Tubuslinse - Die "Anforderungen" | Mikrofotografie + infinity Mikroskopobjektive

Begonnen von typestar, Januar 04, 2010, 11:00:13 VORMITTAG

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typestar

Hallo Thomas, war grade am Schreiben, ist nun fertig, bitte anschauen...  :D

Grüße:

christian

typestar

@TPL, Ergänzung:

Zitat von: TPL in Mai 17, 2010, 15:04:17 NACHMITTAGSDie Abkürzung "CF" heißt ausgeschrieben "chromatic-aberration free" (farbfehlerfrei) und nicht etwa colour-free (farbfrei) oder gar chrome-free (chromfrei).

hallo nochmals, mein ursprünglicher Eintrag mit "chrome-free" ist, laut Nikon, doch richtig.
Da ich selber nochmals darüber gestolpert bin: NIKON selbst erklärt auf der schönen Educational-Site
das CF  bzw. CFI - Kürzel in der Objektivbezeichnung mit "chrome free"

http://www.microscopyu.com/articles/optics/cfintro.html :


The acronym CFI stands for Chromatic aberration-Free (or Chrome Free) Infinity, and these objectives have the longest working distances and largest combinations of magnification at high numerical aperture currently available.


Longest working distances werden übrigens nur von den metallurgischen Mituotoyo Mikroskop-Objektiven erreicht
(bei "parfocal distance" von 96 mm), bei etwas abgeschwächter Apertur-Leistung, aber immerhin 34 Millimeter (!) Arbeitsabstand für ein PLAN APO Objektiv mit 0.28 Apertur ist auch von Nikon nicht erreicht.

Nur um die Nomenklatur des Erfinders Nikon hier kurz nochmals aufzulisten, auch wenn es für die Ohren etwas seltsam klingt...

Viele Grüße:  Christian


TPL

#17
Zitat von: typestar in Mai 23, 2010, 17:10:35 NACHMITTAGS
@TPL, Ergänzung:
Zitat von: TPL in Mai 17, 2010, 15:04:17 NACHMITTAGSDie Abkürzung "CF" heißt ausgeschrieben "chromatic-aberration free" (farbfehlerfrei) und nicht etwa colour-free (farbfrei) oder gar chrome-free (chromfrei).
hallo nochmals, mein ursprünglicher Eintrag mit "chrome-free" ist, laut Nikon, doch richtig.
Da ich selber nochmals darüber gestolpert bin: NIKON selbst erklärt auf der schönen Educational-Site das CF  bzw. CFI - Kürzel in der Objektivbezeichnung mit "chrome free"

http://www.microscopyu.com/articles/optics/cfintro.html :
The acronym CFI stands for Chromatic aberration-Free (or Chrome Free) Infinity, and these objectives have the longest working distances and largest combinations of magnification at high numerical aperture currently available.

Longest working distances werden übrigens nur von den metallurgischen Mituotoyo Mikroskop-Objektiven erreicht
(bei "parfocal distance" von 96 mm), bei etwas abgeschwächter Apertur-Leistung, aber immerhin 34 Millimeter (!) Arbeitsabstand für ein PLAN APO Objektiv mit 0.28 Apertur ist auch von Nikon nicht erreicht.

Nur um die Nomenklatur des Erfinders Nikon hier kurz nochmals aufzulisten, auch wenn es für die Ohren etwas seltsam klingt...

Hallo Christian,
Amerikaner schreiben auch this data und zählen im nächsten Satz mehrere datums auf ::) ::) ::)
Im WWW steht eine ganze Menge Unfug. Nur weil dieser Humbug auch auf einer von Nikon bezahlten WWW-Site auftaucht, wird er nicht sinnvoller. In den ordentlich redigierten Broschüren der Firma Nikon ist mir dieser Blödsinn auch noch nie begegnet. Jeder darf diesen Unsinn (oder haben die Farbfehler etwas mit dem Metall zu tun?) gerne weiter benutzen, aber ich finde das irreführend und deshalb unklug.

Die enormen Arbeitsabstände (AA) der Mitutoyo-Objektive sind beeindruckend, aber ich frage mich jedes Mal, wenn ich auf Photomacrography herumblättere, warum man dort einen weiten Bogen um die Dunkelfeld-Objektive macht, bei denen man auf den Aufwand für diese AA nicht angewiesen wäre, da man schon eine Menge Licht über den Ringraum zum Objekt führen kann - mithilfe von Segmentblenden sogar gerichtet!.

Schönen Gruß, Thomas

typestar

Zitat von: TPL in Mai 23, 2010, 17:44:46 NACHMITTAGS
Hallo Christian,
Amerikaner schreiben auch this data und zählen im nächsten Satz mehrere datums auf ::) ::) ::)
Im WWW steht eine ganze Menge Unfug. Nur weil dieser Humbug auch auf einer von Nikon bezahlten WWW-Site auftaucht, wird er nicht sinnvoller. In den ordentlich redigierten Broschüren der Firma Nikon ist mir dieser Blödsinn auch noch nie begegnet.

Ich geb dir natürlich völlig recht - und ich möchte auch beim "chromatic-aberration free" (=farbfehlerfrei) bleiben !

Zitat von: TPL in Mai 23, 2010, 17:44:46 NACHMITTAGS
Die enormen Arbeitsabstände (AA) der Mitutoyo-Objektive sind beeindruckend, aber ich frage mich jedes Mal, wenn ich auf Photomacrography herumblättere, warum man dort einen weiten Bogen um die Dunkelfeld-Objektive macht, bei denen man auf den Aufwand für diese AA nicht angewiesen wäre, da man schon eine Menge Licht über den Ringraum zum Objekt führen kann - mithilfe von Segmentblenden sogar gerichtet!.

Für mich sind die Arbeitsabstände deshalb beeindruckend, wenn man sie in Verwendung als unendliche Objektive am Balgen - wie oben erwähnt -
also im eigentlichen Anwendungsfeld der Objektive = Metallurgie bzw. Prüfung - sieht.
Im Sinne der Lichtführung beim Stacking ist jeder Millimeter etwas.
Klar auch, dass in den Lichtmikroskopen diese AA gar nicht "gebraucht" werden...
Dunkelfeld ist wirklich oft beeindruckend in der Wirkung... aber ist ein "echtes" - dafür reserviertes "Dunkelfeld-Mikroskop" in der erzielten Wirkung besser? 

Viele Grüße,

christian

TPL

Zitat von: typestar in Mai 24, 2010, 22:19:45 NACHMITTAGSFür mich sind die Arbeitsabstände deshalb beeindruckend, wenn man sie in Verwendung als unendliche Objektive am Balgen - wie oben erwähnt - also im eigentlichen Anwendungsfeld der Objektive = Metallurgie bzw. Prüfung - sieht.
Im Sinne der Lichtführung beim Stacking ist jeder Millimeter etwas.
Klar auch, dass in den Lichtmikroskopen diese AA gar nicht "gebraucht" werden...
Dunkelfeld ist wirklich oft beeindruckend in der Wirkung... aber ist ein "echtes" - dafür reserviertes "Dunkelfeld-Mikroskop" in der erzielten Wirkung besser?

Hallo Christian,
vielleicht stehe ich auf der Leitung, aber die Mitutoyo-Objektive sind doch auch für den Einsatz an einem Mikroskop gedacht gewesen, oder? Ich kenne solche Objektive bisher nur aus einem Forschungsinstitut, in dem Elektronik-Bauteile entwickelt und Prototypen montiert werden. Den großen AA braucht man dabei, um mit dem Objektiv nicht an vorstehende Bauteile zu stoßen, während man auf tief liegende Bauteile fokussiert. Und mit endlich oder unendlich hat das Ganze eigentlich nichts zu tun.

Zur Dunkelfeld-Beleuchtung: So gut wie alle Aufnahmen in Photomacrography sind (modifizierte) Dunkelfeld-Aufnahmen*! Wir betrachten die Welt ja allgemein gerne mit dieser Art der Beleuchtung ;). Deswegen wundert es mich ja so sehr, dass die dafür gemachten Objektive entweder gar nicht genutzt werden, oder aber zweckentfremdet - mit abgeschraubtem Beleuchtungsring.

Viele Grüße, Thomas

s. Einrichtungen zur Dunkelfeldbeleuchtung mit auffallendem Licht beim Einfachen Mikroskop. In Michel, K. (1962): Die Mikrophotographie. Springer, Wien. S. 417 ff.

typestar

#20
TPL schrieb:

Zitat von: TPL in Mai 25, 2010, 00:00:27 VORMITTAG
Hallo Christian, vielleicht stehe ich auf der Leitung, aber die Mitutoyo-Objektive sind doch auch für den Einsatz an einem Mikroskop gedacht gewesen, oder?  

Lieber Thomas, wie gesagt in (m)einem - wahrscheinlich despektierlichen, nonkonformen ...-  gedachten "Gebrauch" dieser Objektive am Foto-Balgen
bzw. für die Aufnahme der kleinen noch sichtbaren Dinge (außerhalb) der Mikroskop-Welt sind es die Arbeitsabstände - im Sinne einer möglichst
einfachen Lichtführungsmöglichkeit.
Natürlich hast du recht, dass diese sicherlich für Mikroskope konstruiert wurden und nicht für das was verrückte Fotografen damit außerhalb anstellen (wollen).
Dass die Mitutoyos gerade in der Elektronik-Baubranche so begehrt - und höchstbezahlt - sind liegt m.E. sicherlich an einerseits der - im Verhältnis zum hohen Arbeitsabstand immer noch "normalen" Apertur - bei gleichzeitiger apochromatischen Konstruktion der Objektive.
Verglichen mit einem - infiniten  - 10x APO von Nikon mit 0.45 max. Apertur (darin natürlich beeindruckend) hat dieses eben nur einen Arbeitsabstand von 4 mm (die finiten, um wieder zum Thema zu kommen hatten viel kürzere) - das Mitutoyo hat bei relativ normalen 0.28 Apertur und 10x einen Arbeitsabstand von immerhin 34 mm (auch als APO).
Wenn man die "neuen" Nikon infiniten Objektive sieht, sind diese ja auch sehr groß geworden - nicht so lange zwar wie die Mitutoyos aber jedenfalls
nicth mehr so kuschelig klein.
(Wenn Interesse besteht, ich könnte ein Mitutoyo M Plan Apo 20x NIR (near infrared) / 0.40, WD= 20, OEM Produktion, neuwertig, günstig abgeben, habe 2 davon; wenn man das hier sagen darf..)

Das diese Hochspezialisierung auch international extrem bewertet/geschätzt/beachtet wird, belegt ein teilweises langes Exportverbot von Mitutoyo-Produkten überhaupt aus Japan und die Anklage von Führungskräften - weil mit den hochspeziellen (-und fähigen) Messsystemen von Mitutoyo atomwaffenrelevante Technologie (Urananreicherung) in sogenannte "böse" bzw. "Schurkenstaaten" geliefert wurde (wenn ich mich recht an das Gelesene erinnere)-- aber das ist jetzt sehr off-topic und hat mit unendlich und endlich nix zu tun, natürlich.

Wie gesagt, all diese Verwendung außerhalb der Spezifikationen oder des ursprünglichen Verwendungszeckes - ein bisserl zweckentfremdet halt... ;-)

Viele Grüße an dich:

Christian

TPL

Zitat von: typestar in Mai 25, 2010, 22:34:21 NACHMITTAGS
(...) in meinem - wahrscheinlich despektierlichen, nonkonformen, you name it -  Gebrauch dieser Objektive am Balgen
bzw. für die Aufnahme der kleinen noch sichtbaren Dinge (außerhalb) der Mikroskop-Welt sind es die Arbeitsabstände - im Sinne einer möglichst
einfachen Lichtführungsmöglichkeit.

Hallo Christian,
ich finde solche raffinierten Zweckentfremdungen ausgesprochen reizvoll. Allerdings ist mir immer noch nicht klar, warum dem AA zum Zwecke der Lichtführung sogar die Auflösung (in Form einer hohen Apertur) geopfert wird.
Werden solche extremen Makroaufnahmen denn wie im Portrait-Studio ausgeleuchtet - mit Haupt- und Spitzlichtern? Wenn ja, dann scheiden die Auflicht-Dunkelfeld-Objektive wohl aus. Wenn aber, wie ich vermute, ein einzelner, seitlich montierter Blitz, ein Ringlicht oder irgendeine mehr oder weniger homogene Ausleuchtung verwendet wird, dann kann man sich die riesigen AA der Mitutoyo-Objektive eigentlich schenken - oder gleich eines von deren BD-Objektiven wählen (s. Liste in diesem Beitrag http://www.photomacrography.net/forum/viewtopic.php?t=7705&start=0&postdays=0&postorder=asc&highlight=mitutoyo. Ich will Dir die Hellfeld- Objektive bestimmt nicht ausreden; im Gegenteil: es würde mich sehr interessieren, wie die sich eignen.

Schöne Grüße, Thomas

typestar

Hallo Thomas,

also warum bei der Größe der Objektive nicht auch die Apertur zu Höchstleistungen kam/kommt, können nur die Optik-Ingenieure bei Mitutoyo beantworten. Stolz ist man auf die Abstände. Dass man nun den einen Weltrekord (AA) mit gleichzeitig höchsten (oder gar höheren) Aperturen
als die Konkurrenz (= Nikon, Zeiss, Olympus etc.) vereint ist wünschenswert - aber vielleicht noch unbezahlbarer - oder schlichtweg nur theoretisch konstruierbar (im Sinne einer noch handlebaren) Optik;
was man bauen kann sieht man hier: http://www2.mrc-lmb.cam.ac.uk/va/newgiantlens/

Thomas, ich bin ein kleiner Foto-Laie, ohne noch konkreter Stacking-Praxis, aber fragst du die Gurus im US-Forum,
so ist z.B. für rjlittlefield / den Admin  der hier beschworene AA (Arbeitsabstand) das für ihn absolut wichtigst - will man diffuses Licht mit tischtennisbällen etc. etc. einbringen und einfach Raum haben - bei gleichzeitig natürlich gewünschter hoher Auflösung...
Dass sich die Amis da alle irren sollten - da sprechen ja auch schon die erreichten Bildergebnisse dagegen, allen ist gemein,
dass sie das Licht diffus machen müssen/wollen -- und das geht bei großem AA einfach leichter...,
mit BD-Objektiven hatte man nur flaches erdrückendes Auflicht, das nicht so erwünscht ist -- irgendwie will man ja "schiefe Beleuchtung"  :D

Viele Grüße, wieder:

christian

TPL

Zitatmit BD-Objektiven hatte man nur flaches erdrückendes Auflicht, das nicht so erwünscht ist -- irgendwie will man ja "schiefe Beleuchtung"

Hallo Christian,
ich glaube, hier liegt der Knackpunkt. Auflicht-Dunkelfeld-Objektive tun genau das, wovon Du andeutest, dass sie es nicht tun: im Gegensatz zu Auflicht-Hellfeld-Objektiven benutzen sie allseitig schiefe Beleuchtung (je geringer der AA desto schiefer!), und das teilweise sehr diffus (hängt von der Lichtführung im Ringraum ab). Wie bereits geschrieben, kann man diese diffuse, schiefe Beleuchtung auch noch "richten", also die Ausleuchtung in einem oder mehreren Sektoren unterdrücken (mit Sektorenblenden). Mit erdrückendem Auflicht hat das nichts zu tun.

Vielleicht gibt es ja andere Gründe, die gegen die Verwendung von Dunkelfeld-Objektiven sprechen, aber ich habe ein bisschen das Gefühl, dass die Kreativität der Zweckentfremdung in Sachen Dunkelfeld ein bisschen geringer ist als sonst ;).

Schöne Grüße, Thomas

typestar

Lieber Thomas,

verzeih, jetzt erst weiß ich, was du meinst bzw. meintest.
http://www.microscopyu.com/articles/optics/objectivespecial.html

Und mein kleines, hier und da mühselig zusammengetragenes Mikro-"Wissen" ist in den Kinderschuhen.

Also BD Objektive sind von dir gemeint (?) - wie z.B. dieser Ebay-ARtikel:  280364348357. Die Angaben zum AA können da aber nicht stimmen - ich kenne kein Objektiv, das bei 50x einen Arbeitsabstand von 20 mm hat! Um die BD-Linsen machen alle (zumindets im US Forum) einen Bogen, jetzt weiß ich auch was du ansprechen wolltest mit "mangelnder Kreativität". Also doch auch das D aus BD nützen - (Brightfield - Darkfield)
Ein kurzer Thread wird auch im amerikanischen Forum dazu beantwortet.

Also aus meiner Sicht - und wenn ich schon etwas verstanden habe:
Stative und Microskope werden nun (von den Stacking-addicted) schon länger zersägt - im Sinne eines stabilen "Rig"s
Aber grade erst wurde der "Mythos" Tubuslinse entmystifiziert bzw. die Bedeutung einer "passenden" Tubuslinse - für
die Mikrophotographie sehr relativiert, vom Sockel geholt, entstaubt.
Sprich grade jetzt beginnt man, auch aktuelle infinity Optiken an ganz normale 200m oder auch kürzere Tele-Objektive zu schrauben und kommt drauf, dass das sogar ein einfacheres Handling bei zumindest (im Vergleich mit dem Balgen und finiten "alten" Optiken) gleichwertigen optischen Ergebnissen bringt.

Und IMMER wurde bis vor rund 3 Monaten abgeraten und ohnehin nur endliche Objektive empfohlen und da dezitiert KEINE BD-Lenses - wegen der "optischen Lehre" -- und weil sich niemand die Origiginal-Nikon Linse, die ja eh günstig ist oder gar die Mitutoyo-Tubuslinse (die 3x teurer ist) kaufen wollte.
Nun probieren die ersten, die zweiten testen auch, die dritten machen es nach und bald schon wird man - vielleicht -
bei entsprechendem viel größeren Angebot nur mehr auf die modernen aktuellen CFI Objektive verweisen (müssen).
Da darf man vielleicht nicht noch gleich eine weitere kreative Revolution so schnell erwarten, wie du sie dir gerne wünschst bzw. vorschlägst ... ;-)

Nun, mir fehlt das Verständnis/Wissen -wie auch das Licht (mit Lichtfaserkabeln) eingebracht werden kann in diesen BD-Optiken.
Und bisher hat man - wegen des voluminöseren Aufbaus - man wollte ja immer "schlanke" Objektive - eben alleine des Barrels wegen
schon einen Bogen gemacht... so weit ich das gelesen habe...
Wenn das Licht schon so gestalterisch eingesetzt werden kann, wie wird/würde es denn eingebracht und:
hast du darin schon Übung/Erfahrung/Expertise -- ?
Dass plastische Lichtführung - bestimmten - Motiven gut tut, ist bekannt. Was wäre das aber im Falle "Stacking" ?

Also verstehe ich das so richtig, dass du die amerikanischen Stacking-Freaks zu noch mehr "Mut" aufforderst und dann
halt zusätzlich zu infinity und neu auch noch BD einforderst?   :D
Würde das die Bildergebnisse - vermuteterweise - wesentlich verbessern im Sinne eines "Schärfe-Eindrucks" ?
Ich glaube, den meisten gehts eh nur darum, halt ein schönes Bild zu bekommen - bei möglichst reduzierten Mitteln des High-End-Einsatzes... Das würde das US-Forum sicherlich interessieren... -- und dort will man ja immer gleich vergleichende Shots etc.

DAnke für alle deine - für mich erhellenden - Hinweise und Aufklärungen.
Ich bin einmal - um es sozusagen zu "verteidigen" davon als Prämisse ausgegangen, dass ein großer Arbeitsabstand "bessere" Lichtführungsmöglichkeit gibt - und - wie auch für den Admin im US-Forum die Grundbedingung Nr. 1 ist für die Verwendung von
Mikroskop-Objektiven an der klassischen Kamera (wie auch für Charles Krebs). Wenn das dann mit APO auch noch kombiniert werden kann (wie bei Mitutoyo), war es für mich ein schöner Anreiz -- und dann eben mit den "klassischen" Tischtennisball-Schnitt-Diffusern... ;-)

Viele Grüße:

Christian

TPL

Zitat von: typestar in Mai 26, 2010, 20:08:03 NACHMITTAGSAlso verstehe ich das so richtig, dass du die amerikanischen Stacking-Freaks zu noch mehr "Mut" aufforderst und dann halt zusätzlich zu infinity und neu auch noch BD einforderst? (...)
Ich glaube, den meisten gehts eh nur darum, halt ein schönes Bild zu bekommen - bei möglichst reduzierten Mitteln des High-End-Einsatzes... Das würde das US-Forum sicherlich interessieren... -- und dort will man ja immer gleich vergleichende Shots etc.

Lieber Christian
Du traust mir ein bisschen viel zu. Ich fordere gar nichts, aber ich wundere mich einfach darüber, dass Hell-/Dunkelfeld-Objektive (bei Nikon: BD-Objektive) erst ihrer optimierten Lichtführung beraubt werden, um danach eine Eigenbau-Lösung aus Blitz und/oder anderen Lichtquellen zwischen Objektiv und Objekt zu zwängen.

Ich glaube inzwischen zu verstehen, dass dies "biographische" Gründe hat: Nah-Fotografen haben eher Balgen- und Blitzgeräte, aber kein Auflicht-Mikroskop mit Dunkelfeld-Ringspiegel. Letztendlich wird das gleiche Beleuchtungsverfahren eingesetzt (Auflicht-Dunkelfeld), aber vielleicht sind bei den mikroskopischen Einrichtungen die Möglichkeiten der gezielten Beeinflussung (z.B. diffuses Hauptlicht, gerichtetes Spitzlicht) nicht so günstig. Ehrlich gesagt: das weiß ich nicht, denn ich habe keinen Vergleich.

Mir geht es deshalb auch nicht darum, Andere zur Nutzung einer mikroskopischen Auflicht-Dunkelfeld-(AL-DF)-Einrichtung zu bekehren (damit würde ich mir für mein Vorhaben ja nur die Gebrauchtpreise kaputt machen ;)), sondern darum, eventuelle Einschränkungen dieser Art der Nutzung zu erfahren. Besonders interessant wäre z.B., wie sich mikroskopische AL-DF-Einrichtungen beim Stapeln schlagen.
Schöne Grüße, Thomas

typestar

Lieber Thomas,

das mit den "biographischen" Hintergründen stimmt sicher - und im US-Forum gibt es ja eine dezitierte Spezialgruppe für "Fotos durchs Mikroskop" -
also ist das dort eher eine Nische - die allermeisten Aufnahmen sind vom Balgen - so wie es auch mich interessiert. Im Gegensatz zu diesem Forum hier, wo sich alles ums Mikroskopieren dreht und Fotos durchs Mikroskop gehts im US-Forum m.E. im Großteil ums Stacking im Bereich vielleicht 2:1 bis 20:1, höhere Maßstäbe eher als Ausnahme...  Es gibt dort nur einige wenige Mikroskop-Nützer, diese aber sicher Profis.
Und darum hat sich ja - zumindest - mein Interesse immer ums erweiterte Makro außerhalb des Mikroskops gedreht.

Was das photographische Ergebnis von BD Objektiven IM / MIT DEM Mikroskop sein kann, zeigt Charles Krebs hier:

http://www.photomacrography.net/forum/viewtopic.php?t=8114

http://www.photomacrography.net/forum/viewtopic.php?t=8360

http://www.photomacrography.net/forum/viewtopic.php?t=8119


Aber Charles Krebs ist einerseites eben DER Mikroskop-Fotograf par excellence - und auch er schreibt dazu, dass er das flache Auflicht des BD-Objektives erst durch eine kleine Manipulation am ohnehin schon manipulierenden System zu einer plastischeren Lichtgebung richten konnte. Gleichzeitig hat er als einer der ganz wenigen dort ein entsprechendes BD-Setup. Und im US-Forum sind das auch die Ausnahme-Einsätze, weil die wenigsten (dort) ein Mikroskop haben, andererseits aber bereits in Vergrößerungsbereichen arbeiten, die man schon dem  Mikroskop-Einsatz zuordnet.
Der größte Teil der Diskussionen dreht sich immer um Verwendung von Mikroskop-Objektiven AUSSERHALB des Mikroskops.

Charles Krebs schreibt auch dezitiert zum Vorteil des Balgeneinsatzes versus Mikroskop (für den "Makro"-Bereich):

" ... And there are other reasons why it is nice to work with a bellows for magnifications up to 20X (and slightly higher).
More flexibility and room in lighting, and better access to subjects than on a microscope stage are a couple possible reasons."
  :)

Wie könnte man denn aber - und das würde mich schon interessieren, die BD- (Auflicht-Dunkelfeld)- Objektive AUSSERHALB des Mikroskops in ihren Stärken einsetzen? Also, welche "Tuben" bzw. Illuminatoren bzw. "Boxen" -- wie auch immer müsste man dann wieder "einbauen/aufbauen" (damit das Ganze gleichzeitig aber noch handelbar und auch mechanisch-ästhetisch bleibt)? UND: welche Lichtquellen müssten es speisen? Genau diese Schwierigkeiten gilt es für die "klassischen" Fotografen - OHNE Mikroskop - ja zu überwinden...

Danke für alle Hinweise & viele Grüße:

Christian

TPL

ZitatWie könnte man denn (...) die BD-Objektive AUSSERHALB des Mikroskops in ihren Stärken einsetzen? Also, welche "Tuben" bzw. Illuminatoren bzw. "Boxen" -- wie auch immer müsste man dann wieder "einbauen/aufbauen" (damit das Ganze gleichzeitig aber noch handlebar und auch mechanisch-ästhetisch bleibt)? UND: welche Lichtquellen müssten es speisen?

Hallo Christian,
ich kann Dir diese Fragen nicht mit praktischen Beispielen oder realistischen Ideen beantworten, da ich keine Erfahrung mit dem Einsatz von Auflicht-Dunkelfeld (AL-DF)-Objektiven am Foto-Balgengerät habe.

Die Bilder, die Charles Krebs mit "bestimmungsgemäß" eingesetzten AL-DF-Objektiven am Mikroskop gemacht hat, finde ich überwältigend schön, aber ich fürchte, dafür reicht es nicht, solche eine mikroskopische Ausrüstung zu haben, sondern man muss auch die Stapel-Technik, etc. beherschen (wovon ich meilenweit entfernt bin). Mittelfristig möchte ich meine AL-DF-Ausrüstung (natürlich am Mikroskop) auch einmal für räumlich ausgedehnte Makro-Motive einsetzen, aber dazu muss erst einmal eine geeignete Kamera (und -Adaption) her.

Schönen Gruß, Thomas

typestar

Zitat von: peter-h in Mai 16, 2010, 11:23:21 VORMITTAG
Liebe Tubuslinsen-Infinity-Objektiv-Freunde  ;D
Spekulation ist so schön wie träumen und basteln und testen ein ganz tolles Vergnügen. ABER man kann auch rechnen bevor man Geld für etwas Unbekanntes ausgibt....

D.h.:   der Einfluss der Tubuslinse ist weit geringer als angenommen.  
.... wenn nicht ein ganz exotisches optisches Glied, vielleicht auch falsch herum eingesetzt wird, so wird man fast immer eine gute beugungsbegrenzte Abbildung erreichen. ....

Lieber Herr Höbel,

für alle "Tubuslinsen-Infinity-Objektiv-Freunde" wollte ich Ihre professionellen Berechnungen - und vor allem das Fazit - hier gerne nochmals
hervorheben.
Danke Ihnen dafür! Insofern sieht man (bedenkt man, das man ganz einfache Telebobjektive dafür nehmen kann) dass die reine "optische Lehre" - bei andererer Verwendung der Optik als ursprünglich gedacht - manchmal ein böser Zeigefinger ist/wäre, der unnötig behindert.  :)

Viele Grüße:

Christian

typestar

#29
Zitat von: TPL in Mai 28, 2010, 23:31:23 NACHMITTAGS...
Die Bilder, die Charles Krebs mit "bestimmungsgemäß" eingesetzten AL-DF-Objektiven am Mikroskop gemacht hat, finde ich überwältigend schön, aber ich fürchte, dafür reicht es nicht, solche eine mikroskopische Ausrüstung zu haben, sondern man muss auch die Stapel-Technik, etc. beherschen (wovon ich meilenweit entfernt bin). Mittelfristig möchte ich meine AL-DF-Ausrüstung (natürlich am Mikroskop) auch einmal für räumlich ausgedehnte Makro-Motive einsetzen, aber dazu muss erst einmal eine geeignete Kamera (und -Adaption) her

Lieber Thomas,

dass neben dem Equipment die Beleuchtungstechnik und das Stacking und dann noch Photoshop bzw. HDR-Techniken erst das ganze Schöne
ergeben, ist insgesamt ein hoher Aufwand, aber eben mit den entsprechenden Bildergebnissen. Diese kann ich selber auch nur bewundern --und freue mich und wünsche dir, dass du dich auch bald daran versuchen kannst!

Viele Grüße:

christian