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Gedanken zum Mikroskopkauf

Begonnen von Cluster001, März 29, 2015, 00:36:59 VORMITTAG

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Florian Stellmacher

Hallo Wolfgang,

wie viele hier, habe auch ich mit dem LOMO-Biolam (von Neckermann) angefangen. Um mikroskopieren zu lernen, ist das sicherlich nicht das Schlechteste.

Heute mikroskopiere ich aber mit Mikroskopen anderer Hersteller, und aus gutem Grund. Es ist absolut Geschmacksache, ob man buchstäblich von der Pike auf in die Mikroskopie einsteigen möchte, oder ob man vielleicht doch schon etwas "höher reingehen" möchte. Das kleine Bolam ist ein eckiger Zeiss Jena Lg-Nachbau, eine Konstruktion aus den 30er Jahren. Wenn aber Roland schreibt, dass er jenseits der 1000 € ausgeben möchte, würde ich persönlich ihm kein LOMO empfehlen.

Aber nochmal: LOMOs sind absolut okay, auch ich habe damit angefangen und besitze auch noch welche. Aber heute würde ich die nicht mehr benutzen oder empfehlen, es sei denn, der Betreffende wird von den Mikroskopen angeprickelt - soll es ja geben!  ;)

Herzliche Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

liftboy

Hallo Roland,

Florian hat recht!
An meinen Geräten verwende ich auch einen Objektivsatz von Motic und er gehört zu meinen Besten!!
Ich vergaß zu erwähnen: Du bist herzlich eingeladen hier bei mir die Geräte anzusehen und zu testen.

@Florian
Ja, es prickelt :-)

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Dr. Jekyll

Hi Wolfgang,

Zitat:
"Ich würde ihm jetzt ein grundsolides russisches Lomo anbieten, generalüberholt und noch mindestens für 50Jahre gut. Dazu würde ich auch den Service machen (Beratung, Erweiterung, Reparatur)."

Das nenne ich Optimismus 😄😄😄 Das Mikroskop könnte es schaffen ;D ;D ;D

Beste Grüße
Harald

Beste Grüße
Harald

Peter V.

Hallo,

ZitatDie reichlichen Ausführungen zu Fetten haben gereicht, um sich definitiv für einen Fachhandel zu entscheiden. Gibts außer der bereits genannten Firma Thilo Immel Optics noch andere Gebrauchthändler?

na ja, auch das muss nicht zwangsläufig sein. Wir reden hier von z.B. Ebay-Käufen. Durch Anfragen im Mikro-Markt bekommt man natürlich auch von anderen Mikroskopikern tadellose Marken-Gebrauchtsgeräte.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Cluster001

Bei Okularen gibt es ja verschiedene Sehfelder 18, 20 und 22. Ist das grundlegend sinnvoll ein größeres Sehfeld grundsätzlich sinnvoll oder nur bei bestimmten Anwendungen lohnenswert. Logisch, man sieht mehr vom Objekt.
Leica DM 750

the_playstation

Hallo.
Ich glaube, es ist eher eine Geschmackssache mit dem Sehfeld. Manchmal will man sich auf etwas konzentrieren. Es in den "Focus" rücken, es genau betrachten. Dann ist ein kleines Sehfeld besser. Manchmal will man einen Panoramaausblick. Wie der weite Blick über die Savanne. ;) Dann ist ein großes Sichtfeld besser. Das mußt Du für Dich entscheiden. Ist quasi auch eine Gewöhnungssache.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Peter V.

Hallo,

Zitat von: Cluster001 in April 03, 2015, 13:14:01 NACHMITTAGS
Bei Okularen gibt es ja verschiedene Sehfelder 18, 20 und 22. Ist das grundlegend sinnvoll ein größeres Sehfeld grundsätzlich sinnvoll oder nur bei bestimmten Anwendungen lohnenswert. Logisch, man sieht mehr vom Objekt.

tja....was soll man darauf antworten? Du hast die Frage im Prinzip selbst beantwortet: Man sieht mehr vom Objekt. Insofern ist 20 besser als 18 und 22 besser als 20. Wenn es allerdings höher geht, streiten sich schon wieder die Geister. 25 oder gar bis 30er Sehfelder liefern halt ein "gigantisches" Bild, allerdings vermag man diese Felder mit "einem Blick" meist nicht mehr vollständig zu überblicken und schaut ohnehin nur in den zentralen Bereich.  Ob man solche großen Sehfelder für sich als Vorteil empfindet und wieviel an "Mehrpreis" einem das wert ist, ist recht individuell.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

reblaus

Hallo -

Peter hat völlig recht. Für mich als Gleitsichtbrillenträger sind mehr als 20 eher lästig, weil ich dann die Ränder des Gesichtsfeld nur noch mit Kopf- und Augengymnastik erreiche und die teuren Brillengläser öfter als nötig mit dem Okular in Kontakt bringe.

Man mag einwenden, dass man dann doch den Rand beim Durchmustern des Präparats einfach nicht zu beachten brauche, aber das widerspricht dem menschlichen Verhaltensmuster.

Einen gewissen Vorteil mag ein größeres Gesichtsfeld beim Verfolgen flinker Tierchen in der Tümpelbrühe bieten.

Viele Grüße

Rolf

rhamvossen

#53
Hallo Jorrit,

ZitatIch glaube, es ist eher eine Geschmackssache mit dem Sehfeld.

Da stimme ich zu, Ich habe lieber 18 als 22. Eins, weil das mit nicht-plan Objektive wenig Sinn hat grosse Sehefelder zu haben und zweitens weil mich die Grosse Sehefelder eher stören weil sie zum "augenrollen" führen. Und mit ein Monokulartubus finde ich das sogar noch mehr störend.  Auch hohe Austrittpupille wie zum Beispiel von die Zeiss Kpl10xW finde ich gar nicht angenehm. Ist also alles persönlich. Man muss es ausprobieren, Jeder kann das anders erfahren. Beste Grüsse,

Rolf

A. Büschlen

Hallo Safari,

Das Motic BA310 ist ein sehr solides Mikroskop. Das Stativ ist einfach und massiv gebaut. Es kann mit einem Trinotubus und mit wahlweise Halogen- oder LED Beleuchtung erworben werden. Die in der Grundausrüstung verbauten Achromaten sind gut. Wir haben noch zusätzlich ein 20er Objektiv montiert.

Im Vergleich mit 40jährigen (1975!) Gebrauchtgeräten fällt ins Auge, dass Diese sehr oft Teile eines großen Ausbau- und Austausbaren Systems waren und noch sind. Aber, auch Gebrauchtgeräten kosten Geld und fordern sehr oft viel Zeit und auch das nötige Gefühl für eine nicht immer ganz einfache Bedienung. Nicht Alle möchten mit einem KF2 beginnen und damit immer mikroskopieren.

Gruß Arnold

Ich arbeite privat " nur" mit Gebrauchtgeräten! Aber ich kann das nicht jedem Anfänger empfehlen!
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

the_playstation

Hallo.
Wer noch nicht weis, welches Sehfeld ihm gefällt:
Am besten ist es, sich mit anderen Mikroskopierenden zu treffen. Mal durch ein anderes Mikroskop schauen. Seine Erfahrungen erweitern. Auch an verschiedenen Objekten ausprobieren (botanisch, histologisch, Kristalle, Pilze, Plankton). Bei histologischen Präperaten kann ein großes Sehfeld helfen, schneller den Bereich zu finden, dn man sucht. Man spart sich eventuell auch den Objektivwechsel. Es kann auch sehr störend sein, wenn z.B. in der Planktonprobe viel herumwuselt.

Oder man nutzt einfach beide Okulare.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Florian Stellmacher

Hallo Roland,

große Sehfelder muss man auch mit der Bildfeldebnung der Objektive korrelieren. Bei einer Sehfeldzahl von 18 (ich beziehe mich hier, wie sicherlich die anderen auch, auf eine Okularvergrößerung von 10x) sind je nach Vergrößerung bei einfachen Achromaten bis über 50% des Bildfeldes außerhalb der Fokusebene und somit unscharf. Bei der Tümpelei ist dies weitgehend ohne Belang, möchtest Du Dir aber einen histologischen Schnitt oder einen Blutausstrich ansehen, wirst Du dies schon als lästig empfinden, bei noch größeren Gesichtsfeldern würdest Du glauben, das Mikroskop wäre kaputt. Daher machen große Sehfelder nur bei entsprechenden Objektiven Sinn, wobei Okular und Objektive zueinander passen müssen (mindestens vom selben Hersteller).

Die Sehfelder von 22, 23, 26 oder noch mehr (bei Okular 10x) wurden für die professionelle Anwendung konzipiert, bei der es darum geht, viel in wenig Zeit zu sehen, und das muss man lernen. Hat man sich erst daran gewöhnt, kommt einem eine Sehfeldzahl von 18 zunächst wie ein "Tunnelblick" vor, aber binnen kürzester Zeit hat man sich daran gewöhnt - es ist eben alles Gewohnheitssache. Wer viel mikroskopiert, wird wohl nicht mit Okularen mit einer Sehfeldzahl von unter 18 mikroskopieren wollen, vor allem dann nicht, wenn er Brillenträger ist und die Brille beim Blick ins Mikroskop aufbehalten möchte.

Wenn Du Brillenträger bist, würde ich von vornherein Okulare (heißen dann bereits "Weitfeldokulare"/WF) mit SZ 18 haben wollen. Es gibt zwar jede Menge Mikroskopiker, die ohne Brille mikroskopieren, aber eigentlich macht das wenig Sinn, denn die Brille korrigiert ja optischen Fehler, die prinzipiell auch beim Blick ins Mikroskop vorhanden sind. Davon abgesehen hätte ich dicke Schwielen hinter den Ohren, wenn ich bei jedem Blick vom Einsendeschein zum Mikroskop die Brille auf- und absetzen würde!

Herzliche Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

hebi19

Zitat von: Florian Stellmacher in April 03, 2015, 15:27:45 NACHMITTAGS
Davon abgesehen hätte ich dicke Schwielen hinter den Ohren, wenn ich bei jedem Blick vom Einsendeschein zum Mikroskop die Brille auf- und absetzen würde!

Au weh - das erinnert mich an den Patienten mit den massiven Schmerzen im rechten Auge, der immer vergaß beim Trinken den Löffel aus der Kaffeetasse zu nehmen... ;D  ;D
Grüße von
Martin alias hebi19

Motic BA-300, div Lomo, Stereo-Mikroskop noname

Cluster001

Vielen Dank für eure Angaben.

Grüße
Roland
Leica DM 750

Mikroman

Ich bin, wie bekannt, ein großer Fan von großen Sehfeldern (fast hätte ich es noch mit zwei "e" - ohne "h" geschrieben). Und wer einmal ein 30er Sehfeld erlebt hat, weiß es vielleicht auch zu schätzen: als würde man in eine andere Welt schauen. Allerdings ist mir auch aufgefallen, dass heute bei max 25er Sehfeldzahl Schluss ist, viele moderne Stative haben auch nur 22er oder 23er Sehfeldzahlen. Wer nicht unter primär ästhetischen Gesichtspunkten nach unten schaut, für den ist es vielleicht tatsächlich unergonomisch, nicht zu vergessen auch der konstruktive Aufwand, der für ein 28er oder 30er Sehfeld getrieben werden muss (Okulare, Tuben, Objektive): das möchte heute auch niemand mehr zahlen.

Schönen Ostergruß
Peter

p.s. Gab es eigentlich mal einen Hersteller mit Sehfeldern > 30?
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)