hallo Peter,

sind solche Prismen auch beschichtet? Und war die Beschichtung nicht angegriffen?

Gruß

Sebastian
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Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

Peter V.

Hallo Sebastian,

Zitatsind solche Prismen auch beschichtet? Und war die Beschichtung nicht angegriffen?

doch, aber nur teilweise. Zum Glück wohl fast nur außerhalb des letztlichen "Sehfeldes".

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Carsten Wieczorrek

Hallo,
jetzt habe ich auch eines!  :D

Seit einem halben Jahr glaube ich mir einzubilden, leichte gelbe Flecke im Bild zu sehen. Fast nur bei den ganz kleinen Vergrößerungen.
Seit zwei Wochen bilde ich sie mir nicht mehr ein. Und seit zwei Tagen sind sie echt nervig. Daher habe ich heute nicht mikroskopiert, sondern geprüft und gereinigt.

Okulare : OK
Phototubus geöffnet, gereinigt, nichts gefunden (öh, zwei lose Madenschrauben, von denen ich noch nicht weiss, wohin damit  :'( ) : OK
Alle Objektive mit dem Fernrohr geprüft : OK
Kondensor zerlegt und gereinigt : OK

Flecken bleiben da. Auch beim Kondensor-Wechsel. Auch beim Objektiv-Wechsel. Durch Änderung der Apertur des Pankraten ändert sich nur die Größe der Flecken. Aber sie bleiben scharf.

Drehen der LED, Köhler defokussieren: Flecken werden dunkler, bleiben aber hartnäckig.
Leider habe ich erst zu guter Letzt den Lampen-Kollektor ausgebaut:



Pilz! Ich habe ja nie echt an Pilze glauben könne, die "ohne Nahrung" auf Glas leben sollen...
Er war auch recht hartnäckig. Reinigungslösungen und Spiritus : negativ. Aber Seife und Aquarium-Schlauch-Bürste und sauber ist er wieder.

Schönen Abend
Carsten
Für's grobe : GSZ 1
Zum Durchsehen : Amplival Hellfeld, Dunkelfeld, INKO, Phasenkontrast
Zum Draufsehen : Vertival Hellfeld, Dunkelfeld
Zum Polarisieren : Amplival Pol u Auf-/Durchlicht
Für psychedelische Farben : Fluoval 2 Auflichtfluoreszenz
Für farbige Streifen : Epival Interphako

liftboy

Hallo Peter,

das schönste Deiner Fotoserie ist für mich die Explosionsaufnahme des Tubus... schöner gehts nicht!

Viele Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

WStephan

Hallo,
ich habe da noch etwas unglaubliches aus dem Fotobereich:



Es handelt sich um eine innere Linsenoberfläche hinter der Blende eines AGFA Apotar 1:3,5/45 einer Super Silette, die leicht an die Mondoberfläche erinnert.
Der Belag ist Wasser- und wischfest...

Das fest verklebte Einstellgewinde habe ich gelöst bekommen, aber hier komme ich nicht weiter.
Vielleicht mache ich mal ein paar Testaufnahmen, gibt sicher einen extremen Weichzeichner.

Ich kann mir nicht vorstellen was solche Veränderungen einer sicher mal polierten Glasoberfläche auslöst.

Viele Grüße

Werner
(gerne per Du)

Mikroskope:
Hertel & Reuss Studio II mit monok. Fototubus + akkugestützer LED Beleuchtung
Leitz SM-Lux mit Trino Tubus
Zeiss Standard 14 mit Diskussionswürfel

carypt

@Wstephan  , das ähnelt der korrosion der 120 jahre alten zeiss apochromaten  von weiter oben aus dem englischen artikel von Oecoprotonucli http://www.microscopy-uk.org.uk/mag/artoct11/fs-Zeiss-Apos.pdf .
hola