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Leica Delta / HC-System

Begonnen von mikrowastl, Dezember 24, 2021, 20:08:36 NACHMITTAGS

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mlippert

Ich habe ein HC Stativ mit Delta-Objektiven. Das sah von Anfang an komisch aus. Der Unterschied war minimal, aber sichtbar. Ich habe dann die Tubuslinse gegen eine Delta getauscht, seitdem ist alles gut. Sowohl Okularbild als auch Fotobild auf 1/2" Sensor am "HC" 0.55x Adapter. Ich denke nicht, dass nach der Tubuslinse noch nachkorrigiert werden muss, das wäre wirklich selten bescheuert und würde einen Teil der Vorteile von oo-Systemen wieder vernichten. Gerad fürs DMRB gab es ja wilde Optiken um einen Bildschirm einzuspiegeln und mehrere Kameras anzubauen. Wenn man da immer nachkorrigieren will, wäre das irgendwie blöd.
Übrigens hat Leica im Zeitbereich der DMRBs (evtl. sogar ab HC) aufgehört auf absolute Parfokalität zu achten. Das steht auch im Handbuch. Denn die DMRBs können die Parfokalität ja perfekt elektronisch nachregeln.

Frank Fox

Hallo Stephan,

ich spreche nicht vom Vollformat.
Die Fehler der Bildfeldwölbung treten auch bei APSC auf.
Die wirst du beim Tümpeln wohl nicht sehen. Das Objekt befindet sich ja meist in der Mitte und hat keine gerade Strukturen.

Auch wirst Du bei 28mm Zwischenbild die Leuchtfeldblende weit öffnen müssen und nicht 100% köhlern können.

Viele Grüße
Frank
Mikrofotografie
www.mikro-foto.de
www.fotofind.eu

Faszination Mikroskopie
www.dustri.com/nc/de/hachinger-verlag/category/sachbuch.html

Zeitschrift Mikroskopie
http://www.mikroskopie-journal.de/

YouTube - Kanal
www.youtube.com/channel/UC32f7n_zGHMphTHSTC5wylg

jcs

Zitat von: Peter V. in Dezember 27, 2021, 15:47:48 NACHMITTAGS
Mein Rat wäre auch die Ofenrohradaption einer APS-Kamera - oder einer Spiegellosen mit noch kleinerem Sensor. Es muss nicht immer Vollformat sein  ;)  :D. Die Ergebnisse von Roli und Stephan sprechen ja wohl für sich! Besser gehts nicht!
Hallo Peter,

ich hab jetzt noch einmal auf meinem Leica DM 2000 nachgeschaut, offenbar ist das in der Kategorie "Holzklasse" im Vergleich zu den professionelleren DMR-Mikroskopen was die Bildfeldgröße angeht. Das Bildfeld am Fotostutzen ist in meinem Fall eher bei 23mm Durchmesser, es gibt also bei den diversen HC(X)-Mikroskopen auch diesbezüglich Unterschiede.

Von Problemen mit Bildfeldkrümmung merke ich nichts,  d.h. mit mft fahre ich vermutlich am besten. Übrigens ist die Abdeckung des Bildfeldes mit einem 2,5x Projektiv und Vollformat geringer als mit einem optiklosen mft-Chip. Zusammengefasst: Alles ncht so einfach, und am besten ausprobieren.

Jürgen

Schraube

Hallo

Ich verwende ja auch eine APS-C Kamera an meinem DMRE. Es ist schon richtig, dass ich nie das gesamte Bild vom Sensor im finalen Bild verwenden kann, da es gegen aussen vignettiert und die Bildfeldwölbung dazukommt. Aber es ist trotzdem sehr viel davon verwendbar. Optimal wäre vielleicht ein MFT-Sensor, aber mit den Auflösungen der A6xxx von 24 MP reicht der Crop alleweil. Ein Vorteil des grösseren Sensors: Man kann auch mal ein Objekt welches Hochkant daherkommt  ohne Drehung vom Tisch/Kamera nutzen, da eben der Sensor etwas mehr abbildet, weil er halt grösser ist, auch wenn es nicht bis ganz aussen in top-Qualität oder perfekt geköhlert ist.

Gruss
Roli
Mikroskop: Leica DMRE
Website: https://www.mikrokosmos.gallery

Peter V.

#34
Hallo,

ich schäme mich ja in Grund und Boden, aber geköhlert habe ich...ähmm..so gesehen...eigentlich noch nie  ;) 
Ich sehe auch nicht so das Problem, eine Vignettierung zu haben - man kann in der Tat einfach den "guten" Teil herausschneiden, Pixel habe wir ja heutzutage reichlich zur Verfügung.
Ich kenne auch einen DMRler, der mit einer 1J5 fotografiert und filmt. Auf seinen angeschlossenen Monitor ist das komplette Bild top, aber kein Wunder, wenn man sieht, wie klein der Ausschnitt ist, den diese Kamera aufnimmt.

Bild von der Webseite von Gerd Günther:



Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Schraube

Nur kurz: Hier ein Bild (nur Standard Lightroom Preset) 1:1 ohne Zuschnitt mit dem 100x PL Fluotar und der A6500 gemacht, mit Ofenrohr-Adaption. Ich finde sehr gut, wie viel nutzbare Sensorfläche das hergibt.
Mikroskop: Leica DMRE
Website: https://www.mikrokosmos.gallery

Peter V.

#36
Lieber Roli,

Wer sich darauf spezialisiert
nur Strichplatten mikroskopiert
Der ist ein ziemlich armer Wicht
denn richtig glücklich wird er nicht
Er kommt nicht in den Schlaf hinein
Das Bild - perfekt wird es nie sein
Er überlegt die ganze Nacht
was diesen, jenen Fehler macht
Er grübelt, pröbelt, optimiert
Und ist am Ende doch frustriert

;) Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

SNoK / Stephan Krall

Lieber Roli,

genau wie bei mir. An den vier Ecken sieht man das Schwarze, was nicht die Leuchtfeldblende ist. Aber das stört mich beim Tümpeln nicht. Das ist ja genau das, was man auf dem Bild von Peter beim APS-C Sensor sieht. Aber wenn ich Four-Third nähme, hätte ich doch keinen entscheidenden Vorteil. Ich reize das Bild nie bis zu den Rändern aus, und wegschneiden könnte ich immer noch. Aber jetzt halte ich mich mal aus der Technik raus.

Grüße
Stephan
Mikroskope: Leica DMRB, Leitz Dialux (beide mit DIK), Lomo MBD-1 ("Für-alle-Fälle-Mikroskop")
Stemis: Zeiss 508, Wild Heerbrugg M5
Kameras: Sony alpha 6500 und 6400
Webseite: https://kralls.de
Vorstellung: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=41749.msg308026#msg308026

jcs

#38
Zitat von: Peter V. in Dezember 28, 2021, 12:07:53 NACHMITTAGS
Wer sich darauf spezialisiert
nur Strichplatten mikroskopiert
Der ist ein ziemlich armer Wicht
denn richtig glücklich wird er nicht

Als jemand, der im letzten Viertel Jahrhundert tausende Strichplatten belichtet hat (bzw. belichten hat lassen) und sehr viele davon im Mikroskop betrachtet hat, muss ich mich jetzt offiziell als Wicht outen!

Die Fortschritte in der Optikentwicklung, die in den vergangenen Jahrzehnten erzielt wurden, sind nur deswegen möglich, weil irgendwo auf dieser Welt ein perfektionistisch veranlagter Optik-Spezialist schlaflose Nächte hatte, weil er/sie mit dem aktuellen Stand der Technik einfach unzufrieden war. Und ohne jene schlaflose Nächte gäbe es heute auch keine Computerchips, und wir müssten unsere Informationen nach wie vor per Briefpost austauschen. Insofern sollte man diese Strichplatten also nicht gering schätzen.

Zu mft/APS-C, da ist sicher viel Geschmacksache. mft hat z.B. Vorteile beim Panorama-Stichen. Verwende ich das korrekt beschnittene Bild, das nur jenes Bildfeld wiedergibt, das vom Hersteller der Optik vorgesehen und entsprechend fehlerfrei  ist, direkt aus der Kamera, kann ich den kompletten Bildsatz in Lightroom&Co einwerfen und erhalte ohne jegliche Nacharbeit ein nahtlos zusammengefügtes Panorama. Es mach auch nicht wirklich viel Sinn, die Festplatte mit schwarzen Vignetten zu füllen.

Aber grundsätzlich ist das Thema ähnlich zu sehen wie das Schwammerl-(entschuldigung: Pilze) Suchen: Die einen putzen ihre Funde direkt vor Ort und geben sie dann ins Körbchen. Bei den anderen kommt alles unbearbeite in den Korb und wird dann zu Hause aufgearbeitet. So viel Freiheit muss sein, und grundsätzlich gilt: Hobby darf alles und muss nichts.

LG

Jürgen

Peter V.

Hallo Jürgen,

ZitatDie Fortschritte in der Optikentwicklung, die in den vergangenen Jahrzehnten erzielt wurden, sind nur deswegen möglich, weil irgendwo auf dieser Welt ein perfektionistisch veranlagter Optik-Spezialist schlaflose Nächte hatte, weil er/sie mit dem aktuellen Stand der Technik einfach unzufrieden war.

Wenn es doch nur solche perfektionistischen Mechanik- und Elektronik-Spezialisten auch bei den Mikroskopherstellern noch gäbe...  ::)

Herzliche Grüße
Peter


Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Bozidar

Werte Kollegen,

aus eigene Erfahrung kann ich sagen dass auf neuere Leica Mikroskope, Objektive HC und HCX Reihe passen endgültig am besten.
Zwar, man kann ältere Delta Objektive verwenden, aber feine Bildunterschiede sind sowohl optisch als auch fotografisch sichtbar.
Ofenrohr genau wie HC (0,55 ...) Adaptern liefern einwandfreie Bilder, allerdings habe das nur bis 1" Sensorgröße probiert.

Grüße,
Bozidar
Mit freundlichen Grüßen / Best regards / 敬具
Dr. Bozidar N.

Enoplometopus

Nun habe ich das Leica-Projektiv auf dem DMRB und damit auch die ersten Vergleichsbilder gemacht. Wenn man stark vergrößert und genau hinschaut, sieht man  am Rand der schwarzen Linien durchaus noch geringe CVDs, und sie scheinen mir beim Leica auch noch etwas ausgeprägter zu sein als beim Orthoplan. Aber ich bin da vermutlich auch etwas überkritisch.

Gestern habe ich mal eine Diatomee mit dem Leica aufgenommen, und zum Vergleich eine andere Diatomee vom gleichen Präparat herangezogen, die mit dem Orthoplan aufgenommen war – die jeweiligen Objektive sind in den Bildern vermerkt. Ich muss mit dem Leica vermutlich noch warm werden, auch was das Köhlern betrifft. Das alte Orthoplan ist einfach ein fantastisches Gerät.

Nun bin ich zumindest so weit, dass ich mich am Leica einarbeiten und meine Arbeitsweise optimieren kann. Herzlichen Dank an alle, die sich in diesem Thread damit befasst haben :-)

Beste Grüße,

Daniel
Hobbymikroskope:
Leitz Orthoplan
Leitz DMRB
Leitz Fluovert FU
Zeiss ICM 405
Makroschlitten mit Mitutoyo-Metallurgie-Objektiven

Webseite www.knop.de

Enoplometopus

Anschließend habe ich noch eines der alten Heidenhain-Präparate ausgewählt und eine Mitose in der Haut einer Salamanderlarve aufgenommen, einmal mit dem Orthoplan und einmal mit dem Leica, jeweils mit 100x und Öl. Da finde ich das Orthoplan farblich deutlich angenehmer, und in Sachen Schärfe liegen beide dicht beieinander, wobei das Leica im kritischen Vergleich auch mit dem Planfluorid ganz leicht die Nase vorn zu haben scheint. Wäre schön zu sehen, ob ein Planapo hier noch Vorteile brächte.


Beste Grüße,

Daniel
Hobbymikroskope:
Leitz Orthoplan
Leitz DMRB
Leitz Fluovert FU
Zeiss ICM 405
Makroschlitten mit Mitutoyo-Metallurgie-Objektiven

Webseite www.knop.de

Peter V.

#43
Hallo Daniel,

ZitatDas alte Orthoplan ist einfach ein fantastisches Gerät.

Ach!?  :D  ;)

Ja, in der Tat ist das Orthoplan ein absolutes Super-Mikroskop, mechanisch ohnehin Königsklasse. So etwas in dieser Qualität wird seit mindestens 30 Jahren nicht mehr gebaut und da kann auch kein mehrfach so teures DMR mithalten. Und wenn man das mit guter Optik ausstattet (Plan oder NPL-Fluotare, Planapos) hat man ein Mikroskop, das locker mit den -zigfach so teuren modernen Mikroskopen mithalten kann. In jeder Beziehung, auch und gerade wegen des Riesen-Sehfeldes, das auch heute nicht übertroffen wird.
Wie man gerade hier sieht, übersteht es auch problemlos den Einsatz als Trittstufe - und es würde auch den Kindesvater aushalten  ;)
Zudem gibt es kein Mikroskop, das weiter ausbaubar ist bei so guter Verfügbarkeit und moderatem Preis der Teile.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Bozidar

Hallo Daniel,
Zitatwobei das Leica im kritischen Vergleich auch mit dem Planfluorid ganz leicht die Nase vorn zu haben scheint.
Das Bild mit dem Leica ist deutlich kontrastreicher, das ist zumindest mein Eindruck.
Grüsse,
Bozidar
Mit freundlichen Grüßen / Best regards / 敬具
Dr. Bozidar N.