Hallo Rolf -
falls jemand als Anfänger keine reichhaltige Kiste mit alten Ringen, Objektiven etc. in der Bastelkiste hat würde ich für Materialkosten grob so rechnen:
Ausgangspunkt für beide Varianten:
1. Senkrechttubus
2. justierbarer Klemmadapter mit Ringschwalbenaufnahme
3. Kpl-Okular (ein S-KPl für 150.- ist nicht unbedingt nötig, es genügt ein normales für 30.-)
...
für
b) Klassische Variante mit "Relaisoptik", d.h. mit weiteren 5 - 10 Linsen
1. Kameraobjektiv, z.B. 40 mm Pancake (100.-)
2. Einschraubring für Filtergewinde (5.-)
3. Ringschwalbe (10.-) als Träger des Einschraubrings.
4. Verschiedenes (10.-)
Ein billigeres Relaisobjektiv z.B. altes 35er (20.-) wäre zwar möglich, allerdings sind damit erfahrungsgemäß Zusatzkosten für dessen Anpassung an die Kamera verbunden, auch wird es mit dem optimalen Bildausschnitt schwieriger, weil ggf. ein anderes (teureres) Kpl-Okular benötigt wird.
Viele Grüße
Rolf
Hallo Rolf,
danke für die Gegenüberstellung der 'Kosten' für beide Lösungen. Ich kann den Preis eines Pancake-Objektivs nur bedingt nachvollziehen...ich habe mich vor einigen Monaten einmal recht intensiv durch das Angebot an 'alten', manuellen Objektiven für KB oder auch Halbformat im Brennweitenbereich von 38 - 45mm gewühlt und dabei eine doch recht große Preisspanne bei geeigneten Objektiven festgestellt. Gerade die spiegellosen APS-C Kameras von Sony bieten sich aufgrund des geringen Auflagemaßes auch für die Verwendung von Halbformat-Objektiven (Format 18x24, das passt super zu APS-C), wie denen für die Robot-Kameras (meist Schneider-Kreuznach Format 24x24) oder auch die für die manuellen Olympus Pen-F Kameras (Zuiko) an, Adapter sind für Sony E-Bajonett gut verfügbar. Wie es bei anderen APS-C spiegellosen Systemkameras aussieht, kann ich nicht über alles sagen, habe aber auch für Nikon, Fuji, µ4/3 etc. schon einiges gesehen.
Diese 'alten' Festbrennweiten basieren meiner Kenntnis nach meist auf (modifizierten) Tessar-Typen, daher ist der optische Aufbau doch ehr mit 4 - 6 Linsen anzusetzen.
Günstige bzw. geeignete Relais-Optiken wären z.B:
- Minolta Rokkor 2/45, Format 24x36, Preise zwischen 40 - 80€
- Konica Hexanon 1,8/40, Format 24x36, Preisniveau ähnlich dem Minolta Rokkor
- Revuenon 2,8/45, Format 24x36, Anschluss Pentax K, Preisniveau aufgrund der Marke Quelle deutlich unter Pentax, aber recht selten anzutreffen
- Porst Color Reflex MC 2,5/40, Format 24x36, Anschluss Pentax K, Preisniveau ~+/- 60€, auch ehr selten anzutreffen
- Vergrößerungsobjektive von Schneider, Rodenstock oder japanischer Herkunft mit M39 Gewinde, Format ebenfalls mind. 24x36, Preise zwischen 20€ und über 100€
- Robot Schneider Xenon 1,9/40mm, Format 24x24, 26mm Schraubanschluss, Preise (im Bundle mit Kamera) ca. bei 120€, den Kamerakörper kann man aber immer wieder weiter verkaufen
- Olympus Zuiko 1,8/38, Format 18x24, Olympus Pen-F Bajonett, Preise auch nicht selten unter 100€, meist auch im Bundle mit Kamera, welche auch weiter verkauft werden kann
Natürlich gibt es das Pentax 2,8/40mm nicht so häufig nachgeschmissen, aber unmöglich ist ein Kauf für unter 100€ nicht. Ich habe für meine beiden je 60 bzw. 80€ bezahlt, ein wenig Geduld muss man halt haben.
Und teurer als 100€ geht es natürlich auch immer, da wäre das
- Contax/Yashica / Zeiss Tessar 2,8/45, Format 24x36, Preis kaum unter 140€, meist in Richtung 160-220€
- sowie das aberwitzig teure Olympus Zuiko Auto-S 2/40, welches oftmals für mehr als 800-1000€ den Besitzer wechselt...man muss halt Prioritäten setzen.
Und auch bei den 35er KB-Objektiven gibt es welche, die recht einfach aufgebaut sind und eine günstige Eintrittspupillen-Lage haben...35er mit besserer Korrektur sind natürlich komplexer aufgebaut und bedürfen idR. höherer Austrittspupillen beim Okular. Aber auch ein Zeiss Jena Flektogon 2,4/35 (mit Glück für 70-80€) ist einen Versuch wert.
Viele Grüße
Kay