Beratung zu neuer Mikroskopkamera

Begonnen von bbb, August 15, 2013, 17:13:12 NACHMITTAGS

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felix

Zitat von: Peter V. in August 16, 2013, 14:37:47 NACHMITTAGS
Fest steht: c-Mount-Kameras/Mikroskopkameras (wenn wir uns nicht gerade im unteren Bresser-Niveau bewegen) sind teuer und haben viele Nachteile: Blitzen ist schwierig bis unmöglich. Videofunktion in der Regel nur marginal vorhanden. "LiveView" ohne großes Ruckeln in der Regel  nur mit aktuellen (schnellen) Computermodellen möglich, ansonsten gibt es unschöne Nachzieheffekte etc.

Mit Verlaub, lieber Peter, das stimmt nicht.

1. Gute C-Mount-Kameras müssen nicht teuer sein. Bei ImagingSource ist man mit deutlich unter 300 Euro dabei.
2. Wofür sollte man blitzen wollen?  Die verbauten Chips haben eine gute Lichtempfindlichkeit und sind rauscharm.
3. Videofunktion ist voll vorhanden. Die Grenze ist allein die Speicherkapazität der angeschlossenen Festplatte.
4. Die Flüssigkeit der LiveView hängt von der Framerate ab, welche von der "Verschlußzeit" abhängig ist.  Bei meiner ImagingSource ist die Framerate auch bei mäßiger Beleuchtung so hoch, daß selbst diffizilstes Fokussieren auf dem Bildschirm völlig flüssig gelingt (bei Übertragung per USB 2.0).

Die IS-Kamera wird übrigens mit einer eigenen Software+Treiber gebündelt. Die Software ist so wie wir es mögen: Einfach und stabil.  Im Interesse eines gesunden Equilibriums will ich hier aber auch die zwei Gründe nennen, die für eine "Straßenknipse"  ;)  sprechen können:

1. Man kann sie statt auf Kieselalgen auch mit gutem Effekt auf Onkel und Tanten bzw. Enkel halten. (Vermutlich für die meisten der gewichtigste Grund, den auch Reblaus schon genannt hat.)
2. Es gibt sie mit Vollformat-Chips.  Das ist zwar sehr teuer aber Äquivalentes in der Sparte Mikroskopkamera (falls überhaupt erhältlich?) ist _astronomisch_ teuer.  Ein großer Chip wird z.B. nötig, wenn man große Objekte bei kleinen Vergrößerungen aufnehmen möchte. Dann kann die Menge der vom Objektiv noch auflösbaren Punkte schnell die Menge der verfügbaren Sensorpixel überfordern.  Unmittelbar betrifft das aber nur die Wahl der Sensorgröße, nicht die Wahl des Kameratyps.

-- felix

PS
Alte Webseiten über Photographieren am Mikroskop bitte mit Vorsicht lesen: Sie wenden sich meist an Hobby-Mikroskopiker, die sich die dedizierten Kameras nicht leisten konnten oder wollten.  In den technischen Kameras wurden damals beinahe ausschließlich CCD-Chips verbaut.  Die waren damals sehr teuer und sind es heute weniger.  Wichtiger: Die billiger zu produzierenden CMOS-Chips sind heute so gut, daß sie auch in Mikroskopkameras verbaut werden.  Folge: Rasanter Preisverfall bei den Mikroskopkameras.
"Du" angenehm.

peter-h

#46
Hallo in die Runde,

ich bin doch etwas verwundert, dass nicht das Arbeitsgebiet und die Aufgabe der mikroskopischen Arbeit im Vordergrund steht. Was will ich mit einer noch so "guten" , noch so teuren DSLR wenn es z.B. Aufgaben im IR- oder UV-Bereich sind? Selbst monochromatische Beleuchtung bringt jede Farbkamera an die Grenze, bzw. überfordert sie. So habe ich letztlich 4 sehr unterschiedliche Kameras für jeweils ein Anwendungsgebiet adaptiert und optimiert. Ich denke man muß also zuerst die Aufgabe und das Gebiet sehr exakt definieren und dann erst kann man über den Kameratyp, den Chip (CCD , CMOS , Shutter-Art), die Auflösung und Steuerung eine Empfehlung abgeben. Letztlich kommt auch noch der verwendete PC als kleines Nadelöhr hinzu. (WIN , Mac , USB2 , USB3 , Ethernet) ?

Vielleicht stehe ich mit diesen Gedanken auch alleine da.  ???
Schöne Grüße
Peter (H)

Nachtrag
Christian Linkenheld hat für die Kameras von Imaging Source sogar eine eigene Software geschrieben, welche noch weit mehr kann, als die von der Firma kostenlos beigegebene Software. Meine Mikroskopkameras stammen von Imaging Source und Lumenera. In ca. 1% der Fälle benutze ich auch eine Canon DSLR. Bei der DSLR benötige ich leider 3 Hände !
Mikroskop - Kamera - PC  >:(  denn ganz ohne an der Kamera zu schrauben gehts leider nicht, oder ich kanns nicht.

felix

#47
Zitat von: peter-h in August 16, 2013, 16:51:24 NACHMITTAGS
Hallo in die Runde,

ich bin doch etwas verwundert, dass nicht das Arbeitsgebiet und die Aufgabe der mikroskopischen Arbeit im Vordergrund steht.

Das liegt daran, lieber Herr Höbel, daß die, welche hier um Beratung nachsuchen, ihr prospektives Arbeitsgebiet selten so gut definieren können wie Sie.  Aber natürlich treffen Sie des Pudels Kern genau: Erst der Zweck, dann das Mittel.  

Nur eines kann man doch vorab sagen: Die Vorstellung, daß eine Mikroskopkamera entweder ein witzloses Spielzeug oder ein sündhaft teures Gerät sei, das nur Spezialisten seine sehr limitierten Fähigkeiten erschließt und jeder Hobbymikroskopiker besser mit einer Coolpix950+Periplan bedient sei, wird gern kolportiert, entspricht aber schon seit langem nicht mehr der Realität.  Daraus folgt nicht, daß es für manche Zwecke nicht doch besser sein kann, eine DSLR zu adaptieren -- in Ihrem Fall offenbar 1% der Anwendungsfälle (aber Sie posten ja auch nicht im Mikrofotoforum  ;)). Genausowenig folgt aus meinem Zwischenruf, daß manche Mikroskopiker nicht sehr zufrieden mit der Bedienbarkeit und den Resultaten einer adaptierten Straßenkamera sein können.

Mit bestem Gruß! -- felix
"Du" angenehm.

Eckhard F. H.

Zitatich bin doch etwas verwundert, dass nicht das Arbeitsgebiet und die Aufgabe der mikroskopischen Arbeit im Vordergrund steht.

Hallo Peter H.
ich war´s auch mal, denn das Mikro ist mir lediglich ein verlängertes Auge. Es gibt (gottseidank) aber unterschiedliche Ansichten und Gelüste: ´Wat dem einen sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall´. Das ist perfekt so.
Gruß - EFH

Johannes Kropiunig

Hallo,
Seite 1, 3ter Beitrag
ZitatAlso ich möchte sie mir meinem Laptop kombinieren können, möchte hauptsächlich Aufnahmen von histologischen Schnitten machen.

Viele Grüße,
Johannes
Biologische Mikroskop: Zeiss Standard 16
Stereomikroskop: Lomo MBS 10
Kameras:  EOS 1100D, EOS 1000D, EOS 1000Da, und EOS 350Da Peltier gekühlt

Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich daran erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen.
Laotse

Peter V.

#50
Hallo,

oh je - was habe ich da nur angerichtet?  :o  Obwohl - gäbe es keine Diskussion, benötigten wir auch kein Diskussionsforum, sondern nur eine gigantische "Mikrobibel". Ich sehe also den "Kampf der Adaptoren" in diesem Thread durchaus positiv.


Zitat von: felix in August 16, 2013, 17:32:16 NACHMITTAGS
Zitat von: peter-h in August 16, 2013, 16:51:24 NACHMITTAGS
Hallo in die Runde,

ich bin doch etwas verwundert, dass nicht das Arbeitsgebiet und die Aufgabe der mikroskopischen Arbeit im Vordergrund steht.
"der"B

Das liegt daran, lieber Herr Höbel, daß die, welche hier um Beratung nachsuchen, ihr prospektives Arbeitsgebiet selten so gut definieren können wie Sie.  Aber natürlich treffen Sie des Pudels Kern genau: Erst der Zweck, dann das Mittel.  

Mit bestem Gruß! -- felix

Das sehe ich nicht so. Max hat klar umrissen, dass er (wohl ausschließlich) histologische Aufnahmen machen möchte und eine PC-Anbindung benötigt.  Also nix UV, IR; Tümpelei etc.

Zitat(aber Sie posten ja auch nicht im Mikrofotoforum  ).

Hmmmm..... 142 von "peter-h" eröffnete Threads im Mikrofoto-Forum nennst Du "nichts"?  ;)

Ich hoffe, es kommt nicht falsch "rüber", wenn ich einmal aufzähle, welche Kameras sich derzeit bei mir befinden: EOS 450D, 550D, Coolpix 950,990,995,4500, Powershot A520, Moticam 2300, Moticam 480, DCM 130, VWR 1,3 MP-cmount-Kamera, Toup Tek c-mount/Okularkamera 5 MP, Rollei compactline 424.  Erfahrungen habe ich zudem mit folgenden Kameras, die ich aber nicht mehr besitze: DCM 300 und 500, Euromex CMEX-1, Moticam 2500 und......eine IS DFK41AU02(!). Also - wie man so schön sagt - von jedem Hof ein paar Hunde.
Was ich damit ausdrücken will, ist, dass ich denke, damit durchaus einen gewissen Überblick und gewisse Erfahrungen zu haben, wobei ich zugebe, dass ich im Gegenzug dafür nicht "der" Experte im Detail für jedes dieser Kameramodelle bin.

Für das "schnelle Foto zwischendurch" in einigermaßen guter Qualität bevorzuge ich - ja, ich gebe es zu! - nach wie vor die gute alte Coolpix 9xx oder 4500 + Periplan oder "Herrmannschem" Universalokular für Unendlichoptik. Aber: Diese Lösung gehört schon fast zur mikrofotografischen Prähistorie und kann kaum noch jemandem schmackhaft gemacht werden, zumal die Coolpixe nur noch recht "abgerödelt" bei Ebay erhältlich sind.

Das Ganze entzündete sich aber aktuell an der "Moticam 2300". Ich hatte nun auch einmal eine Woche testweise eine IS DFK41AU02 und gebe zu, dass sie mir ganz gut gefallen hat. Was mich an dem Treiber allerdings störte, war, dass eine meines Erachtens recht wichtige Einstellmöglichkeit (Kontrast oder Sättigung, ich weiß es nicht mehr so genau) fehlte. Aber ich räume ein, dass man mit den IS-Kameras gut arbeiten kann.

Wenn nun ein Fragesteller kommt, überlege ich immer, was unter Berücksichtigung

- seines Einsatzgebietes
- seines Budgets
- seines Basteltalentes
- seiner Ansprüche

die jeweils beste Lösung sein könnte. Dabei bin ich wirklich primär leidenschaftslos und bevorzuge nicht zwangsläufig immer nur eine Lösung.
So kommt es, dass ich der Polmikroskopie-Patrycja, bei der die Kamera und Adaption "fast nix kosten" sollte, in der Tat die Coolpix/Periplan-Kombi empfohlen habe, hingegen dem Ingenierur, der Platinenschäden stereomikroskopisch begutachten und preiswert dokumentieren wollte, die Toup Tek 5 MP c-mount/Okularkamera ans Herz gelegt habe.

Eine Frage habe ich aber noch an felix:

Zitat. Wofür sollte man blitzen wollen?  Die verbauten Chips haben eine gute Lichtempfindlichkeit und sind rauscharm.

Ist es wirklich so, dass man mit der IS auch bei DIK so kurze Belichtungszeiten erreicht, dass man auf den Einsatz eines Mikroblitzes, z.B., um sdie Bewegung von Ciliaten undderen Cilien einzufrieren, verzichten kann?
Ich mag es kaum glauben, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

@Max: Tut mir leid, dass nun vermutlich vollständige Verwirrung herrscht. Aber so ist das im Leben. Viele Wege führen nicht nur nach Rom....


Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

bbb

Sehr viel Verwirrung und so richtig weiss ich nun nicht weiter.
Grüße



Mikroskope:
Ergaval
Primostar
AxioImager2
Zeiss Technival1

Mikrotome:
Reichert Jung Hn40 Schlittenmikrotom
Microm HM 355s Rotationsmikrotom
Leica VT1000S Vibratom

Es lebe die Mikroskopie!

Nomarski


peter-h

Na schön, ich stifte nun noch mehr Verwirrung, oder stelle ein Rätsel ein.

Welche Kamera steckt hinter den 3 Bildern?
Mikrokamera mit CCD , CMOS , oder eine DSLR , oder noch ein unbekanntes Exemplar ?
Die Unterschiede sind so evident, dass es keine Erläuterung bedarf.

Schnitt durch das Blatt einer Silberweide 8µm , von Robin Wacker.


Kamera 1


Kamera 2


Kamera 3

Jede Kamera hat so die eigene Farbwiedergabe und läßt so viele Einstellungen zu, dass es nahezu unmöglich ist einen absolut identischen Bildeindruck zu vermitteln.
Natürlich könnte man mit Graustufenkeil im Mikroformat und und und ................ aber diesen Aufwand betreibe ich auch unter Androhung einer Strafe nicht  ;D  Meine Bilder findet man auch nicht in einer Ausstellung im Format 1m x 1m.

Die 3 Beispiele sind mit direkter Mikroskop - PC-Kopplung entstanden, 40 cm Abstand! Der Schnitt mit 8µm entspricht sicher auch einem histologischen Schnitt. Der Farbeindruck wird auch durch die LED-Beleuchtung etwas bestimmt, was ganz sicher von Spezialisten abgelehnt wird.

Damit beende ich meinen Beitrag zum fröhlichen Kamerasuchen und Ratespaß.
Peter (H)

Klaus Herrmann

Lieber Peter,

das mittlere bringt m. E. die Wackerfärbung am besten - der Kamera würde ich den Vorzug geben!

Aber ungeachtet dessen ich würde die EOS 600 D nehmen! ;)
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Peter V.

#55
Lieber Peter,

ich vermute, das mittlere Bild ist mit einer DSLR aufgenommen.

Herzliche Grüße
Peter
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felix

Zitat von: Peter V. in August 16, 2013, 21:10:04 NACHMITTAGS
Lieber Peter,

ich vermute, das mittlere Bild ist mit einer DSLR aufgenommen.

Herzliche Grüße
Peter

Das ist zu einfach. Die Wahrscheinlichkeit das DSLR-Bild herauszupicken liegt ja bei 1:3! Du mußt mindestens 5 mal raten! -- felix
"Du" angenehm.

Peter V.

#57
Hallo felix,

"raten"?

Raten ist hier das falsche Wort! Nach ausführlicher Analyse ist es "Wssen"  ;), da sich die beiden anderen Kameras durch ihr typischen Schäwchen verraten (Peter! Wehe nicht!!! Dann bin ich bis auf die Knochen blamiert..  :-[ )

Aber jetzt mal im Ernst, felix: Ich habe doch nie gesagt, dass solche Kameras "untauglich" sind. Ronald, Holger, auch Leopold "Muschenblümchen" (und natürlich Peter Höbel) haben doch längst das Gegenteil gezeigt. Aber für mich (wohlgemerkt: für mich) liegt eine Canon in der Gesamtperformance vorne.

Ein Faktor wurde bei all den Diskussionen vergessen: Es gibt hier viele erfahrene hilfreiche Geister für die DSLR-Adaption. Für die c-mounts fällt mir auf Anhieb niemand ein - zumnindest niemand, der es für Dritte macht.

Herzliche Grüße
Peter

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Peter V.

Liebe Diskutanten,

Max schließt diesen Thread trotz meiner eindeutigen Aufforderung, das zu unterlassen, immer wieder, auch, wenn ich ihn öffne. Ich habe keine Lust auf dieses Spielchen. Ich werde morgen unseren Admin informieren und nachfragen, wie hier weiter zu verfahren ist. Es tut mir leid, dass die Diskussion derzeit nicht weitergeführt werden kann.

Herzliche Grüße
Peter
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Johannes Kropiunig

Hallo Max,

du hattest auch geschrieben, dass deine alte Kamera kaputt gegangen wäre.
Von welchen Typ war diese, und warst du damit zufrieden ?

Viele Grüße,
Johannes
Biologische Mikroskop: Zeiss Standard 16
Stereomikroskop: Lomo MBS 10
Kameras:  EOS 1100D, EOS 1000D, EOS 1000Da, und EOS 350Da Peltier gekühlt

Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich daran erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen.
Laotse