Welche konkreten Kameramodelle (Spiegellose etc,) sind geeignet fürs Mikroskop?

Begonnen von Peter V., März 23, 2022, 10:26:22 VORMITTAG

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A_Wedemeyer

Hallo Peter,

ich nutze gerne Olympus PEN ab PL-3 (die schon genannt PL-1 habe ich auch mehrfach, eine davon für 5 Euro gekauft, kann mir aber dann doch zu wenig, vor allem: kein Klappdisplay).

Wichtig für die Auswahl (neben dem Preis): für welche Sensorgröße hast Du eine passende Adaption? Mit MFT oder APS-C an einer Vollformat-Adaption geht einfach viel vom Bild verloren. Andererseits bekommt man MFT billgst an den C-Mount Anschluss, sofern vorhanden.

Zu anderen Deiner Punkte wären mehr Details erforderlich:
- Willst Du ein HD Livebild auf dem Monitor oder reicht auch SD (PAL)?
- Welche Art der Fernauslösung willst Du: einfach per Kabel mit Taster oder per App/PC (gegebenenfalls automatisch steuerbar).
- Blitz: einfach nur auslösen (-> Einstellung der Blitzleistung am Blitz) oder TTL? Auslösung per Kabel/Master-Blitz/Funk?

Diese kleinen Details machen häufig den Unterschied zwischen älteren und neueren (hochwertigeren) Kameras aus.

Viele Grüße
Axel

Lupus

Hallo Peter,

Zitat....da sie als einzige über einen verschlußschlagfreien Live-View-Auslösemodus (EFSC) verfügen, scheint es mittlerweile viele andere Kameras (insbeodnere sog. "Spiegellose", auch anderer Hersteller) zu geben, die sich gut für die Adaption am Mikroskop eignen. Eine solche kamera sollte verschlußschlagfrei arbieten, sich fernauslösen lassen, möglichst mit einem PC (oder zumindest einem TV-Monitor) verbinden lassen. Eine Blitzauslösung sollte auch möglich sein.
im Prinzip lässt sich jede gute Systemkamera an das Mikroskop adaptieren. Wenn man die Kamera aber sowieso nur am Mikroskop verwenden möchte, und kein Hobbyfotograf mit anderen Verwendungszwecken der Kamera ist, kann ich nicht im Ansatz erkennen was der Vorteil einer Spiegelreflexkamera gegenüber einer spiegellosen sein soll. Ich sehe da nur Nachteile. Und nachdem die Sensorgröße zwar in der Allgemeinfotografie noch als Qualitätskriterium gilt (wegen der Rauscharmut bei schlechten Belichtungsverhältnissen und der Bildgestaltungsmöglichkeiten durch Freistellen eines Objektes von der Umgebung durch Unschärfe), geht dessen Vorteil in der Mikroskopie gegen Null.

Ich verwende eine MFT-Kamera (Panasonic Lumix GX80, wenn ich nicht gerade einfacher das Smartphone einsetzte  ;)). Die Sensorgröße mit 17.3x13.0 mm ist vollkommen ausreichend, die Objektive sind sehr kompakt, man kann wegen des geringen Auflagemaßes diverse Fremdobjektive problemlos adaptieren (ich verwende meine alte Minolta KB Ausstattung gelegentlich an meiner MFT-Kamera), und bei Bedarf kann man vom erschütterungsarmen Schlitzverschluss auf elektronischen Verschluss umstellen. Die meisten Funktionen lassen sich per Smartphone- (oder noch übersichtlicher Tablet-)App natürlich fernsteuern. Natürlich ist auch die Anzeige des Livebildes über Monitor möglich. Das wird aber m.E. überflüssig, wenn man die Scharfstellhilfen der Kamera verwendet, und insbesondere bei Verwendung der genannten Fernsteuer-App.
Wenn ich meine Kamera z.B. mit einer vollformatigen Canon EOS 6D vergleiche, dann hat sie fast halbe Masse, fast 1/4 des Volumens (nach Außenmaßen). Noch kleiner und etwas billiger wäre die GX880, die wiegt mit 270 g nur noch 1/3 der Canon (wird meine nächste Anschaffung). Und auch z.B. bei schnellen hochauflösenden Bildsequenzen erreicht die Lumix die doppelte Bildgröße im Vergleich zur Canon.

Zitat...gerne auch schon etwas ältere Modelle, die dann gebraucht preiswerter gebarucht zu bekommen sind.
Das ist nicht immer ein Vorteil, zumindest wenn sie zu alt sind. Bei den spiegellosen Kameras hat sich technisch zuletzt doch einiges geändert.

Hubert

Jürgen Boschert

#17
Hallo Peter,

ich habe mich relativ lange mit der Materie beschäftigt und dann für die Nex 5T von Sony entschieden. Sie bietet Live-View praktisch ohne Zeitverzögerung per HDMI übertragbar auf einen Monitor, einen elektronischen ersten Veschlussvorhang, Full-HD-Videomöglichkeit, 16,1 MP, eine wirklich tolle Bildqualität, WLAN, ... . Nicht zuletzt ist sie -wenn man sich Zeit lässt- auch neu für unter 200.- € zu bekommen. Wer 4k-Video möchte, sollte sich auch einmal die Sony >6300 anschauen. Dieser Tage werde ich einmal meine Adaptierung an Zeiss-West-Mikroskope zeigen.
Beste Grüße !

JB

Peter V.

Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Jürgen Boschert

Hallo Peter,

was genau soll gesteuert werden ? Aktuell mach ich das so: es gibt eine Funkfernsteuerung, möglich ist auch eine Steuerung über Handy mit Live-View auf dem Telefon. Aufgezeichnet wird auf eine SD-Karte, geht kombiniert als JPEG und RAW. Kompletten PC-Zugriff mit allen möglichen Steuerungen bieten bei Sony leider nur die sehr hochpreisigen Kameras.

Hier zwei Links, die die Funktionalitäten nach Kameramodell aufschlüsseln - ich weis, da wird man ganz meschugge im Kopf.
file:///C:/Users/JB/Documents/Sony/Imaging%20Edge%20Mobile%C2%A0Liste%20der%20unterst%C3%BCtzten%20Kameras.html
https://support.d-imaging.sony.co.jp/app/imagingedge/de/devices/#emount
Beste Grüße !

JB

Krishan

Hallo zusammen, ich verwende an meinem Olympus CH40 eine Sony Alpha 6300. Leider nicht mit dem 1,67x Projektiv für den vollen Bildausschnitt, aber ich bin sehr zufrieden. Fokussierung über einen 24"-Monitor, Auslösung per Kabel, kein Spiegelschlag. Und dank RAW lässt sich dann in der Nachbearbeitung noch einiges rausholen.
Olympus CH30 (Plan/Fotos), CH2 (PhaKo), SD30 (Stereo)

anne

Hallo Peter,
das Argument welches für Canon spricht, ist ja schlussendlich auch die Software, Canon Utility.
Ich hatte eine Sony, die Sony Software und irgendeine freeware für Sony. Das war alles nicht überzeugend und nicht so komfortabel wie die Canon Utilities.
Daher würde ich immer bei dieser Marke bleiben und mit evtl. vorhandenen "Farbfehlern" im Grünbereich leben.
lg
anne

Bob

Hallo zusammen,
Computerübertragung interessiert mich nicht so, deshalb bin ich da nicht genau im Bild. Aber für viele neuere Sony-Modelle war eine Steuerung direkt von Capture One aus möglich. Es gab auch eine kostenlose Capture One Version spezifisch für Sony-Cameras, ich kann aber nicht erinnern, ob die auch die Steuerung und Bildübertragung erlaubte. An einem Klotz von Mikroskop stört eine DSLR ja nicht weiter, aber an einem etwas leichter gebauten Modell oder bei Adaption am Beobachtungstubus ist eine kompaktere und leichtere Kamera schon sehr nett.

Viele Grüße,

Bob

Cyathus

Ich arbeite auch mit der Canon 600D in Verbindung mit dem EOS Utility Tool. Einfach und bequem ist damit die Belichtung am PC einstellbar. Die Schärfe ist durch eine flexible Vergrößerungsmöglichkeit darstellbar und gegebenenfalls am Mikro zu justieren. Mehr benötige ich eigentlich nicht. Laut Canon sollen auch die spiegellosen und deutlich leichteren (und günstigen) EOS M100 und EOS M200 damit bedienbar sein.
Google-Suche: Canon EOS Utility
Grüße Axel

Peter V.

Hallo,

Anne hat schon recht
Eigentlich suche ich - ehrlich gesagt - eine Kamera mit den Features wie die Canon DSLRs - nur besser  ;) Ich finde das Konzept schon recht optimal, Steuerung vom PC, aber auch ein HDMI-Ausgang und Schwenkmnitor. Was will man mehr? Tja...die Bildqualität, speziell die Farbdarstellung, sagt mir nicht zu. Ob es sich mit den Spiegellosen (auch anderer Marken) anders verhält, weiß ich eben nicht! Ich würde es gerne mal asuprobieren, dazu aber eine Kamera verwenden, die möglichst viele Features der Canon hat. Darstellung und Steuerung der WLAN/ Handy habe ich noch nicht ausprobiert, wäre aber nicht meine Präferenz. Ok - vielleicht ists toll, ich kenne es ja nicht...

Hezrliche Grüße
Peter
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Lupus

Hallo Peter,

Zitateine Kamera mit den Features wie die Canon DSLRs - nur besser   .....
Tja...die Bildqualität, speziell die Farbdarstellung, sagt mir nicht zu.
gehst Du davon aus dass Canon DSLRs generell eine mäßige Bildqualität haben? Wie hast Du denn den Weißabgleich gemacht? Wenn ich manche Deiner DIK-Fotos ansehe mit farbstichigem Hintergrund, dann würde ich erst mal an dieser Stelle spielen. Wenn der Hintergrund nicht objektiv Weiß ist, bekommst Du mit automatischem Weißabgleich schnell eine Farbverschiebung z.B. zwischen den Rot- und Grünanteilen - und schon hat sich Dein gewünschtes Froschgrün zu Gelbgrün gewandelt.

Hubert

Peter V.

Hallo Hubert,

nun, das ist ja die Frage: Wie macht man bei DIK einen Weißabgleich? Ich nehme ihn manuell mit der "Pipette" im Hintergrund auf. Allerdings stelle ich mir die Frage, wieso es denn Handys und Kompakte schaffen, ohne großen Aufwand immer den "richtigen Ton" zu treffen?

Herzliche Grüße
Peter
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reblaus

Lieber Peter -

in der Tat war beim Umspieg auf EOS spiegellos in puncto Utility-Bedienung nichts neues zu beachten - ging nach Update der Software genau wie vorher und es werden verschiedene Kameras korrekt erkannt.
     Zwar gibt es jetzt die Möglichkeit einer WLAN-Verbindung, aber die funktioniert bei mir recht lahm, es dauert etwas bis die Camera vom WLAN erkannt wird, danach ist z.B. die Scharfstellung recht träge, auch das Herunterladen der Fotos von der Kamera dauert lange, vor allem wenn man von jedem eine RAW- und eine JPG-Datei hat.
     Die Bluetooth-Fernbedienung per iPhone finde ich unbequem und wenig verläßlich, zumal ich mit meinen alten Tappfingern kein begeisterterter touchscreenuser bin.
     Vielleicht ist auch das Alter meiner Hardware  (ca. 5 J) schuld - jedenfalls bin ich gerne wieder zur Kabelverbindung zurückgekehrt: Eingestöpselt, die Utility meldet ich prompt und alles geht schneller als vorher (allerdings muss ich zugeben, dass ich beim Mikroskopieren die Utility trotzdem immer seltener benutze, seit das gute Schwenkdisplay zur Verfügung steht.

     Ein Hinweis noch: die piegellosen EOSse brauchen viel mehr Strom als die SLRs (reiner Sucher- sogar mehr als reiner Displaybetrieb) - bei längeren Mikroskopsitzungen ist dazu die Batteriedummy-Versorgung sehr anzuraten. Es gibt zwar eine Kabelstromversorgung aber die versorgt idiotischerweise nicht die Kamera, sondern läd nur die Batterie - und auch dies (idiotischerweise im Quadrat) nur wenn diese ausgeschaltet ist!

Vorteile überwiegen für mich trotzdem.

Viele Grüße

Rolf

Lupus

Hallo Peter,

ZitatIch nehme ihn manuell mit der "Pipette" im Hintergrund auf.
das ist aber kein Weißabgleich für das Auge wenn der Hintergrund nicht weiß oder neutralgrau ist. Die Methode ist viel kritischer als der übliche integrierende Weißabgleich von einfacheren Kameras, denn da interpretiert die Kamera was im Mittel weiß sein könnte, mit Spielraum. Wenn Du aber eine nichtweiße Fläche mit Pipette zu weiß zwingst, muss es eine Farbverschiebung geben. Wesentlich ist doch, auf welchen "Farbabgleich" sich Dein Auge während der Beobachtung am Mikroskop durch Adaption eingestellt hat, z.B. durch die Raumbeleuchtung o.ä. Da würde ich noch am einfachsten einen manuellen Abgleich am normalen Durchlicht-Hellfeld Hintergrund als Referenz sehen und den natürlich für die DIK-Aufnahmen so belassen.

Hubert

Nochnmikroskop

Hallo Peter,

die MFT Kameras von Panasonic können kostenlos mit der Software "Lumix Tether" am PC betrieben werden.
Es sind aber scheinbar nicht alle Kameras dafür frei gegeben, ich benutze die Lumix DC-G9. Meine Kamera wird per USB 3.0 am PC angeschlossen, der Datentransfer, sowie die Stromversorgung klappen einwandfrei. Latenz bei der Auslösung gibt es praktisch nicht.
Anlage Screenshot von der Tether Anwendung.

Deine Canons sind aber m.M.n. genauso gut geeignet. Die Farben etc. kannst Du ja im Menü "Bildstil" (an der Kamera) fein voreinstellen, (Kontrast, Schärfe, Farbsättigung und Farbton). Dazu sind verschiedene Setups als Anw. Def. 1 bis 3 speicherbar, zumindest bei meiner alten 500D.
Den Weißabgleich solltest Du dann manuell festlegen, bei jeder Grundeinstellung des DIC dann neu.

Die festgestellten Farbabweichungen einzelner Kameras sind nicht zuletzt bedingt durch:
- Mehr Glas (Aufnahme durch das Okular)
- unterschiedliche Bildausschnitte (z.B. mehr grüne Algen, weniger Hintergrund durch Okular im Vergleich zur Canon, welche über optimierte  Optik adaptiert wurde.
- Augen Farbempfindlichkeit. Z.B sind meist rechtes und linkes Auge unterschiedlich von der Farbsicht. Im Vergleich zur Darstellung am Monitor ist die Farb- und Kontrastempfindung durch das Okular anders (deswegen mögen manche ja die Monitorbetrachtung auch nicht).

Du kannst ja mal mit der Canon durchs Okular knipsen, so wie Du es mit den anderen Kameras auch getan hast. Das Bild wird anders ausfallen, als bei der richtigen Adaption mit Ansicht über den Monitor.

LG Frank

Link zu Lumix Tether mit unterstützten Kameras https://av.jpn.support.panasonic.com/support/global/cs/soft/download/d_lumixtether.html
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