Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?

Begonnen von rhamvossen, Februar 11, 2014, 18:06:48 NACHMITTAGS

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rhamvossen

Hallo,

Ich habe den Eindrück das vielen Mikroskopiker hier im Forum ein bischen nostalgiker sind. Auch ich denke oft züruck an dem Zeit das ich das BOB Optik Mikroskop bekam wenn ich 14 Jahre alt war. Ein neuen Welt offnete sich, eine faszinierende und spannende Zeit! Ich erinnere mich das ich Tradescantia pallida häufig untersucht habe, die Pflanze hätten wir dan im Wohnzimmer. Ein gutes Studienobjekt, es hat relativ grosse Zellen. Ich erinnere mich auch der Frust das bei die höhere Vergrossungen (bis zum 1600x!) das Bild nicht gut war. Ich bekam neidisch auf die grauen Euromex Mikroskope in der Schule, wollte sehr gerne eins haben, ein unerreichbares Ziel. Nur darüber traumen könnte ich....
Das BOB Mikroskop hätte eine Feintrieb, die spätere Versionen hätten nur noch Grosstrieb. Auf einem bestimmten Punkt fiel das Mikroskop vom Tisch, klatz! Nun war den Tubus schief und der Feintrieb funktionierte nicht mehr, schrecklich! Wie schlecht es auch war, mit das BOB hat alles angefängen und dafür bin ich dankbar. Ich habe es immer noch.............
Ich bin neugierig mit welche Mikroskope ihr angefangen habt. Beste Grüsse,

Rolf

the_playstation

#1
Hallo,
Mein allererstes Mikroskop war ein KOSMOS Mikroskop. Leider eine der günstigeren Varianten mit sagenhafter 1600fachen oder 3200fachen Vergrößerung. ;D Kurz davor ein Yps Wassertropfen-Mikroskop, das erstaunlich brauchbar war. Das KOSMOS Mikroskop landete aber bald in einer Kiste während das YPS Mikroskop in der Hosentasche steckte.
Das Kosmos Mikroskop hatte eine Drehscheibe im Tisch mit verschiedenen Blenden. Unter dem Tisch war ein Spiegel befestigt, an dessen Stirnseite ein kleines 3V Birnchen eingebaut war. Die große Kunst bestand darin, das Birnchen richtig auszurichten, damit das gelbliche, schwache Licht das Objekt einigermassen erhellte. Leider schwankte die Helligkeit der Birne je nach Übergangswiederständen in der Halterung erheblich.


Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Herbert Dietrich

Hallo Rolf,

mein erstes Mikroskop war 1957 ein KOSMOS-Selbstbaumikroskop wie von Hubert gezeigt,
Vergrößerung 85, 145 und 230fach, mühsam durch Kombination von 2 Linsen in einer Alu-Fassung
zu bewerkstelligen.
Die Optik und den Tubus habe ich noch und ich bin versucht, das Gerät nochmals zu bauen (Je älter,
desdo Nolstalgiker :-)

So ein Mikroskop war kürzlich bei ebay angeboten, aber ich wurde überboten.

Herzliche Grüße
Herbert

Rama61

#3
Hallo,

bei mir hat es etwas abenteuerlich angefangen. Ich habe während der Schulzeit dem großen Bruder eines Mitschülers Nachhilfe in Chemie gegeben und nach seinem bestandenen Abitur stand der Kollege auf einmal vor mir und hat mir eine große schwere Holzkiste in die Hand gedrückt. Nach dem Hineinsehen war ich ziemlich sprachlos, denn in der "Kiste" war ein schönes Seibert-Mikroskop mit dem seine Tante früher gearbeitet hat. Dieses Mikroskop war für einen Einstieg schon ziemlich komfortabel. Zu der Zeit habe ich gerne chemische Fällungsreaktionen gemacht und mir die Kristalle unter dem Mikroskop angesehen, Hat mir immer einen Riesenspaß gemacht.

Das Mikroskop habe ich immer noch, wenn ich auch später auf diverse Zeissmikroskope umgestiegen bin, da mich die Polarisationsmikroskopie in den Bann geschlagen hat.

Herzliche Grüße

Rainer


PS.: Ich habe inzwischen mein Seibert aus der Transportkiste geholt und einfach mal wieder durchgeschaut. Blick durchs Ofenrohr, aber trotzdem ein Genuß. Dank Florian Stellmacher (Spindelkurs in Bochum!) hatte ich auch gleich ein histologisches Präparat zur Hand. Da werde ich heute Abend noch viel Spaß haben! Vorallem nachdem der Olaf Med. mir damals die defekte Blende repariert hat. Nochmals Danke Olaf!

Gruß

Rainer

Edit:

Aus der aktuellen Begeisterung heraus habe ich noch auf die Schnelle ein Bild von meinem "Erstling" gemacht. Die suboptimale Qualität des Bildes möge man mir bitte nachsehen:



Seibert-Mikroskop Nr.:8772 (ca.1898)
Rama61

Rene

Ha die Rolf, my first was a COC, absolute terrible thingie with 2 AA batteries from the toystore when I was about 12-13. The set also contained bottles with xylene and acetone, and I remember messing up the plastic of the eyepiece by trying to clean it with acetone... I think I threw it out when I got frustrated too much. During my first job I got hold of a Zeiss Jena Ng microscope, as a write-off from the institute. After that it mounted up quicky...
I consider the Ng as my first love  ;)

Best wishes, René

Florian Stellmacher

Lieber Rolf,

hier dieses Thema anzusprechen, ist eine wirklich interessante Idee - danke!

Das erste Mikroskop, in das ich als Zwölfjähriger geguckt habe, war das kleine Eschenbach-Schülermikroskop meines ältersten Bruders. Es war mit grauem Hammerschlag lackiert und hatte drei Objektive in einem recht seltsamen Revolver, der von außen mit einem Rändelrad geschaltet wurde. In besonderer Erinnerung ist mir die Hydra geblieben, die ich aus einem Tümpel in der Nachbarschaft zufällig mit erbeutet hatte. Ich hatte sofort Feuer gefangen und mir ein "richtiges" Mikroskop gewünscht. Zu Weihnachten bekam ich dann ein LOMO Biolam, das seinerzeit vom Neckermann-Versand als "Russisches Forschumgsmikroskop" vertrieben wurde. Das ursprünglich monokulare Mikroskop wurde später mit einem Binokulartubus, einem Kreuzobjektführer und weiterer Optik aufgerüstet. Nur die Einsteckleuchte konnte Neckermann nie liefern, sodass ich das Mikroskop viele Jahre mit der Stativleuchte Belani von Hertel & Reuss betrieben habe. Erst als Student habe ich das Biolam in den wohlverdienten Ruhestand geschickt und mir ein schönes Hund H500 zusammengespart. Das Biolam habe ich aber heute noch und hänge aus nostalgischen Gründen auch daran!

Herzliche Grüße,
Florian

Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

CMB

#6
Moin,
ich habe mein 1. Instrument, ein Leitz Hufeisenstativ, zu Weihnachten 1962 mit knapp 9 Jahren bekommen. Es handelte sich um das Instrument der Ärztin, bei der ich in ständiger Behandlung war und die den Behandlungserfolg mit dem Instrument kontrollierte. Sie kaufte sich ein neues Mikroskop und ich erhielt das alte, weil ich von dem Instrument und was man damit sehen konnte unglaublich fasziniert war und meine Eltern über Monate gelöchert hatte.

Wie sie den Kauf damals finanziert haben, ist mir schleierhaft geblieben und kann es auch nicht mehr aufklären.Dankbar bin ich Ihnen für das Geschenk noch heute. Es war der Einstieg in eine Welt, deren Faszination mich bis heute nicht losgelassen hat. Das Instrument habe ich noch, auch wenn ich später auf diverse Wild und Zeiss- Jena Instrumente umgestiegen bin .

Grüsse in die Runde
CMB

Mikroman

Moin,

eine wirklich nostalgische Frage, auf die ich gern eingehe. Mein erstes "richtiges" Mikroskop kaufte ich mir mit 14,15 selbst, kostete 100 DM, wofür ich eine grüne Holzkiste mit einem Quelle Zoommikroskop (ca. 600fach) erhielt. Begeistert hat miich hier die (eingeschränkte) Möglichkeit der Polarisation in Kombination mit der Kristallbildung. Außerdem gelang mir dadurch im Bio-Unterricht der Anschluss an die Spitzengrupppe - auch notenmäßig.

Der zweite Einstieg, dreißig Jahre später markierte der Erwerb eines Orthoplans, ersteigert in einer fiebrigen Nacht (ich glaube es war 2:30 Uhr). Witzigerweise verstand dann der Verkäufer, bei dem ich das Teil dann abholte und noch ein paar Objektive erstand, noch weniger als ich von der Sache. Ich weiß noch, dass ich die Objektive zusätzlich haben wollte, die besonders "dick" waren. So gelang es mir, zwei ziemlich teure BIORAD Objektive an Land zu ziehen, die billig waren, weil kein Markennahme drauf stand. Als ich dann merkte, dass die Leuchtfeldblende defekt war, lerne ich dann Hrn. Jülich kennen, musste mit der Reparatur ziemlich warten und zog dann noch ein schwarzes Zeiss Winkel aus der Bucht, mit dem die Arbeit dann richtig anfing.

Schönen Abend noch

Peter
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)

liftboy

#8
Hallo erstmal,

nun gut, das ist ein paar Tage her........

mein erstes



dann lange Pause, und dann das:



mittlerweile so etwas:



wie es endet?
Wer weiß?

Grüße
Wolfgang

Edit:
die Bilder sind im Orkus von Photobucket verschwunden (nutze ich auch seit langem nicht mehr!)
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

plaenerdd

Hallo,
mein erstes Mikroskop war ein Kleinmikroskop C aus Rathenow, das ich als 10-jähriger zu Weihnachten bekam. Ich war sehr begeistert davon und da ich an einem großen norddeutschen See aufgewachsen bin war die Tümpelei meine Hautbeschäftigung als Jungmikroskopiker. Mein Haupthobby war aber immer das Fossiliensammeln und da kommt man mit dem KMC nicht weit. Ich habe es, als ich 14 war kurzerhand an passender Stelle im 45 Grad-Winkel zersägt und umgekehrt wieder zusammen geleimt. Den Tisch abgesägt. Jetzt konnte ich es an jeden Stein schwenken. Die hohe Vergößerung mit der es beginnt (50x) machte aber auch nicht so richtig glücklich.
In den 90er Jahren kamen dann Lg und MBS-10 dazu.

Bin schon gespannt auf weitere "Anfängerfreuden"
Gerd,
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Martin Kreutz

Hallo,

die Frage nach dem ersten Mikroskop finde ich gut und ruft Erinnerungen hoch. Mein Erstes bekam ich mit 10 oder 11 Jahren zu Weihnachten. Es war exakt so ein Modell, welches Wolfgang (liftboy) als sein erstes präsentiert hat. Ich kann nur mit Neid auf ihn schauen, dass er es aufbewahrt hat. Ich habe weder Foto noch sterbliche Überreste. Es war in einem Koffer mit Styropor Einlage und der üblichen eingelegten Biene und den Eiern der Urzeitkrebse. Nur die beiden kleinen Objektive waren brauchbar. Das große (1200 X!!!) zeigte nur diffuse Suppe. Ich hatte ein ständiges Beleuchtungsproblem. Entweder musste man mit dem winzigen Spiegel rumfummeln oder das mitgelieferte 3,5 V Anstecklämpchen benutzen, deren Batterien unten in den Hufeisenfuß rein kamen (nur hatte ich nie Batterien). Deshalb bin ich bald auf die Idee gekommen, eine Neonröhre von meinem Aquarium drunter zu legen. Das passte gerade. Mit diesem abenteuerlichen Aufbau, ständig in Gefahr eine 220 V Schlages, habe ich voller Faszination meine Heuaufgüsse untersucht. Ich kann mich noch gut an die unscharfen Pantoffeltierchen und Colpodea erinnern. Ich würde etwas dafür geben, noch Mal durchschauen zu können!

Schönen Abend!

Martin

Ernst Hippe

Hallo,
hier kommt vielleicht eine der ältesten Geschichten.
1933 schenkte mir mein Großvater ein schon recht abgenutztes "Taschenmikroskop", eigentlich eine Lupe 20x in Holzfassung, die in einem Messingröhrchen steckte. Ich baute mir dazu ein Drahtgestell mit einem kleinen Taschenspiegel. Das wenige, was damit zu sehen war, ließ mich aber auf ein Kosmos-Schülermikroskop Mendel (26 Mark!) sparen, das mich von 1935 an viel beschäftigte. Nach einer langen unerwünschten Pause kam es 1946 über die grüne Grenze und erhielt eine Lochblende, mit der man endlich richtig sehen konnte. Seitdem sind das Tümpeln und später auch die Polarisation zum großen Hobby geworden, erleichtert 1957 durch ein Humboldt und weitere Fortschritte...
Gruß Ernst Hippe
Vorstellung:Hier klicken

reblaus

Hallo -

gute Idee, ich lese die Beiträge mit Interesse!

Mein erstes war Ende der 1950er, wahrscheinlich vom Versandhandel oder Kaufhaus (Quelle, Neckermann, Hertie, Karstadt? - man kann das ja jetzt alles gefahrlose nennen ohne der Schleichwerbung bezichtigt zu werden. Die Objektive bestanden aus Hülsen, in denen je nach Objektiv ein bis drei gleichartige, echt linsengroße und linsenförmige Glasteile übereinandergestapelt waren.

Schnell habe ich entdeckt, dass ich aus 2 derartigen Objektiven durch weiteres Stapeln die Vergrößerung auf Traumwerte steigern konnte - sie kam mir damals auch schon "leer" vor, hat aber immerhin ausgereicht um im Blumenwasser Pantoffel- und Glockentierchen identifizieren zu können - eine Tätigkeit, die ich auch heute, nach über 50 Jahren noch gerne pflege, obwohl ich zwischenzeitlich mit Leitz- und Zeissgeräten nur um der Ergebnisse willen und ohne emotionelle Verbindung zum Gerät mikroskopiert habe.

Im Pensionsalter freue ich mich nun (Dank der verrufenen, geldgierigen Tätigkeit gewisser Versteigerungsunternehmen) an Geräten, die ich mir im Institut seinerzeit nicht hätte leisten können, obwohl damals die Mittel eher besser flossen als heutzutage. Natürlich hätte ich damals auch nicht die Zeit gehabt, verrottete Teile wieder auf Vordermann zu bringen....

Viele Grüße

Rolf


Bernd Kaufmann

Hallo beisammen!

Für mein erstes Mikroskop war ich wohl wirklich noch etwas zu jung mit höchstens 7 Jahren. Es war auch bei mir ein KOSMOS Mikroskop, das man irgendwie selbst zusammenbauen musste. Obwohl ich nach meiner Erinnerung meist nur zufällig wirklich etwas erkennen konnte, war dieses Ding lange Zeit das liebste Spielzeug. Danach kam ein Eschenbach Schüler-Mikroskop, wohl das gleiche, das Florian beschrieb. Damit war dann schon etwas mehr anzufangen und das Interesse stieg, bis ich Gelegenheit bekam, eines der in Polen (?) gefertigten Mikroskope zu erstehen, die von ZEISS Oberkochen für einen symbolischen Preis an Schulen verkauft wurden. Das ähnelte nach meiner Erinnerung den ZEISS Standars sehr. Nach einigen Jahren intensiver Nutzung verkaufte ich es und kaufte mir über den damals bei ZEISS Oberkochen noch existierenden Personal-Gebrauchtmarkt mein erstes Standard, schon damals mit Phasenkontrast ausgestattet.

Na ja, so ging es weiter, aber das ist ja dann schon außerhalb des Themas ...
Viele Grüße
Bernd ©¿©
www.aquamax.de
Lieber per Du.

Bernhard Kaiser

Hallo guten Morgen,

mein "Erstes" war 1948 ein Kosmos-Taschenmikroskop. Nach ihm ein Trommelmikroskop, mit dem mehr zu erahnen als zu sehen war.

Nach einer Pause von einigen Jahren kaufte ich mir im Kaufhof auf Raten für immerhin 250 DM ein namenloses, japanisches Mikroskop, statt Kondensor mit einer Lochscheibe aber mit Normgewindeobjektiven und stattlicher Schwere. Mit diesem Gerät habe ich viel sehen können und habe mich dem Moosstudium zugewandt.
Anfang der sechziger Jahre folgte von Schröder in Hamburg ein sogenanntes Großes Forschungsmikroskop "München", nach Aussage von Herrn Schröder von Seibert.

Seit 1986 arbeite ich mit einem Olympus BH-2.

Freundliche Grüße
Bernhard Kaiser