Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?

Begonnen von rhamvossen, Februar 11, 2014, 18:06:48 NACHMITTAGS

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Aljoscha

Hallo,

Mein erstes Mikroskop war ein typisches Schülermikroskop aus dem Neckermannkatalog. Damals war ich durchaus zufrieden damit, ich kannte ja nichts besseres. Ein Kosmos Humboldt war ebenso unerschwinglich wie das russische Forschungsmikroskop von Neckermann.

Viele Grüße

Alexander

Detlef Kramer

Hallo,

mein erstes war ein Selbstbauprojekt, ich war 13 Jahre alt war. Mein Vater hat bei der Anferigung des Stativs geholfen und ich habe die Linsen montiert, die es damals in erstaunlicher Vielfalt und sehr preiswert bei Kosmos zu kaufen gab. Es hat funktioniert und in mir die Liebe zur Biologie geweckt. Dennoch war die optische Leistung frustrierend und führte zu dem Wunsch nach einem "Schülermikroskop", das ich beim Optiker um die Ecke im Schaufenster entdeckt hatte. Das bekam ich also zum 14. Geburtstag und nach zwei Stunden stand es fest, dass das ein Schuss in den Ofen war. Ich habe dann ein paar Jahre gewartet und mit ca. 17 meine elektrische Eisenbahn verkauft und mir von dem Erlös das damalige Kosmos Humboldt (ein gelabeltes Hertel & Reuss, wie ich heute weiß) angeschafft. Das war dann mein erstes "richtiges" Mikroskop, das ich noch heute besitze und mit dem ich dann den Stehli ("Mikroskopie für Jedermann") abgearbeitet habe.

Herzliche Grüße, Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

MiR

#32
Hallo Nostalgiker,

ursprünglich wollte ich erst nicht, jetzt muß ich doch einen Beitrag schreiben, nachdem ich bei einer Internet-Recherche auf Interessantes (zumindest für mich) gestoßen bin.
Eigentlich dachte ich dass mein erstes eigenes Mikroskop ein Laboval 3 (schweineteurer Originalkauf meiner Eltern zur Jugendweihe) gewesen ist, da lag ich aber falsch! Davor hatte ich den  Optikbaukasten "Montage-Experiment", welcher neben einem Diabetrachter, Fernrohre, einer optischen Bank, einer Lupe auch die Montage eines Mikroskops zuließ. Komplett vergessen! https://www.ddr-museum.de/de/objects/1014959
Dieser soll übrigens noch immer produziert werden: https://www.saechsische.de/plus/vom-optikbaukasten-zum-weltmarktfuehrer-5117797.html oder auch hier: http://experimente-fuer-kinder.blogspot.com/2009/02/neu-entdeckt-ein-optikbaukasten-aus-der.html
Während mein Optikbaukasten sicher schon lange im Baukasten-Himmel lebt, hat das Laboval 3, immer wieder, mit verschiedenen Ausrüstungsteilen, schwer zu tun, wie hier z.B.
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=46435.msg342533#msg342533, Antwort #4 oder auch https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=39621.msg291957#msg291957.

Viele Grüße aus Berlin,
Michael

Walter Kaiser

Hallo,
das war mein erstes Mikroskop, das ist mir aus einem Nachlass über den Weg gelaufen. Ich hatte keine Ahnung und beim ersten Durchsehen, war alles nur schwarz. Auf der Holzkiste steht am Boden Rodenstock.
Dann entdeckte ich irgendwann, dass man da was sehen konnte.
Jahre später ist mir ein Zeiss Standard Junior zugefallen. Das war eine Offenbarung.
Jetzt habe ich zwei Zeiss Standard 14 mit einigem Zubehör.
Ich taste mich nach vorne.
Ich muss mich ausdrücklich beim Liftboy bedanken. Ohne ihn wäre ich heute noch ziemlich im Dunkeln.
Liebe Grüße
Walter

unkenheini

 Moin,
Mein erstes Mikroskop war eines von den typischen"Schülermikroskopen"im Set mit diversen Zubehör vom Spielzeugladen so um 1979 rum.
1985 vom Konfirmationsgeld ein Eschenbach Kolleg S mit nicht regelbarer Netzleuchte beim Lehrmittelhändler gekauft und 1986 auf 4 fach Revolver umgerüstet plus einem 100er Objektiv.Dieses Mikroskop besitze ich immer noch.
1994 Ein Will Vb365 mit Semiplan Objektiven und Trino Tubus.War seit den 80ern mein Traummikroskop.welches ich immer noch benutze.Zuerst mit einer Olympus OM4 und jetzt mit einer Nikon D7000.
Viele Grüße Jörg
Mit freundlichen Grüßen
Jörg G.

p.s. Mir ist es lieber mit Du angesprochen zu werden als mit Sie.Danke.

rws

Moin,
ich finde es doch bemerkenswert, wie gleichlautend hier berichtet wird, daß die ersten optischen Instrumente bereits zu Kindertagen ihr (offensichtlich) richtiges Ziel gefunden haben.
Bei mir war es übrigens ganz ähnlich, kaum ein Kinderbild ohne das große 7x50-Fernglas der Eltern vor dem Bauch, dann mit 12 Jahren zu Weihnachten ein kleines, aber nicht völlig untaugliches  Schülermikroskop und zum Geburtstag ein (teils selber ersparter) kleiner Refraktor zum Preis von 410 DM. Das war seinerzeit ein Haufen Geld; die Kumpels haben alle aufs erste Mofa gespart und micht für verrückt erklärt.
Viele Grüße
Reinhold
5 Okulare, 15 Objektive u. v. m.

jochen53

Hallo,
mein erstes war auch so ein Kinder-Mikroskop aus dem Kaufhaus mit dem sehr kleinen Büchlein von Wilhelm Seyser. Man konnte damit so Dinge wie Haare, Zwiebelhäutchen usw. anschauen. Dann war sehr lange Pause, bis ich ein Leitz Laborlux 1 mit den üblichen 4 Achromaten in der Firma vor dem Schrott gerettet habe, das habe ich immer noch neben einem ebenfalls vor der Entsorgung geretteten Zeiss Standard 14.
Jochen

Beatsy

Getting my first microscope is my best childhood memory of all.

After lots of asking (please, please, pleeeeeze) my parents gave me a scope like the one pictured on Christmas Day 1970 (100x, 200x and 300x "power"). I was 9 years old then. Mine came in a different box with a few tools like scalpel, needle and tweezers in the lid. I was frightened to open it at first because I thought it was a jack-in-the-box (a pop up toy). I will never forget the sheer thrill I felt when I finally swung the lid back and saw what it was. I'm 62 now and that memory is as vivid as ever and still brings a big smile to my face when I think of it.

Luckily, the poor performance didn't put me off and I've remained a micro-hobbyist, owning and using different scopes ever since.

The "toys" just got bigger and more costly over time  :)
Knowledge is cheap. Experience is not.

Mikroman

Mein erstes Mikroskop bekam ich mit neun oder zehn Jahren: eines der berüchtigten "Schülermikroskope", an dem vor allem das Zubehör (in einem blau-schwarz gestreiften Köfferchen) interessant war. Richtig los ging es als Gymnasiast. Mit 14 hatte ich mir das Geld für ein Revue 1200 zusammengespart. Der Spaß kostete mich 99 DM bei Quelle. Gebracht hat es mir das Interesse und Wohlgefallen meiner Biologielehrerin, da ich es in den Unterricht mitbringen durfte. Das Gerät chinesischer Provenienz war durchaus brauchbar. Spannend fand ich vor allem die einfache Polarisationsmöglichkeit, realisiert u.a. mit einem über das Okular gestülpten Polhülse. Während meines Studiums interessierten mich - aus Preis-Leistungs-Überlegungen vor allem die Instrumente aus der DDR. Heute habe ich noch die Prospekte aus der damaligen Zeit. Leider hat das Geld dafür nicht gereicht und ich schob den Investitionswunsch dann in die 90er Jahre. Dann hatte ich das Geld für ein gut ausgestattetes Orthoplan zusammen.
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)

purkinje

#39
Liebe Nostalgiker,

vor über 9 Jahren ! schrieb ich in diesem Faden (s.o)
Zitat• mit 7 Jahren Mikromann (Kosmos Selbstbau-Mikroskop) hab ich noch  ;D von meinem Vater
Tempus fugit...
Den dazugehörigen kompletten Kasten, wie auch ein früheres Mikromann-Modell hat Martin Mach in seinem unvergleichlichen  Bärtierchen-Journal Ausgabe 244 (Oktober 2020) "Low-tech" gezeigt und gewohnt launig beschrieben. Falls euch der trübe Herbstnebel  in der Optik und / oder Stimmung befallen sollte, möchte ich Euch die Lektüre des Bärtierchen-Journals sehr ans Herz legen, besonders die mittlerweile 24-teilige Serie "Lupen für Fortgeschrittene" ist Klasse.
Beste Grüße Stefan

Gambrinus

#40
Angefangen habe ich in meiner Jugendzeit mit einem Bresser-Mikroskop, das es damals beim Feinkost Albrecht im Angebot gab. Damit hatte ich mich eine Zeit lang beschäftigt, aber irgendwann landete es dann in der Ecke.

Das zweite Mal kam ich dann während meiner Ausbildung mit der Mikroskopie in Berührung. Hier hatten wir ein altes Leitz-Mikroskop zur Verfügung, das mich aufgrund seiner Abbildungsqualität quasi von den Socken haute - ein richtiges Aha-Erlebnis. Das Leitz-Mikroskop auf dem Foto ist nicht genau dieses Modell, kommt dem aus meiner Ausbildung aber recht nahe.

Dann holte mich vor einiger Zeit mein Interesse für die Mikroskopie aufgrund meines Interesses für Pilze wieder ein. Auf dem Foto ist auch mein aktuelles Arbeitsgerät zu sehen - ein Zeiss Standard 16 mit nachgerüsteter LED-Beleuchtung.
Auf den nächsten drei Fotos sind noch Vergleichsaufnahmen desselben Dauerpräparats (Maiskorn) zu sehen. Sie wurden mit dem Handy durchs Okular geschossen.
Das Leitz macht hier vom Kontrast und der Farbwiedergabe meiner Meinung nach die beste Figur. Das kann aber auch an den unterschiedlichen Beleuchtungsarten oder der nicht optimalen Fotoadaption (Handy) liegen. Das letzte Foto ist mit dem Zeiss und der DSLR aufgenommen.

Bild 1: Werdegang
Bild 2: Kosmos-Mikroskop
Bild 3: Leitz-Mikroskop
Bild 4: Zeiss-Mikroskop (durchs Okular)
Bild 5: Zeiss-Mikroskop (DSLR)

Gruß - Andi
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=43687.0
Leitz Ortholux
Zeiss Standard 16
Zeiss Stemi 305
Zeiss Stemi 2000
Canon EOS 5D mkII

jcs

Bei mir ist die Sache ähnlich gelaufen wie bei vielen anderen hier: Im Alter von 10-12 Jahren mit einem Kindermikroskop gestartet (in meinem Fall eines von Eschenbach), dann war lange Zeit vieles andere wichtiger im Leben. Beruflich hatte ich ab und zu mit Mikroskopie zu tun, als Hobby hat mich das Thema erst mehrere Jahrzehnte später wieder gereizt.  Seltsamerweise hat der blaue Plastikkoffer die Jahrzehnte mit ca. einem Dutzend Übersiedlungen irgendwie überlebt, und das kleine Mikroskop hat sich sehr gut gehalten.

Die Optik ist genauso schlecht wie damals, aber die Triebe laufen butterweich und vergilbt ist auch nichts. Mittlerweile sind ein paar Geschwister dazugekommen, im Photo sieht man den großen (Halb)bruder, ein Leica Stereomikroskop. Nachdem die Augen schlechter und der Rücken empfindlicher geworden sind, braucht's halt bessere Optiken und eine ergonomischere Sitzhaltung.

LG
Jürgen

güntherdorn

- gerne per du -
günther dorn
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=444.0
www.mikroskopie-gruppe-bodensee.de
gildus-d@gmx.de

Apochromat

#43
Hallo,

ich hatte zunächst ein unkaputtbares, schwarz lackiertes STEINDORFF Mikroskop mit 4 Achromaten, Hammerschlag- Anstecklaborfunzel und Monokulartubus. Die Optik kann nicht anders als grauenvoll beschrieben werden. Mit etwa 15 Jahren, also 1977, erkämpfte ich mir ein schwarzes STANDARD WL (das habe ich noch heute) mit echter Halogenglühlampe Niedervolt 6V/ 15 W (das war modern) und schwarzem Photoschiebetubus. Da war nur ein Objektiv dran, aber immerhin schon ein achr. apl. Ph- Kondensor.

Vom Konfirmationsgeld und dem Geld, dass eigentlich für die Tanzstunde gedacht war, kaufte ich ein NEOFLUAR 40/0,75 Ph 2 (nach dem Motto: "Der deutsche Mann tanzt an Besten im Sitzen"). Damit fing ich dann an, auf die Jagd nach den farblosen Geißeltierchen zu gehen. Den "Lemmermann" über  farblose Flagellaten ("Flagellatae", ein schmales Bändlein aus Adolf Pascher´s Süßwasserflora von Mitteleuropa), schenkte mir der Großvater eines Schulfreundes. Der war emeritierter Ordinarius für Botanik und Mykologe. Die zweite Auflage ist nie erschienen, obwohl das Manuskript, das Adolf Pascher und sein Schüler Vrba fertig gemacht hatten, schon vorlag. Das haben die tschechischen Algenkundler nach 1945 (Bohuslav Fott und Sohn) schön im "Giftschrank" versteckt und unterdrückt. Wie auch immer, das STANDARD WL wurde nach und nach ausgerüstet mit NEOFLUAR 100 Ph 3,  Planapo 63/1,4 Oil Ph 3 und DIK etc.

Zwischendrin hatte ich, da das STANDARD WL für eine Zeit anderswo gebraucht wurde, noch eine mehrjährige "PZO-Phase" mit MB 30, BIOLAR, PLUTA- DIK, Stereookularen n. Domagalski (Garant für Kopfschmerzen beim Mikroskopieren), variablem Phasenkontrast (raffiniert gemacht) etc. Das hat den Gerhard Göke auch gefreut.

LG

Michael

Peter V.

#44
Lieber Michael,

ZitatVom Konfirmationsgeld und dem Geld, dass eigentlich für die Tanzstunde gedacht war,

na toll - jetzt bist Du d e r Mikroskopexperte schlechthin........aber kannst nicht tanzen!

1977 mit 15 ein schwarzes WL mit Halogen und Trino - das war ja echt schon was. Alle Achtung!

Herzliche Grüße
Peter
(weder konfirmiert, noch Tanzschule)




Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.